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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 10 Dec 2015 : 17:51:03 Uhr
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ich konnte mich heute morgen an der rückseite einer müslipackung weiterbilden und füllte mich motiviert einen gewissen groben, aber allgemein etablierten unfug im (alveran-)larp zu bekämpfen.
frühe hochkulturen haben schon 3000(!) v. chr. die sonnenuhr und die einteilung eines tages von 24 stunden zu je 60 minuten genutzt.
500 jahre später wurde tatsächlich eine wasseruhr (tropfenweise messung der "verflossenen zeit") als weiterenticklung (von babyloniern) genutzt, weil sie unabhängig vom gutem wetter war.
eine änderung der bis dahin bekannten zeiteinteilung in "wassermaße" kann (freundlich formuliert) nicht nachgewiesen werden.
auch IT kann ich keinen hinweis auf die bezeichnung "wassermaß" oder eine nennenswerte nutzung von wasseruhren erkennen (obwohl ich das mal ganz schick fände, wenn der efferdgeweihte seine überlegene technologie neben der primitiven sonnenuhr des praisogeweihten aufstellen würde).
was ich aber definitiv erkennen kann, ist die aventurische (vornehmlich in 12-göttergläubigen landstrichen genutzte) zeiteinteilung in 2x12 "stunden" zu je "erster" und "zweiter" stunde eines jeden (voll-)gottes aus dem alveranischen pantheon. die einteilung und erwähnung kleinerer zeiteinheiten, bzw. die existenz von "minuten" (oder gar "augenblicken") ist mir nicht bekannt, wohl aber die existenz aventurischer bruchrechnung, was die einteilung in "halber" oder "viertel-stunde" möglich macht.
ein "augenblick" ist übrigens eine urtümliche (OT-)zeiteinteilung einer subjektiv erfahrbaren, aber möglichst kleinen zeiteinheit etwa in der größe eines augenblinzelns.
soll heißen: bitte hört auf mit diesem unfug von "wassermaßen" und "augenblicken" als pseudoauthentische bezeichnung "moderner" zeiteinheiten. nicht nur dass erfahrungsgemäß "wir treffen uns in einem halben wassermaß" eine realzeit von ca. 4 stunden zu sein scheint, es stört in seiner absurdität auch unheimlich die spielatmosphäre.
[EDIT:]
letztens wieder vernommen: "stundenglas" und "stundenkerze", anstatt "stunde" (merkste selbst, ne?).
wie ich jetzt feststelle, ist es nicht allzu offensichtlich konkrete quellen für aventurische zeiten und umrechnung in realzeit zu finden:
praios (juli)-rahja (juni) -meisterschirmheft (DSA 4.0), s. 35
"mit dem einzug der uhren in das leben der menschen hat der stundentakt an bedeutung gewonnen. zwar bleibt der sonnenaufgang der beginn des tagwerks, aber verabredungen werden nach dem stand der zeiger und nicht nach dem stand der sonne ausgemacht - bei wohlhabenden und kaufleuten gerne auf eine viertelstunde genau. (...) die stunden sind nach den zwölfgöttern benannt: die erste praios-Stunde (geisterstunde) leitet nach mitternacht den finstersten teil des neuen tages ein. die zweite praios-Stunde beginnt mittags beim höchsten stand der sonne, und mit ihr viele öffentliche veranstaltungen wie ratssitzungen und audienzen. auch andere stunden besitzen volkstümliche, lokale oder religiöse bedeutungen: der gelehrsame tag dauert etwa von der ersten bis zur zweiten hesinde-Stunde [5.00-17.00]. (...) [am zentralen platz der stadt] erhebt sich als zeichen des bürgerstolzes der campanile genannte glockenturm, geradezu merkmal der liebfeldischen stadt. sein geläut warnt die einwohner vor nahenden Feinden und feuersbrünsten oder ruft sie zu großcn versammlungen. häufig ist an ihm auch eine große uhr angebracht, die das tagwerk der städter regelt." -reich des horas, s. 59
natürlich kennt man auch im "weniger modernen/uhrarmen" mittelreichischen städtchen stunden und nicht nur ungefähre sonnenstände. laut praios-vademecum wird jede stunde im praiostempel mit dem gong geschlagen, während der glockenturm im lieblichen feld eher speziellen signalen zu dienen scheint (die liebfeldische stadt nennt natürlich ebenso gerne einen praiostempel ihr eigen).
übersicht der stunden und realzeiten: http://de.wiki-aventurica.de/wiki/Stunde
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Bearbeitet von: Goot EN am: 17 May 2017 16:32:27 Uhr
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Tori
fleißiges Mitglied
282 Beiträge |
Erstellt am: 11 Dec 2015 : 10:49:44 Uhr
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Danke! |
Andra - Söldner (Silbertaler 1, Die streitenden Könige, Murmelbach, Das große Turnier) Daradora - Bannstrahler (Wille zur Wahrheit) Marbolena - Golgarit (Collegium Magicae 5.5, Collegium Magicae 6) NSC (Legenden von Thorwal 5, Kampf um Tobrien 1) [Godelind von Praßberg - Golgarit (Isenohe 1, Silbergroschen 4+5, Reichsforst 2, Nirgendmeer 1); Gesa Vehrnau (Söldner SL1); Tori (Golgarit LvT7); Finja (Jäger LvT10)] |
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Anselm
super aktives Mitglied
1581 Beiträge |
Erstellt am: 11 Dec 2015 : 11:03:55 Uhr
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Da kann man sicherlich unterschiedlicher Ansicht drüber sein, aber meine ist: Danke! Dieses überlegen ob man jetzt Stunde sagen darf oder nicht reisst mich immer wieder kurz ins OT! Solange also niemand belegen kann, dass es in Aventurien die Einteilung in Stunden, Minuten und Sekunden nicht gibt, nutze ich die.
"pars minuta" und "pars minuta secunda" (erster und zweiter verminderter Teil) können, da latein, ja sehr gut dem Bosparano entstammen.
Natürlich mag es da regional Unterschiede geben, die man sich selbst stricken kann - es kann ja sogar zu kleinem Spiel führen, wenn der Weidener von einer Sekunde spricht, der Thorwaler von einem Herzschlag, der Albernier von einem Augenblick, der Maraskaner von einem Messerstich und der Elf von was ganz bescheuertem.
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Anzutreffen als: Dagobert von Schwalbenwald, Lutz Lockvogel, Dajin Rohal ibn Saif al-Mawardi, Kianu Anatolé Aurelio, Tuanor Kiel, Snorri Lytingson |
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Ashara
super aktives Mitglied
1627 Beiträge |
Erstellt am: 11 Dec 2015 : 11:46:09 Uhr
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Wobei mich an der Sache eher das gezwungene stört (ähnlich wie bei Taschendrache), als das Wassermaß an sich.
Ein im ganz normalen Redefluss verwendetes "Wassermaß" oder "wenige Augenblicke" stört meine Immersion dabei genau so wenig, wie die halbe Stunde oder meinetwegen auch die Minuten.
Habe ich aber das Gefühl, mein Gegenüber bricht sich grade einen ab, um auch ja eine aventurisch korrekte Wortwahl zu treffen, stört das viel mehr - egal, wie stimmig/korrekt das Wart an sich dann schließlich ist.
Bei Minuten und Sekunden stellt sich mir allerdings so ganz von außen betrachtet die Frage, ob sich Alrik Normalaventurier mit diesen Kleinteiligen Zeiteinheiten (darunter verstehe ich alles unter einer Viertelstunde) überhaupt befasst - schließlich kann er sie weder messen, noch haben sie irgendeine tiefere Bedeutung für ihn. Das dies bei Alchemisten, Magiern und anderen wissenschaftlich orientierten/interessierten Chars durchaus anders ist, ist klar. |
Die tut nichts, die will nur Spielen... |
Bearbeitet von: Ashara am: 11 Dec 2015 11:47:37 Uhr |
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Thanatos
super aktives Mitglied
1037 Beiträge |
Erstellt am: 13 Dec 2015 : 18:34:39 Uhr
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Kurz: Ich benutze so Ausdrücke nicht, weil ich sie scheiße finde.
tha |
"Ich habe Dinge gesehen, die die meisten Menschen niemals glauben würden. Die Türme Ysilias, die brannten, über der aufgehenden Sichel des Madamals. Und ich habe Strahlen magischen Lichts gesehen, glitzernd im Dunkel, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen." An einem pathetischen Abend beim Winterfurth 1. Geklaut und frei verändert aus "Blade Runner".
"Wir sind nicht die tobrische Faust. Wir sind die Faust Tobriens und wir haben nur Mittelfinger!" Bei der Versammlung des Heereszugs beim Schwarze Lande 3.
Jarlak Ebelling, tobrischer Soldat |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 13 Dec 2015 : 22:30:59 Uhr
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ja, das wassermaß hat mich auch immer gestört ebenso würde es sich verhalten, wenn man andere "hochinnovative" zeitbegriffe erfindet und als "aventurisch" verkaufen will.
ich will auch meinen, dass für alrik-normalaventurier weniger als eine viertelstunde praktisch keine relevanz hat. die zeitmessung über das schlagen der dorfuhr hinaus ist auch etwas der moderne verschuldet.
sowas wie die ziehzeit eines tees, kann man bestimmt auch an anderen dingen ausmachen (ein stundenglas kostet 3 dukaten und "minisanduhren" für wenige minuten gibt es eigentlich auch nur in der moderne).
interessant sind vielleicht magier, die theoretisch in sehr kleinen zeiteinheiten berechnungen durchführen müssen (aber wenn einem eine sinnvolle "echt aventurische, magische quantendynamik" einfällt, kann man den sekundenbegriff auch gleich dazuerfinden).
alchemisten dürften damit weniger probleme haben, da es in der (al)chemie eher um die zeitpunkte sichtbarer reaktionen (oder deren indikatoren) geht, als kleine zeiteinheiten von minuten und sekunden. |
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Anselm
super aktives Mitglied
1581 Beiträge |
Erstellt am: 13 Dec 2015 : 23:00:57 Uhr
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Schwarzwurzelsaft... |
Anzutreffen als: Dagobert von Schwalbenwald, Lutz Lockvogel, Dajin Rohal ibn Saif al-Mawardi, Kianu Anatolé Aurelio, Tuanor Kiel, Snorri Lytingson |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 13 Dec 2015 : 23:16:07 Uhr
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Soweit ich weiß steht in Angbar eine hochwertige Turmuhr (mit mystischen Extrafunktionen, die nichts zur Sache tun). Zwerge und wohl auch ein paar menschliche Feinmechaniker haben wohl recht exakte Uhrwerke konstruiert.
Auch die Navigation/Kartenzeichnen und die Sternenkunde in Aventurien bekannt. Beides wäre ohne eine feinere Zeiteinteilung nicht möglich.
Natürlich sind das hochspezialisierte Berufe, die im Alltagsleben kaum eine Rolle spielen, weswegen man sich selbst überlegen sollte, wie man so etwas umsetzt.
Ich persönlich finde die Begriffe "Stundenglas" und "Herzschläge" ein paar gute Umschreibungen, die im Spiel auch nachvollziehbar sind.
"Wir treffen uns in zwei Stundengläsern zum Duell/Ritual/Gebet." "Warte ein paar Herzschläge, dann komm mir hinterher." |
Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
Bearbeitet von: Xylel am: 13 Dec 2015 23:19:32 Uhr |
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Titus
fleißiges Mitglied
109 Beiträge |
Erstellt am: 14 Dec 2015 : 00:09:07 Uhr
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Ja gut, wenn du Stundenglas für Stunde sagst, kannst gleich Stunde sagen. :) |
www.larp-codex.de www.augedergasse.de
Bruder Adam, Bannstrahler (Sil5, BZ2, PdK2, SWS3 - tot) Pater Ucuriel, Hüter (WzW) Falkwin von Hartsteen, Reichsritter (KuT1, KuT2, Amb1, TzK2) Adeptus Maior Cordovan von Punin, Magier aus Punin (CM4) Marborian, Leibwächter (Purpur 3-zehn) |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 14 Dec 2015 : 09:45:25 Uhr
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das wäre auch so ein gehampel, dass meine immersion stören würde: "ich höre den gong im praiostempel, also hat die zweite praiosstunde gerade angefangen, dann habe ich ja noch ein stundenglas zeit bis zur zweiten rondrastunde"
ich persönlich würde mir einfach keine gedanken machen, ob man in aventurien zeitzonen, längen- und breitengrade (in minuten) und ähnliches hat, da man sich schon anstrengen muss, das spielgespräch in solch genauen richtungen zu lenken.
man kann sich einfach an dem festhalten, was man aus aventurien kennt und das wären für mich: -stundenbegriff -stundenglas für 3 dukaten -vinsalter ei (auch als handelsware für menschen) -menschen kennen auch mechanik und uhrwerke, aber nur schwerlich in taschenuhr-größe (nur hab ich noch nie in irgendwo ersehen können, dass der schlag der turmuhr in aventurien irgendwo präsent ist)
den "augenblick" finde ich als ausdruck gar nicht schlimm, aber er repräsentiert nun mal keine minute, sondern etwas um eine subjektive sekunde und eignet sich nur bedingt zur zeitmessung.
ich kenne allerdings ein reales beispiel für zeitmessung in "herzschlägen" und zwar zur abschätzung ritueller abläufe von frühen knigge-äquivalenten. in der richtung, dass man z.b. X herzschläge nach dem betreten des zimmers warten soll, bevor man auf eine dame zugeht und sie anspricht (es gebührt sich nicht direkt drauf zu zu hetzen). aber eine echte zeitmessung ist das natürlich nicht. |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 14 Dec 2015 : 22:34:34 Uhr
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Ein kleiner Blick in Wikkipedia ergab: der korrekte Ausdruck war "1 Glasen" für den Zeitraum einer halben Stunde. Ursprünglich in der Seefahrt verwendet.
Der Herzschlag ist ja nun auch eine Meßeinheit, über die wirklich jeder Mensch (Elf, Zwerk, Troll) verfügt und der innerhalb einer Spezies auch zu zumindest ähnlichen Ergebnissen führt (Belastung und Stress mal außen vor gelassen).
Rituelle Zeitmessung kann auch durch spezielle Handlungen wie das Zeichnen abstrakter Figuren erfolgen. |
Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
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Bernika
super aktives Mitglied
2102 Beiträge |
Erstellt am: 15 Dec 2015 : 10:05:59 Uhr
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1 Glasen kennen aber nur die Seefahrer. Das ist nichts für die normale Landbevölkerung. Den Augenblick oder den Herzschlag finde ich auch okay, aber für die Sekunde, nicht für die Minute. Ich glaube auch, dass Minuten in Aventurien ziemlich unbekannt sind, weil sie fast niemand braucht. Die Viertelstunde als kleinste meßbare Zeiteinheit (vom Herzschlag/Augenblick abgesehen) klingt für mich vernünftig. Und ich stimme zu: Wenn wir schon von der Praiosstunde und der Rondrastunde reden, dann ist der Begriff der Stunde ja bereits etabliert. Dann ist es unsinnig, noch einen weiteren Kunstbegriff für dieses Zeitmaß zu verwenden. Also von mir ein klares "ja" für die "Stunde". |
Aktive Rollen: Elyssa Niobalde di Sansegostiano, ehemalige nostrische Frankfreie und nun horasische Esquiria (Nos 6, Hor 2+3+5+7, WB 1) Selwyne von Beereskow, festenländische Bronnjarin (Sil 2, ZG 1.5, SG 3, div. andere Bornlandcons) Feqzandra sala Sahib Oswyn, Beherrschungsmagierin und Seelenheilkundige (sehr viele Cons...) Raugund gebranntmarkte Büßerin und jetzt Praios-Novizin (PzE 1-5) Ailbhe vom Swartenhof albernische Waffenmagd (dgT) Chryseis von Kutaki Zyklopäische Medica für die Sechssäftelehre (dgT2, WK 8+9) |
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Lasse
Junior Mitglied
51 Beiträge |
Erstellt am: 15 Dec 2015 : 14:54:58 Uhr
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Wenn man etwas in Minutenlänge abmessen muß, beim Kochen oder Tränkebrauen oder in der Medizin, kann man auch gut Gebete als Zeiteinheit nehmen. Ist, soweit ich weiß, auch historisch. Aventurisch wären es dann eben nicht "drei Ave Maria" oder "zehn Vaterunser", sondern entsprechende Gebete der Zwölfgötter. Je nach persönlicher Geschwindigkeit beim Beten differiert natürlich die Zeitspanne, aber als Richtwert finde ich es nicht schlecht. |
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Ashara
super aktives Mitglied
1627 Beiträge |
Erstellt am: 15 Dec 2015 : 15:14:02 Uhr
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Wobei es bei den "simplen" Gebräuen eher nicht auf exakte Zubereitungszeiten ankommt, da reicht es, das Zeug z.B. zum Kochen zu bringen und dann "eine Weile" kochen zu lassen. Besagte Weile hat der erfahrene Tränkebrauer dann im Gefühl oder sieht sie an Veränderungen wie Farbe oder Geruch. Der Ungeübte wird dann an genau diesem Punkt seine liebe Not haben und die Brühe zu kurz oder zu lang kochen. Und genau das macht für mich auch so eine Fertigkeit aus, nämlich dass man sie nicht mal eben so "vom Blatt" nachmachen kann.
Für die defizieleren Rezepte braucht es dann eh schon bessere Laborausrüstung, da wäre eine Sand- oder Wasseruhr dann auch ein durchaus passender Ausrüstungsgegenstand.
Bei der Heilkunst fiele mir jetzt nichts ein, wo es auf Minuten ankäme (vom OT abwarten bestimmter Wirkzeiten mal abgesehen, aber dafür braucth es dann auch keinen IT Ausdruck).
Das mit den Glasen aus dem Mund eines alten Seebären fände ich übrigens genau so passend, wie der Ausdruck "Geleucht" statt "Lampe" von einem Bergmann. |
Die tut nichts, die will nur Spielen... |
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Lasse
Junior Mitglied
51 Beiträge |
Erstellt am: 15 Dec 2015 : 16:08:21 Uhr
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Ich hatte bei dem Beitrag auch weniger die Regeltechnik im Hinterkopf, als den Fluff in der Darstellung. Wenn man die entsprechende Erfahrung hat, klappt sicher vieles nach Gefühl, aber wenn man jemandem z.B. was beibringen oder erklären will, stell ich es mir schön stimmig vor, wenn ein Bäckerlehrling beim Plätzchenbacken nicht alle naslang die Ofenklappe aufreißt um nachzusehen, sondern erstmal betend was anderes erledigt. Oder wenn ein Feldscher einem Helfer vorher sagen kann, daß es ein Praios unser dauern wird, den Oberschenkelknochen durchzusägen oder bis der Heiltrank wirkt... |
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Flip
fleißiges Mitglied
353 Beiträge |
Erstellt am: 15 Dec 2015 : 17:23:26 Uhr
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Zeitangaben in der Medizin gelten für diverse Einwirkzeiten, real z.B. Desinfektionsmittel, aventurisch könnte das bei Salben der Fall sein, oder wenn erst was auftrocknen muss bevor zusätzlich eine weitere Schicht aufgetragen wird. Zur Kommunikation mit den Patienten ist das auch sehr hilfreich, jeder will wissen wann der Schmerz nachlässt, oder das Bein langsam wieder belastet werden darf. Beten ist da durchaus nicht verkehrt ;-) Edit: zusätzliche Faustregeln wie 'Ein Mensch blutet soundsoviele Paternoster', 'der Pulsschlag sollte Anzahl x in der Dauer eines Standardgebetes an Peraine nicht überschreiten' usw.usf. Kurz: die Minute ist in der Heilkunst unabdingbar, weil die Viertelstunde schon tödlich sein kann. |
"Tippelhut" - Barbier, Bader und beruflich Hauptverdächtiger
Capitan z.S. Tamino Horatio Salvian - Edelmann und Offizier der horaskaiserlichen Kolonialflotte
Padraigh ui Brudhinich - Boron-Novize
Enderlin Ildebran ya Vallonti - Rechtsgelehrter; Inquisitionsrat auf Zeit (Ing-Rah 1039BF) |
Bearbeitet von: Flip am: 15 Dec 2015 17:30:25 Uhr |
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Frett
neues Mitglied
27 Beiträge |
Erstellt am: 15 Dec 2015 : 18:15:37 Uhr
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Gebete sind ganz okay, wenn man nebenbei wirklich nichts anderes macht außer zu warten. Wenn ich wie in Flips Beispiel neben dem Pulszählen auch noch vor mich hin beten müsste, würde ich zum Beispiel völlig verrückt werden, weil es einach ablenkt. Ansonsten fallen mir wirklich wenige Situationen ein, in denen man wirklich eine exakte Zeitrechnung bräuchte. Wenn man sich trifft, trifft man sich idR sowieso erst, wenn der letzte fertig ist, bei Gebräuen und Salben wird eben geschätzt, oder auf andere Anzeichen geachtet, zB ob es eben im Topf schon kocht. Und wenn man es dann alle Jubeljahre mal braucht, finde ich die Einteilung in Minuten und Stunden, oder eben ungefähre Einheiten, wie "ein Moment" völlig okay. |
Y'see, this is what I don't get about you bad guys: you know the hero's gonna win, but you just don't die quickly.
Fredda Spiegelberg - Kräuterhändlerin: Isenohe 1, PDK 1, FK 11, ZSH 1&2, WB 1, WK 3, Ambratz, (Nebelfest,) WK 5, (Andrafall,) WK6 Schwester Madalena - Borongeweihte: (PDK 2,) PzE 1, WB 2, WB3 Flora Fock - Medica zur See: Horasia IX, (TTT) |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 16 Dec 2015 : 19:57:59 Uhr
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zeit in herzschlägen ist nicht wirklich zur zeitmessung gedacht. das war richtwert für eine subjektive zeitspanne und der galante gentleman soll nicht im eingang stehen bleiben und peinlicherweise nach seinem eigenen puls fühlen.
auch die "ähnlichkeit" des pulsschlages (auch bei gleichen rassen) ist unsinn, da die abweichung nach umständen und person auch mal über 100% betragen kann...
ich verstehe auch die notwendigkeit minutenweiter oder soagr sekundenweiter zeitmessung im IT nicht. "zählen" in gebeten mag ja bei besonders gläubigen chars ganz nettes spiel sein (hier fehlt mir auch der historische und eben auch aventurische nachweis), aber wenn man eh nur für sich (und nur OT-zeitspannen wie wundheilung, etc.) zählt, kann man auch einfach OT die sekunden zählen. das ist ebenso subjektiv genau.
auch die mitteilung ebensolcher, rein regeltechnischer zeitspannen ist da völlig immersionsfrei, egal welche hoch phantasievolle umschreibung man sich (analog zum wassermaß) ausdenkt. man teilt dem verwundeten stufe, benutze kräuter und LEP mit, aber meint die immersion der aventurischen realität noch mit einer erfundenen umschreibung der regeltechnisch vorgeschriebenen mindestruhezeit retten zu können?
übrigens spielt IT der begriff minute, oder gar sekunde in der heilkunst keine rolle, da wir uns eh im bereich der säftetheorie und ähnlicher pseudowissenschaften, aber nicht in der moderne (mit blutdruck, puls/minute, etc.) bewegen. |
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Anselm
super aktives Mitglied
1581 Beiträge |
Erstellt am: 16 Dec 2015 : 21:07:32 Uhr
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Naja, wir reden ja nicht darüber, was sinnvoll ist, sondern, was sich als Zeiteinheit (regional unterschiedlich) sinnig etabliert haben könnte.
Dass das unseren Ansprüchen von Effizienz nicht folgt, ist klar - dass es IT zu Streit und Augenrollen führen kann auch, wenn Alrik Bauer "Wir treffen uns in 120 Spatenstichen" sagt (und keine Ahnung, wie lange er damit meint.)
Es geht darum, dass sich a) niemand um Stunden, Viertelstunden, Minuten und Sekunden rumreden muss, und b) man auch gerne Zeiteinheiten dazudichten kann, die sich in einem halbwegs mittelalterlichen Szenario etabliert haben könnten.
Ich glaub wir sind damit auch mehr oder minder am Ende (kann natürlich weitergehen bis in die Puppen ;) ) - man kann Minuten sagen, muss aber nicht ;) |
Anzutreffen als: Dagobert von Schwalbenwald, Lutz Lockvogel, Dajin Rohal ibn Saif al-Mawardi, Kianu Anatolé Aurelio, Tuanor Kiel, Snorri Lytingson |
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Satinavian
fleißiges Mitglied
168 Beiträge |
Erstellt am: 17 Dec 2015 : 09:12:31 Uhr
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Zitat: auch IT kann ich keinen hinweis auf die bezeichnung "wassermaß" oder eine nennenswerte nutzung von wasseruhren erkennen (obwohl ich das mal ganz schick fände, wenn der efferdgeweihte seine überlegene technologie neben der primitiven sonnenuhr des praisogeweihten aufstellen würde).
Man kann auuch mit einer Sonnenuhr problemlos die Tageslänge im Jahreslauf korrigieren und gleich lange Stunden messen. Das gilt ganz besonders für stationäre Varianten, bei denen man gleich die ortsrelevanten Linien hinzufügen kann.
Ich habe mit Minuten kein Problem. Man teilt die Stunde in 60 Einheiten, damit für 1/2, 1/3, 1/4, 1/5, 1/6 einer Stunde immer eine ganze Zahl heraus kommt und man nicht mit Brüchen hantieren muss. Es ist gar nicht notwendig, dass Jederman etwas mit einer einzelnen Minute anfangen kann, damit Minuten als solche sinnvoll sind. Die 60er Basis war historisch aus diesem Grunde an vielen anderen Stellen auch beliebt. Aventurisch ergibt sie mit Blick auf die 12 Götter sogar noch mehr Sinn.
Ein größeres Problem habe ich tatsächlich mit Sekunden, die ich einfach meist vermeide.
Was mich aber an Zeitmessung am meisten stört, ist, dass Zeitangaben immer mitteleuropäische Zeit sind, nie Ortszeit. Jeder guckt immer heimlich auf OT-Uhren während tatsächliche Sonnenuhren oder passende Zeitmessungen im Larp schlicht nicht funktionieren.
Ich sehe aber ein, dass eine Änderung diesen Punktes unpraktikabel ist, da sich gerade Wochenendlarps im Tagesablauf nicht extrem vom sonst Üblichen unterscheiden können, ohne viele Spieler sehr aus der Bahn zu werfen. |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 17 Dec 2015 : 13:30:55 Uhr
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ich persönlich würde mich freuen, wenn man mal mehr altertümliche zeitmesser im larp finden könnte. ich habe bei passenden konzepten so einen sonnenring dabei, den man an die jahreszeit (oder eben an die ortszeit) eichen kann. genutzt wird er nicht wirklich, da ich die zeitmessung auf der con bisher nie gebraucht habe.
als kleiner nachtrag zur aventurischen realität: "(...) genauere zeitangaben als die stunde sind nur in den zentren der zivilisation bekannt." (MGS, s. 18) dort wird auch der gong im praios-tempel zur vollen stunde (was die mit ihren sonnenuhren machen, wenn es mal den ganzen tag bevölkt ist, hat wohl noch kein autor bedacht), oder die sanduhr bei tjosten, in der schifffahrt und bei redezeiten (vor gericht) erwähnt.
jetzt umschreibungen, oder "alternativen" für (kleinere) zeitabschnitte zu erfinden, klingt für mich bisher wie das "wassermaß", eine pseudohistorische und pseudoaventurische umschreinbung, die unnötig ist und die/meine immersion stört.
mir ist übrigens auch aufgefallen, dass sich immer erstaunlich viele chars in "X augenblicken" getroffen haben, als es den vorteil zeitgefühl geben sollte (ein subjektiver eindruck). gleichzeitig muss man auch bedenken, dass alrik-normalaventurier ein gewisses, aus der erfahrung antrainiertes zeitempfinden hat, das dem heutigen menschen nur fremd geworden ist (er aber natürlich ohne "echtes zeitgefühl" in diesem empfinden, z.b. bezüglich genauigkeit und empfinden nach dem schlaf begrenzt ist).
wie ist denn so das aktuelle protokoll dazu? kenntnis der zeit sollte an vorteil und echte IT-zeitmesser gekoppelt sein, oder ist das in ordnung (heimlich) auf die uhr zu schauen, um sich wenigstens einen groben überblick über die IT-/OT-zeit zu verschaffen? |
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Ashara
super aktives Mitglied
1627 Beiträge |
Erstellt am: 17 Dec 2015 : 13:57:31 Uhr
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Mir persönlich ist es ziemlich wumpe, ob meine Mitspieler heimlich oder zumindest unauffällig auf ihre Armbanduhren oder Handys schauen um z.B. festzustellen, wie lange es noch bis zum Abendessen dauert, solange man diese modernen Zeitmesser nicht offen herumträgt.
Wir sind nun mal normale Menschen auf einer 3-Tages-Veranstaltung, da finde ich es durchaus legitim, wenn man sich da moderner Mittel bedient, um diese festgelegte Zeit effektiver zu nutzen. Hinzu kommt dann noch der von dir bereites angesprochene Effekt, dass wir modernen Menschen unser natürliches Zeitgefühl oft mehr oder weniger weit eingebüßt haben (jedenfalls mehr, als dies bei Alrik der Fall sein dürfte).
Und IT-Zeitmesser fände ich wohl auch nur bei den entsprechenden Chars passend, es sollte also nicht die halbe Dorfbevölkerung z.B. mit Taschenuhren herumlaufen, weil man die OT günstig bekommen kann.
Den Vorteil "Zeitgefühl" finde ich schon im PnP recht sinnfrei - wofür er im Larp gut sein sollte, erschließt sich mir da um so weniger. |
Die tut nichts, die will nur Spielen... |
Bearbeitet von: Ashara am: 17 Dec 2015 13:59:17 Uhr |
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