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Vorlauf Traumwelten IV

Forenspiel im Vorfeld von Traumwelten 4 (Da)

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Seite: von 6

Shalyriel
fleißiges Mitglied

466 Beiträge

Erstellt am: 12 Sep 2014 : 17:39:03 Uhr

Corvina blickt den Legaten ruhig an, bevor sie schließlich nickt: "Lasst mich wissen, wenn Ihr bereit seid." Für einen Moment schenkt sie den beiden Männern noch ein Lächeln, nickt ihnen nochmal zu und verlässt dann den Raum zurück zu ihrem Quartier.

Gerade will sie das Zimmer betreten, als sie es sich scheinbar anders überlegt und stattdessen ihre Schritte nach draußen lenkt. Der Regen macht gerade eine Pause und so geht sie sich ein wenig das Dorf anschauen.

Aurora-Orga (PzE)

'Who saves a man, saves the World.'

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 13 Sep 2014 : 11:15:55 Uhr

Decius tauschte einen kurzen Blick mit Diago und bedeutete dem Offizier, vor dem Raum Aufstellung zu nehmen, um eventuelle Störungen zu verhindern.

Er sah zu Saranya. Er hatte es niemals zuvor für nötig befunden, seine Leibsklavin bei vertraulichen Gesprächen aus dem Raum zu schicken. Es war nicht nötig vor ihr Geheimnisse zu haben. Sie gehörte gewissermaßen zum Inventar, wie ein Möbelstück oder eine Dokumententasche. Sie war seit ihrer Geburt im Besitz des Hauses Paligan und ihre Loyalität stand außer Frage. Aber in diesem Fall liegt die Sache anders. Sie wird in wenigen Tagen Bellanas Launen ausgeliefert sein. Sollte Bellana eine gewissen Neugier für meine Aktivitäten entwickeln, ist nicht abzusehen, wie viel sie aus Saranya herausbekommt.

Er unterdrückte ein Schaudern und wappnete sich gegen den unerwarteten Anflug von Reue der ihn überfiel. Wenn du ehrlich bist, weißt du ganz genau, wie viel sie aus Saranya herausbekommen wird. Sie ist mehr als ein Einrichtungsgegenstand. Das Mädchen ist aus Fleisch und Blut, und wenn sie ihr lange genug wehtut, verrät sie ihr alles, was sie von ihr wissen will.

Nach kurzem Zögern schickte er auch Saranya mit einem entschlossenen Wink hinaus. Das hier ist zu wichtig, um auch nur die kleinste Verwundbarkeit zu riskieren. Je weniger sie über diese Sache weiß desto besser für sie.

Nachdem sich die Tür geschlossen hatte wandte er sich wieder Quintlian zu und deutete scheinbar beiläufig auf die ungewöhnlich geformte Lampe die auf einem kleinen Tisch an der Wand stand. „Hast du schon einmal einen Feenzauber gebrochen, Vetter?“

Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)

pmd
Moderator

381 Beiträge

Erstellt am: 13 Sep 2014 : 13:26:42 Uhr

“Bislang noch nicht. Dafür bedürte es wohl auch eines Spezialisten der Contraria.” Den Kopf auf die Linke gestützt blickte Quintilian lange Zeit auf die Lampe. Als er den Kopf wieder hob, umspielte ein Lächeln seine Züge: “Nein, brechen kann ich Feenzauberei wahrscheinlich nicht. Aber seit unserem Besuch in der Anderswelt ist in mir langsam ein Gedanke herangereift. Erinnerst du dich, wie ich damals schon auf die erstaunlichen Gemeinsamkeiten zwischen Dämonen und Feenwesen hingewiesen habe?” Fasziniert schwenkte der Blick des Magiers wieder zu der Lampe. ”Vielleicht könnte man auch letztere binden und kontrollieren...”

Quintilian Kalando-Paligan, Präfekt von El'Arrat

SL Petra
Moderator

138 Beiträge

Erstellt am: 13 Sep 2014 : 16:22:28 Uhr

Ahem, ich bitte im Interesse der anderen Spieler darum, dieses Gespräch unter vier Augen (außerhalb des Forums!!) zu führen. Ich erlaube mir zur Erhaltung des Spielspaßes auch, jeglichen Spoiler zu löschen.

SL Petra / petra@reichsforst-larp.de
Reichsforst-Orga / www.reichsforst-larp.de

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 14 Sep 2014 : 21:06:31 Uhr

Teil 9

Dorf Waldwacht, Ritterlehen Wolfswacht, Grafschaft Waldstein, Königreich Garetien,
9. Efferd 1037 BF, Marktag, am Morgen

Decius starrte missmutig aus dem Fenster auf den aufklarenden Himmel. Der gleißende Schein der Praiosscheibe war hinter den Wolken hervorgetreten und hüllte da Dorf in ein warmes morgendliches Licht. Frustriert kniff er die Augen zusammen. In der Nacht hatte er wenig guten Schlaf gefunden. Er hatte geträumt, in seinem Schädel sei ein bis zur Raserei gereizter Schmetterling gefangen, der biss, krabbelte und mit den Flügeln gegen alles schlug, was sich in seinem Kopf befand. War dieser Traum ein Fingerzeig Borons oder nur ein finsterer Alpdruck ohne tiefere Bedeutung. So verworren der Traum gewesen war, eine Erkenntnis schien ihm klar. Ich muss diese Hochzeit endlich hinter mich bringen. Meine Sorgen fressen mich langsam von innen auf.

Und als könnte sich der Tag nicht mehr schlechter entwickeln hatte ihn Diago zu einer verboten frühen Stunden geweckt, um ihm den Besuch des selbstgerechten Donator Lumini Praiodan von Gerrich anzukündigen. Er hatte Saranya befohlen verdünnten Wein aufzutragen und schickte sie dann nach kurzem Überlegen ein weiteres mal los, um auch einen Krug frisches Wasser zu holen – bei diesen Nordländern wusste man nie.

Er bedeutete der Rechtsgelehrten Junivera Winterkalt, seiner Beraterin in juristischen Fragen, an seiner Seite Platz zu nehmen. Die junge Frau war ebenso wie er gerade erst geweckt worden, doch schien sie mit der frühen Stunden deutlich weniger Schwierigkeiten zu haben. Sie wirkte wach, aufmerksam und konzentriert.

Decius rückte seinen Stuhl zurecht und verlagerte sein Gewicht in eine Position die halbwegs bequem war, seine Müdigkeit und Erschöpfung aber nicht all zu deutlich zu Tage treten ließ. Also dann. Gekonnt verlieh er seinen Gesichtszügen jene Maske distanzierter Jovialität, die der Situation angemessen war und wartete auf das Eintreten des Praiosgeweihten.

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 15 Sep 2014 : 16:10:49 Uhr

Praiodan, dessen Robe von dem langen Ritt immer noch ein wenig mitgenommen wirkt, schreitet mit weit ausladendem Gang auf Decius Paligans Gemächer zu. Sein verbliebenes Auge erfasst die vielen Renovierungsarbeiten und seine Mine verrät, offen wie es einem Geweihten des Herrn geziemt, das ihm das alles nicht sonderlich gefällt.
Natürlich, kaum wittert der Don Morgenluft, da führt er sich auf, als wäre es sein Land. Aber auch dieser aufgeblasene Pfau wird sich nicht über seinen Platz erheben.
Kurz vor der Tür zum Arbeitszimmer des Don hält er inne, atmet tief durch und ruft sich in Erinnerung, dass er seiner Schwester versprochen hatte nicht gleich einen Streit vom Zaun zu brechen.
Dann klopft er energisch an und betritt das Zimmer.

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 15 Sep 2014 : 19:20:44 Uhr

Decius erhob sich und breitete mit wohldosierter Willkommensgeste die Arme aus. "Euer Gnaden Praiodan! Welch freudige Überraschung!" Artig neigte er den Kopf vor dem Praiosgeweihten, eine Geste, die so einstudiert aussah, dass sie fast schon respektlos wirkte.

Er bedeutete Saranya dem Gast einen Stuhl zurecht zu stellen. "Es ehrt mich, einen Diener des Göttlichen Richters unter meinem Dach zu wissen, zumal einen so verdienstvollen und musterhaften wie Ihr es seid. Bitte nehmt doch Platz und seid mein Gast zu dieser ... frühen Stunde." Der Mann weiß, wie er mich auf dem falschen Fuß erwischen kann. Mühsam unterdrückte er ein hartnäckiges Gähnen und fuhr rasch fort. "Doch sagt, welchem glücklichen Umstand verdanke ich Euren unerwarteten Besuch?"

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 15 Sep 2014 : 21:00:38 Uhr

Praiodan beobachtet die gespielt respektvolle Geste mit leicht empor gezogener Augenbraue, bedankt sich kurz bei Saranya und nimmt dann platz. Er weiß genau weswegen ich da bin.
"Don, ihr wisst genau warum ich hier bin. Ich war mit seiner Wohlgeboren Eichenherz in meinem Heimattempel und nun bin ich hier um die Zeremonie abzuhalten, wie es besprochen war."
Der Geweihte faltet die Hände im Schoss und schaut den Don offen aber ernst ins Gesicht.
"Wie ich sehe hat sich in meiner Abwesenheit einiges getan, ist vielleicht auch die Braut bereits eingetroffen?"

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Bearbeitet von: Borian am: 15 Sep 2014 21:14:00 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 15 Sep 2014 : 23:35:51 Uhr

Die unverblümte Direktheit brachte Decius für einen kurzen Moment aus dem Konzept. Er rettete sich in ein entschuldigendes Lächeln als habe er seinen Fehler erkannt und nickte. "In der Tat ... genau so war es besprochen. Jetzt fällt es mir wieder ein." Aber das erklärt noch lange nicht warum ihr mich kaum eine Stunde nach Sonnenaufgang aus dem Schlaf gerissen hat. Ich bin sicher das war Euer ganz persönliches Vergnügen.

"Oh ja, es gab in der Tat einige Veränderungen." Er machte eine vage Geste in Richtung der Bauarbeiten. "Nachdem mein geschätzter Schwager in Praios seine Einwilligung zum Umbau des Ritterguts gegeben hat ist der von uns beaufragte Baumeister offenbar etwas über das Ziel hinaus geschossen. In seinem eifrigen Bemühen, Tanriks eher ... rustikalem Gutshaus eine neue Gestalt zu verleihen hat er es fast bis auf die Grundmauern niedergerissen. Aber die Bemühungen es wieder neu aufzubauen sind in vollem Gange und ich kann Euch versichern, ist das Lustschloss Bellanasruh erst auf den alten Fundamenten errichtet, wird es jedes andere Bauwerk in der ganzen Grafschaft in den Schatten stellen."

Auf Praiodans Frage hob er bedauern die Schultern. "Leider hat sich die Ankunft der edlen Prinzessin durch ... unvorhergesehene Umstände etwas verzögert. Doch ich bin zuversichtlich, dass sie bereits in wenigen Tagen eintreffen wird. Sie freut sich zweifelsohne bereits darauf, Euch persönlich kennenzulernen. Wo wir gerade dabei sind", er wandte den Kopf leicht zur Seite, "gestattet, dass ich Euch die ehrenwerte Advokatin Junivera Winterkalt aus Gareth vorstelle. Sie berät mich in rechtlichen Fragen." In seiner Stimme klang ein selbstgefälliger Unterton mit, beinahe so etwas wie Besitzerstolz. Fast schien es, als hoffe er, seinem Gegenüber durch die neueste Erweiterung seines Beraterstabs imponieren zu können.

Thalia86
Junior Mitglied

76 Beiträge

Erstellt am: 16 Sep 2014 : 20:32:53 Uhr

Junivera neigte respektvoll den Kopf, als sie dem Donator Lumini vorgestellt wurde. "Er ist scharfsinnig wie seine Schwester", fuhr es ihr durch den Kopf.

„Euer Gnaden, es ist mir eine Ehre.“

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 16 Sep 2014 : 21:14:26 Uhr

Als der Don ausführt wie es zu den umfangreichen Umbauarbeiten kam verfinstert sich mit jedem Wort die Mine des Geweihten etwas mehr.
Für wie einfältig hält mich dieser Mann eigentlich, er kann doch nicht glauben, das ich auch nur eine Sekunde glaube, das es nicht seine volle Absicht war.
Gerade als Praiodan ansetzt etwas zu sagen kommt der Al´Anfaner ihm mit der Vorstellung seiner neusten Mitarbeiterin zuvor.
Und schnell wieder ablenken, aber ich vergesse nicht.
Praiodan erhebt sich leicht und nickt der Rechtsgelehrten mit einem offenen und ehrlichen lächeln zu.
"Es freut mich euch kennen zulernen und noch mehr freut es mich, das Don Paligan eingesehen hat, das er dringend jemanden braucht, der ihm sagt was im Mittelreich recht ist und was nicht. In der Vergangenheit schien er dabei das ein oder andere mal Probleme gehabt zu haben, aber das wird ja nun nicht mehr passieren."
Als er bei den letzten Worten den Blick des verbliebenen Auges auf den Don richtet kann dieser darin eher eine Warnung erkennen."
Keine Ausflüchte mehr, nun habt ihr jemanden der es wissen muss.

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Bearbeitet von: Borian am: 17 Sep 2014 06:07:52 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 17 Sep 2014 : 09:51:35 Uhr

Bei Praiodans Worten wurden Decius Lippen für einen Augenblick zu einem schmalen Strich. Meine Probleme wären keine gewesen, wenn du nicht scharf wie ein Zornbrechter Bluthund jeden meiner Schritte beobachtet und seziert hättest.

Er zwang das freundlichen Lächeln zurück auf seine Lippen und versuchte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. "Es ist gut, dass Ihr hier seid, Euer Gnaden, denn mich plagt eine Sorge, die ich gerne mit Euch teilen würde. Und bei der ich auf Eure Unterstützung hoffe." Er legte eine kurze Pause ein und verlieh seinen Zügen ein wohldosiertes Maß an Sorge, ehe er fortfuhr. "Ich befürchte, dass die Hochzeit möglicherweise von finsteren ... Störungen aus der Anderswelt überschattet sein könnte."

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 18 Sep 2014 : 05:30:51 Uhr

Praiodan setzt sich wieder und sieht Decius einige Augenblicke mit jenem, bis in die tiefen der Seele dringenden Blick an, den die Geweihten des Praios so gut beherrschen.
"Und wie kommt ihr auf diesen Gedanken"
Warum nur muss dieser Mann aus allem ein Schauspiel machen?

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Bearbeitet von: Borian am: 18 Sep 2014 05:32:20 Uhr

Hiraya
fleißiges Mitglied

124 Beiträge

Erstellt am: 18 Sep 2014 : 07:41:07 Uhr

Saranya musterte den Geweihten unauffällig.
Zu ihr war er immer so freundlich gewesen. Führte er etwas gegen ihren Herren im Schilde und versuchte sie dafür zu benutzen? Sie würde ab jetzt vorsichtiger sein.

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Irmgard aus Weiden - Rekrutin der Wehrheimer Kaiseradler - Orklande 3, Bruderzwist 1

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 18 Sep 2014 : 12:43:39 Uhr

Bei unserer Expedition in die Anderswelt haben wir sie zu Dutzenden erschlagen. Aber ihr wisst so gut wie ich, dass wir nicht alle Feenwesen erwischt haben, die der dunklen Herrscherin gefolgt sind. Wie würdet Ihr Euch nach einem solchen Gemetzel fühlen? Hättet ihr an Stelle der Feenwesen nicht auch den brennenden Wunsch nach Rache an Tanrik, an mir, an euch und eurer Schwester und allen, die uns begleitet haben? Die patzige Antwort lag ihm bereits auf der Zunge, aber etwas im lodernden Blick des Geweihten hielt ihn davon ab, sie tatsächlich über seine Lippen kommen zu lassen.

Deicus atmete tief durch und versuchte jeden Unterton von Belehrung und Arroganz aus seiner Stimme zu verbannen, während er auf die Frage des Geweihten antwortete. „Wenn Ihr erlaubt, Euer Gnaden, so würde ich Euren Blick gerne darauf lenken, dass bislang jede Feierlichkeit und jedes Fest, die in den letzten Jahren an diesem Ort stattgefunden haben, von Angriffen aus der Anderswelt überschattet war. Und das von dem Tag an, da Tanrik Eichenherz erstmals öffentlich seinen Anspruch auf das Erbe seines Halbbruders erhob bis zu den … Ereignissen vor einem Jahr.“

Er erwiderte Praiodans Blick aus müden, leicht fiebrig glänzenden Augen. Seine Stimme klang erschöpft, fast tonlos. „Ihr mögt mich für paranoid halten, aber ich habe gute Gründe für meine Sorgen. Und wir alle haben viel zu verlieren. Es genügt ein einziger Feendolch, von heimtückischer Hand geführt gegen das Herz Tanriks – oder Bellanas – und der bevorstehende Tag der Freude wird sich in einen Tag des Grams und des Leids verwandeln. In der Vergangenheit ist mehr als genug Blut zwischen Menschen und Feenwesen geflossen und ich wünsche mir nichts mehr als den Frieden. Aber wenn ein Mensch oder eine Fee versuchen sollte, jemandem aus meiner Familie ein Leid anzutun, dann wird sie damit unwiderruflich mein Feind. Und das gilt für jede Kreatur, die zwischen diesem Feind und mir Stellung bezieht.“ Das aufgesetzte Lächeln war von seinen Zügen verschwunden und jegliche Überheblichkeit war dahin. Zurück blieb nur noch grimmige aus Verzweiflung geborene Entschlossenheit. „Ich werde alles tun, was notwendig ist, um meine Familie zu beschützen. Werdet Ihr mir dabei helfen?“

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 18 Sep 2014 : 13:11:31 Uhr

Und er kann mich doch immer wieder überraschen. In dem Mann steckt mehr als er vermutlich selbst ahnt.
Praiodan hört sich die Wort des Dons ruhig an und wo man vorher Missbilligung und Verärgerung sehen konnte machen sich nun Verständnis und eine Spur Respekt breit. Als der Geweihte antwortet ist seine Stimme weicher als bisher. Umso krasser wirkt das Wort, welches nun in den Raum tritt.
"Nein"
Sogleich macht Praiodan eine beschwichtigende Geste. Die den Don kurz innezuhalten bittet.
"Ich kann und werde nicht Alles tun was Notwendig ist. Diese Worte wurden schon zu oft für schreckliche Fehler und Verbrechen als Rechtfertigung missbraucht. Aber ich verspreche euch, ich werde alle Gäste und nstürlich auch das Brautpaar selbst, notfalls mit meinem Leben gegen Finstersinn und Verrat schützen.

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Bearbeitet von: Borian am: 18 Sep 2014 13:12:25 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 18 Sep 2014 : 17:52:09 Uhr

Nach Praiodans Erklärung musterte Decius ihn eine Zeit lang schweigend. Es schien, als warte er auf weitere Worte. Jetzt redet er beinahe so wie Mutter Corvina. Als wäre die Entschlossenheit alles zu tun, was nötig ist, nicht eine Frage von Sieg oder Niederlage, sondern in erster Linie eine Frage des moralischen Anstands – und als würde er mir seine Unterstützung selbstlos und ohne Gegenleistung anbieten.

Als der Praiosgeweihte nicht von sich aus damit herausrückte, beschloss Decius der Sache auf die Sprünge zu helfen. „Ich danke Euch für Eure offenen Worte und für die Hilfe, die ihr den Häusern Eichenherz und Paligan gewährt, Euer Gnaden. Ich nehme an, Ihr erwartet dafür eine … Kompensation?“ Was ist der Preis?

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 18 Sep 2014 : 18:49:25 Uhr

Praiodan stößt einen schweren Seufzer aus und schüttelt leicht den Kopf. Was muss das für ein Land sein, aus dem ihr kommt? Gibt es in Al´Anfa keine Menschlichkeit?
"Es tut mir ehrlich leid, das ihr denkt, ihr müsstet oder könntet, alles kaufen."
Etwas ernster und mit strengem Blick fügt er hinzu.
"Um es ganz klar zu sagen, ich bin nicht zu kaufen und es ist schon ein Affront so etwas auch nur anzudeuten."
Nach einem kurzen Augenblick des Schweigens fügt er mit leicht drohendem Ton hinzu.
"Und wagt es euch gar nicht erst zu denken, ich wolle einen eventuellen Preis hochhandeln. Ich bin kein Händler, ich bin ein Diener des Herrn der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Herrschaft"
Nach und nach scheint er sich etwas in Rage zu reden, vergessen sind die Worte seiner Schwester, je mehr er darüber nachdenkt, was der Don da angedeutet hat, umso wütender und lauter werden seine Worte. Langsam erhebt er sich und mustert den Don mit loderndem Blick.
"Ich werde, wie ich sagte die GESAMMTE Hochzeitsgesellschaft schützen und es ist mir dabei weit weniger wichtig als euch, welchen Namen sie tragen. Es ist mir auch gleich wer dunkles plant. Und euch rate ich keinen Weg einzuschlagen, der euch allein im dunklen stehen lässt. Ihr seid nicht mehr in Al´Anfa, hier hat nicht jeder einen Dolch, auf dem euer Name steht. Versteht das endlich!"
Praiodans Hände sind geballt und sein Blick wie seine Stimme von rechtschaffenem Zorn erfüllt. Doch langsam scheint er sich wieder zu beruhigen.
Er schafft es doch immer wieder mich in Rage zu bringen.

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 18 Sep 2014 : 21:04:08 Uhr

Decius Züge spiegelten für einen kurzen Augenblick seine Verwirrung über den plötzlichen Ausbruch des Praiosgeweihten wieder, dann verbarg er diese hastig hinter einem maskenhaften Lächeln. Ah, jetzt habe ich offenbar einen wunden Punkt getroffen. Jetzt zeigt er uns sein wahres Gesicht. Einen Augenblick später traf ihn die Erkenntnis. Er ist offenkundig in einem Dilemma gefangen und das macht ihn zornig. Tief in seinem Inneren würde er nur all zu gerne das Gold des Hauses Paligan annehmen, aber seine engstirnigen, selbstauferlegten Regeln verbieten es ihm. Und das macht ihn rasend. Es ist mir schleierhaft, wie ein Herrschaftsgebiet von der Große des Mittelreichs oder eine Kirchenhierarchie der Praioskirche ohne ein gesundes Maß an Korruption und Günstlingswirtschaft funktionieren können.

Zufrieden eine überzeugende Erklärung für das Verhalten seines Gegenübers gefunden zu haben, überschlug er seine Optionen für das weitere Vorgehen. Ein wenig Demut und Reue würden Praiodan gewiss erfreuen. Er befeuchtete seine Lippen und suchte sich die Worte zurecht, von denen er annahm, dass sie den Geweihten besänftigen würden.

„Verzeiht, Euer Gnaden, meine Worten waren unklug gewählt“, gestand er ein. Er senkte beschämt den Kopf und sein Lächeln verblasste etwas, als habe er seinen Fehler erkannt. „Bitte nehmt meine Entschuldigung an, es war niemals meine Absicht, Euch eine derartige … Charakterschwäche zu unterstellen.“

Er blickte vorsichtig auf. „Euer ehrbares Ansinnen, Euren Schutz auf die gesamte Hochzeitsgesellschaft auszudehnen ist...“ eine bedauernswerte Verschwendung Eurer Wachsamkeit Ihr die ihrer lieber zur Gänze auf Braut und Bräutigam konzentrieren solltet „ein nobler Zug.“

„Euer Rat und Eure Mahnung sind für mich, einem strahlenden Leuchtfeuer gleich, eine stete Quelle der Führung und der Orientierung auf meinem Weg. Dank Euch habe ich die Gewissheit, niemals allein zu stehen.“ Das war möglicherweise etwas zu dick aufgetragen. Mit einem raschen Seitenblick versuchte Decius die Reaktion Praiodans auf seine letzten Worte zu ergründen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dunklen Plänen und finsteren Plänen, aber der Versuch diese jemandem zur erklären, der nur die Farben Schwarz und Weiß kennt, wäre wohl wenig fruchtbar.

„Es widerstrebt mir zutiefst, Euren Worten zu widersprechen, Euer Gnaden, doch muss ich darauf hinweisen, dass ich auch in diesen Landen Feinde habe – und ihre Methoden unterscheiden sich nicht immer von denen meiner Gegenspieler in der Heimat.“ Er zeigte ein flüchtiges, oberflächliches Lächeln, und seine Linke krümmte sich um seinen Schoß. Das Problem ist, dass mir hierzulande gewissermaßen die Hände gebunden sind, mich meiner Feinde in angemessener Form zu entledigen.

Borian
fleißiges Mitglied

169 Beiträge

Erstellt am: 19 Sep 2014 : 08:38:10 Uhr

Fast, fast hätte ich gehofft... Was auch immer es ist, das manches mal in euch zu stecken scheint, ihr vergrabt es tief.
Der Geweihte schiebt seinen Stuhl zurück und wendet sich zum gehen.
"Euer Weg ist ein dunkler Don Palligan und ich werde nicht mit ansehen wie ihr andere mit auf diesen Weg zieht."
Er wirft dem Gesandten über die Schulter einen traurigen Blick zu.
"Manchmal, ganz selten, sehe ich ein Licht in euch, eines das die Dunkelheit um euch erhellen könnte. Dann hoffe und bete ich, das auch ihr es erkennt und bewahren könnt. Doch stattdessen pustet ihr die kleine Flamme jedes mal erschrocken aus. Es könnte euch ja jemand sehen."
Er schüttelt erneut traurig und Kopf und geht zur Türe.
"Wenn die Braut eintrifft informiert mich."
Mit diesen Worten greift er nach der Klinke.

Du schuldest der Welt noch einen Tod

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 19 Sep 2014 : 10:18:46 Uhr

Die langjährige Gewohnheit drängte Decius zu einer reflexartigen Reaktion und er setzte dazu an, die düstere Prophezeiung mit einer spöttischen Riposte ins Lächerliche zu ziehen. Aber irgendwo tief in den Worten des Praiosgeweihten lag eine höhere Wahrheit. Eine Wahrheit, die sich nicht einfach zerreden ließ. Und da war etwas in Praiodans Augen... Trauer? Mitleid? Es lag etwas Blick des Geweihten, dass Decius beinahe noch mehr erschütterte als seine harschen Worte. Und so blickte er Praiodan nur ohnmächtig nach, als dieser zu Tür schritt.

Er versuchte zu lächeln, aber es fühlte sich an wie die Maske eines Narren. „Wir werden Euch in Kenntnis setzen, sobald Bellana eingetroffen ist.“ Seine Stimme war so tonlos, dass sie wie die eines Toten klang.

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