Alveran-Larp Forum - Forenspiel im Nachfeld von Silbertaler 3 (Hmct)

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Forenspiel im Nachfeld von Silbertaler 3 (Hmct)

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Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 10 Apr 2018 : 20:45:16 Uhr

Hodie mihi, cras tibi.

»Die sich heute über ihre Sünden freuen, werden sie morgen bereuen.«
- Brayanokles Horathyon dyll'Tyrakos, Lichtträger der Ordnung Bosparan

Diese Forengeschichte dient der Beschreibung des IT-Geschehens nach dem Ende von Silbertaler 3.

Es handelt sich um eine Fortsetzung der Handlungsstränge aus folgenden vorangegangenen Forenspielen:

- A_Amat victoria curam (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2211)
- B_Bestia bestiam novit (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2249)
- C_Canis mortuus non mordet (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2305) (mit Nachspiel O tempora, o mores (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2346))
- D_Dies ater (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2402)
- E_Exitus acta probat (https://www.aventurien-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2537) (mit Nachspiel Sol omnibus lucet (https://www.aventurien-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2644))
- F_Familia supra omnia (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2654) (mit Nachspiel Vincula Miseris Mentis (https://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2719))
- G_Aquila et Corvina (https://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2841)

Dieses Nachspiel steht für alle Teilnehmer an Silbertaler 3 offen.

Dramatis Personae

Alena Waldeswacht - eine Novizin der Praioskirche [Lorein]

Amira Lucilla Montillado - eine Magierin aus Al'Anfa, Don Decius Leibmagierin, in seinen Diensten erblindet [Ashara]

Boromeo Ramirez - ein Ritter im Orden des Schwarzen Raben (Rabengardist) [Jo]

Brayanokles Horathyon dyll'Tyrakos – ein Praiosgeweihter, Luminifer Ordinis Bosparanis, für sechs Monde Kaplan des Barons von Falkenstein [Ilmarjew]

Corvina Salomé Kalando – eine Boron-Geweihte des Al’Anfanischen Ritus, Jüngerin des Raben, Geistlicher Beistand des Gesandten, Schwester von Quintilian Kalando-Paligan [Shalyriel]

Don Decius Paligan – ein Grande aus Al'Anfa, Vize-Präfekt von Aeltikan [Räuberwald]

Capitan Diago Delazar – ein Offizier der Schwarzen Armada, ehem. Strategischer Berater (Militärattaché) des Gesandten [KalterAlrik]

Kenillo Aguya Olibantin - ein Mann mit vielen Talenten, Don Decius Leibsklave und Leibwächter [thyrion]

Praiodan Kleiber - ein Bannstrahler [Thurbe Torbenson]

Quintar Farenor – ein Hesindegeweihter aus Kuslik, für sechs Monde Kaplan des barons von Falkenstein [Quintar]

Ilmarjew Woldurjenko, Magus der Schule der Beherrschung zu Neersand, Magier Erster Flamme vom Blutclan (Nos 2, 4, 6 & 7, Hai 2, LvT 4, 8, 9 & 10 & SdB 4)
Brayanokles Horathyon A'Sphareïos dylli Tyrakos, Donator Lumini Ordinis Bosparanis (Nos 8, OL 1 & 2, Ise 1, SG 4 & 5, SdB 2 & 3 & ST 1) Luminifer Ordinis Bosparanis (KuT 2, ST 2 & 3, ST 2 & 3, PzE 1 & 3 & RF 3)
NSC (SL 2)
Orga (PzE 1, 2, 3 & 3.5)

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 18 Apr 2018 11:31:10 Uhr

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 10 Apr 2018 : 21:05:51 Uhr

Burg Falkenstein, Baron Falkenstein, Grafschaft Eslamsgrund, Königreich Garetien, Heiliges Neues Kaiserreich vom Greifenthron zu Gareth, 14. PERaine des Jahres 2532 nach dem Erscheinen des Erzheiligen Horas (1040 B.F.), kurz nach dem Goldenen Mittag

Seine Ehrwürden Brayanokles dyll' Tyrakos hatte heute über den Weg ins Licht gepredigt. Der Baron und seine Familie und einige, noch verbliebenen Gäste hatten den Praiosdienst im Rittersaal beigewohnt. Die Baronie Falkenstein wäre für den Erzgeweihten - wie auch für den Hesindegeweihten Quintar Farenor - für sechs Monde Zwischenstation. Der Baron von Falkenstein hatte vom Baron von Höllenwal, Malepartus von Helburg, den Ritterschlag empfangen unter der Prämisse, dass die beiden Geweihten - eventuell unterstützt von einer Tsageweihten - den letzten Teil der Ausbildung versorgten.

Einige Gäste waren schon abgereist. Noch anwesend waren die Reisegesellschaft um Don Decius Paligan, sein Gegenspieler, Don Tirato Zornbrecht, und einige anderen Gäste.

Nach dem Praiosdienst kreuzten sich die Wege von Brayanokles und Decius Paligan - vielleicht nicht zur allergrößten Freude des Letzteren. "Herr Vize-Prefekt, auf ein Wort bitte," sprach der Lichtträger. "Ich glaube - ich bin mir sicher - dass ich Euch doch ein wenig helfen kann - und zwar schriftlich."

Er schaute den Grande an, aber es spielte ein amüsiertes Lächeln um den geweihten Lippen des Zyklopäers.

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 10 Apr 2018 22:47:51 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 11 Apr 2018 : 09:13:04 Uhr

Decius Paligan zuckte kaum merklich zusammen, als die Stimme des Praiosgeweihten erklang. Er blickte sich hastig nach einem Fluchtweg um, aber es gab keinen. Und es erschien wenig aussichtsreich, so zu tun als hätte er nichts gehört.

Der Grande zwang sich, eine unverbindliche Miene aufzusetzen und neigte knapp den Kopf vor dem Geweihten. "Euer Ehrwürden, welch herzerwärmende Freude euch zu treffen", sagte er in einem Tonfall, der weder Wärme noch Freude erkennen ließ.

Seine Nackenmuskeln verspannten sich, als er das spöttische Lächeln bemerkte, das die Lippen des Zyklopäers in die Länge zog. "Ach? Wollt ihr mir eine Liste mit erbaulichen Ratschlägen mit auf den Weg geben? Damit ich auch wenn ich Euren Predigten entkommen bin, schlecht verborgene Anspielungen über Bedeutungsverlust und einsame Inseln am Rand der Welt lesen kann, wenn ich mich schlecht fühlen will?" Die Worte hatten seine Lippen bereits verlassen, ehe sein Verstand Zeit hatte, sie zurückzuhalten.

Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 11 Apr 2018 : 09:31:47 Uhr

Der Zyklopäer verengte die Augen. "Don Paligan, Euer Benehmen benimmt mich fast den Willen, Euch überhaupt noch zu sprechen. Erinnert Ihr Euch nicht mehr, wie fröhlich Ihr genau vor einem Götterlauf wart, als ich schwer unter der hier herumwütenden Seuche gelitten habe und Ihr Euch darüber voller Freude geäußert habt? Ein Priester leidet und Ihr freut Euch darüber - genau das, Vize-Prefekt, sollte Euch beschäftigen: die sich heute über ihre Sünden freuen, werden sie morgen bereuen. Und Ihr bereut Eure Position auf einer Insel am Rande der Welt. Ich biete Euch einen möglichen Ausweg und die Möglichkeit, Eure legendäre Frömmigkeit, Fürsorge und Friedensliebe zu zeigen. Ich gehe davon aus, dass der Held von Tobrien..." - und diese Worte sprach der Lichtträger mit aufrechtem Respekt aus - "... diese Worte nicht umsonst gegen Comto Eolan gesprochen hat. Mein Vorschlag ist, dass wir sofort - und am Besten begleitet von Ihrer Gnaden Corvina und eventuell auch Eurer Leibmagierin - in Euer Zimmer gehen und dort einige Möglichkeiten besprechen. Ihr wollt, nehm ich an, nicht dass Euer Staat in Gareth von einem Thorwaler vertretet wird, oder?"

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 11 Apr 2018 11:08:47 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 11 Apr 2018 : 21:18:27 Uhr

Genau genommen, möchte ich nicht, dass das Imperium von irgendjemand anderem als von mir vertreten wird, ging es Decius durch den Kopf. Aber wenn ich Tirato Zornbrecht irgendwie loswerden kann, wäre das schon einmal ein guter Anfang.

Er versicherte sich mit einem kurzen Schulterblick, dass sein Leibwächter Kennillo noch immer unauffällig in seiner Nähe stand, ehe er einen Schritt auf Brayanokles zu trat. "Ich erinnere mich noch sehr gut, was vor einem Götterlauf auf dieser Burg geschehen ist", antwortete er leise. Und das einzige was ich bereue ist, dass ich damals nicht härter zugeschlagen habe, als ich die Gelegenheit dazu hatte.

Er zauberte ein entschuldigendes Lächeln auf seine Lippen. "Verzeiht, ich hoffe, ihr nehmt einem zu Unrecht verurteilten Mann seinen Groll nicht übel. Dieser Ort hat bisher wenig gutes für mich bereit gehalten. Bei meinen beiden früheren Besuchen, bin ich zweimal nur knapp mit dem Leben davongekommen. Und diesmal hat mich eine heimtückische Intrige ereilt, wegen der man mich verurteilt und in Ketten gelegt hat." Er reckte demonstrativ seine Handgelenke, als wären diese mit schweren Ketten aneinander gebunden. Dann erschien ihm diese Gebärde doch etwas zu viel des Guten und er ließ die Arme wieder sinken. "Aber erklärt mir, wenn es sich offenbar um eine Möglichkeit handelt, diesem Hund Tirato eins auszuwischen, sollten dann nicht alle meine Leute dabei sein, anstatt nur meine Beichtmutter und meine drei Leibmagier?"

Lorein
neues Mitglied

43 Beiträge

Erstellt am: 11 Apr 2018 : 22:04:07 Uhr

Alena stand in der Nähe von Ehrwürden dyll' Tyrakos und hörte dem Gespräch schweigend zu. Als Don Decius sich nach seinem Leibdiener umsah, lächelte sie Kennillo kurz zu wandt ihren Blick dann aber wieder dem Lichträger zu. '...diesem Hund Tirato eins auszuwischen...' Immer wieder ging es dem Don um Selbstdarstellung und Vergeltung. Sah er denn nicht wie sehr ihn sein Weg immer tiefer in den Abgrund riss? In Gedanken an die letzten Tage musste diese Frage eindeutig verneint werden. Am Anfang hatte sie nicht verstanden, weshalb sich Ehrwürden in so hohem Maße mit dem Don auseianndersetzte, doch es stand ihr nicht zu die Entscheidungen eines Lichttägers in irgendeiner Form in Frage zu stellen oder anzuzweifeln und mittlerweile war ersichtlich wie sehr die Seele des Grandens Hilfe benötigte. So, sah sie weiterhin still zu wie Ehrwürden sich um dieses vermutlich schwierigste seiner Schäflein kümmerte.

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 11 Apr 2018 : 22:14:17 Uhr

Das schwarze Schaff der Herde machte es dem Lichtträger wieder nicht leicht. Da versucht man ihm von seiner Insel zu retten, versucht er noch das Rettungsschiff zu verbrennen. Er seufzte und schüttelte den geweihten Kopf und sprach dann ruhig und leise, mit einer gewissenen Drohung in der Stimme: "Don Decius Paligan, genau Ihr wisst, es ist nicht sehr praktisch, in einem Gespräch vertraulicher Art, von vielen Augen beobacht und von vielen Ohren gehört zu werden. Mein Vorschlag ist, mit denen Leuten aus Eurer Reisegruppe zu sprechen, die wir beide am Meisten vertrauen: Eure Beichtmutter, der Held von Tobrien, die gelehrte Adepta und der befreite Seekriegsmagier."

Er deutete auf das Fenster des Zimmers der Al'Anfaner. "Gehen wir?"

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2018 : 09:40:05 Uhr

„Jetzt, wo Ihr es erwähnt...“ Decius machte eine dramatische Pause und nickte dann bedeutungsvoll, als habe Brayanokles unbeabsichtigt eine tiefere Wahrheit verkündet. „In Al'Anfa haben wir ein Sprichwort“, erklärte er leutselig. „Es heißt, dass drei Leute ein Geheimnis bewahren können, wenn zwei von ihnen tot sind.“

Er erwog kurz, zu einem längeren Monolog über die Vorzüge al'anfanischer Sprichwörter und Weisheiten anzusetzen, beschloss dann aber, die Geduld des Lichtbringers lieber nicht übermäßig auf die Probe zu stellen und ließ diesem mit großzügigen Geste den Vortritt. „Aber gerne doch. Nach Euch, Euer Ehrwürden, nach Euch.“

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2018 : 09:59:02 Uhr

Der ehemalige Lichtbringer spürte plötzlich ein starkes Gefühl des Mitleides. Nicht mit Decius - der ehemalige Legat des Stadtstaates Al'Anfas würde warscheinlich am Liebsten sehen, dass die Praioskirche Brayanokles als Vice-Novize nach Aeltikan verbannte - sondern mit Corvina. Wie hält diese Geweihte es mit diesem Mann aus? Er entschloss sich, den verbalen Wasserfall des Paligans zu ignorieren. Und dann sagt man, ein Tulamide redet viel... Entweder er hat Tulamidenblut oder das Vorurteil stimmt nicht.

Während der kurze Wanderung in die Richtung des Gesandtschaftszimmers, sprach Brayanokles aber ruhig: "Eure Beichtmutter muss eine unglaublich starke Persönlichkeit sein." Wäre der Orden der Noioniten nicht etwas für sie, sie habe angeblich die Gabe, sogar den größten Wirrkopf noch vor großer Gefahr zu beschützen. "Sie bleibt unter allen Umständen so ruhig."

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 12 Apr 2018 13:11:58 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2018 : 17:24:58 Uhr

Decius nickte zustimmend zu Brayanokles Worten, während er gemeinsam mit dem Zyklopäer Stufe um Stufe hinaufschritt. "Ja, das ist sie in der Tat und ich danke Boron jeden Tag, dass er sie mir zur Seite gestellt hat", antwortete er ungewohnt ernst. "Mutter Corvina steht über all den kleinlichen Eitelkeiten und Streitereien, mit denen Menschen wie ihr und ich unsere Tage verbringen. Ihre Ruhe ist nicht von dieser Welt, sondern ein Geschenk des göttlichen Raben."

Als sie das oberste Stockwerk erreicht hatten und sich bereits im Flur vor dem Boron-Schreins befanden, verharrte er kurz, bevor er die Tür öffnete. Er beugte sich zu Brayanokles und flüsterte heiser: "Ich verdanke dieser Frau mehr als mein Leben. Und ich kann Euch versichern, ich reagiere äußerst ungehalten, wenn jemand versucht ihr oder ihrer ...“, seine Unterlippe zuckte verräterisch, als er seine Worte korrigierte, „…ihren Verwandten Schwierigkeiten zu machen."

Schwungvoll öffnete er die Tür und trat ein. Die im Raum versammelten Al'Anfaner blickten von ihren Gesprächen auf. "Ich benötige diesen Raum", erklärte Decius mit einer theatralischen, weit ausholenden Geste. Er neigte respektvoll vor der am Schrein stehenden Borongeweihten den Kopf und bedeutete Amira, Adario und Diago auf ihren Plätzen zu bleiben. Während die anderen Al’Anfaner den Raum verließen, blickte der Grande sich kurz nach Kennillo und Alena um.

[Edit: Charaktername korrigiert]

Bearbeitet von: Räuberwald am: 12 Apr 2018 19:06:25 Uhr

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2018 : 17:58:19 Uhr

Ganz kurz spürte Brayanokles eine große Wut emporkommen, die er versuchte, wieder herünterzudrücken. Decius könnte sehen, dass der Priester kurz um die Fassung ran. Dass der Grande sofort die Tür öffnete, gab dem Diener des Götterfürsten die Gelegenheit, sich zu beruhigen. Völlig Unrecht hatte Decius nicht, irgendwie hatte es Brayanokles gefreut, Decius zu zeigen, was er am Moment war - und es war doch nur die Wahrheit, Decius war doch der Vize-Prefekt von Aeltikan? Dabei hatte Decius nichts getan, als Brayanokles alleine vor schweren Entscheidungen stand, nicht in der Feste Uhdenwacht und auch nicht hier, auf Burg Falkenstein. Dessen Freude über Brayanokles' Krankheit, vor etwa einem Götterlauf, hatte Brayanokles sehr gekränkt. Und hatte der Geweihte kein Recht, als er aussprach, dass alle, die PRAios' Wege verlassen, sich früher oder später am Rande der menschlichen Welt zurückfanden? Mit zusammengekniffenen Kiefern sprach er leise: "Er soll sich freuen, nur seine Position verloren zu haben, jedoch noch nicht seine Seele und... "

Da kamen die ersten Al'Anfaner aus dem Zimmer heraus und mit eisiger Miene machte er ihnen Platz. PRAios, steh' mir bei.

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2018 : 20:04:07 Uhr

Adario, der gerade damit beschäftigt war ein Paar sehr exotischer Doppelklingen mit Griffstück in der Mitte nahezu liebevoll mit dem Wetzstein zu bearbeiten und den Anwesenden dabei zum Wiederholten Male von seinem Kampf gegen die Mohazwillinge zu berichten schaut mit undurchsichtigem lächeln zu dem Geweihten des Herrn Praios auf, nachdem er zuvor vor Don Decius respektvoll den Kopf gesenkt hatte.
Als er die Novizin sieht wird sein lächeln freundlicher und er zwinkert ihr kurz zu, bevor er sich zu der steif neben ihm sitzenden Magierin beugt und ihr etwas zuflüstert.

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Bearbeitet von: Borian am: 12 Apr 2018 20:08:19 Uhr

Ashara
super aktives Mitglied

1627 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2018 : 20:14:31 Uhr

Bereits die Stimmen vor der Tür hatten die blinde Magierin vorgewarnt, wer sich da näherte, so dass es Adarios geflüsterter Information dieses mal gar nicht bedurft hätte. Sein Hinweis darauf, wer in Begleitung des ungleichen Paars den Raum betrat und wessen Verbleib der Don wünschte, nahm sie mit einem dankbaren Nicken auf.

Da die vergangenen Tage an ihren Kräften gezehrt hatten, verzichtete sie darauf, aufzustehen und senkte ur grüßend den Kopf in Richtung der Neuankömmlinge.

Die tut nichts, die will nur Spielen...

Lorein
neues Mitglied

43 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2018 : 20:50:45 Uhr

Alena war zusammen mit Kennillo dem Erzpriester und Granden schweigend wie ein Schatten gefolgt. Bei dem Zitat des al'anfanischen Sprichwortes runzelte sie kurz die Stirn. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich was für eine Stadt Al'Anfa bitte war, dass es offenbar niemanden gab den man vertrauen konnte und man selbst in einem Praiosschrein einen zum Attentat ausgebildeten Affen erwartete. Bei den ganzen Abstrusitäten war es aus dieser Sicht vielleicht sogar nicht ganz so verwunderlich welche Paranoia der Grande entwickelt zu haben schien. Dem weiteren Verlauf des Gespräches folgte sie aufmerksam, aber weiterhin schweigend. Die ausgesprochenen Drohungen verwunderten sie mittlerweile nicht mehr. Bisher war sie keinem Gespräch der beiden gefolgt ohne, dass es Drohungen oder Gestichel in irgendeine Richtung gab.
Als Don Decius die Tür öffnete, erwiderte sie den Gruß von Adario mit einem freundlichen Nicken und sah dann den Lichtträger fragend an. Sie wusste nicht, ob er sie dabei haben wollte oder völlig alleine mit den Al'Anfanern reden wollte.

Thure Torbenson
fleißiges Mitglied

175 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2018 : 21:53:32 Uhr

Draußen vor dem Tore wartet ungeduldig Praiodan Kleiber. Er hatte die schnellen Pferde besorgt. Eines hatte jedoch einen schlechten Huf. Damit würden die Al Anfaner sie einholen. Sollten die Al Anfaner doch zwei weiter Pferde für die Kutsche finden, musste er eine Schmiede finden... Gorbschmied hatte er in Tobrien vor langer zeit mal gelernt. Aber nun ging es nicht voran. Wo bleiben die nur. Sollte er nachschauen gehen?

Zacharias Zasi Zauberklang, Scharlatan ähh Magier - Zwillingsgötter 1 , Legenden von Thorwal
Thure Torbenson, Krieger und angehender Swafnirgeweither - Legenden von Thorwal, Dunkle Lande 2 und 3
Cendrasch, Zwergenkavalier - Orklande 1 und 2
Praoidan Kleiber, Bannstrahler - Blutiger Schwur 2 und 3, Kampf um Tobrien II

Shalyriel
fleißiges Mitglied

466 Beiträge

Erstellt am: 13 Apr 2018 : 08:19:48 Uhr

Corvina ist gerade damit beschäftigt neue Kerzen in dafür vorgesehene Schalen auf dem Schrein zu stellen, als die Tür geöffnet wird. Still erwidert sie den Gruß des Granden und nickt auch dem noch draußen stehenden Praiosgeweihten und dessen Begleiterin kurz freundlich grüßend zu. Bei Brayanokles verweilt ihr Blick ein klein wenig länger: 'Hat Decius ihn mal wieder geärgert? Die beiden merken nicht mal, wie ähnlich sie sich bisweilen sind,' huscht es ihr durch denn Sinn.

Sie legt ihre Sachen bei Seite und tritt auf Decius zu: "Soll ich auch gehen?" fragt sie ihn leise; hatte er doch lediglich Amira, Adario und Diago bedeutet zu bleiben.

Aurora-Orga (PzE)

'Who saves a man, saves the World.'

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 13 Apr 2018 : 19:39:01 Uhr

Diago Delazar, der gerade damit beschäftigt war seinen neuesten Orden, die Kaiser-Rauls-Schwerter, die man ihm für seinen Einsatz im Kampf gegen Haffax verliehen hatte, nahezu liebevoll mit dem Poliertuch zu bearbeiten und den Anwesenden dabei zum wiederholten Male von seinem Kampf gegen die Dämonenknechte zu berichten, unterbrach seinen Versuch, die Anekdote den Schwarzen Dons zu übertrumpfen und sah auf.

Als er die Neuankömmlinge erkannte, bewegte er sich mit einigen zufällig wirkenden Schritten in Richtung der Tür. Als er Decius passierte drehte er leicht den Kopf und flüsterte kaum hörbar: "Ist das klug?"

Dann bezog er Position neben der Tür, bereit diese zu schließen, sobald der Praiosgeweihte den Raum betreten hatte.

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 14 Apr 2018 : 13:36:29 Uhr

Decius tat so, als hätte er Diagos Worte nicht gehört und wandte sich stattdessen Corvina zu. "Wenn Eure Zeit es erlaubt, hätte ich Euch gerne ebenfalls mit dabei, Euer Gnaden." Er lächelte entschuldigend. "Seine Ehrwürden, misst Eurer Meinung hohes Gewicht zu." Und ich auch.

Der Grande angelte nach einem der schwarzen Bröckchen, die auf einer silbernen Schale bereitlagen und schob es sich in den Mund, ehe er sich mit der Eleganz eines gefällten Baums auf seinen gepolsterten Sessel fallen ließ. Er schmiegte sich tief zwischen Kissen und Felle und deutete mit der Rechten auf einen freien Stuhl. "Bitte Euer Ehrwürden, nehmt doch Platz. Wir wollen über diese Dinge nicht im Stehen sprechen." Er hob fragend die Brauen. "Wünscht Ihr ein gepolstertes Kissen oder zieht Ihr die unverstellte Ehrlichkeit von blankem Holz vor?"

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 14 Apr 2018 : 20:21:57 Uhr

Schweigend betrat der Lichtträger den Raum, gab Alena mit einer Handbewegung das Zeichen, ihm zu folgen. Sein Blick kreuzte den der Borongeweihten und einen Augenblick lange starrte Brayanokles Corvina an, nickte sehr leicht, kaum sichtbar, und setzte sich dann schweigend auf das ehrliche Holz des Stuhles - und zwar etwas eleganter als Decius. Es war Brayanokles anzusehen, dass er sich hier nicht zu seinem Vergnügen befand. Er deutete Alena, sich neben ihn zu setzen. Die anderen schien der Lichtträger kaum wahrzunehmen, obwohl sein Blick auch kurz auf Amira hängen blieb.

Angeblich hatte der Lichtträger nicht vor, viel Zeit an schöne Reden oder interessante Formulierungen zu verschwenden, denn seine erste Frage war: "Don Decius Paligan, wer ernennt in Al'Anfa den Gesandten Al'Anfas zu Gareth und warum wurde Don Tirato Zornbrecht an Euren Platz ernannt?" Er verengte seine oft träumerisch schauenden Augen, seine Stimme klang ungewöhnlich leise, jedoch scharf, kalt und sächlich. Brayanokles Horathyon dyll' Tyrakos war sicher nicht in diesem Zimmer, um Decius Paligan noch einmal zu zeigen, in welcher Position der sich befand - oder doch, aber anders.

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 15 Apr 2018 00:34:39 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 15 Apr 2018 : 18:05:30 Uhr

Decius Unterlippe zuckte, als Brayanokles das Gespräch anstelle einer höflichen Einleitung unvermittelt mit einer Reihe von Fragen begann. Auch die scharfe, kalte Stimme war ganz sicher kein Zufall. Wie könnte man dieser Zusammenkunft besser den unvergleichlichen, eisigen Charme eines Verhörs verleihen?

Er signalisierte Kennillo mit einer beiläufigen Geste, hinter Brayanokles und Alena Aufstellung zu nehmen, so dass er den beiden Gästen jederzeit Leckereien und Getränke reichen konnte.

Langsam beugte er sich vor, um die Fragen des Zyklopäers zu beantworten. „Bis zu dem ... Regierungswechsel, der das Imperium vor einigen Jahren ... ereilt hat, hat der Praefectus Externi im Hohen Rat der Zwölf, mein Onkel Brotos Paligan, über die Entsendung von diplomatischen Gesandten ins Ausland entschieden. In enger Abstimmung mit dem Hohen Rat.“ Er pulte mit der Zunge einen schwarzen Krümel zwischen den Zähnen hervor und schluckte ihn herunter. „In jüngerer Zeit beliebt der Protectur Oderin du Metuant höchstselbst über derartige Ernennung zu entscheiden. Und auch über so ziemlich alles andere, das irgendwie von Bedeutung sein könnte.

Er schluckte erneut, um den bitteren Geschmack aus seinem Mund zu vertreiben. „Offenbar ist der Protector zu der Ansicht gelangt, dass Don Tirato dem Imperium in dieser Funktion von Nutzen sein könnte.“ Oder es war ihm völlig egal, wer den Posten bekommt, solange ich es nicht bin.

Shalyriel
fleißiges Mitglied

466 Beiträge

Erstellt am: 15 Apr 2018 : 19:20:52 Uhr

Corvina hat auf die Worte des Granden lediglich kurz genickt. Sie wählt ihren Platz ein wenig im Hintergrund, aber so, dass sowohl Decius, als auch Brayanokles sie ohne sich umzuwenden sehen können. Still beobachtet sie Decius' Stichelei, aber auch die Retoure des Praios-Geweihten.

Aurora-Orga (PzE)

'Who saves a man, saves the World.'

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 15 Apr 2018 : 20:31:44 Uhr

Der Lichtträger hörte schweigend nach der Antwort des Granden und schaute nachdenklich in die Richtung von Corvina. Kurz taute seine Miene ein wenig. Trotz den sehr grundsätzlichen Glaubensansichten galt Corvina als das wichtigste Bindglied zwischen dem horaspatriotischen, jedoch auch fast asketischen Brayanokles und dem theatralischen, jedoch auch kalkulierenden Decius.

Decius Paligan war irgendwie in der Lage, das Schlechteste im doch meist relativ gütigen Brayanokles zu entzünden, während Corvina in der Lage war, mit ihrer Ruhe, Decius' Einfluss zu neutralisieren. Absichtlich ließ er eine kurze Stille fallen. Er verengte seine Augen wieder ein wenig. Leise sprach er dann: "Ist Don Tirato Zornbrecht, besser für diese Funktion geeignet und in was unterscheidet Ihr beide Euch?"

Wer Brayanokles oberflächlich beobachtete, würde Spott und Hohn hören, jedoch, wer dessen Blick sah, konnte nichts anders als eiskalten Ernst sehen.

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 16 Apr 2018 18:25:44 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 16 Apr 2018 : 20:24:16 Uhr

"Besser als ich? Wohl kaum." Decius Antwort kam eine Spur zu hastig, um vollends überzeugend zu wirken. Er blickte sich suchend im Raum um, als erwarte er Unterstützung aus den Mündern seiner Vertrauten.

Der Grande versuchte dem stechenden Blick des Praiosgeweihten mit Gleichmut zu begegnen. "Seht Ihr, Euer Ehrwürden, die Diplomatie genießt in meiner Heimat nicht unbedingt das höchste Ansehen. Wir Al'Anfaner setzen Gewalt ein, wenn wir mit anderen Reichen in Konkurrenz geraten, weil Gewalt die einfachste aller Lösungen ist. Gewalt ist schnell, direkt und einfach, verglichen mit den Kompliziertenheiten der Diplomatie. Entweder hat man eine Insel, oder man hat sie nicht. Entweder man kontrolliert eine bestimmte Region des Ozeans oder nicht. Im Vergleich dazu ist die Diplomatie in intelektueller Hinsicht ein wesentlich schwierigeres Unterfangen. Oderin du Metuant ist in diesem Wissen aufgewachsen. Er hat diese Philosophie über Jahrzehnte verfolgt - mit beachtlichem Erfolg. Und er hat Don Tirato ausgewählt, weil dieser seine Philosophie wie auch seinen Hang zu einfachen Lösungen teilt."

Diese Argumentation klang in seinen eigenen Ohren recht überzeugend und an all dem war genug Wahrheit, um die Sache glaubwürdig erscheinen zu lassen. Decius beeilte sich eine möglichst ehrliche Miene aufzusetzen und er war zuversichtlich, seine Sache gut zu machen. Ommerhin hatte er gerade diese Miene ausgiebig vor dem großen Glaspiegel geübt - solange bis Kennillo die Arme schwer geworden waren.

Lorein
neues Mitglied

43 Beiträge

Erstellt am: 16 Apr 2018 : 22:20:08 Uhr

Auf die Handbewegung des Erzpriesters folgte Alena ihm in das Zimmer der Gesandtschaft. Don Decius' Stichelei der unverstellten Ehrlichkeit des Holzes ließ sie innerlich wieder nur den Kopf schütteln. Aufmerksam hörte sie dem folgenden Gespräch der beiden zu, wobei sie nicht umhin kam es teils doch beachtlich zu finden wie gut der Grande seine Fassade aufrecht erhielt. Hätte seine Ehrwürden sie so angesehen oder in diesem Ton mit ihr geredet, wäre sie nicht einmal sicher gewesen, ob sie mehr als ein paar gestammelte Worte zusammenbekommen hätte. Auf der anderen Seite hätte sie dann auch etwas gravierend falsch gemacht...
Während des Gespräches hatte Kennillo nach zwei Kelchen gegriffen und bot erst dem Erzpriester einen mit Wasser gefüllten an, wohlwissend, dass er den Wein ablehnen würden, dann bot er Alena den anderen an. Diese nahm den Kelch dankbar lächelnd an, was er erwiderte und wandt sich dann wieder still dem Gespräch des Granden und Erzpriesters zu.

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 16 Apr 2018 : 22:31:30 Uhr

Adario, der zur rechten von Don Decius sitzt, jenem Platz, den zu früheren Zeiten Fiorenzo einnahm, nickt auf die obligatorische Frage hin bejahend mit dem blanken Schädel.
"Es gibt in ganz Meridian keinen Mann und keine Frau die besser für diese Aufgabe geeignet wäre als Don Decius Paligan"
Seine Stimme lächelt bei den Worten, seine Augen erreicht es aber nicht. Diese sind in einer unausgesprochenen Warnung vor Wiederspruch auf den Priester gerichtet, während der ehemalige Gladiator scheinbar unbewusst seine exotische Waffe weiter schärft.

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Bearbeitet von: Borian am: 16 Apr 2018 22:32:32 Uhr

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 17 Apr 2018 : 02:42:29 Uhr

(Gegenwart)

Decius' Worte klangen wie Hammerschläge in Brayanokles' Erinnerungen. Gewalt ist schnell, direkt und einfach, verglichen mit den Kompliziertenheiten der Diplomatie. Entweder hat man eine Insel, oder man hat sie nicht. Immer wieder klangen diese Worte in den Gedanken des Lichtträgers und nach einigen Augenblicken erschienen die Bilder aus der Vergangenheit vor Brayanokles' Augen. Die Worte des Schwarzen Dons schienen Brayanokles völlig kalt zu lassen.

(Flashback)

Burg Athyros, Einokratie Phrygaios, Seekönigreich der Zyklopeninseln, am 11 PERaine im Jahre 2522 nach dem Erscheinen des Erzheiligen HOras', am späten Nachmittag

Phrygaios brannte. Die Seeschlacht von Phrygaios schien dem Wiedererstandenen Reiches des Horas den gerechten Sieg gebracht zu habeh, doch Phrygaios brannte. Die Al'Anfaner hatten es geschafft, mehrere Söldner an Land zu bringen und die hatten viele Häuser in Flammen aufgehen lassen. Zwar waren die meisten Söldner in BORons Arme getrieben, jedoch... das Hafenstädchen Athyros brannte. Brayanokles, der junge Lichtbringer, der seine Familie mutterlicher Seite besuchte, sah die Flammen. Sie waren überall. Und er wusste, das Haus, das wunderschöne Hau seines Onkels, wo er während seiner Jugend so oft fröhliche Wochen mit seiner Familie verbracht, es brannte. Die Al'Anfaner wurden besiegt, das war klar. Im Meer schwammen die Leichen der Besatzung der als unbesiegbar betrachtete Schwarzen Armada. Die Seeschlacht wurde gewonnen, der Feind aus dem Süden besiegt - aber zu welchem Preis?

"Im Namen des Götterfürsten, lass mich passieren!" Donnernd - wie nie zuvor - klang Brayanokles' Stimme. Die erstaunten Wachen wagten es nicht, dem noch jungen Lichtbringer entgegenzusprechen und ließen ihn passieren. Wahnsinnig war es, niemand konnte Brayanokles garantieren, es gäbe keine gefährlichen Al'Anfaner mehr. Der Lichtbringer - in vollem Ornat - lief, nein, rannte schnurgerade nach Athyros. Das Haus seiner Tante lag am Rande der Stadt - lag, denn wenig mehr als ein Haufen Stein und Asche war noch übrig. Fast wie ein Besessener schob er mit seinem heiligen Sonnenszepter die noch heissen Steine weg - und dann schaute er in den fast unkenntlich verstümmeltes Gesicht seines Jugendfreundes Kleisthenes. "NEIN!" schrie die sonst zum Singen so geeignete Stimme. "NEIN! Bei PRAios, NEIN!" Er fasste die Leiche an - Tot war sein Freund, sein guter Freund - Diener seiner Tante, fast wie ein Sklave, aber - entgegen allen gesellschaftlichen Regeln - sein guter Freund." Panisch war er mehr Steine weg, brannte seine Hände, beschmierte seine Kleidung. Dann zerbrach sein Herz. Da lag Praiadna, das einzige Mädchen dass Brayanokles' Herz wirklich schneller schlagen ließ. Er wollte sie heiraten, egal, was die Familien, egal sogar, was die Kirche des Götterfürsten davon sagen würde. Seine Stimme klang wie das Kreischen eines Dämonen: "NEIN!" Er ließ sich fallen. "PRAIADNE!" Mit lauten Schreien weinte der Lichtbringer. Jetzt war sein Leben auf Dere sinlos geworden. Dann... Krachen... Schmerz... Es wurde ihm schwarz vor den Augen und es schien ihm, ob seine Seele sich bereits von seinem oft kranken Körper trennen wollte, oder doch auch nicht. Ein heller Lichtblitz und... dann nichts mehr...

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 17 Apr 2018 14:49:48 Uhr

Shalyriel
fleißiges Mitglied

466 Beiträge

Erstellt am: 17 Apr 2018 : 10:15:04 Uhr

Der Blick, mit dem Corvina den Granden bedenkt, strahlt Ruhe aus; scheint aber auch, Decius kennt das zur genüge, den Mann zu mahnen, auf seine bekannten, ausschweifenden Monologe zu verzichten.

Auf die Worte des Granden hin, nickt sie langsam. Oft genug stimmt die Erklärung. Denn wenn Gewalt erfolgsversprechender und/oder profitabler ist, wird nur selten gezögert diese auch einzusetzen.
Sie selbst sagt erstmal nichts zu dem Thema, erscheint ihr doch zum einen, dass der Praios-Diener gerade mit den Gedanken woanders ist. Außerdem wird man sie wohl direkt fragen, sollte ihre persönliche Meinung zu Don Tirato gewünscht sein.

Aurora-Orga (PzE)

'Who saves a man, saves the World.'

Eolan
fleißiges Mitglied

109 Beiträge

Erstellt am: 17 Apr 2018 : 16:47:08 Uhr

Athyros, Einokratie Phrygaios, Seekönigreich der Zyklopeninseln, am 11 PERaine im Jahre 2522 nach dem Erscheinen des Erzheiligen HOras', am späten Nachmittag

Phrygaios brannte. Die Seeschlacht von Phrygaios schien dem Wiedererstandenen Reiches des Horas den gerechten Sieg gebracht zu haben, doch Phrygaios brannte. Die Al'Anfaner hatten es geschafft, mehrere Söldner an Land zu bringen und die hatten viele Häuser in Flammen aufgehen lassen. Zwar waren die meisten Söldner in BORons Arme getrieben, jedoch... das Hafenstädchen Athyros brannte.

Der erst zwanzigjährige Eolan sah die Flammen. Sie waren überall. Es war dem jungen Horasier, der in den Tuchen und Mustern des Grangorer Patriziats gekleidet war, bewusst, dass er rasch handeln musste. Es war kein Anflug verfrühter Sommerfrische, welche den Grafensohn dazu bewog, den Frühling auf den Zyklopeninseln zu verbringen. Ein halbes Jahr nach dem Ende des vielleicht schlimmsten Bruderkriegs der horasischen Geschichte, des Erbfolgekrieges zwischen den Timoristen, denen Eolans Vater angehörte, und den Aldarenern, Galahanisten, sowie anderen in- und ausländischen Mächten lag das Reich darnieder. Das brachte die Al'Anfaner vermutlich zu dem irrwitzigen Gedanken, sich wie ein gieriger Aasgeier auf das Meer der Sieben Winde zu stürzen. Doch obwohl der Flottenverband unter Großadmiralissima Phranya Yalma Zornbrecht deutlich größer war als derjenige der Horasier, konnte der aus dem Ruhestand zurückgeholte Großadmiral Gilmon Quent das Gefecht für sich entscheiden.

Und obwohl die größte Seeschlacht Aventuriens gewonnen wurde, waren in ganz Athyros nirgendwo Siegesrufe zu vernehmen. Zuviel Blut war geflossen, zuviel Tote zu beklagen. Und die Unverletzten waren damit beschäftigt ihre Liebsten oder ihr Eigentum vor dem Raub der Flammen zu bewahren. Dennoch - selbst in diesem geschwächten Zustand triumphierte der horasische Adler über dem al'anfanischen Pleitegeier.

Der Gegenwert jenes Bildes, das Eolan notdürftig eingepackt unter seinen linken Arm geklemmt hatte, dürfte wohl das Gros aller aventurischen Händler für mehr als eine Lebenspanne vor einer Pleite bewahren – selbst wenn sie noch so schlecht handeln sollten. Im Laufschritt verließ der junge Comto die zyklopäische Villa mittels eines beherzten Sprungs aus dem 1. Stock in einen Heuhaufen, der sich direkt bei den Stallungen neben dem berühmten Odenius-Museum befand. Eolan trug das "Mädchen mit den goldenen Augen" mit sich, notdürftig eingepackt in ein paar Bandagen und zwei Rechtschritt Leinen. Eigentlich hätte diese ganze Sache gänzlich anders laufen sollen. Eolan hatte einen fast schon narrensicheren Plan entwickelt das Bild in seinen Besitz zu bekommen. Er hatte den gleichermaßen trinkfesten wie spielsüchtigen Horakles kennengelernt und ihm bei einem eher unleidlichen Intermezzo mit zwei Raufbolden aus der Patsche geholfen. Wie der Zufall es wollte hatte Horakles bei einem zyklopäischen Geldverleiher Schulden. Und wie der Zufall es weiter wollte, war Horakles ganz zufällig der Kutscher jenes lokalen Patriziers und Eigentümers des Museums, welcher auch im Besitz des legendären Bildes war. Mit der Hilfe Horakles wäre es ein Leichtes gewesen unerkannt zur Phexensstund in das Innere der Villa und somit auch an das Bild zu gelangen. Nun aber stand die Stadt bekanntlich in Flammen und diese schienen bereits auf die Villa überzugehen. Kein ausgeklügelter Plan überlebt die Begegnung mit der Wirklichkeit – dies galt auch für das Vorhaben Eolans.

"Wenn dir die Zeit gewogen ist, musst du dir keine Gedanken um Gelegenheiten machen. Leider hat die Zeit ihren eigenen Willen und nicht immer ist sie dir gewogen", sagte einst irgendein Hesindianer. Aber der Spitzhutträger und Zauberfuchtler hatte verdammt nochmal Recht.

Im Laufschritt verließ Eolan das Museums-Areal, der Rauch trieb dem jungen Mann die Tränen in die Augen. Ein kurzer Blick gen Hafen, vorbei am Leuchtturm Elidasfeuer, zeigte das Ausmaß der schrecklichen Schlacht. An manchen Stellen der Bucht brannte das Wasser vom Hylailer Feuer, an anderen Stellen wirkte die See dunkel aufgrund der verbrannten oder bereits jetzt seltsam aufgedunsenen Leichen. Das Krachen einstürzenden Gebälks riss Eolan aus seiner Apathie. Unweit von ihm stürzten die Reste eines fast völlig niedergebrannten Fachwerkhauses in sich zusammen. Dabei traf ein Holzbalken einen jungen Praiosgeweihten so schwer am Kopf, dass dieser mit blutigem Schädel bewusstlos unter dem Balken im Rauch zu Boden ging.

"Verdammte Ogerscheiße…" knurrte Eolan und blieb für zwei Herzschläge unschlüssig stehen. Unter seinem Arm das wertvolle Bildnis, "sein Meisterstück" – vor ihm der Praiot der vermutlich im Rauch ersticken würde – wenn er vom Holzbalken nicht bereits erschlagen worden war. "Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex" – hieß es stets in einer Vielzahl an Lebenslagen. Der Praiosgeweihte konnte sich jedoch nicht mehr selbst helfen.

Hustend näherte sich Eolan dem besinnungslos in seinem Blut liegenden Praioten, der vom aufsteigenden Rauch kaum auszumachen war. Ein leises Ächzen entrang sich seiner Kehle als er den Praiosgeweihten mühsam unter dem Balken befreite und ihn langsam hochzog: "Warum ist der lange Lulatsch so schwer?!" Das etwa 40 x 40 Halbfinger messende, quadratische Leinenbündel, in dem sich das wertvolle Bildnis befand, hatte sich der Grafensohn einfach wie einen provisorischer Rucksack auf den Rücken geschnallt. So ächzte und kämpfte er sich mit dem blutüberströmten, bewusstlosen Praioten in Richtung der Burg Athyros und rettete so vermutlich sein Leben…

Ich schreibe Zombie* mit Stern, damit ich sowohl auf die Vielfältigkeit von Zombies* aufmerksam machen kann als auch auf die Selbstbestimmung einer Person, die sich als Zombie* nicht an einer der bestehenden Geschlechterformen orientieren will.

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 17 Apr 2018 : 16:57:29 Uhr

(Gegenwart)

Kaum schien Brayanokles noch etwas warzunehmen. Seine Augen zeigten zwar keine Tränen, ein wenig Feucht war - vielleicht vor Allem für Corvina - sichtbar.

(Flashback)

Festung Sphareïos, Einokratie Baltrea, Seekönigreich der Zyklopensinseln, 22 PERaine des Jahres 2522 nach dem Erscheinen des Erzheiligen Horas', am Morgen

Als Brayanokles seine Augen aufschlug, sah er bekannte Gesichter: sein Novizenmeister Horathyon Baltrakos, seine Mutter Artemis dylli Tyrakos ya Terdilion und sein Vater Tykates A'Sphareïos dylli Tyrakos.

"PRAios zum Gruße, Euer Gnaden," sprach der Novizenmeister. "Bruder im Glauben, nicht nur PRAios war mit dir, du hattest unglaublich viel Glück."

Hinter dem Stadtvogt von Tyrakos stand, ein wenig im Schatten, eine weitere Person, der das Leben des jungen Geweihten nachhaltig beeinflusst hat. Der Mann machte leise einen Schritt nach vorne...

Eolan
fleißiges Mitglied

109 Beiträge

Erstellt am: 17 Apr 2018 : 17:18:42 Uhr

Festung Sphareïos, Einokratie Baltrea, Seekönigreich der Zyklopensinseln, 22 PERaine des Jahres 2522 nach dem Erscheinen des Erzheiligen Horas', am Morgen

Leise trat Eolan aus dem Schatten. Der junge Comto fühlte sich in seiner Situation merklich unwohl, zumal sich das Bildnis, zwar nicht mehr als Leinenbündel als provisorischer Rucksack auf seinem Rücken, nun aber in einer großen Umhängetasche, sorgsam verpackt, an seiner Seite befand. Er musste dafür Sorge tragen, dass das "Mädchen mit den goldenen Augen" so rasch als möglich nach Belhanka gelangte. Aber das nächste Schiff lief aufgrund der Kriegswirren erst in ein paar Tagen aus.

"Ich hoffe es geht Euch besser... euer Gnaden?" Trotz seines Unwohlseins legte sich ein freundliches, fast gewinnendes Lächeln auf die Lippen des jungen Adeligen.

"Ihr hattet wahrlich Glück, dass ich zufällig um die Ecke kam. Um ein Haar wärt Ihr im Rauch erstickt."

Beiläufig hob Eolan den ledernen Dreispitz: "Eolan ya Avona della Gribaldi. Es ist mir eine Freude euch wohlauf zu sehen.."

Im Gedanken fügte Eolan hinzu, dass es dennoch an der Zeit wäre, sich hier geschmeidig aus der Affäre zu ziehen. Just in diesem Moment ertönte vom Gang ein lautes Gespräch bis in das Innere der Kammer: "WAS?! Die verdammten Al'Anfaner haben sogar das Bild des Seebarons gestohlen?!" "DAS IST JA UNERHÖRT!", echauffierte sich der Majordomus des Hauses über das dreiste Brandschatzen der al'anfanischen Aggressoren.

Mit einem irritierten Blinzeln sah Eolan für einen Augenblick in Richtung der nur angelehnten Türe zum Flur, dann schüttelte er den Kopf, murmelte ein leises: "Unerhört... diese verdammten Al'Anfaner" und blickte bereits wieder mit einem freundlichen Lächeln zum darniederliegenden Praioten.

Bearbeitet von: Eolan am: 17 Apr 2018 17:20:09 Uhr

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 17 Apr 2018 : 17:42:52 Uhr

(Gegenwart in Falkenstein)

Die Bilder von damals verschwanden langsam wieder und Decius' Worte dröhnten in Brayanokles' Gedanken nach. Mit feuchten Augen starrte er Corvina an, wendete sich dann wieder an Decius. Mit leiser, jedoch nicht mehr so scharfer Stimme sprach er: "Also, Don Tirato Zornbrecht, Verwandter einer Anführerin der Al'Anfanischen Flotte, die gerade unter dieser Anführerin die härteste Niederlage erlitten hat, wird nach Gareth geschickt um des Herrschers Al'Anfas Hang nach einfachen Lösungen in diesem Lande nachzufolgen."

Er nahm sich die Augengläser von der Nase, trocknete seinen schlecht sehenden Augen, stellte die Gläser wieder vor seine Augen und schaute Decius diesmal eiskalt an: "Der Herrscher Al'Anfas ist entweder dumm, naïv oder einfach nicht daran interessiert, einen fähigen Vertreter Al'Anfas zu schicken. Es ist Euch bekannt, warum ich Don Tirato Zornbrecht, Verwandter einer Anführerin der Al'Anfanischen Flotte, die gerade unter dieser Anführerin die härteste Niederlage erlitten hat, festnehmen ließ. Seine Seele ist zwar sündig, jedoch nicht verloren, aber für diesen Posten mehr als ungeeignet. Wer hier einem Baron bereits mit dreizehn Kupfermünzen beschenkt und bei dreizehn Göttern schwört, stellt eine erhebliche Gefahr der Ordnung da."

Mit einer scharfen, jedoch leisen, Stimme sprach Brayanokles dann, langsam und klar verständlich: "Sogar der Vize-Prefekt von Aeltikan ist in der Lage, diese Stelle besser zu erfühlen. Wenn Ihr wollt - und glaubt mir, es liegt auch in meinem Interesse - helfe ich Euch nur all zu gerne, Don Tirato Zornbrecht, einer Anführerin der Al'Anfanischen Flotte, die gerade unter dieser Anführerin die härteste Niederlage erlitten hat, den Fuß querzusetzen und Euch erneut an die Stelle eines Gesandten zurückzuführen."

Der kalte Blick könnte Decius fast das Gefühl geben, im winterlichen Uhhdenwacht zu verweilen.

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 17 Apr 2018 17:52:55 Uhr

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