Alveran-Larp Forum - Forenspiel im Vorfeld von Silbertaler 3 (Giacc)

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Forenspiel im Vorfeld von Silbertaler 3 (Giacc)

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Tessa
fleißiges Mitglied

172 Beiträge

Erstellt am: 28 Feb 2018 : 20:19:41 Uhr

„Lunita.“ beantwortete die Geweihte noch Diagos Frage bevor sie sich auf die Geste des Granden hin von ihrem Tisch erhob. Blind machte ihre Hand die gewohnte Bewegung und griff zielsicher nach dem heiligen Spieß, den sie neben sich an die Wand gelehnt hatte.

„Na dann woll’n wir uns mal anhör'n, was er plant, vielleicht ist’s Herausforderung genug für IHN…“ ihr Blick und ein kurzes Grinsen trafen den Kapitan, abwartend ob auch er sich erhob, bevor sie sich hinüber zu Nemekath und dem Don begab.

Tesaria von Hohenstamm (Tessa) - Löwenritterin (SG 4+5, ST 1+2, ZG 3, SdB2, TW4, BZ4, KuT 1+2, AM1, PzE 2)

Morisca Caobaz - Geweihte des blutigen Schnitters und Offizierin im Schwarzen Bund des Kor, Al Anfa (ST 3, WK 5, CM 5.5)

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 01 Mar 2018 : 09:24:36 Uhr

„Euer Gnaden Caobaz, gesellt Euch doch für einen Augenblick zu uns“, bat Decius. „Adeptus Valero und ich sind gerade zu einer geschäftlichen Übereinkunft gelangt. Er wird mich ins Mittelreich begleiten, um mich und meine Begleiter vor magischen Bedrohungen zu schützen. Und... tatsächlich hat er in den höchsten Tönen von Euch gesprochen und von dem beruhigenden Gefühl der Sicherheit, das wir alle in Eurer Gegenwart verspüren.“ Decius lächelte noch etwas breiter. „Kurzum, meine Neugier wie auch meine Hochachtung sind erwacht, deshalb frage ich Euch gerade heraus: Sofern es Eure Verpflichtungen zulassen, wärt Ihr gewillt, Euch meiner Gruppe anzuschließen, um mir und den meinen den Schutz Eures starken Waffenarms zuteil werden zu lassen?“

Er fing Diagos warnenden Blick auf, dessen Lippen lautlos die Worte Übertreib es nicht formten.

„Selbstverständlich für eine angemessene Gegenleistung, ausbezahlt in gutem Gold“, schob er seiner theatralischen Rede noch eine etwas konkretere Aussage hinterher.

Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)

Tessa
fleißiges Mitglied

172 Beiträge

Erstellt am: 01 Mar 2018 : 20:37:27 Uhr

Morisca zog sich einen Stuhl heran und rief zunächst nach der Schankmaid um den Verlust ihres Bierkrugs, den sie geleert zurückgelassen hatte, auszugleichen.
Sie ließ dem Granden zum Dank für die Einladung ein kurzes Nicken zukommen.

„Don Decius Paligan…“ murmelte sie mehr zu sich selbst, ihn mit dem Blick einer Raubkatze musternd, die abwägt ob es sich lohnt der Maus hinterherzujagen oder sie sich in ihr Loch verkriechen zu lassen.
Den Kopf hatte sie dabei leicht schief gelegt während er seine ausschweifende Rede hielt, der sie nur die halbe Aufmerksamkeit widmete. Vielmehr beobachtete sie jede Regung, die sich in seinem Gesicht abzeichnete, verfolgte jede Geste seiner Hände...

traust dich wohl ohne Aufpasser nich ausm Haus… he?! Wenn ich mir dich so anseh' wohl auch besser so, wär nich mal n Spießstoß wert. Aber Reden schwing'n kannste, das muss man dir lass'n...

„Große Worte für n schlichtes Anliegen… hab’s eben schon Eurem Kapitan gesagt, kommt ganz drauf an, was genau Eure Pläne sind. Wenn’s dem blut’gen Herrn gefällt und noch dazu n paar ordentliche Münzen abfall’n lässt sich über Vieles reden… aber Ihr als Grande dieser Stadt wisst sicher, dass sich der schwarze Bund nich mit heuchlerischem Geschwätz zufrieden gibt. Doch hier …“ sie lässt den Blick kurz durch die Taberna schweifen „… is nich der richt’ge Ort für off’ne Worte.“

Falk Braunfels
Junior Mitglied

63 Beiträge

Erstellt am: 02 Mar 2018 : 20:43:00 Uhr

Nemekath machte den beiden am Tisch noch etwas mehr Platz. Er beobachtete Morisca und den Don genau. Bei Moriscas Worten zog er leicht die Augenbraun nach oben.
Oh das ist wieder Typisch Morisca, mit der Tür in die Taberna fallen….mal gespannt wie er reagiert .
Er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen und biss sich dann aber doch auf die Lippe.
und ich dachte ich hätte ihn schon überrumpelt

Falk Braunfels (SG 4+5, ST 1+2, ZG 3, SdB2, TW4, KuT 2,etc)

Nemekath Valero Seekriegsmagier aus Al Anfa (ST3,HDS2, etc.)

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 03 Mar 2018 : 09:08:41 Uhr

Der lauernde Blick der Korgeweihten machte Decius nervös und er begann unruhig mit der Stiefelspitze gegen den Tisch zu pochen. "Man sagt mir nach, dass ich etwas für große Worte übrig hätte", gestand er mit einem Lächeln, das zwar seine Lippen bewegte, aber nicht seine Augen erreichte. "Und Worte mögen tatsächlich mächtiger sein als Klingen, wie Rohal einst sagte. Aber ich habe inzwischen teuer für die Erkenntnis zahlen müssen, dass es Zeiten gibt, in denen spitzes Metall durch nichts zu ersetzen ist."

Er räusperte sich umständlich und nahm einen kleine Schluck aus seinem Weinbecher. "Ansonsten bin ich bin ganz Eurer Meinung, die Details sollten wir besser in diskreterer Umgebung besprechen."

Tessa
fleißiges Mitglied

172 Beiträge

Erstellt am: 03 Mar 2018 : 21:07:58 Uhr

„Nemekath, du begleitest den Granden?“ und ohne wirklich eine Antwort zu erwarten fügte Morisca an „ geh‘ davon aus, wirst den Zögling nich zurücklassen?“

Sie hasste es, das Kind beim Namen zu nennen, genauso wie sie die lästigen Gefühle hasste, die jedes mal in ihr hochkrochen sobald sie an den Nachkömmling oder seine Mutter dachte.

Beim geifernden Schnitter… kannst se ja nich allein ins Mittelreich ziehn lassen. Er war noch nie dort… und ausgerechnet er. Gedanklich rollte sie mit den Augen bei der Vorstellung an die zahlreichen Probleme, die einen Magier aus der Perle des Südens dort erwarten würden. … und wenn dort irgendwas schief läuft is SIE mit dem Haufen.. ihr Blick fiel unweigerlich auf Decius zurück …ALLEIN in der Fremde. der bloße Gedanke an dieses Szenario genügte, um ihr kurzzeitig den Magen umzudrehen...

An Decius gewandt schlug sie vor „Wir sollt’n uns heut‘ Abend n ruhiges Plätzchen suchen und da könn‘ wir alles weitere klär’n. Hab gehört ihr habt’s recht eilig, bring euch die Verträge dorthin mit. Wenn wir überein kommen, könnt ihr vor Ort gleich unterzeichnen.“

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 04 Mar 2018 : 09:39:18 Uhr

Decius tat so, als müsste er diessen Vorschlag überdenken, und runzelte gekünstelt die Stirn. "Einverstanden", sagte er dann und nickte langsam. "Bringt Ihr die Verträge mit und ich werde Euch alles erzählen, was es über die Mission zu wissen gibt."

Es wurmte ihn, dass die Korgeweihte, ebenso wie Nemekath, nichts dabei zu finden schien, ein verdammtes Kind mit ins Mittelreich zu nehmen. Auch Diago wirkte nicht sonderlich überrascht und ließ durch nichts erkennen, dass er die Sache für eine dumme Idee hielt. Anfangs hatte er noch gehofft, er könnte Nemekath den Plan im Rahmen Vertragsverhandlungen noch irgendwie ausreden, aber inzwischen zweifelte er daran. Ich muss diese letzte Gelegenheit Tirato aufzuhalten um jeden Preis nutzen. Ich habe keine Zeit, auf ein kleines Kind Rücksicht zu nehmen. Hoffentlich wurde es nicht seekrank. Oder bekam Zähne. Oder ein Fieber. Oder sonst irgendetwas lästiges, das Kinder gemeinhin anzogen, wie ein Kothaufen die Fliegen.

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 04 Mar 2018 : 16:22:34 Uhr

Diago war Morisca gefolgt und meldete sich nun zu Wort. "Ich kenne einen Ort, an dem wir ungestört sein werden, jedenfalls heute Abend", sagte er. "Es ist nicht weit von hier, ich beschreibe euch den Weg."

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 04 Mar 2018 : 21:09:18 Uhr

An einem ruhigen Ort, einige Stunden später...

Die Verhandlungen zogen sich in die Länge. Über die Rahmenbedingungen hatten sie rasch Einigkeit herstellen können, aber je mehr sie sich in die Details der Verträge vertieften, desto verbissener wurde der Disput zwischen Morisca und Decius. Die Korgeweihte und der Grande waren gänzlich in die Aushandlung der Einzelheiten vertieft und nahmen kaum zur Kenntnis, dass sich Nemekath und Diago gar nicht mehr an dem Gespräch beteiligten, sondern ein Stück zur Seite getreten waren, um sich leise zu unterhalten.

Falk Braunfels
Junior Mitglied

63 Beiträge

Erstellt am: 05 Mar 2018 : 21:06:22 Uhr

Wärend Decius und Morisca sich in den Feinheiten des Vertrages verloren war Nemakath eigentlich schon soweit zufrieden mit den Bedingungen.
nun gut sollen die zwei noch weiter feilschen, wenn noch mehr bei rausspringt warum nicht. Aber jetzt frage ich erst mal Diago etwas aus

Mit gesenkter Stimme zu Diago, meinte Nemekath dann…..
„Lass die Zwei mal weiter feilschen, würde sagen wir nutzen das solange um über alte Zeiten zu reden und was so passiert ist.
Es ist also wirklich war, Du hast es zum Kapitan geschafft? Ich hab nur Gerüchte darüber gehört. Los Erzähl Du alter Haudegen……“
Nemekath grinste und zog erwartungsvoll die Augenbrauen nach oben.

Falk Braunfels (SG 4+5, ST 1+2, ZG 3, SdB2, TW4, KuT 2,etc)

Nemekath Valero Seekriegsmagier aus Al Anfa (ST3,HDS2, etc.)

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 06 Mar 2018 : 14:03:17 Uhr

Diago grinste zustimmend und rieb sich den Bart. "Ein guter Plan, alter Freund." Er trat mit Nemekath ein Stück zur Seite. "Erinnerst du dich noch an den irren Romero Wilmaan? Während des Krieges mit dem Horasreich war ich erster Offizier auf seinem Schiff, einer kleine Bireme der Pfeilklasse. Als Romero in der Schlacht ... getötet wurde, übernahm ich das Kommando an Bord und brachte das Schiff sicher nach Hause. Und es gelang uns außerdem, Berythea Cosseira von der Insel Pailos zu retten, ehe die Horasier sie eroberten. Damit habe ich mir einige Freunde in Al'Anfa gemacht - aber auch Feinde. Meine Schlachtfeldbeförderung zum Capitan wurde zwar bestätigt, aber ich erhielt kein eigenes Schiff als Kommando, sondern wurde als Verbindungsoffizier und militärischer Berater ins Mittelreich geschickt, an den Hof des Grafen Rondrigan Paligan von Perricum. Und danach, auf Grund meiner Erfahrung in der Region, folgten sechs Jahre als Militärattaché in der Gesandtschaft von Decius Paligan." Er vollführte eine angedeutete Geste in Richtung des Granden und schmunzelte dann. "Du siehst, ich habe das Meer wahrscheinlich seltener gesehen also du. Wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen?"

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Falk Braunfels
Junior Mitglied

63 Beiträge

Erstellt am: 06 Mar 2018 : 17:44:43 Uhr

Nemekath hatte in der einen Hand sein Weinglas und schwenke die Flüssigkeit darin, während er Aufmerksam den Erzählungen von Diago lauschte.
Am Ende seiner Ausführungen hielt Nemekath kurz inne um das gehörte scheinbar kurz zu verarbeiten und einzuordnen.

„Romero….leider nur noch sehr dunkel. Dass er getötet wurde habe ich nicht gehört.“
Nemekath zog eine Augenbraue hoch
„Soso Du hast Dir Freunde und Feinde gemacht, ist das in der schwarzen Perle nicht irgendwie üblich. Sechs Götterläufe bist Du mit diesem Grande schon unterwegs?
Er machte eine kleine kaum merkbare Geste Richtung Decius
„Das bedeutet Du kennst ihn gut. Ist er ein Mann des Wortes?“
Nemekath schaute Diago kurz durchdringend an und fuhr dann aber fort.
„Ob ich das Meer öfter gesehen habe mag ich nicht einzuschätzen, da die Götter mir auch einen anderen Weg haben zuteilwerden lassen als den, den ich mir vorgestellt hatte.
Ich habe seit ungefähr zwei Götterläufen das Kind von Garcia in Obhut nach dem Tod von Phelipa“

Er Atmetet schwer durch.

Falk Braunfels (SG 4+5, ST 1+2, ZG 3, SdB2, TW4, KuT 2,etc)

Nemekath Valero Seekriegsmagier aus Al Anfa (ST3,HDS2, etc.)

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 06 Mar 2018 : 18:36:42 Uhr

Diago grinste vergnügt und antwortete. "Oh ja, Don Decius ist ein Mann des Wortes. Man könnte sogar sagen, er ist ein Mann vieler Worte. Würden Schlachten allein danach entschieden, welche Seite die längeren Reden hält und die nichtssagenderen Ausflüchte zu finden weiß, so wäre er ein großer Feldherr." Er unterdrückte den Reflex die Augen zu verdrehen. Leiser sprach er weiter. "Aber er ist ein besserer Mann, als sein Ruf es vermuten lässt. Er wird zu seinem Wort stehen. Und er braucht unsere Hilfe. Wahrscheinlich weit mehr als er sich selbst gegenüber einzugestehen bereit ist."

Der Capitan legte Nemekath eine Hand auf die Schulter. "Mein Beileid zum Tod deiner Schwägerin. Morisca hat es vorhin kurz erwähnt." Er legte den Kopf schief. "Und wie machst du dich, als Ziehvater? Willst du das kleine Mädchen wirklich mit ins Mittelreich nehmen?"

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Falk Braunfels
Junior Mitglied

63 Beiträge

Erstellt am: 06 Mar 2018 : 19:22:30 Uhr

Nemekath musste lachen bei der Anspielung von Diago und hatte ein breites Grinsen im Gesicht.
„Das ist interessant und gut zu Wissen, was ist passiert?“
Bei dem andern Thema wurde er schlagartig wieder ernster.
„Schon gut, es ist ja schon ne weile her. Als Vater sehe ich mich nur bedingt, aber ich hoffe doch gut und ja die kleine wird mitgehen, da gibt es nichts zu rütteln“
Er versuchte sich seine Sorge um die kleine nicht anmerken zu lassen.
„Aber lass uns lieber was Trinken und auf eine gute Reise anstoßen“
Ja ich weiss, dass eine solche Reise ins Mittelreich für ein Kind nicht das richtige ist, aber welche Wahl habe ich schon. Garcia hat seine Verpflichtungen auf seinem Schiff ,er kann es ja nicht einfach so im Hafen liegen lassen

Falk Braunfels (SG 4+5, ST 1+2, ZG 3, SdB2, TW4, KuT 2,etc)

Nemekath Valero Seekriegsmagier aus Al Anfa (ST3,HDS2, etc.)

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 06 Mar 2018 : 19:24:45 Uhr

Diago strich sich den Bart zurecht. "Ich könnte dir einige Geschichten erzählen, aber für heute nur diese: Einmal, im Mittelreich, waren wir in einer kleinen Siedlung, die während der Tage ohne Namen von finsteren Kreaturen bedroht wurde. Es waren einige kampffähige Leute vor Ort, aber aus den unterschiedlichsten Ländern und hoffnungslos zerstritten in der Frage, was zu tun sei, und kurz davor, aufeinander loszugehen, anstatt gegen den Feind zu kämpfen. Der Don hat sich vor sie hin gestellt und eine seiner berüchtigen Reden gehalten. Er hat nicht gespart mit großen Worten, Überheblichkeit und herabwürdigenden Vorurteilen. Am Ende haben sie ihn beinahe mehr verabscheut als sich gegenseitig - aber sie haben gemeinsam gekämpft und die Angreifer zurückgeschlagen. Kein Mensch hat ihm später dafür gedankt, aber ganz nüchtern betrachtet, hat er die Menschen in diesem Dorf gerettet."

Zu Nemekaths Vorschlag nickte der Seeoffizier beipflichtend und löste den mitgebrachten Weinschlauch von seinem Gürtel. "Auf eine gute Reise also und den Erfolg unserer Mission", erwiderte er, während er den Schlauch entkorkte und an die Lippen setzte. Nach einem tiefen Zug gab er ihn an Nemekath weiter. "Und auf alte Kampfgefährten, die nicht mehr bei uns sind."

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Bearbeitet von: KalterAlrik am: 06 Mar 2018 20:25:51 Uhr

Falk Braunfels
Junior Mitglied

63 Beiträge

Erstellt am: 06 Mar 2018 : 19:28:47 Uhr

Nemekath griff den Weinschlauch und nahm ebenfalls einen ordentlichen Schluck.
" Auf alte Kampfgefährten, möge Boron ihnen Gnädig sein und auf eine Erfolgreiche Reise"

So verflog die Zeit beinahe unbemerkt.

Nemekath war froh, dass die Götter Morisca scheinbar den Weg wie zufällig in die Taberna gewiesen hatten. Magier sind eigentlich für lange Diskussionen bekannt aber ihm war das schon eh und je ein kraus. Er mochte es lieber kurz, knapp und direkt. Morisca erwies sich da als genau die richtige für die Vertragsverhandlungen. Die Unterhaltung mit seinem alten Freund kam ihm da viel gelegener.
Beim Verlassen der Räumlichkeiten und an der frischen Luft angekommen zeigte der Alkohol scheinbar fast schlagartig seine Wirkung.
Ohhh, dreht sich die Erde oder bin ich das…….eindeutig zu viel Wein….
Er musste sich an der Hauswand abstützen und schaute kurz in die durch Sterne erleuchtete Nacht.
Die kleine hat eigentlich im Mittelreich wirklich nichts verloren, aber ich habe keine Wahl. Es wird eben Ihre erste große Prüfung der Götter und eine Herausforderung an mich. Hoffentlich ist der Paligan nicht zu schnell genervt.
Mit diesen Gedanken und einer gebührenden Verabschiedung bei allen begab er sich in seine Bettstatt.

Falk Braunfels (SG 4+5, ST 1+2, ZG 3, SdB2, TW4, KuT 2,etc)

Nemekath Valero Seekriegsmagier aus Al Anfa (ST3,HDS2, etc.)

Bearbeitet von: Falk Braunfels am: 06 Mar 2018 20:59:17 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 06 Mar 2018 : 20:07:56 Uhr

Decius Paligan starrte nachdenklich auf glitzernde Wasser des Hafenbeckens hinab, in dem sich das silberne Mondlicht der späten Nacht spiegelte. An dieser Morisca Caobaz konnte man sich wirklich die Zähne ausbeißen. Aber wenn sie genau so verbissen kämpfte, wie sie um den Lohn für sich und den Magier gefeilscht hatte, dann war es den Preis wert. Das gute daran ist, dass es nicht mein eigenes Geld ist, das ich ausgebe.

Und um Nemekath Valero zu bekommen, war er sogar bereit, das Kind in seiner Umgebung zu akzeptieren. Immerhin, der Perainemond konnte noch unangenehm kalt werden im Mittelreich. Vielleicht bekam das Kind eine Erkältung und sie mussten es irgendwo zurücklassen, bei einer Amme oder einem Heilkundigen. Seine Mundwinkel hoben sich bei der Vorstellung. Aber dann erstarb sein Lächeln. Womöglich würde Nemekath entscheiden ebenfalls zurückzubleiben, um sich um das Kind zu kümmern. Decius seufzte lautlos. Er sollte wohl doch besser tun was er konnte, damit das Kind gesund blieb.

Vergesst nicht: Ihr arbeitet für Al'Anfa und ihr arbeitet für das Haus Paligan. Aber in erster Linie und vor allem anderen arbeitet ihr für mich... Die Worte, die er zum Abschied zu der Korgeweihten und den Magier gesprochen hatte, klangen seltsam pathetisch in seinen Gedanken nach. Aber die Hochstimmung hielt nur für einen Augenblick.

Decius zuckte zusammen als zu seiner rechten ein Plätschern vernahm. Als er sich umwandte sah er verblüfft, dass sich Diago Delazar einige Schritte entfernt ins Hafenbecken erleichterte.

Tessa
fleißiges Mitglied

172 Beiträge

Erstellt am: 06 Mar 2018 : 21:05:58 Uhr

Die dunkelrote, ihrem Gott so heilige Flüssigkeit sickerte aus einem Schnitt an ihrem Arm, lief Morisca über die Hand und tropfte zum Teil auf den Altar vor ihr, zum Teil auf den kalten Stein darunter.

Wird ’ne Weile dauern bei der Reise, die der Grande plant, aber selten so viel Gutes Gold erstritten, das allein sollt‘ es wert sein. Ob’s Herausforderung genug ist? Werd’n wir ja seh’n … hier schon mal ‘n Vorgeschmack für dich...

Erst als die glänzende Dublone, die ihre Faust umschloss, gänzlich von ihrem Blut überzogen war, ließ die Geweihte sie hinab in die Opferschale fallen über der sie ihren Arm ausgestreckt hatte. Das Klingen der Münze als sie auf den Boden der Schale aufschlug und ihr Rand auf den einiger Silberlinge traf, wurde übertönt vom Rauschen des Blutes, das in ihren Ohren pulsierte.
Das Gebet und der zurückliegende Kampf im Innenhof des Tempels hatten ihre ermüdeten Sinne nach den stundenlangen Verhandlungen mit dem Granden wieder erweckt.
Dieser Decius hatte sich als zäher und erfahrener Verhandlungspartner entpuppt. Es war nicht leicht gewesen, ihm einen für den Aufwand des Auftrages angemessenen Sold für sich und Nemekath abzuringen. Was das anging konnten sie letztlich mehr als zufrieden sein, allerdings hatte sie Zugeständnisse machen müssen. Die Worte des Granden hatten sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt Vergesst nicht… in erster Linie und vor allem anderen arbeitet ihr für mich....
Kurz überkam sie Unbehagen, doch der leichte Schmerz, das Gefühl des noch warmen Lebenssafts auf ihrer Haut und der Gedanke an den Haufen glänzender Dublonen, die sie im Namen des Gnadenlosen erstritten hatte, holten sie zurück ins Hier und Jetzt. Der Atem des schwarzen Mantikors durchströmte ihre Adern und ließ sie innerlich laut lachen…

Shalyriel
fleißiges Mitglied

466 Beiträge

Erstellt am: 07 Mar 2018 : 06:51:33 Uhr

Al’Anfa, Stadt des Schweigens, 2. PHEx 355 GE (1040 BF), Vormittag

Fünf Monde ohne ein einziges Wort zu sprechen. Zu Beginn ist es Corvina schwer gefallen, doch erstaunlich schnell hatte sie sich daran gewöhnt und zog Kraft aus der sie umgebenden Stille. Sie hatte viel zum Nachdenken. Erst hier wurde ihr richtig bewusst wieviel sie eigentlich mit sich herum trug und wie bitter nötig diese Pause, diese Zeit der Ruhe und Einkehr war. Sie verschwendete nur wenig Gedanken daran, dass die, denen sie diese Auszeit zu 'verdanken' hatte, damit wahrscheinlich andere Ziele verfolgt hatten. Die Geweihte weiß, dass sie gestärkt aus dem ganzen hervorgegangen ist und das BORon sie nicht verlassen wird, nur weil ein paar Sterbliche ihr Schwierigkeiten machen.

Das Leben um sie herum ging in den Wochen weiter und jetzt sitzt sie in ihrer Kammer; blättert die wenigen Schreiben durch, die in der Zeit für sie eingegangen waren. Sie betrachtet, wo vorhanden, das Siegel und entschließt sich schließlich den Brief von Praiodan als erstes zu lesen. Dem Geweihten hatte sie noch vor Beginn der fünf Monde geschrieben, da er sich sonst vielleicht Sorgen machen würde, wenn er derart lang nichts von ihr hörte. Seine Worte zaubern ein Lächeln auf ihre Miene und eine Weile schweifen ihre Gedanken zurück nach Perricum, wo sie ihn vor mittlerweile mehr als einem halben Götterlauf zuletzt gesehen hatte; sein Besuch eine gelungene Überraschung, mit der sie nicht gerechnet hatte.

Als nächstes liest sie Decius‘ Schreiben und runzelt nachdenklich die Stirn. Ihr Blick huscht zum Datum, an dem der Brief geschrieben wurde. Bald fünf Wochen ist es her. Ob es sich überhaupt noch lohnt zu antworten? Wahrscheinlich nicht. Auf der Insel ist er sicher nicht mehr, aber vielleicht ja noch hier in der Stadt. Will sie sich wirklich einmischen? Egal wie sie selbst dazu steht und was für Gründe sie tatsächlich für ihre Entscheidung hat; es wäre für alle anderen ein deutliches Zeichen.

Unwillig schüttelt sie nach einer Weile den Kopf. Es wäre falsch einfach nichts zu tun, zuzuschauen wie Unrecht geschieht; nur weil die Konsequenzen vielleicht unbequem sein könnten. Natürlich würde es einigen Leuten nicht gefallen, aber sie war noch nie ein Freund davon sich einschüchtern zu lassen. Und so schickt sie schließlich einen Boten los, herauszufinden, ob Don Decius noch in der Stadt weilt und wo und wann sie sich mit ihm treffen könnte.

Al’Anfa, BORon-Tempel, 2. PHEx 355 GE (1040 BF), Abend

Zur abendlichen Phex-Stunde wollte Don Decius in den Tempel kommen. Corvina ist etwa das Viertel eines Stundenglases früher dort. Demütig beugt sie das Haupt vor der imposanten Statue des göttlichen Raben. Langsam schreitet sie, nach einem stillen Gebet, durch den nur spärlich beleuchteten Tempelraum, betrachtet die vertrauten Schreine in den kleinen Nischen, die kunstvoll gearbeiteten Säulen und Fresken und setzt sich schließlich auf eine der hölzernen Bänke an der Längsseite der Halle.

Auch zu dieser Stunde sind Besucher im Tempel, sowie Geweihte, die sich um die Bedürfnisse der Gläubigen kümmern. Corvina wartet still auf den ehemaligen Legaten.

Aurora-Orga (PzE)

'Who saves a man, saves the World.'

Bearbeitet von: Shalyriel am: 07 Mar 2018 06:55:45 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 07 Mar 2018 : 09:17:33 Uhr

Decius Paligan betrat den Tempel mit großen eiligen Schritten, wurde im Inneren aber zunehmend langsamer. Beinahe zögerlich näherte er sich schließlich der prächtigen Rabenstatue. Er kniete kurz nieder, um dem Götterfürsten seinen Respekt zu erweisen. Für einen Augenblick erwog er, sich etwas Zeit für ein tieferes Gebet zu nehmen, entschied sich dann jedoch dagegen. Der letzten Gelegenheit, bei der er die Nähe Borons gesucht hatte, war eine wenig angenehme Verquickung aus Trauer, Selbstzweifeln und Schuldbewusstsein vorausgegangen. Und die Erinnerung daran hatte er wohlweislich tief in seinem Inneren vergraben. So flüsterte er nur hastig ein Gebet für Rimionas ungestörte Ruhe und stand dann rasch wieder auf.

Mit einem vorsichtigen Blick über die Schulter versicherte er sich, dass sein Leibwächter Kenillo, der am Tempeleingang zurückgeblieben war, noch an Ort und Stelle war. Dabei bemerkte er Corvina die still auf ihn gewartet hatte und ging ihr entgegen. Die Geweihte wirkte erholt und schien von einer tiefen, zuversichtlichen Ruhe erfüllt. Decius begrüßte sie mit einem respektvollen Nicken. "Boron mit Euch, Mutter Corvina", sagte er leise. "Danke, dass Ihr bereit wart, Euch mit mir zu treffen, trotz der ... Umstände."

Shalyriel
fleißiges Mitglied

466 Beiträge

Erstellt am: 07 Mar 2018 : 10:32:06 Uhr

Die Geweihte steht auf, als der ehemalige Legat sich nähert: "Boron auch mit Euch, Don Decius," erwidert sie den Gruß, mit einem freundlichen Lächeln. Sie mustert ihn einige Herzschläge prüfend: "Habt Ihr etwas anderes erwartet?" fragt sie leise, während sie ihm mit einer Geste anbietet sich mit ihr auf die Bank zu setzen, oder wenn es ihm lieber wäre, auch eines der Nebenzimmer aufzusuchen.

Aurora-Orga (PzE)

'Who saves a man, saves the World.'

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 07 Mar 2018 : 13:33:41 Uhr

Decius zögerte einen Moment, ehe er neben der Geweihten Platz nahm. Mühsam unterdrückte er den Reflex, sich ein weiteres Mal nervös umzublicken. Einer seiner gestiefelten Füße begann, rhythmisch gegen die Bank zu klopfen. Als er Corvinas irritiertes Stirnrunzeln bemerkte, zwang er den Fuß zur Ruhe und fletschte die Zähne zu einem schnellen, unechten Grinsen. "Die meisten Menschen in der Stadt ziehen es vor, nicht mit mir zusammen gesehen zu werden, Euer Gnaden." Es gelang ihm nicht, die Bitterkeit, die bei diesen Worten mitschwang, gänzlich aus seiner Stimme fernzuhalten. "Mein Onkel hat mir sein Wohlwollen entzogen und der Procurator wäre wohl nicht all zu enttäuscht, wenn er meinen Namen nie wieder hören müsste."

Shalyriel
fleißiges Mitglied

466 Beiträge

Erstellt am: 07 Mar 2018 : 13:52:28 Uhr

Corvina hat ebenfalls wieder auf der Bank Platz genommen. Schweigend lässt sie die Sekunden verrinnen, während sie die Worte des Granden wirken lässt. "In Bezug auf Don Goldo wäre ich mir nicht so sicher," erwidert sie schließlich leise: "Vergesst nicht... Jemand hat nicht zu unterschätzenden Mühen, und sicher auch eine Menge Geld in die Hand, genommen, um Euch dorthin zu bringen, wo Ihr jetzt seid. So etwas macht man nicht für jeden und ich bin mir sicher, dass auch seine vizekönigliche Hoheit das weiß." Erneut mustert sie ihr Gegenüber aufmerksam: "Es ist Eure Entscheidung, wie Ihr mit dieser ... hm ... Prüfung umgeht..."

Aurora-Orga (PzE)

'Who saves a man, saves the World.'

Bearbeitet von: Shalyriel am: 07 Mar 2018 13:52:51 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 07 Mar 2018 : 21:39:00 Uhr

Decius spürte, wie sein gehetzter Atem sich verlangsamte. Die Ruhe, die von der Geweihten ausging war auf seltsame Weise ansteckend. „Ihr habt Euch nicht verändert“, stellte er nachdenklich fest. „Noch immer seht Ihr in den Menschen zuerst das Gute und in der Stunde der Not zugleich die Möglichkeit, sich vor Rethons gestrengem Blick als würdig zu erweisen.“ Nur weiß ich leider bereits, dass ich das ganz sicher nicht bin, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Er schluckte den zynischen Gedanken herunter wie bittere Galle und holte Luft als Ersatz für den Mut, den er nicht spürte.

„Ich bin gekommen, um Euch persönlich um Eure Unterstützung zu bitten, Euer Gnaden. Ich werde in wenigen Tagen gen Norden aufbrechen, nach Falkenstein. Aber ich will ganz zu Euch offen sein: Ich gelte nicht mehr als ein Mann von Einfluss, dass wird inzwischen auch bis ins Mittelreich gedrungen sein. Ich besitze weder Vollmacht noch Freibrief, um mich und die meinen in der Fremde zu schützen. Es könnte sich für Euch als schädlich erweisen, wenn Ihr mir helft, insbesondere dann, wenn meine Sache scheitert.“ Der Grande zögerte kurz. „Deshalb hätte ich Verständnis dafür, wenn...“, er mied ihren Blick und lächelte verlegen. „Ich will damit sagen, niemand würde schlecht von Euch denken, wenn Eure dringenden Pflichte hier in der Stadt des Schweigens Euch daran hindern würden, mich zu begleiten.“

Shalyriel
fleißiges Mitglied

466 Beiträge

Erstellt am: 08 Mar 2018 : 06:54:51 Uhr

"Ich werde auf jeden Fall eine Genehmigung brauchen," erwidert die Boroni ruhig. Nachdenklich lässt sie den Blick schweifen, bevor sie, mit merklich gesenkterer Stimme, und bevor sie näher auf die Bitte eingeht, zu einem anderen Thema kommt: "Ihr schriebt in Eurem Brief auch von Verrat an Al'Anfa. Wie sicher seid Ihr Euch, dass der Procurator von den Machenschaften des derzeitigen Gesandten nichts weiß? Oder dass er, sollte er davon erfahren, nicht einverstanden wäre?" Dann wieder in üblich gedämpfter Boron-Tempel-Lautstärke: "Bleibt es eine wahrscheinliche Vermutung, oder gibt es mittlerweile Gewissheit?"

Aurora-Orga (PzE)

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Räuberwald
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Erstellt am: 08 Mar 2018 : 09:25:43 Uhr

Decius nickte langsam. Mutter Corvina hatte die Angewohnheit, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Wenn er sie davon überzeugen konnte, dass sein Plan wenigstens eine Aussicht auf Erfolg hatte, dann würde es ihm auch bei den anderen gelingen. „Der Schwarze General hat seine Spitzel an vielen Orten“, antwortete er leise. „Und es gibt sicher nur wenig, was ihm entgeht. Aber er ist immer noch in erster Linie ein Mann des Militärs, er denkt wie ein Soldat, nicht wie ein Politiker. Er beurteilt das Handeln der Menschen mit Blick auf die strategischen Auswirkungen für das Imperium. Aber dabei übersieht er möglicherweise, die langfristigen politischen Folgen.“

Als er weitersprach, legt er alle Entschlossenheit in seine Stimme, die er aufzubieten vermochte. „Tirato hat sich mit einer Gruppe verschworen, deren erklärtes Ziel es ist, den bestehenden al'anfanischen Einfluss am Kaiserhof des Mittelreichs zu bekämpfen. Mag sein, dass dieser Einfluss zur Zeit vor allem vom Haus Paligan ausgeht und meiner Familie von Nutzen ist, aber er nutzt auf politischer Ebene auch in nicht zu unterschätzenden Maß dem gesamten Imperium. Und wenn wir die ganze Tragweite von Tiratos Plänen aufdecken können, dann wird selbst Oderin du Metuant ihn als den schäbigen Verräter erkennen, der er ist.“ Und wenn die Beweise, die wir finden können nicht ausreichen, um das zu beweisen, dann müssen wir dafür sorgen, dass sie es tun.

Shalyriel
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Erstellt am: 08 Mar 2018 : 09:31:27 Uhr

Corvina nickt leicht. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich aus der Vermutung Wissen entwickelt hätte. "Ihr habt sicher nicht vor, diese Reise nur mit mir zu unternehmen, oder?"

"Nein, ich würde Euch niemals derart in Gefahr bringen." Decius schüttelte den Kopf. "Ich stelle eine Gruppe zuverlässiger Frauen und Männer zusammen. Es gibt immer noch einige, die mir gegenüber loyal sind." Er lächelte matt. "Und andere die für den Ruf des Goldes empfänglich sind." Er beugte sich Corvina entgegen und senkte die Stimme. "Diago kümmert sich gerade um eine unauffällige Passage auf einem Schiff, das in Aranien einen Zwischenhalt einlegen und dann den Hafen in Perricum anlaufen wird."

Mögliche Gefahren schienen nicht der Grund für die Frage der Geweihten gewesen zu sein. Mehr schien es sie zu interessieren, wer sonst noch mit dabei sein wird. Ein Zwischenhalt in Aranien gibt zumindest ein paar Aufschlüsse auf diese Frage. "Wie geheim haltet Ihr denn die Reise? Brauche ich einen eigenen Grund in den Norden zu reisen, oder kann ich sagen, dass Ihr um Begleitung eines Priesters gebeten habt?"

Aurora-Orga (PzE)

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Räuberwald
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Erstellt am: 08 Mar 2018 : 12:48:58 Uhr

"Das heißt, Ihr kommt mit?" Decius schien sowohl erfreut als auch erleichtert. Er dachte einen Augenblick über Corvinas Frage nach und auf seiner Stirn erschien eine sanfte Falte. "Offiziell reise ich nur Falkenstein, um der Hochzeit meiner Freundin Halminde von Falkenstein beizuwohnen.", erklärte er langsam. "Andererseits... es ist eine lange Reise, weit in den Norden. Und dann noch der Aufenthalt unter all den verblendeten Anhängern des Puniner Ritus. Das kann schon eine schwere Bürde für den Seelenfrieden sein." Er schauderte übertrieben und schien zunehmend gefallen, an dem Gedanken zu finden. "Nein, ich denke, es dürfte niemanden misstrauisch machen, wenn ich um die Begleitung einer Priesterin bitte. Das sollten wir versuchen - wenn Ihr einverstanden seid?"

Shalyriel
fleißiges Mitglied

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Erstellt am: 08 Mar 2018 : 13:29:46 Uhr

Corvina seufz innerlich, als ihr Gegenüber derart übertreibt. 'Auch Ihr habt Euch scheinbar nicht ernsthaft verändert, Don Decius,' huscht es ihr durch den Sinn. Auf seine Frage hin, nickt sie leicht: "Vielleicht nicht ganz so theatralisch, aber sonst in Ordnung," erwidert sie mit einem kurzen Lächeln.

"Ich danke Euch, Mutter Corvina. Ich hatte gehofft, dass ich in der Stunde der Not auf Eure Beistand zählen kann." Decius erwiderte das Lächeln hoffnungsvoll. "Das werde ich Euch nicht vergessen", versprach er ernst.

Corvina nickt langsam: "Ihr wisst, Ihr könnt mit allem jeder Zeit zu mir kommen," erwidert sie ruhig. Worte, die sie Decius schon des öfteren gesagt hat, die er aber scheinbar nicht zu gänze zu greifen vermag.

Aurora-Orga (PzE)

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Räuberwald
Senior Mitglied

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Erstellt am: 08 Mar 2018 : 19:33:13 Uhr

Er schwieg eine Weile. Sein Blick schweifte umher und blieb an einer mit Rabenschwingen verzierten Scheibe aus dunklem Glas hängen. Seine graublauen Augen wirkten im geisterhaften Spiegelbild der Glasscheibe düster. Weiter hinten im Glas, gefangen irgendwo zwischen der Reflexion und der Vergangenheit, schwebte eine geisterhaft weiße Gestalt über einen nebelverhangenen Burghof. Emerencia. Ihr Blick fand den seinen und er zuckte zurück. Erneut glaubte er ihre eisigen Finger zu spüren, die sich um seine Kehle schlossen. Er blinzelte einige Male hektisch um die Schatten der Erinnerung zu vertreiben und verlagerte dann unsicher sein Gewicht auf der hölzernen Bank. "Nun, Euer Gnaden, wenn wir ohnehin schon einmal auf Falkenwacht sind... vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, eine borongefällige Tat zu unternehmen und den ruhelosen Geistern dort Frieden und eine sichere Reise auf Golgaris Rücken zu schenken?"

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