Alveran-Larp Forum - kostümbildner hassen ihn für diese 13 tricks

Alveran-Larp Forum

Benutzername:	Passwort:
Passwort speichern
Passwort vergessen?

Alle Foren

Fragen und Antworten

Fragen zu LARP

kostümbildner hassen ihn für diese 13 tricks

Forum geschlossen

Druckversion

Autor

Thema

Goot EN
super aktives Mitglied

2038 Beiträge

Erstellt am: 27 Jul 2018 : 15:31:25 Uhr

ich habe mittweile auch viel zu oft die ausreden gehört (sogar wenn niemand eine explizite gewandung kritisiert hat) man "könne nicht nähen" und "hat nicht das geld" um sich eine "high-end-gewandung" zuzulegen.
das bizarre ist, dass diese rechtfertigung des eigenen standards manchmal sogar erwähnung findet, wenn die gewandung von jemand kritisiert wird...

das kann vorn und hinten nicht stimmen.
nicht nur dass es für mich absolut schleierhaft ist, wie jemand 80€ für weißen stoff ausgeben kann, dann auch noch keine hose hinzubekommen ist zwar unschön, aber daraus zu schließen, dass man nicht nähen kann ist falsch, denn wenn wir alles "nicht können", was wir beim ersten mal ohne plan nicht hinbekommen haben, dann könnte jeder von uns noch nicht einmal laufen.

keine ahnung ob meine gewandungen nun dieses ominöse "high-end" sind, meiner meinung nach aber nicht, da ich an vielen handwerklichen, zeitlichen und finanziellen herausforderungen zwangsweise schon im vorraus scheitern muss.
ebenso bezeichne ich mich nicht als autodidakt, weil das irgendwie andeutet, dass man professionelle fähigkeiten ohne professionelle lehrer erworben hat und ich mir zwar alles selbst erarbeitet habe, meine fähigkeiten aber laienhaft, improvisiert und manchmal sogar primitiv sind.
da ich mit chemie eine echte naturwissenschaft studiere, habe ich sehr wenig zeit und da ich überhaupt studiere, habe ich extrem wenig geld.
da wir das ja gemein haben und ich das trotzdem irgendwie gesch***** kriege, sollte das für euch (ihr, die ihr betont keine zeit und kein geld zu haben) doch auch machbar sein.

es muss ja auch nicht immer high-end sein, den zwischen "totaler sch****" und high-end gibt es diverse abstufungen, auf denen man sich ungeniert ausruhen kann.

sich jetzt weiterhin darin zu versteigen, wie sch**** alle anderen sind kann jeder, ich bin jetzt mal egoistisch und teile einfach mal meine fähigkeiten, die jawohl keinesfalls unerreichbar, überlegen, oder außergewöhnlich sein können.

ich hoffe ich finde irgendwann auch noch die zeit meine liebsten bastelarbeiten (und deren simple preise und anleitungen) ins ning zu hauen, damit ich ein wenig inspiration zurückgeben kann.

es sei hier natürlich auch auf diverse andere themen verwiesen.
leider ist das nicht möglich bezüglich "tipps und tricks zur steigerung des gewandungsniveaus", denn dieser thread ist weg...

in meinem leben nimmt mein hobby zwar einen besonders hohen stellenwert ein, bestimmt können sich aber einige mit weniger motivation weiterentwickeln, wenn sie sich von meinen prinzipien anregen lassen, die ich über die zeit für mich entwickelt habe:

I. mach es jetzt, sonst machst du es nie!
ich wünschte ich könnte dies auch auf andere bereiche meines lebens übertragen.
auch wenn die ganzen materialien, oder werkzeuge fehlen, kann man trotzdem was für sein projekt machen und sei es nur die planung und sich zu überlegen, wo man das material herbekommt.
mit der zeit kann man auch vieles substituieren und improvisieren.

dazu gehört auch sich nicht zu sehr ablenken zu lassen.
nebenbei serien und filme schauen geht, es bremst aber wirklich, ebenso wie natürlich ein internetfähiges gerät.
lieber musik anmachen und konzentriert durcharbeiten.

tue auf jeden fall irgendwas und sei es nur eine halbe stunde lang.

II. suche inspiration!
mach einfach mal eine bildersuche zu deinem projekt (deutsch UND englisch).
da reicht erst einmal google, dann diverse kunst- und LARP-portale.
für mich hat sich pinterest bewährt, weil die leute da das supergeile zeug anpinnen, das sie irgendwo gefunden haben.
da drunter werden dann noch bilder aufgelistet, die in irgendeinem zusammenhang dazu stehen und die du niemals mit deinen suchbegriffen gefunden hättest.

kunst zeigt dir dinge die denkbar sind - vorbilder zeigen dir dinge die machbar sind.
gemeint sind begriffe wie "concept art", oder "artisan craft".

in meinem "muse-ordner" befinden sich über 3600 bilder (was eine wahrscheinlich ungewöhnlich hohe anzahl ist) von innovativen bastelarbeiten, gelungenen gewandungskonzepten und geplanten projekten.
der anzahl halber nach körperteilen und themen geordnet.

da cosplay etwas wesentlich komplizierteres ist, sollte man sich keine großen gedanken um plagiate machen.
das ergebnis wird fast zwangsweise was eigenes.

ansonsten quillt das internet über vor bastelanleitungen.

III. denken sie groß!
traue dich mit der zeit auch mal an verzierungen und handwerkliche herausforderungen.
es macht sehr viel her, wenn der waffengriff aus mehrfarbigem material geflochten ist, anstatt wie bei allen anderen nur drumgewickelt.

der burj khalifa wurde auf sand gebaut...

IV. mache einen plan!
bei gewandungen sind das bei mir auch nur bessere strichmännchen, aber du siehst sofort, wo noch ein riesenloch ist, wo schon gar kein platz mehr ist und ob du damit überhaupt noch laufen kannst.
brainstorme auch einfach dinge die man kaufen, sammeln, umschneidern, oder eben auch basteln könnte.
ansonsten ist es häufig nur eine sinnvolle kombination von dingen aus dem stetig wachsenden fundus, die ein abenteuerhemd zu einem gewandungskonzept macht.

für mich stellt sich das häufige problem ein, dass ich nicht die mittel habe um komplette gewandungen zu fertigen.
manche teile müssen vom stil her so neutral sein, dass sie von mehreren konzepten genutzt werden können.
es ist ökonomisch hier vorrausschauend zu planen.

schnelle schablonen aus papier ergeben einen ausreichenden prototypen und man kann reproduzierbarer und besser schneiden.

zum planen gehört auch dazu, die dinge aufzulisten und nach priorität zu ordnen, um so bei näherrückender con den überblick zu behalten was noch fehlt und was an optionalen acessoirs erst die con danach bereichern kann.

V. überdenke den plan!
es lohnt sich genau zu überlegen was man tut.
nicht den stoff bis auf den millimeter ausmessen, sich aber genau zu überlegen was man machen und wie man es machen will lohnt sich.

auf jeden fall sollte man mal eine nacht drüber schlafen, oder eine zeit lang an einem anderen projekt arbeiten, dann kommen die lösungen auch ganz von selbst.

in manchen fällen solltest du auch eine nacht drüber zu schlafen, um die spontane idee doch fallen zu lassen, irgendeinen mist eher schlecht als recht zu "verlarpen".

VI. praxistauglichkeit!
du hast bestimmt noch nicht ausreichend darüber nachgedacht, als du punkt V abgehakt hast.
du willst ja nicht nur kurz angeben und posen, sondern willst das wahrscheinlich den ganzen tag (im sommer) tragen, damit kämpfen und vor allem das ganze unter 30 min anlegen.
ebenso will man irgendwie mit den händen auch an seine wasserflasche kommen, ohne sich gleich abzurödeln.

hierzu gehört auch die wahl von "authentischeren" stoffen wie baumwolle.
schlicht aus dem grund, dass synthetik im sommer die hölle ist.
kunstleder hat am leib auch nichts verloren, weil das zeug nichts aushält, in manchen farbtönen noch lieber schimmelt als echtes leder und absolut undurchlässig für schweiß ist.

es hilft ungemein, das "fertige" projekt vor der con mal zu testen, oder sogar einzutragen.

VII. mache den plan einfacher!
hast du schon beim planen den einfachen weg gewählt, mach es noch einfacher.
wenn du wirklich verzweifelst, weil es nicht einfacher geht, mach es trotzdem noch einen schritt einfacher.
weniger bewegliche teile, weniger komplexer aufbau, bescheidenere ausführung.
du wirst es dir selber danken.

auch wenn man auf ein praktisches problem stößt, ist die beste lösung für gewöhnlich die einfachste und die einfachste lösung für gewöhnlich die beste.

das geht auch nahtlos über in "weniger ist mehr".
viel hilft nicht viel, oftmals nimmt man sogar besser ein detail weg, um den gesamteindruck nicht zu überfrachten.
auch muss nicht wirklich überall borte und stickereien dran.

VIII. man kann so viel aus so wenig machen!
schau dich um nach materialien und zwar nicht indem du in den zugehörigen laden rennst und es einfach kaufst.
du willst weißen stoff?
dann geh auf den trödelmarkt, oder in den nächstbesten antikladen und kaufe dir weiße bettlaken, oder tischtücher.
reine baumwolle ohne und mit muster (meistens nur doofe blumen), zumeist sehr edel wirkend.
was kostet sowas?
ab 1€...

meine mönchskutte ist aus ditte von ikea (4€ der meter).
genug reste für eine hose, eine mütze und was sonst noch kommen mag.
meine druidenklamotte ist aus tischtuch mit stofffarbe und tischtuch mit eingekochtem schwarztee.

kauf dir bastelleim und für stellen die mit wasser in kontakt geraten könnten wasserfesten holzleim, ansonsten ist es vielleicht sogar von vorteil, dass du bastelleim wieder auswaschen kannst...
frag nicht wofür, du wirst selbst merken was man damit alles aus leder und stoff machen kann.

wenn du eine ledercouch auf dem sperrmüll siehst, sofort häuten.
da ist immerhin auch etwas für gestorben, also lohnt sich das upcyclen sowieso.
rüstleder findet man nicht auf dem sperrmüll?
schon mal 3 schichten aufgerauhtes leder mit holzleim verklebt?

hänge dich nicht an "authentizität" und ähnlichem auf.
du darfst es auch als kostüm betrachten.
am ende hat man natürlich achtung für aufwändige verarbeitung und handwerkliche authentizität übrig, wenn das ergebnis überzeugt schaut aber auch keiner hinter die kulissen, wie du es zustande bekommen hast.
ganz wichtig ist, dass man den materialien später wirklich nicht ansieht, aus welchem OT-zeug das vorher war.
außer du machst endzeit, dann muss es genau anders herum...

IX. die meisten arbeiten dauern nur einen tag!
ist der plan fertig und die materialien liegen bereit, dauern die meisten arbeiten wirklich nur einen tag/1-3 abende.
eine hose zu nähen ist echt kein großes ding und das mache ich an einem abend improvisiert aus stoffresten ohne schnittmuster von hand und eine mütze ist auch noch drin (das schaffst du mit der zeit auch).

der kragen meiner bündlerkutte mit 12 symmetrischen zacken, alles schon durchgeplant und ausgeschnitten?
pff...nähe ich morgen früh zusammen, 2 stunden bevor erik mich zur con abholt.

X. vergiss den plan!
das projekt wird am ende nie (wirklich nie) so wie geplant.
das ist noch nicht einmal schlecht, denn meistens wird es besser, weil man diverse zuvor unbedachte probleme erkannt und überwunden hat.
vielleicht musste man sich auch eingestehen, dass es so nicht funktioniert und eine völlig neue lösung finden.

ansonsten hilft auch:
was würde macgyver tun?
je näher die con rückt, umso mehr muss man improvisieren.
das muss noch nicht mal schlimm sein, weil manche improvisationen einfache und kostengünstige problemlösungen sind.

mit der zeit summieren sich auch immer mehr fähigkeiten (und reste/materialien) an, um hier sinnvolle ersatzlösungen (gegenüber teuren materialien, aufwändigen arbeiten und zeitintensiven einkäufen) zu finden.

XI. ein projekt ist nie fertig!
wenn sich bis zur nächsten con nichts an deinem projekt verbessert, machst du etwas falsch.
man kann immer etwas ändern, umtauschen und hinzufügen und sei es nur ein ding pro con.

für gewöhnlich ergeben sich solche verbesserungen von selbst, weil sich in der praxis die wirklichen probleme zeigen.

XII. mach es vernünftig, oder sogar ganz neu!
gib dich nicht damit zufrieden etwas gerade so hinbekommen zu haben.
es ist sinnvoll sich auch mal mehr arbeit zu machen, aber dafür hat man dann was haltbareres und schöneres.

die stoffränder noch mal umzunähen ist eine mordsarbeit, aber was nützt es, wenn das ganze nach ein paar wäschen ausfranzt und auseinander fetzt?

oftmals lohnt es sich, das ding doch noch mal zu zerlegen/aufzureißen und vernünftig zu machen.
das gilt auch für bastelarbeiten von früher, die sonst nur rumliegen.
meistens eignen sich solche fehlschläge wenigstens als neues bastelmaterial.

XIII. man wächst mit der zeit!
ich habe lange gebraucht bis ich dahin gekommen bin, aber kann mittlerweile sogar metall bördeln und brünieren und zwar mit dingen, die papa schon in der garage hatte.

wenn man sich für die ideen, bastelarbeiten und erwerbungen aus dem beginn seiner LARP-karriere schämt, so ist das übrigens völlig normal.

auch lohnt es sich skizzen, schablonen und ähnliches aufzubewahren.
jedes mal wenn du ein projekt ein zweites mal anfertigst, wird das ergebnis besser, ebenso wie du selbst.

Goot EN
super aktives Mitglied

2038 Beiträge

Erstellt am: 27 Jul 2018 : 15:35:39 Uhr

ich dachtet das wars?
das war nur das basteln, jetzt kommen die etwas diffuseren softskills, wie aus kleidungsstücken, acessoirs und ausrüstung eine gewandung wird und was noch fehlt, damit es zum stimmigen (aventurischen) konzept wird.

es ist natürlich jedem selbst überlassen, ob er aus kritischen feedback etwas macht, oder eben nicht.
klar sollte das "etwas machen" keine ausflüchte und auch kein unangemessenes gegenfeuer sein, aber eine schlechte, oder verbesserungswürdige gewandung wird durch rechtfertigungen nicht besser.
warum sollte man auf LARP fahren, wenn die gewandung auch jahre in folge nur "das notwendigste" bleibt und sich nicht entwickelt?
wenn "gutes rollenspiel" ausreichend ist, kann man das auch zuhause haben.

auch ist jedem selbst überlassen, ob er sich von bildern des epic empires einschüchtern, oder eben inspirieren lässt.
am ende kochen die auch nur mit wasser und all die leute, die auch mit durchschnittlichen gewandungen durch das casting der einzelnen lager gekommen sind, landen nun mal aus statistischen gründen seltener auf den bildern.
die leitfäden und gewandungschecks haben nur den hintergrund, dass sich leute zusammenfinden wollen, die genug von gewandungen haben, die einfach nur sch**** sind.
die mitte der gaußkurve, kommt für gewöhnlich aber problemlos durch dieses verfahren.

das wichtigste ist, dass man selbst mit seiner gewandung zufrieden ist und sich darin wohlfühlt, dennoch will ich meinen, dass man sich auch ohne viel aufwand wenigstens in der mitte ausruhen kann und sei es nur, um anderen mit guter optik auch was gutes zu tun.

primo: zeige den leuten was du darstellst!
die profession deines chars muss nicht auf der stirn stehen, oder muss den leuten ins gesicht springen, aber ein rempler sollte schon drin sein.
wenn jeder deinem bornländischem pferdehändler ansieht, dass er ein bornländer ist, machst du schon alles richtig.
wenn du dann noch pelzteile aus fohlenfell anhast, dann bist du derjenige, der hier was beibringen sollte.

wenn auf den ersten blick der (aventurische) charakter deines charakters ersichtlich ist, so bietest du nicht nur anhaltspunkte zum spielen, sondern trägst schon zu atmosphäre bei, wenn du dich nur im blickfeld aufhälst.

die gelungensten bilder sind auch zumeist die, bei denen man auf einen blick erkennen kann, ob da DSA-LARP, warhammer-LARP, oder sonstwas betrieben wird.

was nun eine passende darstellung für ein individuelles konzept ist, kann man so gar nicht sagen, es kann sich dabei aber durchaus um ein klischee handeln.
schrecke nicht davor zurück deinem magier aus fasar auch die traditionelle schwarze klamotte zu geben (die sich hier auch an gelehrtenroben aus der historie anlehnt).
ein gekrönter rabe an der klamotte, verschiebt jede profession nach al´anfa, auch wenn es eigentlich keinen grund gibt, das symbol des eigenen stadtstaates am leib zu tragen.
ein thorwaler hat überall platz für keltische knoten und swafnirsymbole.
oje, als swafnirgeweihter kann man sich kaum von den anderen thorwalern abheben?
werde kreativ.

secundo: wende einen angemessenen aufwand auf!
wenn jemand in alrik(tm)-abenteuerhemd, alrik(tm)-lederhose, alrik(tm)-schwerthalter, alrik(tm)-abenteuerschwert und kettenhemd herumläuft, ist die gewandung "nur" lieblos und schlecht.
wenn dir dieser jemand dann auch noch erklärt, dass er ein thorwaler und geweihter swafnirs ist, ist das für mich eine beleidigung.
da hätte ich ja schon dankbar sein müssen, wenn er aus bemalter pappe ein wal-amulett getragen hätte.

kannst du dich selbst nicht davon abhalten ein großspuriges konzept darzustellen, so sollte die gewandung dies auf jeden fall widerspiegeln.
nicht nur dass in aventurien kleiderordnungen für personen von stand existieren, du verbaust dir auch selbst möglichkeiten mit anderen ins spiel zu kommen, die dich gar nicht wahrnehmen, ihre wertvolle conzeit lieber mit lebendigen aventurien(tm) füllen wollen, oder sich sogar von deinem verhältnis zu großspurigkeit und darstellbarkeit optisch beleidigt fühlen.

es muss unbedingt ein adliger sein, aber klamotten und gefolge fehlen?
dann sollte man sich nicht in die ausrede der verarmung flüchten, sondern sollte auch dies angemessen darstellen.
das heißt z.b. eine klamotte in bemitleidenswerten zustand, der man aber ihre edle herkunft (und die vererbung) ansieht.
schlussendlich will man hier auch einfluss, stand und ansehen darstellen und das sollte mit mehr geschehen, als nur mit den daten auf dem charakter-blatt.

tertio: es gibt kein schwarz und weiß!
schnürhemden tragen nur piraten und mytholon ist eigentlich "mülltolon", sind phrasen die sich nur zwangsweise ergeben, um der ganzen flut herr zu werden, lieblos das erstbeste von der stange zu kaufen und nach rezeptvorschlag zu kombinieren.
im endeffekt sind das aber sehr erschwingliche quellen für kostümteile (die reale schutzwirkung billiger rüstungen ist in der tat begrenzt, mir geht es hier nur um das optische konzept).
in den mytholon-katalogen werden auch immer wieder sehr gelungene beispielkombinationen vorgestellt, die fast vollständig aus dem eigenen bestand zusammengestellt sind.
klar bleibt da wenig raum für individualität bei komplettrüstungen, ansonsten lässt sich auch ein individuelles ergebnis erhalten, selbst wenn der großteil von der stange gekauft wurde.
wie in punkt VIII angesprochen ist es nur wichtig, dass man dem ganzen später nicht mehr ansieht, dass es von der stange gekauft wurde.

quarto: arbeite in schichten!
es lässt sich kaum erklären, warum gewandungen augenblicklich besser werden, wenn sie mehrere schichten haben.
wenn du nach dem hemd aufhörst und dich an die acessoirs machst, machst du etwas falsch, denn eine weste geht immer.
auch (durchaus authentische) kleidungsstücke, die den blick auf darunterliegende schichten freigeben, erzeugen details und substanz.

quinto: recherchiere!
was ist die standardausrüstung der entsprechenden profession im P&P?
jeder regionalband hat auch kapitel, die sich um kleidung und kunst der region drehen.

bereits kleine details wie das wappen der dukatengarde verleihen einem "al´anfanischen söldner" mehr tiefe, vermitteln liebevolle details zum hintergrund und diese anekdoten provozieren es herrlich darauf angespielt zu werden.
die regel- und hintergrundwerke sind voll von symbolen, regionalen besonderheiten und anekdoten, die sich auf der gewandung darstellen lassen.

auch die üblichen beispielbilder aus den regelwerken in weiten teilen schlicht zu imitieren erfreut das auge deiner DSA-verliebten mitspieler.

sexto: tausche dich aus!
egal ob hier, oder in P&P-foren gibt es viele kreative leute mit hintergrundwissen, die bestimmt anregungen, feedback und ideen haben, wenn man nur danach fragt.

lass dich auch nicht gleich abschrecken, wenn deine idee zerredet wird, sondern lass dich davon bereichern.
es bringt unter umständen wenig an einer idee festzuhalten, bei der sich einige leute schon vor der con genötigt fühlen, sich öffentlich dagegen auszusprechen.

septimo: sei hardcore!!!
was nützt das stimmigste konzept, wenn es am ende auf der con nicht getragen wird?
all der aufwand und all das geld und wenn man es dann tatsächlich präsentieren kann, lässt man es liegen, weil "hungerpipiheiß"?

optimiere deine klamotte auf tragekomfort, temperatur und praxistauglichkeit, aber dann tu dir das auch dieses eine wochenende an.
schwitzig, unbequem und anstrengend ist LARP sowieso, aber dann kann es auch schön sein.