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Ephraim Ilmenblick
Magus
163 Beiträge |
Erstellt am: 18 Apr 2004 : 17:26:34 Uhr
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Habt ihr euch schon mal überlegt den Startwert in Lesen/schreiben für einen Magier höher anzusetzen? Es ist ein wenig seltsam wenn er mit Stufe 1=Mit Mühe kann Sprache und Sinn erkannt werden, die Akademie verlässt *g* Wäre da Stufe 2-3 nicht sinniger?
Wird es in Zukunft neben dem Beruf Jäger auch den Großwildjäger geben?
Grüße Euer ergebener Hofmagus
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Novam von Finsterrode
Boroni
101 Beiträge |
Erstellt am: 18 Apr 2004 : 22:58:34 Uhr
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Der Magier war genau der Grenzfall: Die Geweihten sollen sich in der Lesekunst von den anderen gebildeten absetzen. Punkt. Der Gelehrte (wie auch der Schreiber) hat fast nur dieses gelernt und beim Krieger ist es nachträglich wegen der Kostenausgewogenheit reingekommen. Es ist keinem Spieler genommen, es bei der Generierung zu erwerben, nur hätte der Magier sonst noch weniger GP zur freien Verfügung.
Da habe ich jetzt doch mal meine innersten Bewegründe offenbart... |
Bruder Novam
"Schweig und stirb endlich." |
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Ardarion
neues Mitglied
11 Beiträge |
Erstellt am: 28 Nov 2012 : 19:12:50 Uhr
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War mir aber auch etwas suspekt, dass Magier (ein paar Akademien ausgenommen) nur mit viel Mühe mit den simpelsten Texten umgehen können und keinerlei Fremdsprachen beherrschen. Man ist eigentlich gezwungen den Vorteil 'Gebildet' zu nehmen um gesamt 13 EP zu haben für L/S 2, Schriftsprachen 1 und Magiekunde 2 (bei manchen Akademien, die eins davon schon haben kann man evtl noch 'nen Zauber steigern), was bei Magiern einfach zum Standartpaket gehört. Besonders verwundert hat es mich aber bei der Academia zu Punin, deren Adepten standartmäßig sechs Fremdsprachen und sechs Schriften neben der eigenen beherrschen und nebenbei die höchste Magiekunde aller Professionen mitbringen, aber im Tool mit L/S 1, Magiekunde 1, und wenn ich mich nicht täusche Schriftsprachen 1 (wenn überhaupt) startet und dazu trotzdem Nachteil Weltfremd kriegen. |
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Nitakis Nanduriopoulos
Senior Mitglied
719 Beiträge |
Erstellt am: 28 Nov 2012 : 22:11:53 Uhr
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das alte Leid - es gibt eine ganze Reihe von Professionen - und Magier zählen da definitiv dazu - die kann man mit unserem Charaktertool erst mit ein, zwei Cons Erfahrung auf den Stand bringen, auf dem man gerne angefangen hätte. Ich würde Dir raten, dass einfach hinzunehmen und z.B. lesen und schreiben dann nachzusteigern - es wird Dir niemand übelnehmen, wenn Du auf der ersten Con trotz einem Wert von 1 beim Lesen nicht stotterst. Das Problem hat seine Ursache einfach darin, dass beim Übertragen der P&P-Regeln aufs Larp manche Sachen übertragbar sind, die kosten dann auch im Larp Punkte, und manche nicht, die kannst Du oder Du kannst sie nicht. Magier haben fast nur Talente der ersten Art, während es ein paar Professionen gibt, die enorm günstig sind - ein extremes Beispiel hierfür sind die Fähnriche, wo die Kavallerie im Vergleich zu den anderen quasi nichts kostet, weil Reiterkampf im Larp eben einfach nicht vorkommt, es daher keine entsprechenden Talente und Sonderfertigkeiten im Regelwerk gibt und auch keine Punkte dafür ausgegeben werden müssen. |
Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein) Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 29 Nov 2012 : 19:59:16 Uhr
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die differenz zum P&P ist aber schon krass.
auch wenn man die notwendigkeit multikultureller eloquenz bei reisebesessenen helden (sprich: geradezu lächerlich leichte steigerung von sprachen und schriften für jeden char), außer acht lässt, haben eben weder die magier noch die "gelehrteren" gelehrten einen akzeptablen oder breitgefächerten wortschatz (von beginn an).
zumindest die (meisten) magier begegnen dieser unlogik mit eine anhäufung von übersetzunghilfen und alphabeten, die ja zum glück meistens ausgearbeitet und erstaunlich mit dem deutschen garethischen verwandt sind. |
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oe-aus-o
fleißiges Mitglied
266 Beiträge |
Erstellt am: 29 Nov 2012 : 23:05:20 Uhr
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Vor dem Erwerb von Talenten in der Generierung rate ich dringend dazu, die Zauber/Talente/Sonderfertigkeiten, die der Char mal irgendwann können sollte, auf die Eigenschaftsanforderungen zu überprüfen. Die Kosten für Eigenschaften sind in der Generierung 1GP/Punkt, später im Spiel deutlich höher, bei Talenten sind GP und EP jedoch gleich teuer, die Eigenschaftsanforderungen teilweise jedoch recht hoch. Das erwerben eines neuen Talentes in der Generierung kostet also dort so viel, wie der Sprung von KK 11 auf KK 14.
Diesen Eigenschaftsrückstand wieder aufzuholen kostet nach der Generierung 39 EP (12+13+14), im Gegensatz zu 3 EP für einen Erwerb des Talentes nach der ersten Con.
Auf Grund dieser Punktegewichtung würde ich mich an Nitakis Vorschlag halten und bei der Generierung auf die Eigenschaftswerte konzentrieren.
Sollte bei der Überprüfung eine Eigenschaft als unnötig für höhere Talentstufen auffallen, würde ich diese auf einem absoluten Minimum halten, die Darstellung von niedrigen Eigenschaftswerten ist mir in meiner (recht kurzen) Larpzeit noch nicht begegnet und wurde mir gegenüber auch stets als nicht nötig bezeichnet. |
Baron Dragoslav von Ebrin (Sil2, TW2, LvT X, Hor V, Andrafall I, SGI, SG II, FG I, FG II, Verdammte Axt)
Morghinak riak GorroschTai (OL1, OL2, Bohei im Mai, EE2013)
Eduardo Giovanni Seduttore (Hor VI)
Hamish Faedan Rhendall (Andrafall II, Is I, ZSH I, KuT I, KuT II)
Cantharidjin, der Apotheker aus Alabasqarya, den man Käfermann nennt (ZG I u II) |
Bearbeitet von: oe-aus-o am: 29 Nov 2012 23:12:42 Uhr |
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Thanatos
super aktives Mitglied
1037 Beiträge |
Erstellt am: 30 Nov 2012 : 11:12:40 Uhr
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Stimmt. Habe ich leider nie gemacht und bekomme dafür die regeltechnische Quittung. ;) Das Regelwerk fördert aufsteigsbasiertes Spiel, nichts weiter. Also ist es kontraproduktiv "realistisch" zu verteilen.
tha |
"Ich habe Dinge gesehen, die die meisten Menschen niemals glauben würden. Die Türme Ysilias, die brannten, über der aufgehenden Sichel des Madamals. Und ich habe Strahlen magischen Lichts gesehen, glitzernd im Dunkel, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen." An einem pathetischen Abend beim Winterfurth 1. Geklaut und frei verändert aus "Blade Runner".
"Wir sind nicht die tobrische Faust. Wir sind die Faust Tobriens und wir haben nur Mittelfinger!" Bei der Versammlung des Heereszugs beim Schwarze Lande 3.
Jarlak Ebelling, tobrischer Soldat |
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Nitakis Nanduriopoulos
Senior Mitglied
719 Beiträge |
Erstellt am: 30 Nov 2012 : 16:31:56 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: oe-aus-o
Sollte bei der Überprüfung eine Eigenschaft als unnötig für höhere Talentstufen auffallen, würde ich diese auf einem absoluten Minimum halten, die Darstellung von niedrigen Eigenschaftswerten ist mir in meiner (recht kurzen) Larpzeit noch nicht begegnet und wurde mir gegenüber auch stets als nicht nötig bezeichnet.
Diese Aussage führt ja mal wieder jedes Regelwerk mit Punkten ad absurdum - dann kann man es auch gleich sein lassen - und viele Leute sagen, man sollte es auch...
Durch die Einführung des Nachteils "Niedrige Eigenschaft" hat sich das zwar etwas relativiert, weil man den wirklichen Dummbatzen hiermit explizit auszeichnet, trotzdem wird es von Orgaseite meines Wissens nicht gerne gesehen, wenn man mit lauter 8ern rumläuft. ich rate hier zur guten alten 100er-Regel (auch wenn das Charaktertool insbesondere eine Überschreitung nicht ahndet) und einfach versuchen, möglichst eine Gesamtsumme der Eigenschaften von 100 zu erreichen - nicht darüber, und darunter nur, wenn es wirklich an Punkten mangelt und nach gründlicher Prüfung der von oe genannten Aspekte bzgl. der später zu erfüllenden Anforderungen...
und natürlich müssen niedrige Eigenschaften ausgespielt werden. Wir sind hier ja nicht beim Kinderfasching! Außerdem bieten Schwächen eine viel bessere Grundlage für schönes Spiel als Stärken. |
Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein) Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter |
Bearbeitet von: Nitakis Nanduriopoulos am: 30 Nov 2012 16:35:09 Uhr |
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Sebas
Silbergroschen Orga
1136 Beiträge |
Erstellt am: 30 Nov 2012 : 17:30:48 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Nitakis Nanduriopoulos
Diese Aussage führt ja mal wieder jedes Regelwerk mit Punkten ad absurdum - dann kann man es auch gleich sein lassen -
Nicht die Punkte ansich sind falsch sondern die Implementierung in unserem Regelwerk. Wir reden hier von Magiern und jeder der bereits einmal einen Magier im P&P erstellt hat, weiss dass diese Charaktergruppe aufgrund der hohen GP Kosten für die Profession und die notwendigen Grundwerte nur als Ansammlung von Nachteilen überhaupt spielbar ist. Diese Möglichkeit bietet unser Tool jedoch nicht. Daher sind Magier in unserem Tool nur schwrerlich darstellbar.
Beispiel: Mittelländer aus Aranien, Magier Fasar hat nach der Erschaffung maximal 81GP für Grundwerte übrig, wenn man nichts anderes steigert. Da hohe Werte in KL IN etc für Magier vorgeschrieben sind kann man den nicht anders erzeugen als diverse 8er in KK. KO. etc. Das der arme Mensch dann nichtmal lesen und schreiben kann, wurde weiter oben bereits ausgeführt... |
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oe-aus-o
fleißiges Mitglied
266 Beiträge |
Erstellt am: 30 Nov 2012 : 17:31:31 Uhr
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Bitte nicht falsch verstehen, bei einem profanen Helden gönne ich mir selbst auch den Luxus, die Eigenschaften als Flavour nicht zu niedrig anzusetzen. Bei magischen Charakteren (ich spiele auch einen Tairachschamanen, eine Profession deren Balancing bislang wohl auch eher unnötig war) ist das aber schlichtweg unmöglich. Und ich habe mir bei einem sehenden Auges Lesen/Schreiben für GP gekauft, da es nicht passte, ihn das bei Beginn nicht können zu lassen.
Aber bevor man sich einen Charakter macht, der ein OT-Jahrzent braucht um in seinen Kernfähigkeiten das Mittelmaß zu erreichen, kann man hier durch Ausblenden der nicht für das Regelsystem nötigen Eigenschaft die Spielbarkeit deutlich eher bzw. überhaupt erreichen.
Btw. ist die Frage, ob ein Punkteregelwerk zwingend die Eigenschaften einbeziehen sollte (andere Teile schlage ich ja nicht vor zu umgehen), ansonsten müsste ja bei gewissen Chars immer eine SL daneben stehen und ihnen erzählen, welche zusätzlichen Erkenntnisse sie mit ihrer herausragenden Klugheit erhalten, alle Gegenstände auf der Con so "auf schwer" präpariert werden, dass die Darstellung einer hohen Körperkraft möglich ist etc.
Tatsächlich sind die Eigenschaftswerte in diesem Regelwerk nur ein Teurungsmittel für Professionen/Talente/Zauberfertigkeiten (anstatt dem einfachen Weg die EP-Kosten höher anzusetzen).
Der Nachteil "Miserable Eigenschaft" ist von tatsächlichen Eigenschaftswerten unabhängig wirklich sehr reizvoll, wie Schwächen insgesamt einen Charakter erst interessant machen.
Allerdings denke ich, dass die Wahl der Schwächen primär durch das Bild vom Char und nicht von o.g. teurungsmethode kommen sollte... |
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Bearbeitet von: oe-aus-o am: 30 Nov 2012 17:36:41 Uhr |
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Nitakis Nanduriopoulos
Senior Mitglied
719 Beiträge |
Erstellt am: 30 Nov 2012 : 20:33:33 Uhr
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*lach* und damit sind wir mal wieder an der Stelle, wo wir unser Regelsystem übrearbeiten sollten. Dem stimme ich im übrigen voll und ganz zu - es gibt einige Fälle, die nur sehr schwer bis garnicht generierbar sind. Trotzdem finde ich es falsch, dann pauschal zu sagen: niedrige Eigenschaften braucht man nicht darstellen. Wenn man sie benutzt, und das tun wir, dann muss man sie darstellen. Und wenn es bedeutet, dass alle Magier am ende feige Schwächlinge sind die ständig krank werden, dann ist das halt so...
Das von Sebas genannte Beispiel trifft hier allerdings nicht zu (sogar egal, welchen fasarer Magier man nimmt)! 1. hat der Aranier aus Fasar noch zwei Nachteile wählbar - mit der Auswahl von zugegeben sehr heftigen Sachen (z.B. einarmig und lahm) kommt man da noch auf 100 GP für Eigenschaften. Und 2. kann er durch seine Aranische Kultur dann schon sehr ordentlich Lesen und Schreiben und beherrscht auch eine fremde Schriftsprache. Dazu fällt mir übrigens auch gerade noch ein, dass das Talent "Schriftsprachen kennen" ja wirklich nur die Schrift abdeckt - auch ein Anfängermagier mit einem Wert von null kann theoretisch beliebig viele Fremdsprachen sprechen, solange er das darstellen kann...
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Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein) Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter |
Bearbeitet von: Nitakis Nanduriopoulos am: 30 Nov 2012 20:50:26 Uhr |
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Anselm
super aktives Mitglied
1581 Beiträge |
Erstellt am: 01 Dec 2012 : 10:37:16 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Nitakis Nanduriopoulos ich rate hier zur guten alten 100er-Regel (auch wenn das Charaktertool insbesondere eine Überschreitung nicht ahndet) und einfach versuchen, möglichst eine Gesamtsumme der Eigenschaften von 100 zu erreichen - nicht darüber, und darunter nur, wenn es wirklich an Punkten mangelt und nach gründlicher Prüfung der von oe genannten Aspekte bzgl. der später zu erfüllenden Anforderungen...
Eigentlich interessiert mich die Diskussion nicht, aber das interessiert mich:
Es gibt 8 Eigenschaftswerte.
1. Mut 2. Klugheit 3. Intuition 4. Charisma 5. Fingerfertigkeit 6. Gewandheit 7. Konstitution 8. Körperkraft
Bei den Kosten 1:1 in GP. 100 punkte bedeuteten Durschnittswerte von 12,5. Also 4x 12 und 4x 13. Oder 11,11,12,12,13,13,14,14. Oder sogar 11, 11, 11, 11, 14, 14, 14, 14. Oder sogar 8, 8, 14,14, 14, 14, 14, 14
Kommt nur mir das hoch vor? Oder hab ich irgendwo nen Denkfehler?
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Anzutreffen als: Dagobert von Schwalbenwald, Lutz Lockvogel, Dajin Rohal ibn Saif al-Mawardi, Kianu Anatolé Aurelio, Tuanor Kiel, Snorri Lytingson |
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Steve
Moderator
1243 Beiträge |
Erstellt am: 01 Dec 2012 : 13:01:50 Uhr
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Zitat: Kommt nur mir das hoch vor? Oder hab ich irgendwo nen Denkfehler?
Du hast keinen Denkfehler. In allen mir vorliegenden DSA4-Publikationen zählt alles ab 14 als "Herausragende Eigenschaft". Hier tritt das ewige Problem auf, dass das Regelwerk an den Standard-Larp-Charakter denselben Maßstab anlegt wie an P&P-Helden - einzigartige, vom Schicksal begünstigte Persönlichkeiten, die später einmal garantiert die Welt retten sollen, und von denen es in jedem Aventurien nur eine Handvoll gibt. Dass das (unnözige) Probleme mitbringt, liegt doch auf der Hand.
Leider ist die Fraktion derer, die keinen Handlungsbedarf sieht, imm Verein recht einflussreich, und deshalb können wir uns auch nach fast 10 Jahren dasselbe Problem immer auftischen lassen. Hurra. |
Steve Finsterkamm-Orga Winterfurth-Orga |
Bearbeitet von: Steve am: 01 Dec 2012 13:11:22 Uhr |
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SL Jan
Bruderzwist Orga
1611 Beiträge |
Erstellt am: 01 Dec 2012 : 13:28:16 Uhr
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Hmm, soweit ich mich erinnere gab es sehr wohl eine Mehrheit, die eine Änderung des Regelwerks befürwortet. Nur wurden die Regelarbeiten auf Eis gelegt, als bekannt wurde, dass Ulisses bald ein Larpregelwerk veröffentlichen will. Daraufhin wurd (auch von dir, wenn ich mich recht erinnere) entschieden, das erstmal abzuwarten.
Sollte das Ulisses Regelwerk nicht mehr interessant sein, kann die Regelkomission gerne ihre Arbeit wieder aufnehmen.
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SL Efferd
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 01 Dec 2012 : 17:23:29 Uhr
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@anselm: ach wär das schön 100 GP für eigenschaften übrig zu haben...
aber ich glaube das wir vieles schon gehört haben z.b. warum/wie man schier unerreichbare eigenschaftswerte als vorraussetzung für (mäßig effektvolle) sonderfertigkeiten erlangen soll, oder ob und wie man niedrige eigenschaften darstellt, oder warum man sich überhaupt darüber gedanken macht, wenn die SL eh nicht nach eigenschaften fragt...
ich lehn mich auch mal aus dem fenster und behaupte übrigens, dass wir von dem ulisses-regelwerk ebenso wenig zu erwarten haben, wie von einer zügigen reformierung unseres regelwerks als antwort auf diese enttäuschung. |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 02 Dec 2012 : 23:29:40 Uhr
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Auf den ersten Blick fand ich die Eigenschaftswerte auch eher komisch, und tue es in vielen Fällen immer noch: Dass ein normaler Mensch keinen Ritterschild von üblicher Größe (also ca. 50x80 cm) führen kann ist eigenartig, und auch die Anforderungen vieler anderer alltäglicher Talente erfordern, dass man sich einen Charakter mit Eigenschaftswerten erstellt, der meinen realen Eigenschaften als Spieler in einigen Punkten schon ein wenig schmeichelt.
Ich denke aber, man sollte auch bedenken, dass dieses etwas holperige System auch eine sehr deutliche Funktion im Regelwerk erfüllt, und zwar indem es (insbesondere in einem System ohne feste Klassen) Spezialisierung erfordert und ein allzu freies Kombinieren von Talenten und Fähigkeiten verhindert, und das, ohne die feinen Abstufungen eines Tischrollenspielregelwerks nutzen zu können. Dementsprechend sehe zumindest ich die Eigenschaftswerte schon primär als abstraktes Regelkonstrukt "unter der Haube", und weniger als rollenspielerische Richtlinien. Ich bemühe mich da, so nah am realistischen Rahmen zu bleiben wie möglich, aber ich bitte darum, es mir nachzusehen, wenn ich vielleicht in Realitas nicht ganz die gleichen 13er- und 14er-Werte habe wie mein Charakter auf dem Papier. ;-) |
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Steve
Moderator
1243 Beiträge |
Erstellt am: 03 Dec 2012 : 17:53:08 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Jagotin Ich denke aber, man sollte auch bedenken, dass dieses etwas holperige System auch eine sehr deutliche Funktion im Regelwerk erfüllt...
Das tut es, ohne Zweifel. Aber man sollte sich auch folgendes fragen: ist die Lösung gut? Ließe sich dasselbe Ergebnis nicht auch wesentlich einfacher und weniger abschreckend erreichen, und ohne potentielle Con-Teilnehmer wie unmündige Kleinkinder zu behandeln? Dass das Regelwerk sogar in Punktespielerkreisen polarisiert, ist ja kein Geheimnis.
Tatsache ist doch, dass man Spezialisierung nicht erzwingen muss, sondern sie durchaus auf freiwillige Basis stellen kann. Auf DKWD(D)K-Cons gibt es schließlich auch nicht mehr Allrounder als auf Punktecons.
Zitat: Original erstellt von: SL Jan Nur wurden die Regelarbeiten auf Eis gelegt, als bekannt wurde, dass Ulisses bald ein Larpregelwerk veröffentlichen will. Daraufhin wurd (auch von dir, wenn ich mich recht erinnere) entschieden, das erstmal abzuwarten.
Das Projekt liegt auf Eis, und da ich nach reiflicher Überlegung nicht beabsichtige es aufzutauen, wird es wohl tiefgefroren verrotten. Dass es jemand anderes anpackt, ist ja nicht zu erwarten. |
Steve Finsterkamm-Orga Winterfurth-Orga |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 03 Dec 2012 : 20:42:37 Uhr
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Zitat: Das tut es, ohne Zweifel. Aber man sollte sich auch folgendes fragen: ist die Lösung gut? Ließe sich dasselbe Ergebnis nicht auch wesentlich einfacher und weniger abschreckend erreichen, und ohne potentielle Con-Teilnehmer wie unmündige Kleinkinder zu behandeln? Dass das Regelwerk sogar in Punktespielerkreisen polarisiert, ist ja kein Geheimnis.
Tatsache ist doch, dass man Spezialisierung nicht erzwingen muss, sondern sie durchaus auf freiwillige Basis stellen kann. Auf DKWD(D)K-Cons gibt es schließlich auch nicht mehr Allrounder als auf Punktecons.
Naja, ich spiele ja gerne und viel nach DKWDDK, war aber bislang davon ausgegangen, dass dieses System für viele DSA-Spieler keine befriedigende Lösung darstellt, sei es wegen den vielen nicht darstellbaren Fähigkeiten, der mangelnden Nähe zum Tischregelwerk oder der fehlenden neutralen Kontrollinstanz, die über Ge- oder Misslingen von Aktionen entscheidet. Wenn man die letzten beiden Punkte wünscht, dann ergibt sich daraus auch der Bedarf nach irgendeiner Art von "Balancing", egal ob über Klassen, sich gegenseitig ausschließende Fähigkeiten, oder Eigenschaften. Dementsprechend war ich auch davon ausgegangen, dass sich die entsprechende Sorte Spieler von solchen Systemen nicht "entmündigt" sondern bereichert fühlt, eben weil es dafür sorgt, Charaktere auf eine gemeinsame äquivalente Basis zu stellen. |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 04 Dec 2012 : 13:44:37 Uhr
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auf die gefahr hin, dass sich mein beitrag wiederholt oder "tiefgekühlt verrottet":
ein punkteloses spiel mag ja in kleinen gruppen (respektive gruppen, die sich ohnehin aus befürwortern von ehrlichem, gemäßigten und punktelosen systemen zusammensetzt), funktionieren, aber wenn hier bei uns der scheinbar einzige ehrliche rondrageweihte eine con verzweifelt nach einem rüstungsschmied absucht, während fast alle anderen kein problem damit haben, ihre rüstungpunkte glänzend zu halten, ist das ein gutes beispiel für eine recht hohe konzentration an desinteresse bezüglich spielerischer ehrlichkeit.
ich finde es auch schade wenn das regelwerk, dann von orga zu orga (oder gar von SL zu SL) verschieden, oder auch fast gar nicht gehandhabt wird. von den vielen "übersehenen" regelverstößen ganz zu schweigen.
bezüglich der system-system-angleichung würde ich empfehlen entweder ganz P&P-nah mit konvertierten chars (und rückkonvertierten AP), oder larp-nah wo man sich beispielsweise nur noch vier attribute aussucht und mit der proportionalen stärke 1,2,3 und 4 versieht, während der rest auf dem gewöhnlichen durchschnitt verbleibt. das attribute auch einzug ins spiel halten, finde ich aber auch sehr interessant, wenn es mal um armdrücken (KK), typs bei rätseln (KL), überspringen von fallen und entwinden aus einem tentakel (GE), verstecken von dietrichen (FF), usw. geht.
dass aber nicht jeder erststufler direkt mit einer tür herumrennt oder mit 2 abenteurerschwertern herumfuchtelt, finde ich aber ganz sinnvoll und das liegt auch im interesse vieler anderer (larp)regelwerke. |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 04 Dec 2012 : 19:54:04 Uhr
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Zitat: ein punkteloses spiel mag ja in kleinen gruppen (respektive gruppen, die sich ohnehin aus befürwortern von ehrlichem, gemäßigten und punktelosen systemen zusammensetzt), funktionieren, aber wenn hier bei uns der scheinbar einzige ehrliche rondrageweihte eine con verzweifelt nach einem rüstungsschmied absucht, während fast alle anderen kein problem damit haben, ihre rüstungpunkte glänzend zu halten, ist das ein gutes beispiel für eine recht hohe konzentration an desinteresse bezüglich spielerischer ehrlichkeit.
Dieses Phänomen (wenn ich den Beitrag richtig deute) ist mir auch schon aufgefallen, genauer gesagt die Tatsache, dass paradoxerweise auf Cons mit den komplexesten und restriktivsten Regelwerken die Neigung der lokalen Spieler, sich einem solchen System zu unterwerfen, besonders gering zu sein scheint.
Deswegen ist vielleicht die Frage, ob überhaupt noch genug Interesse zu solchen Regeldetails herrscht, um die umfangreiche Arbeit einer Revision oder Neuentwicklung eines solchen Systems zu rechtfertigen. Ich meine, die Resonanz auf solche Themen war hier im Forum ja bislang auch eher verhalten. |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 05 Dec 2012 : 12:42:52 Uhr
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auch wenn das system noch simpler als drachenfest und co. geraten würde, könnte man das desinteresse niemals gänzlich ausmerzen, was einige spieler auf betreffenden cons niemals müde werden zu beweisen.
unsere community ist aber nicht klein (und ehrlich) und unsere SL nicht maßregelnd genug, damit das spiel ohne kontrolle funktionieren würde.
wenn aber bestimmte kritikpunkte und fehler des regelwerks (wie etwa seine verwirrende "vielfalt") behoben werden, könnte man sich auch mehr dafür interessieren und wäre weniger "gezwungen" sich entnervt abzuwenden und eigene wege zu gehen, oder auf ewig mit einem "verskillten" char spielen zu müssen. |
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Steve
Moderator
1243 Beiträge |
Erstellt am: 06 Dec 2012 : 16:25:57 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Jagotin [...]gesagt die Tatsache, dass paradoxerweise auf Cons mit den komplexesten und restriktivsten Regelwerken die Neigung der lokalen Spieler, sich einem solchen System zu unterwerfen, besonders gering zu sein scheint.
Gut beobachtet. Und meiner Meinung nach ist die Ursache zumindest mittelbar in den Regelwerken zu suchen. Die komplexen Punkteregelwerke vermitteln häufig den Eindruck, man müsse nur seine Punkte korrekt zählen und gut ist's, Verstöße ahndet dann schon die SL. Dadurch geht der Blick auf das Spiel verloren und die Prozesse, die im Hintergrund ablaufen und ein Funktionieren des Zusammenspiels erst ermöglichen, geraten hinter technischen Regelmechanismen aus dem Blick - wenn sie überhaupt jemals erkannt werden. Erklären, wie Larp eigentlich funktioniert: das ist leider der Punkt, bei dem komplexe Regelwerke mit großer Regelmäßigkeit versagen. Live Adventure hat mit seinem LARPmit!-Konzept einen ganz guten Ansatz.
Zitat: Deswegen ist vielleicht die Frage, ob überhaupt noch genug Interesse zu solchen Regeldetails herrscht, um die umfangreiche Arbeit einer Revision oder Neuentwicklung eines solchen Systems zu rechtfertigen. Ich meine, die Resonanz auf solche Themen war hier im Forum ja bislang auch eher verhalten.
Naja, hier im Forum ist die Beteiligung eh nicht so überwältigend. Und zum Regelwerk gibt es im Wesentlichen 3 Positionen: erstens die, die es schon jahrelang benutzen und sich mit den Macken abgefunden haben, bzw. die Tricks kennen, sie frühzeitig zu umschiffen. Die wissen auch, dass im Spiel ein Großteil davon irrelevant ist und haben jedes Regelproblem x-mal im Forum durchgekaut. Zweitens die, die neu und mit viel Elan dazukommen, erstmal alles super finden, gegen jede Klippe donnern und dann genervt, aber eifrig verbessern wollen. Diese Gruppe arrangiert sich entweder nach kurzer Zeit mit dem Status Quo, oder geht wonaders hin. Und als Dritte gibt es die, die sich das Ganze einmal anschauen, den Kopf schütteln und nie wiederkommen. Resonanz auf Regelthemen flammt immer mal wieder nach größeren Cons kurz auf, kratzt aber meistens nur an der Oberfläche, ohne dass sich konstruktives daraus ergeben würde.
Zitat: Original erstellt von: Goot EN [quote]das attribute auch einzug ins spiel halten, finde ich aber auch sehr interessant, wenn es mal um armdrücken (KK), typs bei rätseln (KL), überspringen von fallen und entwinden aus einem tentakel (GE), verstecken von dietrichen (FF), usw. geht.
Das wäre interessant, wenn denn die Attribute des Chars nicht so massiv im Widerspruch zu Eigenschaften des Spielers stehen würden, was aus bekannten Gründen eher die Regel ist als die Ausnahme. Es ist einfach lächerlich, wenn ein Spargel mit BMI20 sich beim Armdrücken auf KK14 beruft. Bis vor einigen Jahren war das gang und gäbe - wie Schadensansagen im Kampf - und die Abkehr von beidem kann in der Retrospektive nur als großer Fortschritt betrachtet werden.
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Steve Finsterkamm-Orga Winterfurth-Orga |
Bearbeitet von: Steve am: 06 Dec 2012 16:46:06 Uhr |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 06 Dec 2012 : 19:13:51 Uhr
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Zitat: Gut beobachtet. Und meiner Meinung nach ist die Ursache zumindest mittelbar in den Regelwerken zu suchen. Die komplexen Punkteregelwerke vermitteln häufig den Eindruck, man müsse nur seine Punkte korrekt zählen und gut ist's, Verstöße ahndet dann schon die SL. Dadurch geht der Blick auf das Spiel verloren und die Prozesse, die im Hintergrund ablaufen und ein Funktionieren des Zusammenspiels erst ermöglichen, geraten hinter technischen Regelmechanismen aus dem Blick - wenn sie überhaupt jemals erkannt werden.
Diesen Punkt sehe ich durchaus auch, allerdings erklärt er meiner Meinung nach nicht das komplette Problem: Nach dieser Theorie müssten ja das Problem eher die "Erbsenzähler" sein, die sich sklavisch ans Regelwerk halten und jeden Punkt aufs eifrigste nachhalten. In der Praxis begegne ich solchen Spielern aber eher selten, bzw. fallen sie mir kaum negativ auf. Viel häufiger ist hingegen, dass die Leute zwar nominell nach dem Regelwerk spielen (indem sie z.B. Ansagen machen oder sich auf Regelmechanismen wie "Regeneration" berufen), sich aber um die Restriktionen drücken (indem sie Fähigkeiten zu häufig oder mit zu großer Wirkung ansagen, oder Lebenspunktzahlen und Heilungszeiten missachten).
Meine Vermutung, woher das kommen könnte, ist, dass es erfahrungsgemäß Larpspieler gibt (häufig Anfänger), die sich in der Spielwelt unsicher und bedroht fühlen, und deswegen nach Möglichkeiten suchen, sich IT wie OT abzusichern. Ein klassiches Beispiel dafür ist der typische Einsteigercharakter, der auf jeden Fall eine Waffe braucht, um sich "zur Wehr zu setzen", sich also gegen dominante Spielkonzepte verteidigen zu können, und gleiches gilt nicht nur für Waffengewalt, sondern auch für abstraktere Dinge wie den Umgang Authorität. Für einen solchen Spieler ist natürlich ein festes und ausführliches Regelwerk sehr ansprechend, denn es erlaubt, die Gefahrensituation abzuschätzen und den eigenen Charakter dagegen zu wappnen, gibt also Sicherheit. Auf der anderen Seite ist das gleiche Regelgerüst häufig in der Praxis dann wieder hinderlich, wenn sich nämlich herausstellt, dass andere Charaktere nicht nur mächtiger als der eigene sind, sondern ihnen das gleiche Regelsystem jetzt ein Werkzeug an die Hand gibt, diese Macht auch auszuüben, und das ist der Zeitpunkt, bei dem die Leute, die vorher nach strengen Regeln gerufen haben, plötzlich mit Schummeln und Sich-Drücken anfangen.
Was bedeutet das nun beim Regelwerkschreiben? Meiner Ansicht nach gibt es da zweierlei Wege: Entweder, man geht den Weg der beim Opferregelspiel gegangen wird, und gibt den Leuten die totale Kontrolle über ihren eigenen, aber keine Kontrolle über fremde Charaktere. Oder aber, man versucht tatsächlich ein möglichst gerechtes und transparentes Regelkorsett aufzustellen, sollte dann aber wenn möglich dafür sorgen, dass dies jederzeit überschaubar und nachvollziehbar bleibt, so dass "Schummelei" schnell entlarvt wird.
Zitat: Erklären, wie Larp eigentlich funktioniert: das ist leider der Punkt, bei dem komplexe Regelwerke mit großer Regelmäßigkeit versagen. Live Adventure hat mit seinem LARPmit!-Konzept einen ganz guten Ansatz.
Naja, ich denke zwar, dass das einen gewissen positiven Effekt hat, auf der anderen Seite werfe ich Live Adventure da schon auch eine gewisse Heuchelei vor: Meiner Meinung nach wissen die genau, dass nicht nur die Larp-Mit-Idealisten auf ihren Cons sind, sondern auch eine große Menge an Polsterwaffensportlern, denen das völlig egal ist. Das Regelwerk und die Art, wie dort Plots und Spielmechanismen angelegt sind, sind für mich auch klare Indizien für die Zugeständnisse an letztere Gruppe, und die ganze "Larp Mit!"-Kampagne hat da für mich schon viel von Augenwischerei. Ansonsten finde ich es aber nicht schlimm, ich kann mich auf deren Spiel einlassen, und damit ist alles ok.
Zitat: das attribute auch einzug ins spiel halten, finde ich aber auch sehr interessant, wenn es mal um armdrücken (KK), typs bei rätseln (KL), überspringen von fallen und entwinden aus einem tentakel (GE), verstecken von dietrichen (FF), usw. geht.
Der Nachteil ist bei dieser Methode, dass damit noch mehr Spiel vom "Erlebbaren" weg auf diese abstrakte Regelebene gehievt wird, und das empfinde ich als großen Nachteil. Ich ächze, grübele und hüpfe da lieber "in echt", als da mit der SL Zahlen zu vergleichen. |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 08 Dec 2012 : 14:56:57 Uhr
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ich finde das schon wichtig gewisse probleme des systems anzugehen und wenn ich mir die zahlreichen kommentare und vorschläge im forum (unabhängig ihrer sinnhaftigkeit) ansehe, scheint schon eine große unzufriedenheit vorhanden zu sein.
"die klippen zu umfahren" (sofern es überhaupt möglich ist), also nur bestimmte professionen zu wählen (die aus irgendeinem grund sonderfertigkeiten ohne attributsvorraussetzung haben dürfen) um einen guten krieger darzustellen, oder seitenweise alphabete zu "schmuggeln", um einen sprachbegabten gelehrten zu verkörpern, sind zwar naheliegende aber gewiss nicht befriedigende "lösungen" von frustrierenden problemen, die sich aus unsinnigen bestandteilen des regelwerks zusammensetzen.
gerade eine solche frustrierende sinnlosigkeit, oder andere unnötige komplikationen, sind vermutlich gerade die gründe, direkt großflächig auf die regeln zu s******** und die unbequeme rüstungsreparatur direkt mitzunehmen.
@jagotin: das klingt mir zu sehr nach einer ausgeprägten tendenz gewinnen zu wollen. so wie ich den eindruck habe, wäre das vorrangigste problem bei uns eher der umstand, dass man sich um sicherheitsprozeduren wie abbremsen keine gedanken macht. zumindest waren für mich als NSC immer eher die ausgeteilten kopftreffer der spieler prägnanter als ihre "überraschend hohen" lep, etc. ich glaube das die ignoranz hier eher der bequemlichkeit unserer spieler und der kompliziertheit und unlogischen, frustrierenden "fehlern" unseres regelwerks entspringt (während auf großcons die spieler vornehmlich einfach ignorant sind :)
post scriptum: attribute bleiben für mich trotzdem interessant und wenn sie im P&P wichtig sind, kann man sie auch direkt komplett übernehmen. zwar kann es sicherlich diverse differenzen mit der realen erscheinung geben, aber das ist ja bisher auch der fall (der im spiel totgeschwiegen wird), während in ähnlichen differenzen wie dem "1,90m-zwerg" oder der "130kg-elfe", bei uns mit gutem zureden eigentlich auch noch ein gewisses gleichgewicht herrscht. ich lehne mich mal aus dem fenster und behaupte, dass 95% der larper nicht die geignete statur oder geistige eloquenz mitführen (können) um ihre chars vollends auszufüllen. wenn das aber weiterhin als unvereinbar angesehen wird, ist dann wohl der zeitpunkt erreicht die attribute endlich komplett abzuschaffen.
wenn man aber auf dem nächsten lvt von einer wasserleiche oder einem tentakel gepackt wird (man bedenke den realfall: ein kurzsichtiger NSC mit BMI20 und ein umherschwabbelndes latexkuriosum) ist die "echte" körperkraft schließlich doch nicht das geeignetste mittel um sich zu entwinden (denn dann wäre ja keine gefahr vorhanden). wenn es aber z.b. um magietheoretische phänomene geht, zieht man doch auch den (bisweilen überhaupt nicht eloquenten) spieler zu rate, der auf seinem bogen den höchsten magiekundewert stehen hat... |
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Steve
Moderator
1243 Beiträge |
Erstellt am: 10 Dec 2012 : 14:40:24 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Goot EN
ich finde das schon wichtig gewisse probleme des systems anzugehen und wenn ich mir die zahlreichen kommentare und vorschläge im forum (unabhängig ihrer sinnhaftigkeit) ansehe, scheint schon eine große unzufriedenheit vorhanden zu sein.
Unzufriedenheit ist unbestritten, aber der Leidensdruck ist im Verein nicht groß genug, um Reformen anzugehen. Solange aus der Community nicht mehr als gelegentliche Einzelstimmen kommen, ändert sich daran auch nichts.
Zitat: gerade eine solche frustrierende sinnlosigkeit, oder andere unnötige komplikationen, sind vermutlich gerade die gründe, direkt großflächig auf die regeln zu s******** und die unbequeme rüstungsreparatur direkt mitzunehmen.
Völlig richtig. Und nicht nur das. Für den Neu-Benutzer des Regelwerks ist auch schwer ersichtlich, warum Regal A durchweg ignoriert wird, Regel B aber plötzlich bindend sein soll. Das Ergebnis sieht genau wie von dir beschrieben aus.
Zitat: zumindest waren für mich als NSC immer eher die ausgeteilten kopftreffer der spieler prägnanter als ihre "überraschend hohen" lep, etc.
Das ist ein schönes Beispel für mangelndes Sicherheitsgefühl, das Jagotin oben beschrieben hat. Wer keine Angst vor einer Niederlage im Spiel hat - was viel mit Vertrauen in Mitspieler bzw. Gegenseite zu tun hat - entwickelt nicht das Bedürfnis sich (bzw. den Char, aber Angst lässt bekanntlich die Trennlinie zwischen Spieler und Char verschwimmen) mit allen Mitteln zu verteidigen. Dummerweise müssen dazu die Mitspieler anfangen, sich so zu verhalten, dass man ihnen guten Gewissens Vertrauen entgegenbringen kann. Ein Teufelskreis!
Zitat: zwar kann es sicherlich diverse differenzen mit der realen erscheinung geben, aber das ist ja bisher auch der fall (der im spiel totgeschwiegen wird), während in ähnlichen differenzen wie dem "1,90m-zwerg" oder der "130kg-elfe", bei uns mit gutem zureden eigentlich auch noch ein gewisses gleichgewicht herrscht.
Der Unterschied ist, dass bei der maximalen Zwergengröße an die Einsicht des Spielers appelliert wird und die Entscheidung "Zwerg oder nicht" keine Abstufung kennt. Anders bei den Attributen. Das Regelwerk stuft hier (anders als z.B. bei Talenten) sehr fein ab und gibt im relavanten Abschnitt keinerlei Hinweis, dass auch hier den eigenen Darstellungsmöglichkeiten Grenzen gesetzt sind (das steht nur weiter vorne bei der Definition Charakter: "[...]dass[...]auch die Eigenschaften dargestellt werden müssen - wer kann, der kann..."). Wie weit man sich von der gesunden Selbsteinschätzung wertemäßig entfernen darf, ist nirgends erwähnt. Bekanntlich wird aber derjenige, der die Darstellbarkeit ernsthaft berücksichtigt, bei der Charakterentwicklung massiv bestraft - pädagogisch betrachtet maximal unsinnig.
Zitat: wenn man aber auf dem nächsten lvt von einer wasserleiche oder einem tentakel gepackt wird (man bedenke den realfall: ein kurzsichtiger NSC mit BMI20 und ein umherschwabbelndes latexkuriosum) ist die "echte" körperkraft schließlich doch nicht das geeignetste mittel um sich zu entwinden (denn dann wäre ja keine gefahr vorhanden).
Wer die gegebene Situation bespielt und nicht effizient löst, sollte eigentlich von selbst drauf kommen, dass der Einsatz maximaler Kraft und Geschicklichkeit nicht angebracht ist.
Zitat: wenn es aber z.b. um magietheoretische phänomene geht, zieht man doch auch den (bisweilen überhaupt nicht eloquenten) spieler zu rate, der auf seinem bogen den höchsten magiekundewert stehen hat...
Meiner Meinung nach sollte man sich daran orientieren, welcher der anwesenden Charaktere von Herkunft/Akademie wegen wohl eher Wissen zum speziellen Fachgebiet hat. Abfragen von Talentwerten ist aus meiner Sicht immer schlechter Stil, weil sich daraus kein Spiel ergibt. Und es ist doch unsinnig, wenn der vinsalter Heilmagier plötzlich mehr über das dämonische Artefakt weiß als ein Dämonologe, nur weil er schon einmal zwischen Thorwal und Nostria gependelt ist. |
Steve Finsterkamm-Orga Winterfurth-Orga |
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Anselm
super aktives Mitglied
1581 Beiträge |
Erstellt am: 10 Dec 2012 : 16:04:14 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Steve Abfragen von Talentwerten ist aus meiner Sicht immer schlechter Stil, weil sich daraus kein Spiel ergibt.
Ooch, ich erinnere mich da an Situationen (es ging um Pflanzensuche).
Er: "Wir sammeln alle Pflanzenkundigen, um Pflanze X zu finden, mit der wir das Ritual (ja, rolleyes) durchführen (oder wars verhindern?) können."
Ich: "Ah, ich verstehe mich darauf."
Er "Darf ich fragen, wie gut?"
Ich: "Meine Mutter hat mir schon Dinge über nützliche Pflanzen beigebracht."
Er: "äh, aber wie gut seid ihr denn?"
Ich: "Na ich kann schon mit einigen Pflanzen schon was anfangen"
Er: "Ja...aber wie gut seid ihr??"
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Anzutreffen als: Dagobert von Schwalbenwald, Lutz Lockvogel, Dajin Rohal ibn Saif al-Mawardi, Kianu Anatolé Aurelio, Tuanor Kiel, Snorri Lytingson |
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Thanatos
super aktives Mitglied
1037 Beiträge |
Erstellt am: 10 Dec 2012 : 16:31:00 Uhr
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"Er" ist ein Idiot, würde ich sagen.
tha |
"Ich habe Dinge gesehen, die die meisten Menschen niemals glauben würden. Die Türme Ysilias, die brannten, über der aufgehenden Sichel des Madamals. Und ich habe Strahlen magischen Lichts gesehen, glitzernd im Dunkel, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen." An einem pathetischen Abend beim Winterfurth 1. Geklaut und frei verändert aus "Blade Runner".
"Wir sind nicht die tobrische Faust. Wir sind die Faust Tobriens und wir haben nur Mittelfinger!" Bei der Versammlung des Heereszugs beim Schwarze Lande 3.
Jarlak Ebelling, tobrischer Soldat |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 10 Dec 2012 : 21:24:22 Uhr
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ist natürlich ein großes problem, wenn die werte wichtig sind, man sie aber nicht (veständlich) in worte fassen kann.
wenn man jetzt aber dem passendsten konzept/dem spieler mit der geistreichsten umschreibung folgt, kann man schnell in der "sackgasse des zu kleinen wertes" landen.
ich finde das auch immer etwas nerdig, wenn spieler ihre konzepte in richtung "realistische" werte durchdiskutieren. dann müssten einige (wenn man ehrlich ist) auf etliche GP im körperlichen bereich verzichten, höchstens auf mittelschwere knüppel zurückgreifen und endlich aufhören sich mit der zu schweren klamotte den rücken krumm zu spielen. meine konstitution ist sicherlich näher an meinem magier als an meinem thorwaler, aber soetwas kann man ja bis zu einem gewissen grad kaschieren, ebenso wie viele spieler auf orkland (beim infight) gestaunt haben dürften, was für junge frauen in so manchem zähen ork steckten
post scriptum: ich würde mich natürlich immer noch freuen, wenn die wasserleichen mal mit hohen KK-werten für angst und schrecken sorgen... |
Bearbeitet von: Goot EN am: 10 Dec 2012 21:26:03 Uhr |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 12 Dec 2012 : 18:48:54 Uhr
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Zitat: ich lehne mich mal aus dem fenster und behaupte, dass 95% der larper nicht die geignete statur oder geistige eloquenz mitführen (können) um ihre chars vollends auszufüllen.
Ich bemühe mich eigentlich schon, Charaktere zu spielen, die ich als einigermaßen vereinbar mit meinen OT-Werten ansehe, und weder zum katzengleichen Schwertgesellen, noch zum baumstarken Thowalerhünen zu greifen. Dieses Prinzip stößt aber genau dann an harte Grenzen, wenn man mit durchschnittlichen Attributswerten bei einem Charakter landet, der laut Regelwerk keine durchschnittlichen Fähigkeiten mehr ausüben kann. Damit will ich nicht sagen, dass dies im aktuellen Regelwerk durchgehend der Fall ist, als Überlegung zur Gestaltung eines Attributsystems finde ich es aber durchaus wichtig.
Zitat: wenn das aber weiterhin als unvereinbar angesehen wird, ist dann wohl der zeitpunkt erreicht die attribute endlich komplett abzuschaffen.
Die Frage ist halt, welchen Effekt sie im abstrakten Spielsystem haben bzw. haben sollen, und ob es dazu sinnvolle Alternativen gibt. Ansonsten wäre es ja auch eine Möglichkeit, sie nur als theoretischen Wert "unter der Haube" beizubehalten, der nicht IT bespielt wird.
Zitat: ist natürlich ein großes problem, wenn die werte wichtig sind, man sie aber nicht (veständlich) in worte fassen kann.[...] ich würde mich natürlich immer noch freuen, wenn die wasserleichen mal mit hohen KK-werten für angst und schrecken sorgen...
Für mich gehen solche Überlegungen schnell in einer Richtung, die ich als sehr negativ empfinde, und das ist, wenn Regeln nicht mehr zur Unterstützung des Spiels und zur Simulation einer stimmigen Welt dienen, sondern zum Selbstzweck werden. Ich freue mich über eine Wasserleiche, die schrecklich anzusehen ist, über den Nervenkitzel und die Bedrohung, von gefährlichen Monstern umgeben zu sein, über das Erlebnis, wenn sich in einer nebligen Nacht plötzlich eine kalte klamme Hand aus dem Dunst reckt... aber nicht darüber, wenn in dieser Szene die Leiche sagt: "Körperkraft 16, ich halte dich jetzt in einem Griff fest, den du nur mit Körperkraft 14 oder besser sprengen kannst.". Im Gegenteil halte ich solche OT-Momente für ein sicheres Mittel, Atmosphäre, Immersion und Grusel zuverlässig zu zerstören. Gleiches gilt für Werte wie Magiekunde: Ich möchte eine Diskussion mit einem Magier führen, der als gelehrt und beeindruckend rüberkommt und eine Lösung für mein Problem liefert, und nicht während des Gespräches daran denken: "Nu hör mit dem Gelaber auf und sag mir möglichst eindeutig, welchen Fertigkeitenwert du hast!" |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 13 Dec 2012 : 19:28:05 Uhr
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jetzt kommen natürlich die nerds aus ihren löchern, deren nebenrealität zusammenbricht, wenn eine ansage fällt
aber wir haben hier nunmal ein werte- und tellingbasiertes system und wenn die wasserleichen, die IT dafür berüchtigt sind, arme seelen mit schier übermenschlicher kraft zu erwürgen/ertränken, OT nur noch dafür berüchtigt sind (am hellichten tage) in die waffen der spieler zu torkeln, ist (zumindest) bei mir der phantasie-ofen aus (auch wenn ich schon das "glück" hatte, bei leichten nächtlichen nebel von wasserleichen umzingelt zu werden ;). im gegensatz dazu würde die gefahr (für spieler unter KK14 oder so) unaufhaltsam in ihre mitte gezogen zu werden, dem ganzen neue würze verleihen (und dazu reicht schon ein intuitiv zugerauntes "KK13"). bei der magiekunde könnte man/ich natürlich einiges über die aventurische magie aus dem hut ziehen, was aber nicht heißt, dass das irgendjemanden irgendwie "weiterbringt" (und/oder zu dem passt, was die SL sich da eigentlich ausgedacht hat). man kann ja noch einiges nach oben und unten durch rollenspiel heraus holen (was die spieler auf isenhohe auch mal lernen sollten ;), aber das verschleiert sogar noch eher die suche nach dem spieler, der sich seinen hohen und in dieser situation wichtigen wert/die berechtigung seiner gespielten eloquenz erarbeitet hat.
was die realistischen werte angeht, kann ich zuhause so viel "genervter student mit schlechter kondition" spielen wie ich will, aber auf dem larp will ich ork, heilari, magier und einbrecher sein und dazu muss man/95% auch die werte/attribute (hoffentlich nicht gewaltig) strecken, weshalb ich allein solche überlegungen absurd und manchmal sogar heuchlerisch finde.
wenn die attribute aber eh keinen einzug ins spiel erhalten, sind sie eigentlich nur abstrakt und kompliziert. wenn man mit einem vorraussetzungssystem aber immer noch den erhalt diverser fähigkeiten hinauszögern will, kann man das ganze doch wesentlich einfacher gestalten und so spielern und SL mühe ersparen. |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 13 Dec 2012 : 22:20:43 Uhr
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Da kommen wir halt wiedermal nicht zusammen: Wenn ich mit abstrakten Werten und Zahlenmechanismen irgendwas spielen will, was im krassen Gegensatz zur erlebten Realität steht, dann bleibe ich einfach beim Tischrollenspiel, da geht das besser. |
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Thema |
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