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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt am: 23 Aug 2022 :  16:03:12 Uhr  Profil anzeigen
aus gegebenen anlass fühle ich mich zu einem monolog über häufig angetroffene irrlehren wider des sakrosanktem kanons der (magischen) regelwerke gezwungen:

gemeinsames zaubern
der zauber unitatio geistesbund erlaubt einem zuvor gewählten bundführer die ASP-kosten auf alle beteiligten zu verteilen.
ohne die sonderfertgikeit zauber vereinigen wird der ZFW und die ZFP* des bundführers (beim gemeinsam gesprochenem zauber) durch beteiligte nur geringfügig erhöht.
kennen die beteiligten den gemeinschaftlichen spruch nicht, steuern sie nur ASP bei, misslingt ihre probe stellen sie unter umständen sogar ein hindernis dar.
es ist explizit möglich unterschiedliche repräsentationen (elf, hex, mag, ach, dru, geo) zu vereinen, bei moderater erschwernis für beteiligte und geringfügiger erschwernis für den bundführer.
in einem solchen fall können auch nur die hälfte an ZFP* und ZFW (bei sonderfertigkeit) beigesteuert werden.

was für gewöhnlich unterschlagen wird um die erstbeste idee irgendwie als plotlösung durchzuprügeln ist, dass ohne kenntnis und anwendung des unitatio geistesbund durch jeden einzelnen beteiligten gemeinschaftliches zaubern nicht möglich ist.
durch die zusätzlichen kosten des zaubers, lohnt sich dessen anwendung häufig auch rein rechnerisch nicht.

TLDR: jeder muss selbst den unitatio beherrschen und anwenden.

ASP-spenden
vom unitatio und dem zauber magischer raub (auch in modifikation für freiwillige spende möglich) gibt es abgesehen von blutmagie keine möglichkeit ASP auf andere magiebegabte zu übertragen.

TLDR: geht nur über unitatio, oder magischer raub.

händchenhalten mittels stab
ist der stab eines magiers mit dem modifikationsfokus ausgestattet, kann er diesen als verlängerung seiner hand (reichweite berührung) nutzen.
da nur der erschaffer des stabes dessen stabzauber und -foki nutzen kann, ist es nicht möglich den magier über die berührung des stabes zu verzaubern, bzw. eine wechselseitige form der magie (z. b. unitatio) durchzuführen.

TLDR: geht nicht mit allen stäben und nur in eine richtung.

erschöpfung beim zaubern
es existiert eine optionale expertenregel: ausdauer beim zaubern (MWW s.25).
diese trägt bei konsequenter anwendung (und erheblichen buchhaltungs-mehraufwand) von regeln wie zu ausdauer, erschöpfung und überanstrengung (Basisregelwerk), sowie ausdauer im kampf (MBK) dazu bei fortgeschrittene magie zu bremsen.
dies wird darauf begründet, dass das bündeln von astralenergie auch für den physischen körper anstrengend ist und findet sich in ähnlicher ausprägung auch in themen wie kraftlinien, usw.

im allgemeinen scheint aber die vorstellung vorzuherrschen, dass die (schnelle) erschöpfung einer (zusätzlichen übernatürlichen) ressource mit gleicher körperlicher erschöpfung einhergeht.
dies ist bei karmaenergie nicht der fall (auch schon erlebt).
hier kann sogar durch die zunehmende entrückung unter umständen sogar erhöhter eifer und tatendrang erzeugt werden.

es werden pro 5 asp 1 aup fällig.
des weiteren 1 punkt erschöpfung bei verbrauch von einem drittel des AE-vorrats auf einem schlag (es können ohne einbußen bis zu KO erschöpfungpunkte angesammelt werden).
hier lässt sich bereits ersehen, wie geringfügig diese erschöpfung ausfällt.
hinderlich wird dieser umstand nur in kombination mit anderen verbrauchern von ausdauer (im kampf), sowie den erschwernissen bei niedriger ausdauer (optionalregel).
auch IT ist (z. B. in WdZ) hauptsächlich von "schmerz" die rede:
"jeder kennt auch das gefühl, an die grenze gelangt zu sein, verlassen von aller astralen kraft - ein gefühl schier körperlichen schmerzes."

da es sich um gewöhnliche erschöpfung, oder sogar überanstrengung handelt, werden keine weiteren symptome (vornehmlich kopfschmerzen und nasenbluten) erwähnt.
selbstverständlich wird hier auch kein echter schaden (wie im waffenlosen kampf) fällig.
nur bei LEP 0 wird man bewusstlos, bei AUP 0 nur kampfunfähig.
da man unter immenser selbstbeherrschung (+12) zur überwindung von kampfunfähigkeit in der lage sein kann, wäre es unter umständen möglich noch weiter zu zaubern und weitere AUP-kosten zu erzeugen.
diese werden dann aber von den LEP abgezogen (explizit aus überanstrengung, nicht aus blutmagie).
dies ist neben dem zaubern mittels LEP (z. b. borbaradianische repräsentation, oder über die SF verbotene pforten) eher ein kandidat für weitere körperliche symptome.

TLDR: "viel zaubern", "leerzaubern", oder "große rituale" gehen nur mit geringer bis moderater körperlicher anstrengung einher.

strahlende korruption
treffen spieler auf korruption, egal ob auf übernatürliche pflanzen, oder "pervertiertes land", geht es meist sehr grellbunt zu.
dann kommen aufwändige exorzismen, übertriebene sicherheitsmaßnahmen, bis hin zu völlig absurden impro-ritualen als reaktion in betracht.
leider entstammen diese ideen häufig nicht der kreativität ungebildeten, arkanophoben und abergläubischen bauernvolks, sondern vornehmlich gestandenen gelehrten und/oder priestern.

ist das land korrumpiert, werden die reaktionen häufig besonders bunt.
ursachen sind z. b. der dämon arkhobal (kann "wald, wiese steppe, oder heide" dämonisch "beseelen"), oder tuur-amash (kann das "land pervertieren").
für gewöhnlich will niemand einsehen, dass solche "korruption" nur mittels geduld, oder sehr speziellen magischen mitteln (weisheit der bäume und elfisches lied der reinigung) langfristig bekämpft werden kann, diese pervertierungen aber ohne nachhilfe von sich aus zumeist auch keinen dauerhaften bestand haben.
hier werden spieler gerne kreativ (bzw. das genaue gegenteil davon) und versuchen mit unpassenden exorzismen, weihungen, antimagie, im zweifelsfall auch mittels "ganz dolle reinzaubern/-beten" der situation spontan herr zu werden.
die 12 kirchen wenden üblicherweise die wesentlich profanere und altbewährte methode des meidens/wegsperrens an, anstatt sich in aufwändigen und unpassenden exorzismen (noch dazu spontan im feld) aufzureiben.
das gilt bereits bei exorzismen z. b. von dämonischen artefakten, die bewältigbar sind.
wäre es anders, müsste man sich in aventurien nicht mit unbequemlichkeiten wie z. b. den untiefen der blutigen see, geschändeten elementarheiligtümern durch borbarad, den schwarzen landen im allgemeinen, oder der dämonenbrache vor gareths türschwelle arrangieren (auch die bleikammern von praios-, hesinde- und boronkirche blieben leer, anstatt schon besorgniserregend gefüllt).

interessant wären hier unheiligtümer, oder sonstige permanente weihen des namenlosen.
gemessen an dem aufwand von schändungen "guter" weihen, z. b. durch dämonendiener, ließe sich hier sicherlich nichts durch "eifer, festen glauben, liturgien und großen gebeten" erreichen.

auch bei pflanzen wie rattenpilzen, purpurmohn und schwarzem wein, kommen sehr ausgefallene und aufwändige ideen auf den tisch, bevor man so simple lösungen wie großzügiges abbrennen in betracht zieht.
aber selbst dabei werden übertriebene sicherheitsabstände festgelegt, das für und wieder korrekten luftabzugs eines professionellen scheiterhaufens diskutiert und sogar längerfristige "verstrahlungen" der rauchrückstände gefürchtet.
hier bin ich nicht sicher, ob sich die spieler vielleicht nur gegen maßlos übertriebene, großzügig ausgelegte interpretationen der orga absichern wollen.
man könnte jedoch (als gelehrter und/oder geweihter) auch etwas tiefer stapeln, wenn selbst die inquisition dies hier z. B. zu rattenpilzen zu sagen hat:
"gegen die namenlosen dämonen in pilzgestalt hilft gar nur, sie mit schwert und handschuh von sumus Leib zu trennen und dem dem heiligen feuer zu überantworten."

TLDR: stapelt ruhig tiefer und gebt euch auch mal begrenzten mitteln geschlagen.

exorzismen von dämonoiden
dämonoide, also teilweise dämonische lebewesen (wie z. b. der schwarze wein) können nicht durch exorzismen getötet, oder geschwächt werden.
abseits einer metaphysischen diskussion über die beschaffenheit des chaos in wechselwirkung des lebens der dritten sphäre ist eher schlicht die mechanik von zielobjektes eines zaubers (z. b. pentagramma), oder die sinnhaftigkeit der anwendung (z. b. objektweihe) zu hinterfragen.

die wirkung karmalen schadens in solchen fällen ist eher theoretischer natur, aber ähnlich paktierern sind diese lebewesen nur zum (geringen) teil dämonisch und ebenso gering von karmalen schaden betroffen.
je nach stärke der weihe und verortung der gegengottheit (und verortung des erzdämons, falls überhaupt vorhanden), würde sich dieser schaden gering, lediglich in form von schmerzen, oder nur unangenehm (oder gar überhaupt nicht) bemerkbar machen.
selbst der (verschwenderische) einsatz eines zerschmetternden bannstrahls, hat womöglich nur begrenzten schaden, oder nur eine lähmung zur folge.

davon abgesehen sollten sich diener und wesen des namenlosen von all diesen dingen ebenso unbeeindruckt zeigen, wie gewöhnliche lebewesen.

glücklicherweise sind solche wesen zumeist nicht resistenter/feuerfester als gewöhnliche sterbliche.

TLDR: geht nicht.

feuersegen
der feuersegen entfacht eine (sehr resistente) flamme um ein gewöhnliches feuer zu entzünden, oder verstärkt (unempfindlich gegen wind, sturm und begrenzt gegen wasser) und segnet ein bestehendes feuer von einem qm.
auch rein logisch ist dies kein selbstverstärkendes wunder, dass bei einem "heiligen" waldbrand beliebig viel karmale energie aus dem nichts verbrennt.
tatsächlich könnte man sogar argumentieren, dass nebeneffekte durch liturgien stets ordnung erzeugen und ein außer kontrolle geratener flächenbrand so unwahrscheinlicher wird.
da es sich um eine allgemeine segnung handelt, ist nicht klar ob der resultierende objektsegen ingerimm zugeordnet werden kann.
die auswirkungen auf alles dämonische sind jedoch geringfügig bis unerheblich, je nach verortung des erzdämons.
unter umständen könnte das gesegnete feuer aber dämonische dinge beschädigen, die profan unzerstörbar sind.
dazu zählen aber wahrscheinlich nicht rein magische unzerstörbarkeiten (z. b. der magierstab).

natürlich benutzen geweihte diesen segen schon aus rein symbolischen gründen bei "herd-, schmiede-, lager oder vor allem opferfeuer".
der gebrauch z. b. bei scheiterhaufen wäre auch rein symbolisch (ein ingerimmssegen läutert die seele nicht mehr und das feuer ist für die anwendung zu groß).

TLDR: macht gewöhnliches feuer, oder gibt einen geringfügigen segen auf kleine feuer.

unzerstörbare artefakte
die wenigsten artefakte werden durch eine verzauberung unzerstörbar.
Beispiele sind diverse ritualgegenstände (magierstab, druidendolch, usw), die sehr seltene nebenwirkung, oder die teure optionale eigenschaft bei der verzauberung (optionale expertenregeln aus SRD).
normale verzauberungen hinterlassen das objekt genauso zerstörbar wie vor der verzauberung.
mit genügend gewalt lässt sich so jedes normale artefakt zerstören, sodass auch die verzauberung zerstört wird, egal welche zauber und wie viel astralkraft darin gebunden ist.

TLDR: artefakte sind nicht von haus aus unzerstörbar.

artefakt-bomben
ähnlich den "rückständen vom verbrennen dämonischen materials", werden bei der entzauberung, oder vernichtung von (potenten) artefakten gerne regelrechte weltuntergangsszenarien heraufbeschworen.
von schlichten explosionen, bis hin zu dämonenbeschwörungen, oder magischen katastrophen wird für gewöhnlich stets eine schildreihe und ein erheblicher sicherheitsabstand bei entzauberungen propagiert.
leider entstammen diese ideen auch hier häufig nicht der kreativität ungebildeten, arkanophoben und abergläubischen bauernvolks, sondern vornehmlich gestandenen gelehrten und/oder priestern.

tatsächlich könnte ein (seltenes) besessenes artefakt eine gebundene wesenheit freisetzen (optionale expertenregel nach SRD).
diese bleibt "meist lebendig, mag aber geschwächt sein".
auch kann dabei von "spektakulären nebeneffekten" (wörtlich ungleich "gefährlichen nebeneffekten") die rede sein.

solche nebeneffekte sollten sich aber nicht in größenordnungen abspielen, die eigentlich (großritualen) auf kraftlinien und nodices vorbehalten sind (MWW, s. 98).
die nebeneffekte sind im allgmeinen so unerheblich, dass man es nicht für nötig erachtet, sie z. b. beim zauber destructibo arcanitas, der liturgie purgation, oder im kapitel entzauberung im SRD zu erwähnen.
wohl aber kann es in letzterer erwähnung "häufig" zu ungewollten "entladungen und astraldetonationen" bei gewöhnlicher gewalteinwirkung kommen.
häufige nebeneffekte sind das erscheinen von (eher lästigen) mindergeistern (je nach vorherrschenden elementen).
dies ist auch ein beispiel für eine ungewollte auslösungen eines zaubers aus dem stabzauber zauberspeicher (egal wie mächtig der verpuffende zauber war).

man könnte argumentieren, dass durch die ordnende kraft von karmaler energie bei entzauberungen über liturgien solche nebeneffekte noch erheblich gemindert werden.
natürlich ist es bequemere, gängige praxis der 12 kirchen (und diverser magierakademien), gefährliche und dämonische artefakte lieber wegzusperren.
eine erwähnung, dass dies aus gründen der gefahrenminimierung beim exorzismus geschieht, ist mir nicht bekannt (und käme einem schwächeeingeständnis gleich).

TLDR: die nebeneffekte bei der zerstörung/entzauberung sind minimal, zumeist überhaupt nichts.

magische waffen
es gibt diverse möglichkeiten zum erschaffen von magischen waffen, die eine resistenz (z. b. alle dämonen), oder sogar immunität gegen profanen schaden (z. b. elementare, manche dämonen) umgehen können.
die wichtigsten möglichkeiten sind anteile bestimmter magischer metalle, zauberzeichen, beseeltheiten und der zauber zauberklinge geisterspeer, sowie natürlich die ritualgegenstände der magischen traditionen.
neben dem "missbrauch" von matrixverändernden verzauberungen (eine optionale expertenregel aus SRD, z. b. unberührt von satinav und paralysis) gehört der schlichte arcanovi irrsinnigerweise explizit nicht dazu.
selbst waffen, die mit expliziten kampfzaubern geladen sind (ungleich aktiven zaubern wie z. b. radau), erzeugen nur profanen schaden.

es sollte erwähnt werden, dass die rabenschnäbel von golgariten üblicherweise nicht mit wenigstens 25% endurium magisch sind, sondern traditioneller weise lediglich mit wesentlich geringeren anteilen geschwärzt werden (geringfügige BF-verbesserung).

TLDR: ein bloß über arcanovi verzauberter gegenstand wird nicht zu einer magischen waffe.

blutmagie
ein gesetz gegen blutmagie wird z. b. in MGS (s. 29) nicht erwähnt, in MWW wird eine erlaubnis im argelionsrecht mit eigenblut erwähnt, sowie schwere strafen bei opferung von beseelten kreaturen.
ob tiere eine seele haben ist auch innerhalb der kirchen gegenstand von diskussionen.
im codex albyricus scheinen "oft" alle "gefiederten und befellten" zu zählen, im allgemeinen OT-fliesstext "alle warmblüter".
in anderen quellen wird die "intelligenz" eines lebewesens als "kulturschaffender zweibeiner" an dem erkennen des fixen ifirnssterns seiner kultur definiert.
dementsprechend sollten auch das zaubern mit eigener lebensenergie über die SF verbotene pforten konsequenzlos (und natürlich kaum erkennbar) sein.
auf s. 35 wird das vergehen in "opfern und zu tode bringen" präzisiert.
es wird sogar die vogelfreiheit von gildenlosen in solchen fällen explizit erwähnt (es ist unklar, ob hier der mord, oder schon die vorher erwähnte opferung von tieren gemeint ist).

somit könnte das freiwillige opfern von menschenblut ohne todesfolge wenigstens eine grauzone sein, die aber sicherlich von gilden-, kirchen- und weltlichem recht streng bis willkürlich verfolgt wird.
dies ist im allgemeinen jedoch nicht möglich, da blutmagie nur in form von ritualen, sowie invocatio und geisterruf gewirkt werden kann, bei der (außer bei eigenblut) alle anderen opfer dabei "stets ums leben" kommen.
es wird aber der gebrauch von "beteiligten" erwähnt, was die möglichkeit von gemeinsamen magiewirken ermöglicht.
wahrscheinlich ist dafür die jeweilige kenntnis und anwendung (ritualprobe erschwert um LEP) der blutmagie durch jeden beteiligten vonnöten.

natürlich wird auch häufig erwähnt, dass die blutmagie in zwölfgöttergefälligen landen im allgemeinen "verpönt" ist.
andere kulturen (z. b. runenmagie der thorwaler, oder naturzauberei in den streitenden königreichen) gehen hier manchmal selbstverständlicher damit um.

die nebenwirkungen von blutmagie können erheblich sein:
-hohe wahrscheinlichkeit eines höheren dämons, einer zeichnung, oder eines paktes bei misslungener dämonenbeschwörung
-(leicht) erhöhte beherrschungsschwierigkeit von dämonen
-erhöhte chance auf beseelung eines artefaktes (gleich welcher art von wesenheit, wobei dämonen immer noch selten bleiben)
-geringfügig erhöhte zauberkosten und erschwernisse
-erscheinen eines dämons bei einem patzer
-elemtare können nicht durch blutmagie herbeigerufen werden

damit sind die nebenwirkungen aber auch erschöpft und sollten nicht in "dämonischer verunreinigung", allgemeiner dämonenanlockung, invokationen dämonischer effekte, oder den nebeneffekten münden, die (großritualen auf) kraftlinien und nodices vorbehalten sind (MWW, s. 98).
diese nebenwirkungen gelten nicht bei den verbotenen pforten.

TLDR: ja, ist verpönt bis verboten, macht aber nicht immer gleich alles dämonisch.

ASP-freies zaubern/karma-freies wunderwirken
die erzwingung eines magischen effektes benötigt stets den aufwand von wenigstens 1 ASP.
dieses (auch IT als kleinstes astrales quantum bekannte) minimum wird selbst z. b. bei zaubermodifikation mit 100% kostenersparnis fällig.
ähnlich verhält es sich mit karmaenergie, die ebenso in ritualisierte form (liturgien) überführt werden muss und den anwender von der gnade seines gottes (und der primärliturgie seines kultes), also explizit dem erhalt von karmaenergie abhängig macht.
selbst bei anwendung von blut und LEP sind die kenntnis und anwendung von zauberfertigkeiten (z. b. blutmagie, oder die borbaradianische repräsentation) erforderlich.

solche effekte können im aventurischen kontext nicht durch profane gesten/gegenstände herbeigeführt werden, ebenso wenig wie z. b. menschen grundlos in zauberwirkungen detonierende kraftlinien, oder magische muster in zufälligen heuhaufen fürchten müssen.
gemessen an dem aufwand, zu dem zauberkundige bereits zum erreichen von geringsten reproduzierbaren effekten (das finden eines lehrmeisters, oder die mühsame rekonstruktion für die wenigstens minimale vorlagen nötig sind, sowie das erlernen und meistern dieser zauberfertigkeiten) gezwungen sind, lassen sich zauberfertigkeiten im aventurischen kontext auch nicht einfach vom papier ablesen und spontan nachchoreografieren.
ähnlich verhält es sich mit liturgien, die aufgrund ihres übernatürlichen ursprungs zur entwicklung sogar "inspiration" (ungleich "idee) nötig machen.

TLDR: geht nicht.

bullsh*t-händchenhalten rituale/ganz dolle reinzaubern/-beten
bitte nicht.


Greifwjn
Moderator


442 Beiträge

Erstellt  am: 26 Aug 2022 :  12:51:45 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Greifwjn's Homepage
Ich stimme dir größtenteils zu, allerdings bspw. in der Phexkirche folgen - bis auf wenige ausnahmen - Liturgien tatsächlich explizit keiner festgeschriebenen ritualisierten Form, sondern es könnte auch ein Augenzwinkern (und gedankliches Gebet) hinreichend sein ;-)

[EDIT] Und bei den Ausnahmen hierzu möchte ich bspw. Phexens-Schattenraum explizit nennen. Hier MUSS ein Ei in einem grauen Schleier herbeigerufen werden, aus dem der verschleiernde Nebel dringt. Nicht einfach Handflächen nach aussen.... Ich sehe das genau so, daher folge ich hier lieber den PnP Anforderungen und bastel mir dementsprechendes[/EDIT]

Zu den Ritualen und Zaubern:
Die vielmals im LARP dargestellten Rituale sind IT wohl nur als Fluff, bzw. "wenn ein Dämon kommt, such dir einen der unbeteiligten Händchenhalter aus - nicht mich" begründbar. Einen Effekt auf den gewirkten Zauber sollte das nicht haben.
Der Magische Raub ausgenommen ist ja eh schon sehr selten (Mag2 glaub ich?!)
Hier wäre mindestens ein Unitatio nötig, oder bei den Thorwallern eine Schiffsgemeinschaft und ein gemeinsames Lied, mit dem der Magier dann auf die LE der Schiffsbesatzung zaubern kann.

Warum solche Rituale trotzdem durchgeführt werden (OT) und warum man sich dann teuer (EPs für Magiekunde+Zauber+ZFW) den Unitatio leisten müsste, wenn es dann im IT trotzdem einfach so geht find ich auch schwierig; es bietet eine gewisse Frustration von Spielern die sich das geleistet haben.

Bearbeitet von: Greifwjn am: 26 Aug 2022 13:04:56 Uhr
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Greifwjn
Moderator


442 Beiträge

Erstellt  am: 26 Aug 2022 :  12:54:32 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Greifwjn's Homepage
EDIT

Bearbeitet von: Greifwjn am: 26 Aug 2022 12:55:24 Uhr
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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 27 Aug 2022 :  11:58:44 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Ich stimme dir größtenteils zu, allerdings bspw. in der Phexkirche folgen - bis auf wenige ausnahmen - Liturgien tatsächlich explizit keiner festgeschriebenen ritualisierten Form, sondern es könnte auch ein Augenzwinkern (und gedankliches Gebet) hinreichend sein ;-)

[EDIT] Und bei den Ausnahmen hierzu möchte ich bspw. Phexens-Schattenraum explizit nennen. Hier MUSS ein Ei in einem grauen Schleier herbeigerufen werden, aus dem der verschleiernde Nebel dringt. Nicht einfach Handflächen nach aussen.... Ich sehe das genau so, daher folge ich hier lieber den PnP Anforderungen und bastel mir dementsprechendes[/EDIT]


ja und nein.

liturgien haben immer eine feste form.
OT sind das die aktionen, kosten, effekt, usw.
IT sind das für gewöhnlich hochritualisierte vorgänge.
das ist auch in der historischen anlehnung so, wo sich die strenge wiederholung durch die meisten glaubensrichtungen zieht.

natürlich kann es da länderspezifische und kultspezifische abweichungen geben (die ritualbeschreibungen sind häufig nur beispiele).
natürlich kann es auch explizit zum ritual gehören, dass das gebet z. b. variabel, oder sogar frei ist.

was geweihte in aventurien nicht können ist, sich einen effekt zu wünschen und ihn durch ganz dolles herbeibeten zu erzeugen (oder eine solche liturgie aus dem nichts zu entwickeln).
auch dass sich die götter im einzelfall erbarmen und diesen effekt gewähren, ist nicht sinn der sache und nicht aventurische realität.

das phexens schattenraum erst durch eine queste (suchen und das rätsel des artefakts lösen) erlernbar wird und bei anwendung tatsächlich ein heiliges artefakt herbeiruft, dass diesen effekt auslöst, wäre für mich auch ein häufig aus bequemlichkeit unterschlagenes detail des lebendigen aventuriens [tm].

Zitat:
Die vielmals im LARP dargestellten Rituale sind IT wohl nur als Fluff, bzw. "wenn ein Dämon kommt, such dir einen der unbeteiligten Händchenhalter aus - nicht mich" begründbar. Einen Effekt auf den gewirkten Zauber sollte das nicht haben.

die vielmals im LARP dargestellten rituale sind im aventurischen kontext völliger bullsh*t.
da werden mit hanebüchener durchführung, dem "laufenlassen" von ASP/KAP (wenn überhaupt) und vor allem peinlichem händchenhalten, beliebige effekte erzeugt.

das hat mit der mechanik von magie und und wundern in aventurien nichts zu tun.
das erzeugt keine immersion vom lebendigen aventurien [tm].
oft zerstört es regelrecht die logische konsistenz der aventurischen realität (wenn man die bullsh*t-rituale auch anderswo anwenden würde).
bisweilen muss man sich bei manchen durchführungen sogar seines hobbys an sich schämen.

ich habe sogar schon miterleben müssen, wie ein artefakt mit "ganz dolle reinzaubern" zerstört wurde.
völlig egal welcher zauber, hauptsache ein "starker"...

Zitat:
Der Magische Raub ausgenommen ist ja eh schon sehr selten (Mag2 glaub ich?!)
Hier wäre mindestens ein Unitatio nötig, oder bei den Thorwallern eine Schiffsgemeinschaft und ein gemeinsames Lied, mit dem der Magier dann auf die LE der Schiffsbesatzung zaubern kann.

ganz so selten ist der magische raub nicht (mag 3).
insbesondere wenn ich auf LARP kollegen mit wesentlich selteneren zaubern, gerne auch in fremdrepräsentation, hantieren sehe.

das ottagldr ist noch wesentlich seltener.
nicht nur dass der aufwand, die kosten und die aufrechterhaltung des systems immens (bis nicht mehr praktikabel) sind, es wirkt zudem nur auf dem (runenverzauberten) schiff (und ist wie leider alle zauberzeichen bei uns nicht geregelt).

wichtig ist halt nur, dass gemeinsames zaubern auf dem unitatio basiert und es stört mich halt unheimlich in meinem spiel (die atmosphäre eines lebendigen aventuriens [tm] zu vermitteln und zu erleben), wenn das dermaßen ad absurdum geführt wird.
dabei reden wir nicht vom nachstellen kleinster details, die irgendwo im fliesstext eines vergriffenen quellenwerks versteckt sind, sondern schon von der grundlegenden durchführung des zaubers.

auch bezüglich des (meta-)gamings finde ich es engstirnig, das immer das bullsh*t-ritual/unpassende Zauber/Liturgien als erstbeste idee durchgeprügelt wird, auch wenn dafür sogar absichtlich hintergrund und regeln gedehnt bis gebrochen werden müssen.
das hat im zweifelsfall für mich auch die gleiche qualität wie betrug, wenn z. b. jemand seine ASP nicht ehrlich zählt, oder zaubert was er nicht gelernt hat.
ich würde es viel lieber sehen, wenn man sich auch mal um andere lösungen (des lebendigen aventuriens [tm]) bemüht (an denen vor allem auch profane mitspieler teilnehmen können), oder sich sogar mit dem bittersüßen spiel der machtlosigkeit auseinandersetzt.
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Greifwjn
Moderator


442 Beiträge

Erstellt  am: 30 Aug 2022 :  10:46:07 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Greifwjn's Homepage
Zitat:

das ottagldr ist noch wesentlich seltener.
nicht nur dass der aufwand, die kosten und die aufrechterhaltung des systems immens (bis nicht mehr praktikabel) sind, es wirkt zudem nur auf dem (runenverzauberten) schiff (und ist wie leider alle zauberzeichen bei uns nicht geregelt).



Nein. Die OTTAGALDER geht auch ohne Schiff, da nur die Mitglieder die Runen haben müssen und das Lied singen.
Hierzu vgl. bspw.
https://www.ulisses-regelwiki.de/msf_Ottagalder.html

Zitat:

liturgien haben immer eine feste form.
OT sind das die aktionen, kosten, effekt, usw.
IT sind das für gewöhnlich hochritualisierte vorgänge.
das ist auch in der historischen anlehnung so, wo sich die strenge wiederholung durch die meisten glaubensrichtungen zieht.



Nein. Explizit in der Phexkirche ist es meinst eine geistige Verhandlung mit Phex um eine Liturgie die man entdeckt/erlernt hat. Ja OT/IT sind die Effekte/Kosten/Dauer klar, die Rituale
der Ziel-Liturgie aber meist frei/still/Verhandlungssache (bis auf tatsächlich allgemeine Liturgien oder spezielle die ein Artefakt herbeirufen (Wurfstern, Ei, Schlüssel...).

P.S.: Unitatio im Alveran LARP regelwerk:
Stufe x Beteiligte (die den Zauber
auch beherrschen) können sich
zusammenschliessen, um
gemeinsam Stufen oder ASP bei
dem folgenden Zauber
einzusetzen. Wer den folgenden
Zauber nicht beherrscht, spendet
nur ASP. Die Kosten werden auf
alle aufgeteilt, Teilungsreste trägt
der Unitatio-Führer. Wirken muß
den Unitatio nur einer. Er trägt
hierfür die Kosten und seine Stufe
gibt die Höchstanzahl der weiteren
Beteiligten vor.

ABER: wenn du auf MS2 anspielst: War ja ne Fee dabei die Freizauberin ist. Evtl. hat sie hier den Bund ermöglicht.

justmy2cents: Bitte um Groß/Kleinschreibung wegen der Lesbarkeit ;-)

Bearbeitet von: Greifwjn am: 30 Aug 2022 11:18:42 Uhr
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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 30 Aug 2022 :  13:49:27 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Nein. Die OTTAGALDER geht auch ohne Schiff

ja und nein.
du verweist auf ein verkürztes glossar von DSA 5.
den kompletten fließtext samt ausführlicheren bedingungen (schiff als startpunkt, reichweite vom schiff, usw.) kenne ich nicht.
zu (unseren?) zeiten von DSA 4 war das noch nicht so.
das ritual benötigt definitiv ein schiff, auf dessen fläche die wirkung begrenzt ist (dort auch "ottagaldr").
ob retconing, oder neuentwicklung kann ich nicht beurteilen.

übrigens sollte sich das verbot von blutmagie auch auf diese technik beziehen.

Zitat:
Nein. Explizit in der Phexkirche ist es meinst eine geistige Verhandlung mit Phex um eine Liturgie die man entdeckt/erlernt hat.

ja und nein.
lass uns bitte nicht aneinander vorbeireden.
zur festen form einiger liturgien gehört auch das freie gebet.
in solchen fällen nur ein gebet zu rezitieren (insbesondere bei tsa) und ohne verhandlung/gegenleistung den üblichen effekt zu erwarten wäre der umgekehrte fall der abweichung vom (kirchen-)kanon.

übrigens handelt es sich dabei nicht um eine verhandlung "mit phex", sondern mit einem jeweiligen "inneren phex".
phex wäre ansonsten der einzige gott, der sich wörtlich und direkt an jeden seiner diener wendet (und dem gesetz von kha damit zuwiderhandelt).

Zitat:
Unitatio im Alveran LARP regelwerk

ja, auch einer der vielen gründe warum das regelwerk überarbeitet, besser ersetzt werden sollte.
ich wüßte aber auch nicht, dass man das noch verwendet (zumeist hat man es sich mit "dkwddk mit anlehnung" bequem gemacht).
ergibt in konsequenter anwendung z. b. auch keinen sinn, da man so schnell mit zweistelligen TAW des gemeinsamen zaubers die SL in den wahnsinn treiben kann.

Zitat:
War ja ne Fee dabei die Freizauberin ist. Evtl. hat sie hier den Bund ermöglicht.

ich wollte eigentlich nicht explizite beispiele anprangern.
hier wurde ein "selbstentwickeltes" ritual einer gildenmagierin vollführt, nachdem die holde kurz zuvor mit ihrer feeischen magie und "naturzauberern" ein eigenes ritual vollführt hat.

zu meinem bedauern hat sie gebeten, dass sich alle sicherheitshalber auch am anderen ritual beteiligen.

das ritual ist leider choreografisch voll in die hose gegangen (der gezeichnete "achtstern" war nicht einmal zu erahnen).
die magierin wirkte auf jeden einzelnen beteiligten den unitatio, während das händchenhalten hier mit einer art band substituiert wurde, was in aventurien leider auch keinen sinn macht.
bei anwendung des ALeV-regelwerks hätte die magierin auch einen TAW von etwa 12 für alle beteiligten benötigt.
da hier ein matrixgeber mit einer völlig anderen wirkung untergeschoben wurde, hat es nur geringfügig mehr sinn gemacht, als das übliche bullsh*t-ritual.

übrigens besitzen feen (wie holde in unserer sphäre) keine freuzauberischen kräfte, können aber sehr abstrakte, intuitive und häufig mächtige magie wirken.

post scriptum: du bittest mich schon seit jahren meine komfortzone der kleinschreibung im ALeV zu verlassen ;)
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Greifwjn
Moderator


442 Beiträge

Erstellt  am: 30 Aug 2022 :  14:07:13 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Greifwjn's Homepage
Zitat:

post scriptum: du bittest mich schon seit jahren meine komfortzone der kleinschreibung im ALeV zu verlassen ;)


na ich darfs ja mal alle äonen versuchen :-P

Aber okay. Wie dem auch sei und im ersten post schon geschrieben, ich stimme dir ja größtenteils zu.

Ich mag diese Rituale eigentlich so oder so auch nicht besonders.
So richtig Aventurisch-IT ists nicht, ja.

Ich hatte als Zwerg auch mal MR5 und ein NSC Paralysis ging da drüber, nachdem ich nem Achaz mit dem Felsspalter in den Bauch geschlagen hatte... war auch recht frustrierend, aber da Stand ich dann einfach drüber.
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Goot EN
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2038 Beiträge

Erstellt  am: 31 Aug 2022 :  20:37:54 Uhr  Profil anzeigen
warum die frustration?
bei gleichstand gewinnt doch der zauber.
neben dem ALeV-regelwerk könnte man den zauber auch im p&p (knapp) schaffen, selbst wenn die MR so hoch wie der komplette ZFW wäre.

auch ein "felsspalter in den bauch" heißt für mich nicht automatisch, dass man nicht/schlechter zaubern kann.
im p&p geschehen wunden, oder <50% LEP nicht automatisch und im LARP ist mir kein regelwerk bekannt, dass so etwas gesondert regeln würde/könnte.

ein "zweifelhafter" zaubervorgang ist für mich auch ein wenig was anderes, als dass orga und/oder spieler ständig ein bullsh*t-ritual vortanzen und dafür regeln, den hintergrund, oder sogar den schlichten menschenverstand übers knie brechen, während alle profanen sich höchstens als fleischschilde beteiligen dürfen.

mittlerweile stoße ich selbst mit der taktik an meine grenze, bei solchen vorschlägen meinerseits auf blutmagie zu bestehen.
am ende schafft man es doch mich zur mitarbeit zu überreden und sei es nur weil ich der einzige mit nennenswerte ASP-vorräten bin (weil ich mich vor dem letzten bullsh*t-ritual gedrückt habe).
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