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Seite: von 6

Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt am: 04 May 2014 :  13:30:47 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Dies ater

„Wie der Adler, der gleich nach dem Schlüpfen den schwächeren Bruder erwürgt und aus dem Nest schleudert, kann auch nur der zu Größe gelangen, der seine Anverwandten als die schlimmsten Feinde behandelt.“
– Goldo Paligan



Dieser Bereich dient der Beschreibung des IT-Geschehens vor dem Beginn von Traumwelten 4, insbesondere für die Mitglieder der alanfanischen Gesandtschaft des Hauses Paligan.

Es handelt sich um eine Fortsetzung der Handlungsstränge aus folgenden vorangegangenen Forenspielen:

- Amat victoria curam (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2211)
- Bestia bestiam novit (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2249)
- Canis mortuus non mordet (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2305)
- O tempora, o mores (http://www.alveran-larp.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=2346)

Die Beteiligung neuer Spieler ist (nach Absprache) jederzeit herzlich willkommen.



Dramatis Personae

Don Decius Paligan – Grande, Al’Anfanischer Gesandter und Legat seiner vizeköniglichen Hoheit Goldo Paligan im Mittelreich

Don Goldo „der Großartige“ Paligan – Grande, Oberhaupt der Familie Paligan, Vizekönigliche Hoheit, Markgraf von Hôt-Alem, Fürst von Thalusa, Graf von Baburin, Herzogsvater zu Pailos etc. pp.

Saranya – Priviligierte Haussklavin der Familie Paligan (im Mittelreich „Leibdienerin des Gesandten“)

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Gesandten

Fiorenzo Ramon Nobleza – Lebemann mit exotischen Vorlieben, Gesellschaftlicher Berater des Gesandten

Lucan – Privilegierter Haussklave der Familie Paligan (im Mittelreich: „Kutscher des Gesandten“)

Junivera Winterkalt - Rechtsgelehrte aus Gareth, in Diensten der Al`Anfanischen Gesandtschaft

Aurora Delazar – Medica, Absolventin der Universität von Al’Anfa, Leibheilerin des Gesandten, Diagos Cousine

Seneca Folar – Perainegeweihter, Mitglied des Ordens der Gesegneten Heilerschaft der Peraine-Gläubigen (Therbûniten-Orden)

Ambrosio Nirrano – Al'Anfanischer Söldner, Leibwächter der Gesandtschaft

Elida Altschulz – eine Schreiberin des Aventurischen Bote

Tsaiane von Gerrich - Tsageweihte, Dorfgeweihte von Waldwacht, Schwester von Praiodan von Gerrich

Quintilian Kalando-Paligan – Grande, Seekriegszauberer der Schwarzen Armada, Leibmagier des Gesandten

Corvina Salomé Kalando – Jüngerin des Raben, Boron-Geweihte des Al’Anfanischen Ritus, Quintilians Schwester

Praiodan von Gerrich - Praiosgeweihter, Bruder von Tsaiane von Gerrich


Bearbeitet von: Räuberwald am: 08 Sep 2014 13:29:30 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 05 May 2014 :  19:15:14 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Teil 1

Park der Alten Residenz, Reichsstadt Gareth, Königreich Garetien,
3. Efferd 1037 BF, Praiostag, am frühen Morgen


Das ruhige Licht der Morgendämmerung verwandelte den noch verweilenden Nebel der Nacht in Gold, in einen rauchigen herbstlichen Dunst, der dem Park der Alten Residenz inmitten der Altstadt Gareths ein fast magisches Aussehen verlieh. Einige unauffällig gekleidete Leibwächter mit südländischen Zügen hatten sich in dezentem Abstand um einen kleinen Pavillon im neobosperanischen Stil verteilt. Ihr Rückzug verlieh der Zusammenkunft eine Illusion von Privatsphäre.

„Und das bedeutet, die letzten Hindernisse sind aus dem Weg geräumt und die Hochzeit kann in drei Wochen wie geplant stattfinden“, schloss Decius nicht ohne Stolz seinen Bericht an das Oberhaupt der Familie Paligan. „Ich habe Tanrik Eichenherz bereits die freudige Nachricht mitgeteilt, dass Ihr wegen der Kaiserlichen Hochzeit in Gareth seid und höchstselbst der Trauzeremonie in Waldwacht beiwohnen werdet. Eure Anwesenheit ist ihm eine außerordentliche Ehre.“

Goldo blickte ihn schweigend an. Die hellen Augen maßen ihn ruhig, ohne einen Hauch von Gefühl. Decius schauderte innerlich, während er sich zu einem Lächeln zwang. Goldo war ein meisterhafter Spieler des großen Spiels, um das ganz Al’Anfa kreiste. So freundschaftlich, geradezu liebevoll er sein konnte, nichts erreichte die Seele dieses Manne, kein Gott, kein Gefühl und ganz sicher kein Mitleid.

„Nein.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Räuberwald
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812 Beiträge

Erstellt  am: 06 May 2014 :  19:48:55 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius starrte das Familienoberhaupt mit vor Überraschung geweiteten Augen an. Hat er das wirklich gesagt? Unsicher setzte er zu sprechen an. „Verzeiht, Don Goldo ... ich hatte angenommen, da Ihr ohnehin bereits vor Ort seid, würdet Ihr ... auch an der Trauzeremonie in Waldwacht teilnehmen...“

Goldo winkte nachlässig ab. „Die Reise nach Gareth war bereits anstrengend genug. Da werde ich kaum noch mehr Strapazen auf mich nehmen, um einer zweifelsohne überaus provinziellen Hochzeitszeremonie mitten im Wald beizuwohnen.“ Er schüttelt den Kopf. „Ich habe noch genug mit den Vorbereitungen für die Vermählung meiner Großnichte und meines Großneffen im nächsten Mond zu tun.“

Decius Kiefer verkrampfte sich. Da war sie wieder. Die große kaiserliche Hochzeit. Jene glückliche Fügung für das Haus Paligan, die all seine eigenen, jahrelangen Bemühungen auf einen Schlag unbedeutend und wertlos erscheinen ließ. Welches Gewicht hatte nun noch die angebahnte Verbindung mit Tanrik Eichenherz, einem unbedeutenden garethischen Landadligen, nachdem es dem Haus Paligan überraschend gelungen war, nach zwei Generationen erneut in die Kaiserliche Familie des Mittelreiches einzuheiraten. Wozu brauchte die Familie noch einen einfachen Ritter, wenn schon in wenigen Wochen Kaiser und Kaiserin die beiden Blutlinie des Hauses Paligan auf dem Thron des Raulschen Reiches vereinen würden.

Seine Zähne gruben sich tief in seine Lippen. Das Ereignis, das eigentlich sein großer Triumph hätte werden sollen wurde damit auf die Bedeutung eines belanglosen Nebengeplänkels reduziert. Stärker als je zuvor fühlte er sich von Goldo und dem Schicksal betrogen. Betrogen um all die Mühen und Opfer, die er in den vergangenen drei Jahren gebracht hatte.

Mühsam beherrscht spielte er seinen letzten Trumpf aus. „Aber Don Goldo, ich hatte angenommen, Ihr würdet auf die Ehre bestehen, Bellana als Brautvater vor den Altar führen. Ich bin sicher sie wäre Euch dafür zutiefst dankbar.“

„Nein.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
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Räuberwald
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812 Beiträge

Erstellt  am: 07 May 2014 :  19:05:51 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Goldo blickte ihn weiterhin unverwandt an. Als er fortfuhr klang seine Stimme sanft und langmütig, beinahe so als spräche er zu einem uneinsichtigen Kind: „Decius, mein Lieber, ich hasse diese Frau. Das war der Grund, warum ich dich überhaupt erst in den Norden geschickt habe - damit du einen passablen Weg findest, sie mir auf Dauer vom Hals schaffen.“ Er lächelte süffisant. „Ich bin sicher du wirst mich bei der Zeremonie würdig als Brautvater vertreten. Wie man hört hast du dir hier im Norden bereits einen gewissen Ruf als reisender Kuppler und Heiratsvermittler geschaffen, der sogar bis hinauf ins Bornland reicht.“

Decius Blick zuckte hoch. „Ist das also die Strafe für meine Verhandlungen mit dem Bornland? Dafür, dass ich versucht habe, Frieden zu schließen?“

„Es geht nicht um den Frieden. Ich habe nichts gegen den Frieden – zur rechten Zeit“, erwiderte Goldo mit einer glatten Schärfe, die Decius jäh zusammenzucken ließ. „Es geht nicht darum, dass du mit den Gesandten des Bornlands gesprochen hast, es geht darum, dass du es eigenmächtig getan hast. Ohne mich zuvor um Erlaubnis zu fragen.“ Er maß den jüngeren Paligan mit einem Blick, der jeden Widerspruch im Keim erstickte. „Du wirst dorthin gehen, wohin ich dich schicke und du wirst das tun, was ich dir sage.“

Decius spürte brennenden Zorn in sich aufsteigen. Goldo, Goldo, Goldo, der alles wusste, vor allem besser, natürlich! Gereizt riss er eine Blüte von einem Rosenzweig, der in den Pavillon hineinragte. „Don Goldo, es ist bekannt, dass Ihr Euch wegen der Kaiserlichen Hochzeit in Gareth aufhaltet. Waldwacht liegt nicht weit entfernt. Wenn ihr nicht an der Vermählung Bellanas teilnehmt, wird das Eindruck erwecken, das Haus Paligan messe der von mir unter großen Mühen arrangierten Verbindung keinen besonders hohen Wert bei.“ Es kostete ihn einiges an Willenskraft, seine Stimme und sein Gesicht unter Kontrolle zu halten. „Ich habe nicht die Absicht, für den Rest meines Lebens in der Fremde zu bleiben, um Eheschließungen und Heiratsbündnisse für unser Haus auszuhandeln. Wenn ich in Zukunft unsere Familie im Hohen Rat der Zwölf vertreten soll, dann müsst Ihr auch beginnen, mir den Respekt zu erweisen, der mir zusteht und mich entsprechend behandeln.“

„Nein.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 08 May 2014 :  19:11:01 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius Mund zuckte, als hätte Goldo ihn geschlagen. „Warum nicht? Ich verdiene diesen Platz! Ich habe drei Jahre meines Lebens hier im Norden fern der Heimat verbracht. Ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt und bin sogar in die Anderswelt gereist, um Tanrik dazu zu bewegen, endlich der Heirat zuzustimmen. Von dieser einen Sache im Bornland abgesehen, habe ich nicht stets alles getan, was du von mir verlangt hast?“

„Hast du dich nie gefragt, warum ich dich auf eine Gesandtschaft so weit fort von Al'Anfa geschickt habe?“ Goldo Stimme hatte erneut diesen unerträglich nachsichtigen Tonfall, der Decius zunehmend zu reizen begann.

„Ein Zeichen deines großen Vertrauens in meine Fähigkeiten, Onkel?“, erwiderte er patzig.

„Du bist zu weich, Decius. Du bist einfach nicht hart genug für das Spiel auf dem Silberberg und im Hohen Rat.“

„Ich bin nicht weich!“, fauchte Decius zurück, heftiger als beabsichtigt. „Ich bin eben so zäh, entschlossen und skrupellos wie jeder andere in dieser Familie!“

Goldo warf ihm einen kalten Seitenblick zu. „Ich verstehe deinen Unmut, aber für Befindlichkeiten fehlt mir die Zeit. Die Zwölfe geben uns unterschiedliche Talente und Gaben. Dein Vater war auch nicht für eine Karriere in der Politik geschaffen und wir haben einen hübschen ruhigen und überaus renommierten Platz an der Spitze der Universität für ihn gefunden. Auch für dich wird es einen Platz geben.“

„Aber nicht im Hohen Rat“, stellte Decius bitter fest.

„Nein, das wohl eher nicht“, bestätigte Goldo.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Hiraya
fleißiges Mitglied


124 Beiträge

Erstellt  am: 09 May 2014 :  15:31:39 Uhr  Profil anzeigen
Saranya beobachtete das Geschehen aus einer Ecke des Pavillons. Es schnürte ihr das Herz zusammen, ihren Herren so leiden zu sehen.

So etwas war vor 4 Jahren schon einmal vorgekommen und damals hatte sich ihr Herr tagelang zurückgezogen, ohne jemanden sehen zu wollen.

Vielleicht sollten sie das Bankett heute Abend absagen. Sie würde ihm vorschlagen, sich stattdessen einen privaten Raum in den Thermen zu mieten oder vielleicht einen Ausritt, nur mit den Leibwächtern, in die Goldene Au zu machen? Jedenfalls hatte sie nicht das Gefühl, dass ihr Herr gerade glücklich über Fiorenzo und Diagos Zankereien wäre.
Vielleicht eine sinnliche Massage, dazu horasischen Fruchtlikör?

Sie würde sich heute ganz besonders viel Mühe geben!


Emerencia Peretoz - Bedienstete der al'anfanischen Gesandtschaft - Silbertaler 1
Zara del Santa Cerbula - Novizin der Herrin Rahja - Weinblatt 1, Spur des Blutes 3
Hildelind von Weißenborn-Kuhne zu Auenbach - Darpatische Ritterin - Bruderzwist 2
Auka - Nivesisches Wolfskind - Sewerische Geschichten 3, Festenländer Geschichten 2
Daria - Jägerin - Geschichten aus dem Reichsforst 2
Lissi - Magierschülerin - Collegium Magicae 3, Silbergroschen 5
Saranya Ulfgarsdottir - Ehemalige Sklavin - Traumwelten 2/3/4, Silbergroschen 4, Spur des Blutes 2, Zur singenden Herberge 1
Irmgard aus Weiden - Rekrutin der Wehrheimer Kaiseradler - Orklande 3, Bruderzwist 1
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 09 May 2014 :  19:39:50 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius blinzelte gegen die aufgehende Sonne. Schlimmer noch als die Beleidigung brannte die Scham ob des ironischen Mitleids, das er in Goldos Augen gesehen hatte. Er glaubt ich sei schwach.

Er kämpfte erfolglos darum, einen letzten Rest von Haltung zu bewahren. „Bitte entschuldigt mich, Don Goldo. Ich will Eure kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen.“ Seine Stimme war so tonlos, dass sie wie die eines Toten klang.

Der alte Grande schien jedes Interesse an ihm verloren zu haben. Er wandte ihm den Rücken zu und gestattete ihm mit einer nachlässigen Handbewegung sich zu entfernen.

Mit steifen Schritten verließ Decius den Pavillon. Saranya folgte ihm wie ein stummer Schatten.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
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NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 10 May 2014 :  11:01:58 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Teil 2

Hotel Seelander, Reichsstadt Gareth, Königreich Garetien,
3. Efferd 1037 BF, Praiostag, am Nachmittag


Der wärmende Schein der Nachmittagssonne fiel durch die verzierten Bleiglasfenster in den großzügig geschnittenen Salon, der das Zentrum der von der alanfanischen Gesandtschaft angemieteten Räume bildete. Capitan Diago Delazar und Fiorenzo Ramon Nobleza hatten die beiden am weitesten voneinander entfernt liegenden Ecken des Raums besetzt. Während der Offizier mit großer Sorgfalt die Griffpartie seines Säbels reinigte, widmete sich der gesellschaftliche Berater des Gesandten mit nicht weniger Akribie und Hingabe der Pflege seiner Fingernägel. Dabei übersehen die beiden Berater die Gegenwart des jeweils anderen mit einer Selbstverständlichkeit, die auf lange kultivierte Übung in dieser Disziplin schließen ließ. Nur gelegentlich, beinahe verstohlen, wanderte ihr Blick zu der Tür, die zu den persönlichen Gemächern des Legaten führte. Sie hatte sich seit Decius Rückkehr am frühen Morgen nicht mehr geöffnet. Der Legat war ... unpässlich.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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KalterAlrik
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 10 May 2014 :  19:29:42 Uhr  Profil anzeigen
Diago ließ die Waffe sinken und blickte auf, als Saranya durch die äußere Tür eintrat.

„Die gelehrte Dame Winterkalt, nach der ihr geschickt habt, wartet unten“, berichtete die Dienerin ohne einen der beiden Männer direkt anzusehen.

Er wog kurz die Möglichkeiten gegeneinander ab und fällte dann eine Entscheidung. „Führ sie hinauf. Der Gesandte wird sie empfangen.“

Er spürte Fiorenzos tadelnden Blick auf sich und entblößte seine Zähne zu einem unfreundlichen Lächeln in Richtung des Günstlings, der es verächtlich erwiderte. „Er ist schon seit Stunden da drin. Genug des Elends. Die Ablenkung wird ihm gut tun.“

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„Diago, wie kannst du nur so gefühllos reden!“ In Fiorenzos Stimme klang deutlich die Empörung mit, die ihn beflügelte. „Decius leidet. Er braucht jetzt Ruhe, um sich von den vielfältigen Belastungen zu erholen, die sein Amt mit sich bringt.“

Seine Fingerspitzen trommelten für einige Herzschläge auf die Armlehnen des gepolsterten Sessels. Dann stahl sich mit einem mal der ungetrübte Glanz kindlicher Begeisterung in seinen Augen. „Vielleicht lässt er sich mit einem kleinen Scherzwort aufheitern. Wusstest du, dass die Städter hier in Gareth vorzügliche Witze über die rustikalen Menschen aus Tanriks Lehenslanden machen? Wie zum Beispiel: Wie nennt man ein Mädchen aus dem Reichsforst, das schneller laufen kann als seine Brüder? – Jungfrau.“ Er gluckste, augenscheinlich prächtig amüsiert.

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Das unnachgiebige Klopfen an der Tür riss Decius aus seiner weinschweren Lethargie. Er presste die Hände gegen die Stirn, hinter der es pochte. Sein Nacken war so angespannt, dass er sich anfühlte wie ein Stück festes Holz. Er beschloss die Störung zu ignorieren, aber der Quälgeist erwies sich als äußerst beharrlich. Mühsam stand er auf und wankte zur Tür. Er hatte sie fast erreicht, als Diago sie von außen ein Stück weit öffnete und seinen Kopf hereinneigte. Langsam und vorsichtig, jederzeit bereit sich vor möglichen Wurfgeschossen wegzuducken.

Die beiden Männer standen sich gegenüber, ihre Gesichter waren nur zwei Hand breit voneinander entfernt. Ein fast unmerkliches Zusammenpressen der Lippen und eine leichte Weitung der Augen des Capitans genügte, um Decius erkennen zu lassen, welchen Eindruck sein Zustand hinterlies. Er erwiderte den Blick des Offiziers aus missgünstig zusammengekniffenen Augen und sammelte seine Kräfte. „Verschwinde“, presste er zwischen den Zähnen hervor. Für mehr reichte seine Energie nicht.

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Diago musterte das blasse Gesicht des Legaten. Der weinschwere Atem und der chaotische
Zustand seiner Garderobe waren schwer zu übersehen. „Offenbar war deine Begegnung mit Don Goldo nicht ganz so erfolgreich wie erwartet“, stellte er lakonisch fest.

Er ignorierte Decius gereiztes Fauchen und wandte den Kopf über die Schulter zu Fiorenzo. „Lucan soll ihm frische Gewänder anlegen und er braucht eine der Phiolen, die meine liebreizende Cousine vorbereitet hat.“

Langsam und deutlich sprach er zu Decius. „Wir haben einen geeigneten Advokaten gefunden. Fiorenzo und ich haben uns bereits über sie erkundigt. Sie ist noch recht jung, aber sie scheint durchaus kompetent. Hesindia von Ebersgrunde hat sie empfohlen. Sie wird in Kürze hier sein, um sich vorzustellen.“ Er senkte die Stimme und suchte den Blick des Gesandten, um zu ihm durchzudringen. „Decius...“

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Decius...“, in Diagos Augen erschien etwas Dunkles. Mitleid? Ironie? Decius konnte es nicht entziffern, aber es machte ihn zornig. Er packte das Handgelenk des Offiziers und hielt es fest. „Wage bloß nicht, mich zu bemitleiden! Ich habe gewonnen. Ich habe sie alle besiegt. Sogar die finsteren Feenwesen aus der Anderswelt. Spar dir deine Anteilnahme für sie dunkle Dryade auf. Ich habe sie ... überlistet. Bezwungen. Ich habe sie in ihrem eigenen Spiel geschlagen, auf ihrem eigenen Grund und Boden. Ich werde nicht zulassen, dass du wegen deiner verdammten ... Gefühle meinen Sieg in eine Niederlage verdrehst.“

Das Eintreten Lucans unterbrach den Redefluss des Legaten. Er straffte sich. Sein Atem ging heftig, in seinen Augen lag ein manischer Glanz. „Triff die nötigen Vorbereitungen und halte mich nicht länger auf. Ich muss mich auf das Gespräch mit dieser Advokatin vorbereiten.“

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Bearbeitet von: KalterAlrik am: 11 May 2014 13:57:17 Uhr
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Thalia86
Junior Mitglied


76 Beiträge

Erstellt  am: 10 May 2014 :  22:12:57 Uhr  Profil anzeigen
Verphext!
Nervös ging die Gelehrte Junivera Winterkalt in der Empfangshalle des Hotel Seelanders auf und ab. Zum wiederholten Male strich sie ihre Gewandung glatt, welche zwar sauber und ordentlich war, aber unübersehbar nicht der neusten Mode entsprach und knetete angespannt ihre Hände. Es war ihr bestes Gewand, ein besseres konnte sie sich derzeit nicht leisten und sie war sich sicher, dass es ihrem vermeintlichen neuen Dienstherren negativ auffallen würde. Galten die Al´Anfaner doch als überaus eitel und prunkverliebt. Überhaupt war sie sich nicht einig, was sie von diesen Leuten halten sollte, war doch bekannt, das sie statt des Herrn Praios, seinen Bruder Boron als Götterfürst verehrten - ein offensichtlicher Irrtum. Nun, das sollte im Falle einer Anstellung nicht ihr Problem sein. Solche religiösen Dinge überlies man der Geweihtenschaft des Praios…

…..im Falle einer Anstellung …das sie heute hier war, verdankte sie in erster Linie ihrer Mentorin Hesindia von Ebersgrunde, die sie für diese Stelle als Rechtsberaterin empfohlen hatte. Wusste sie doch wie dringend sie aus Gareth weg wollte und das Angebot mit einem wohlhabenden Dienstherren alsbald abzureisen klang grade zu ideal. „Nur weg von Jobdan!“, der Gedanke an ihren Oheim lies heißen Zorn in der jungen Rechtgelehrten aufwallen, hatte er sie doch geschickt um ihren Erbteil betrogen und sie konnte bei all ihrer Kunst nichts dagegen unternehmen. Zudem wurde seine Zudringlichkeit zunehmend lästig…

Aus ihren Gedanken gerissen zuckte Junivera zusammen, als die junge Dienerin der Gesandtschaft plötzlich wieder vor ihr stand und sie bat ihr hinauf zu folgen.
Verphext! Mit einem Mal kam der Gelehrten eine Aussage ihres verstorbenen Großvater in den Sinn:
„Egal was du tust mein Kind, immer so teuer wie möglich verkaufen!“
Entschlossen nickte sie der Dienerin zu, straffte ihren Rücken und folgte ihr mit erhobenen Haupt und einem bestimmenden Lächeln auf den Lippen die Stufen hinauf.

„Ich will diese Anstellung und ich werde sie bekommen.“

Bearbeitet von: Thalia86 am: 10 May 2014 22:54:17 Uhr
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Hiraya
fleißiges Mitglied


124 Beiträge

Erstellt  am: 11 May 2014 :  12:09:38 Uhr  Profil anzeigen
Mit professioneller Miene führte Saranya die Rechtsgelehrte hinauf. Auch sie nahm es Diago übel, dass er sich über Decius Anweisung hinweggesetzt hatte, sie vergrub es jedoch unter einem strahlenden Lächeln.

Sie klopfte laut, kündigte den Besuch an, und blickte ihrem Herrn dann mit entschuldigender Miene entgegen. Sie hoffte, die junge Dame wäre ihm tatsächlich eine angenehme Abwechslung.


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Saranya Ulfgarsdottir - Ehemalige Sklavin - Traumwelten 2/3/4, Silbergroschen 4, Spur des Blutes 2, Zur singenden Herberge 1
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 11 May 2014 :  13:09:22 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Der Gesandte des Al’Anfanischen Imperiums saß scheinbar entspannt zurückgelehnt auf einem gepolsterten Sessel. Einzig der verzierte Kamm, den der hinter ihm stehenden Leibdiener gerade noch in seinem Ärmel verschwinden ließ, störte ein wenig den Eindruck gelangweilter Eleganz.

Decius erwiderte Saranyas Blick mit einem kaum merklichen Kopfnicken. Er schien ihr keine Schuld an der Störung seiner Ruhe zu geben. Auf den erste Blick erschien er tadellos gekleidet und frisiert, doch Saranya, deren Augen für derlei Details geschult waren, entgingen nicht die fachkundig und doch mit großer Hast kaschierten Spuren der zurückliegenden Stunden. Seine Haltung war aufrecht und Auroras Heilmittel schienen ihren Zweck zu erfüllen und seinen Verstand zu klären, wenn auch der unstete Glanz in seinen Augen darauf hin deutete, dass der Nebel der berauschenden Substanzen noch nicht zur Gänze aus seinem Geist verschwunden war.

„Das ist Dame Winterkalt, Dominus. Eine Empfehlung der Dame von Ebersgrunde für die vakante Position in eurem Beraterstab“, flüsterte Lucan seinem Herrn unauffällig zu, als er die für einen Augenblick nachdenklich gerunzelte Stirn des Legaten bemerkte.

Der Gesandte erhob sich, als die beiden Frauen näher traten. Er bedeutete Saranya dem Gast Wein zu bringen und musterte die junge Gelehrte gründlich von Kopf bis Fuß. Dann legte er ein Lächeln auf seine Lippen und reichte ihr die Hand. „Ich bin erfreut Eure Bekanntschaft zu machen, gelehrte Damen. Frau von Ebersgrunde hat Euch uns als scharfsinnige und äußerst tüchtige junge Frau beschrieben. Das sind Eigenschaften, für die Al’Anfa Verwendung hat. Doch ich würde gerne aus eurem eigenen Munde etwas über euren Werdegang hören. Wo habt ihr eure Ausbildung und eure Studien absolviert? Und wichtiger noch: Was sollte uns bewegen Euch in unsere Dienste zu nehmen, was zeichnet euch aus?“ Nach einer kaum merklichen Pause fuhr er fort. „Und haltet Euch nicht zurück, ich bin kein Freund übermäßiger Bescheidenheit. Wer in die Dienste des Hauses Paligan tritt muss wissen, wozu er in der Lage ist.“ Und wozu nicht, setzte er in Gedanken hinzu.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
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NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)

Bearbeitet von: Räuberwald am: 11 May 2014 21:21:16 Uhr
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Thalia86
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Erstellt  am: 12 May 2014 :  21:50:35 Uhr  Profil anzeigen
Die Advokatin folgte der jungen Dienerin in die Räumlichkeiten. Kurz lies sie den Blick über die anwesenden Personen gleiten um sich einen Überblick zu verschaffen.
Der Grande war bereits aufgestanden und reichte ihr die Hand zum Gruße. Ohne zu zögern ergriff sie diese und machte dabei einen leichten Knicks und neigte den Nacken als Zeichen ihres Respekts. Dabei bewertete sie die Festigkeit seines Griffes.
Der Griff eines Mannes sagt viel über seine Willensstärke aus, es gibt kein eindeutigeres Zeichen für Schwäche als ein lascher Griff. Dieser Handschlag war ganz und gar nicht schwach, sie sollte ihr Gegenüber nicht unterschätzen.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Exzellenz“ erwiderte die gelehrte Dame und reflektierte das Lächeln, welches er ihr entgegen brachte.

„Nun, da gibt es nicht viel zu erzählen. Wo könnte man besser mittelreichisches Recht studieren als in Gareth? Seit meinem zwölften Lebensjahr unterstützt und fördert mich die Dame von Ebersgrunde in meinen Studien. Dank ihrer Hilfe konnte ich bei den bedeutsamsten Rechtsgelehrten in ganz Gareth lernen. Sieghelm Schöfferbrun, ein weit über die grenzen des Mittelreichs bekannter Advokat lehrte mich beispielsweise, die feinen Züge des Vertragsrechts. Ich hatte zudem Zugriff auf alle bedeutenden Bibliotheken der Stadt und Einblick in das Archiv des garether Reichsgerichts. Im Praios diesen Jahres legte ich die Prüfung zur Advokatin im wichtigsten Tempel des“…grade noch schluckte sie das Wort „Götterfürsten“ hinunter…“ Herrn Praios ab und bestand sie mit hervorragendem Zeugnis.“

„Mein Spezialgebiet ist Erbschafts- und Familienrecht“, fuhr die junge Frau mit ihren Ausführungen fort, „ich bin aber auch in jeder anderen Form bewandert.“ Mit mir erhaltet ihr eine fleißige und loyale Beraterin. Da ich keinen anderem Herrn verpflichtet und niemanden Rechenschaft schuldig bin, könnte ich euch ab sofort zu Diensten sein.“
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Räuberwald
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Erstellt  am: 13 May 2014 :  19:17:38 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius verbarg seine Zufriedenheit. Ein leichtes Zucken der Lippen war aller Ausdruck, den er sich gestattete. Eine solide Ausbildung, dazu geistesgegenwärtig, selbstbewusst und mit Haltung. Haltung ist überhaupt das Wichtigste.

„Das spricht für Euch, gelehrte Dame. Erlaubt, das ich Euch eine Frage stelle, um mir einen Eindruck von Eurer Kunstfertigkeit zu verschaffen.“ Gekonnt verlieh er seinen Gesichtszügen eine Maske distanzierter Jovialität. „Gewiss seid Ihr im Laufe Eurer Studien schon einmal mit den Gesprächen Rohals des Weisen, den gesammelten Sprüchen und Weisheiten Rohals in Berührung gekommen. Wie im Mittelreich genießt er auch unter den Gelehrten Al'Anfas hohe Verehrung. Der Weise sagt..." Der Legat schloss für einen Moment die Augen, um sich die Worte in Erinnerung zu rufen. "Er sagt, der Sinn der weltlichen Gesetze ist es, Anleitung zur Verwirklichung des Willens der Götter auf Dere zu sein und eine gerechte Ordnung unter den Menschen aufrecht zu erhalten. Das Recht ist eine Gewalt, die der Gewalt das Recht streitig macht. Doch etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist, sondern etwas muss Gesetz sein, weil es recht ist. Wenn es aber nicht nötig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es nötig, kein Gesetz zu machen.“

Er legte neugierig den Kopf schief. „Ein etwas verwirrende Analogie, findet Ihr nicht auch? Könnt Ihr mir erläutern, worauf Rohal mit diesen Worten abzielt?“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Thalia86
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Erstellt  am: 13 May 2014 :  22:16:06 Uhr  Profil anzeigen
„Eure Exzellenz zitieren aus den „Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral“, bemerkte Junivera und eine Spur von Bewunderung schwang in ihrer Stimme mit.

„Nun, der Mensch an sich bedarf Führung, damit die, von den Göttern bestimmte Ordnung aufrechterhalten bleibe. Die weltlichen Gesetze sollen den Menschen eine dieser Führungen sein. Nicht jener mit der größten körperlichen Kraft soll herrschen, sondern jener, den die Götter in ihrer Weisheit dazu ausersehen haben. Nichts ist vor den Göttern richtig, nur weil ein Mensch es aufgeschrieben und es Gesetz genannt hat. Vielmehr sollen die Menschen Gesetze nach dem Willen der göttlichen Gerechtigkeit schreiben. Man sollte es unterlassen unnütze Gesetze zu schaffen.“

Nachdenklich strich die gelehrte Dame mit ihrem Finger über Lippen, „Wenn ich mich Recht entsinne warnt uns Rohal in seinen weiteren Worten davor, Gesetze nicht zur rechten Zeit zu ändern, weil wir unser ursprüngliches Ansinnen aus dem Blick verloren haben. Solche Gesetze können eine größere Belastung sein, als die Verbrechen die sie unterbinden sollten.“

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Räuberwald
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Erstellt  am: 14 May 2014 :  22:47:43 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius registrierte mit widerwilliger Anerkennung die Schnelligkeit mit der die junge Advokatin die Frage beantwortete, die ihm selbst vor vielen Jahren das Genick gebrochen hatte. Kein Zweifel, Junivera Winterkalt war vorbereitet auf das, was vor ihnen lag – weit besser vorbereitet, als er es damals nach dem Ende seines Studiums an der Juristischen Fakultät gewesen war. Er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte. Wenn die taktische Situation schlecht ist, dann wechsele dein Spielfiguren. Wenn du nicht gewinnen kannst, dann ändere die Regeln.

Er nickte lobend. „Eine gute Antwort, Frau Winterkalt. Ich hätte es selbst nicht besser in Worte fassen können.“

Damit blieb nur noch eine Frage offen. Ein scheinbar harmloses Lächeln kräuselte seine Lippen. „Sagt, gelehrte Dame, habt Ihr Euch schon einmal im juristischen Disput mit einem Praiosgeweihten erprobt?“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Thalia86
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Erstellt  am: 15 May 2014 :  13:33:18 Uhr  Profil anzeigen
Misstrauisch runzelte die junge Gelehrte die Stirn. Versucht er mich in eine Falle zu locken?
„Wie eure Exzellenz sicher wissen besitzt Gareth, im Gegensatz zum hochgeschätzten Al`Anfa, keine Universität. Deshalb nutzt man hierzulande die gutausgestatteten Bibliotheken der Praios- und Hesinde-Tempel für seine Studien. Da bleibt der ein oder andere Disput mit den Donatores Lumini nicht aus. Worauf also zielt eure Frage ab?“


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Räuberwald
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Erstellt  am: 15 May 2014 :  23:34:33 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
„Das war es, was ich hören wollte“, bestätigte Decius. Er lächelte wie ein vergnügter Fuchs mit dem Maul voller Federn.

Als er das Stirnrunzeln der Advokatin bemerkte sah er sich zu einer etwas ausführlicheren Erklärung veranlasst. „Seht ihr, die Dienerschaft des göttlichen Richters nimmt in dieser Region eine sehr einflussreiche Stellung ein, insbesondere in Adelskreisen. Diese herausgehobene Position geht bisweilen mit einer gewissen ... rechthaberischen Sturheit einher, die eine Unterhaltung im Fall von Meinungsverschiedenheiten zu einer harten Geduldsprobe werden lässt. Ich habe im Umgang mit der Geweihtenschaft des Praios in den letzten Jahren eine gewisse Erfahrung gesammelt, doch mangelt es mir an einer ...intuitiven Geschicklichkeit im Umgang mit diesen Leuten, die Ihr zweifelsohne im Laufe eurer Studien erworben habt.“ Er breitete in einer väterlichen Geste die Arme aus. „Für einen Mann in meiner Position ist es wichtig, kompetente Ratgeber zu besitzen. Frauen und Männer, weder offene Worte noch Auseinandersetzungen scheuen. Ich glaube, das ihr eine solche Ratgeberin sein könntet, Frau Winterkalt.“

Der Gesandte legte gemächlich die Handflächen aneinander. „Ihr habt zu Beginn unseres Gesprächs auf Eure Loyalität hingewiesen und das schätze ich sehr. Doch ich will ganz offen zu Euch sein. In meiner Heimat gibt es ein Sprichwort: Solange du dem Namenlosen deine Seele nicht verkauft hast, wird der Namenlose versuchen, sie dir abzukaufen. Ihr solltet wissen, dass Ihr vielfältigen Versuchungen ausgesetzt sein werdet, wenn Ihr Euch entscheidet, mein Angebot anzunehmen. Man wird versuchen Euch zu bestechen, zu erpressen und unter Druck zu setzen. Man wird versuchen, Euch zum Verrat zu bewegen, um mir und meiner Sache zu schaden. Es wird nicht immer leicht sein, der Versuchung zu wiederstehen.“ Er wechselte kurz einen Blick mit Diago und wandte Junivera dann auf eine betont gemächliche Art wieder den Kopf zu. Jede Heiterkeit war aus seinen Zügen verschwunden. Er heftete seinen Blick auf ihr Gesicht, seine Stimme klang gefährlich leise. „Was auch immer geschieht, bedenkt eines stets: Dient mir treu und ich mache Euch zu einer wohlhabenden Frau. Wenn Ihr mich aber hintergeht, so gibt es nichts und niemanden, der Euch vor der Vergeltung eines Granden beschützen kann.“

Decius zwang sich ein Lächeln ab, um der unverhüllten Drohung in den vorangegangenen Worten die Schärfe zu nehmen. „Wenn dies noch immer Euer Wunsch ist, so wird Al’Anfa Euch mit Freuden in seine Dienste nehmen.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Bearbeitet von: Räuberwald am: 15 May 2014 23:35:07 Uhr
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Thalia86
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Erstellt  am: 16 May 2014 :  21:00:20 Uhr  Profil anzeigen
Erleichtert nahm Junivera die Ausführungen des Legaten zur Kenntnis. Er wünscht also nicht, dass ich eine religiöse Auseinandersetzung für ihn führe.

Entschlossen hielt sie Don Decius Blick stand, als dieser sie mit den Augen fixierte. Die Drohung in seinen Worten war nicht zu überhören gewesen. Dennoch lies sie sich kein Zeichen von Schwäche oder gar Furcht ansehen. „Die Gefahren, die ihr mir aufgewiesen habt, sind wohl Allen gegenwertig, die in den Dienst eines hohen Herrn treten wollen.“, sprach sie mit ruhiger Stimme. „Ich versichere euch meiner Treue zu euch und zu eurem Haus. Es ist mir eine große Ehre euch dienen zu dürfen.“

Ein verwegenes Lächeln stahl sich auf das Gesicht der Gelehrten. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass ihr mich über meine zukünftigen Aufgaben und eure weiteren Pläne in Kenntnis setzt.“

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Räuberwald
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Erstellt  am: 17 May 2014 :  22:03:08 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Der Legat nickte langsam. „Ihr sollt es erfahren.“ Er bedeutete Saranya, der Advokatin einen Stuhl heranzuschieben und nahm selbst wieder Platz, ehe das Schwindelgefühl übermächtig wurde. Hinter seiner Stirn dröhnte ein heftiges Pochen, während sein Magen zunehmend heftiger rebellierte. Ich hätte nicht gleich alle drei auf einmal nehmen sollen. Er fletschte die Zähne zu einem schnellen, unechten Grinsen und streckte betont gelassen die Beine auf dem von Lucan untergeschobenen Fußschemel aus, während er darum kämpfte, jedes Anzeichen der aufkommenden Übelkeit von seinen Zügen fernzuhalten.

„Meine Gesandtschaft wird in Kürze nach Waldwacht aufbrechen, das ist ein kleines Dorf in der Grafschaft Waldstein, einige Dutzend Meilen nordwestlich von Gareth. Es ist ein eher ... rustikaler Ort, der inmitten des Reichsforsts liegt. Einem regionalen Adligen, Tanrik Eichenherz von Wolfswacht, wird das große Glück zuteil, meine geschätzte Verwandte, die liebreizende Bellana Gorrodez-Paligan zu ehelichen. Der Traviabund soll am 20. Efferd geschlossen werden.“ Er schien für einen kurzen Augenblick abgelenkt, dann fuhr er mit neuer Entschlossenheit fort. „Ich habe diese Verbindung im Auftrag ... meiner Familie arrangiert und im Vorfeld bereits eine Reihe von Absprachen mit dem Bräutigam getroffen. Versteht mich nicht falsch, Tanrik ist ein Ehrenmann, sein einmal gegebenes Wort gilt ihm ebensoviel, wie jeder schriftliche Kontrakt. Dennoch, hier im Mittelreich ist es üblich, dass derartige Übereinkünfte und Bedingungen niedergeschrieben und durch Zeichen und Siegel bestätigt werden. Es ist mir sehr daran gelegen zu zeigen, dass das Haus Paligan die einheimischen Sitten respektiert, deshalb möchte ich, dass alles seine Ordnung hat. Die vereinbarten Absprachen sollen in einem rechtsgültigen Ehevertrag festgehalten werden. Es ist meine Absicht dies so rasch wie möglich zu erledigen, jetzt da der Traviabund unmittelbar bevorsteht.“

Er spürte einen sauren Geschmack im Hals, vor seinen Augen tanzten dunkle Flecken. Er verzog gequält einen Mundwinkel und es gelang ihm gerade noch, die Grimasse in ein leicht gezwungenes Lächeln zu verwandeln. „Ich habe einst selbst an der juristischen Fakultät der Universaluniversität von Al’Anfa das bosperanische wie auch das garethische Recht studiert. Und doch musste ich bei meinen Reisen im Mittelreich feststellen, dass sich wie so oft die Theorie von der Praxis unterscheidet und mir bestimmte Verfahren und Rechtsbräuche doch noch immer ... fremd geblieben sind. Das Erbschafts- und Familienrecht ist Euer Spezialgebiet und so erhoffe ich mir von Euch verlässlichen Rat in allen Fragen, die mit dem Ehevertrag zu tun haben. Es ist gut, dass ihr nicht in anderer Anstellung seid und unverzüglich beginnen könnt. Lasst Euer Gepäck hier ins Hotel schaffen, man wird Euch ein Zimmer geben. Ich habe meine Ratgeber gerne dicht um mich.“

Der Legat deutete mit leicht fahriger Geste zur Seite. „Dies sind mein strategischer Berater, Capitan Diago Delazar und gesellschaftliche Berater, Fiorenzo Ramon Nobleza. Die übrigen Mitglieder meines Stabes ... werdet Ihr bei späterer Gelegenheit kennenlernen.“ Er schien es für überflüssig zu halten, Junivera auch die anwesenden Diener vorzustellen.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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KalterAlrik
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Erstellt  am: 18 May 2014 :  13:46:50 Uhr  Profil anzeigen
Der Capitan schenkte der Advokatin ein wölfisches Grinsen und hob grüßend die Schwerthand zur Hutkrempe.

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Cervantez
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Erstellt  am: 19 May 2014 :  09:08:03 Uhr  Profil anzeigen
Fiorenzo klatschte applaudierend in die Hände. "Ganz famos, was ihr da zu den Gefäßen Rohals gesagt habt, Frau Winterkalt. Das war ungemein ... juristisch. Sehr apart."

Als sein Blick von ihrem Gesicht auf ihr Gewand wechselte, trübte sich seine Miene, als hätte er in eine bittere Frucht gebissen. "Aber eure Kleider. Nein, nein, nein. Das geht überhaupt nicht. Da müssen wir unbedingt etwas machen. Man wird Euch sonst noch mit der Milchmagd verwechseln."

Er wandte sich mit aufgesetzter Strenge an den Legaten. "Decius, Aurora muss unbedingt noch einmal mit dieser guten Frau einkaufen gehen, ehe wir aus Gareth abreisen. Denk’ nur, wenn deine Rechtsberaterin bei der Hochzeit in so einem Aufzug auftauchen würde. Die Leute werden denken, wir hätten keinen Sinn für Mode und Kultur!"

Rhys Caelman, albernischer Leibdiener - LvT8
Fiorenzo Ramon Nobleza, Berater des al'anfanischen Legaten - TW2-4, SilG4-5, RF1-2, SilT
Emano Perval, Offizier der Schwarzen Armada - KuT2
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Thalia86
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Erstellt  am: 19 May 2014 :  21:21:13 Uhr  Profil anzeigen
Die junge Gelehrte hatte auf dem ihr angebotenen Stuhl platz genommen und lauschte nun Aufmerksam den Ausführungen des Legaten. „Natürlich stellt keiner die Rechtschaffenheit eures Schwagers in Praios in Frage. Da aber die Menschen zur Vergesslichkeit neigen, ist es besser, wichtige Vereinbarungen niederzuschreiben, auf das sie sich später an ihr gegebenes Wort erinnern können.“, stellte sie mit einem verstohlen Grinsen fest.“ Und grade in Sachen Erbschaft sind die Menschen am vergesslichsten“, setzte sie in Gedanken dazu.

Auf Don Decius Geste hin, wandte sich Junivera den beiden Männern zu, welche sie vorher nur flüchtig wahrgenommen hatte. „Ich freue mich sehr euch kennen zu lernen, meine Herren. Wir werden gewiss gut zusammen arbeiten.“ sagte sie während ein unschuldiges Lächeln ihren Mund umspielte.

„Mich mit einer Milchmagd verwechseln?“, mit gespieltem Erstaunen zog die Gelehrte eine Augenbraue nach oben. „Die Milchmägde Waldwachts müssen ja sehr…apart sein, wenn ihr dies für möglich haltet.“, spöttelte sie in Fiorenzos Richtung.

Entschuldigend wendete sie sich wieder dem Gesandten zu. „Wenn eure Exzellenz es wünschen, werde ich mich selbstverständlich neu einkleiden und mich von der Dame, wie war gleich der Name, -Aurora- beraten lassen.“Bilde ich es mir nur ein oder ist er blasser geworden?“ schoss ihr durch den Kopf als sie ihn aufmerksam musterte. Sie beschloss diesen Umstand vorerst nicht anzusprechen.

„Befindet sich die liebreizende Braut den auch schon in Gareth oder wird sie direkt nach Waldwacht reisen?“, fragte Junivera in die Runde.
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Räuberwald
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Erstellt  am: 20 May 2014 :  22:45:18 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius hörte den Worten seines Beraters nur mit einem Ohr zu, während er mit aller Willenskraft versuchte, ein stürmisches Würgen zu unterdrücken. Sein Lächeln gefror zu einer Maske. Er schluckte mehrmals und widerstand der Versuchung das Gespräch abrupt zu beenden. Er würde vor seine neuen Beraterin kein Zeichen von Schwäche zeigen. Ich habe die Kontrolle.

Er nickte zu Juniveras Worten und merkte selbst, dass die Bewegung steif und abgehackt wirkte. „Aurora Delazar ist meiner Leibheilerin und Beraterin in alchemistischen Angelegenheiten. Sie hat ein vorzügliches Auge für grandiose Garderobe. Ich bin sicher, sie ist gerne bereit Euch in dieser Sache ... zu beraten.“

Ein weiterer heftiger Übelkeitsanfall ließ ihn zusammenzucken. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Für einen Augenblick huschte ein grimmiger Zug über sein Gesicht, ehe er wieder in seine ursprüngliche Pose gekünstelter Ungezwungenheit zurückfand. „Meine Verwandte befindet sich noch auf der Reise. Sie wurde offenbar auf dem Weg hierher ... aufgehalten, aber ich hege keinerlei Zweifel, dass sie rechtzeitig für die Hochzeit in Waldwacht eintreffen wird.“ Sie wird pünktlich dort sein. Ich werde es schaffen. Irgendwie.

Während er tief durchatmete um neue Kraft zu schöpfen erkannte er, dass er die Ereignisse nicht mehr lange aufhalten konnte. Diesen Kampf würde er verlieren. Er erhob sich ruckartig und bewegte sich leicht schwankend in Richtung der hinteren Tür. Als Lucan hastig vortrat, um ihn zu stützen, zwang er den Diener durch einen eisigen Blick zurück auf seinen Platz. Mit einem letzten Rest an Würde hob er das Kinn und wandte sich Junivera zu. „Das ist für den Augenblick alles. Wir werden unser Gespräch ... zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen.“

Er eilte durch den Flur zurück in seine persönlichen Gemächer. Dort sank der Gesandte des Al’Anfanischen Imperiums auf die Knie und erbrach sich auf den edlen tulamidischen Teppich, der den Boden bedeckte. Als es vorüber war verzog er den Mund in trostlosem Spott. Was für ein abscheulicher Tag.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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KalterAlrik
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Erstellt  am: 21 May 2014 :  22:24:40 Uhr  Profil anzeigen
Diago nahm die Ereignisse mit ausdrucksloser Miene zur Kenntnis.

Nachdem der Legat den Raum verlassen hatte, sagte er zu niemand Bestimmtem. „Ich werde ein geeignetes Zimmer auf diesem Flur anmieten.“

Höflich neigte er den Kopf in Richtung der Advokatin. „Benötigt Ihr Hilfe beim Transport Eures Gepäcks? Soll Saranya Euch begleiten?“

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Thalia86
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Erstellt  am: 22 May 2014 :  22:57:58 Uhr  Profil anzeigen
Einen Moment verharrte die Advokatin stumm, in Anbetracht des Geschehens. „Ich habe mich also nicht getäuscht.“, durchfuhr es sie und ein wenig stille Befriedigung erfüllte sie aufgrund dieses Wissens.

Als Diago zu sprechen begann, löste sie sich aus ihrer Nachdenklichkeit und wandte ihm ihr Haupt zu. Auf seinen Vorschlag hin betrachtet Junivera das Mädchen Saranya genauer. „Viel zu hübsch um zu riskieren, dass sie Onkel Jobdan begegnen könnte. Was würde es für einen Eindruck auf ihren neuen Herren machen, wenn ihr Oheim nicht seine Hände bei sich lassen konnte?“ , wägte sie säuerlich ab.

„Ich danke euch vielmals für eure Aufmerksamkeit, Capitan, aber es gibt nicht viel, was ich gedenke auf diese Reise mitzunehmen.“, erwiderte sie lächelnd. „Ich werde sofort aufbrechen und alles Nötige in die Wege leiten. Bis zum Abend werde ich zurück sein.“ Mit diesen Worten erhob sie sich und ging in Richtung Tür.
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KalterAlrik
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Erstellt  am: 23 May 2014 :  15:57:43 Uhr  Profil anzeigen
An der Tür hielt Diago die Advokatin noch einmal kurz zurück. „Eines noch. Das Haus Paligan hat manchen Neider und manchen Feind, bedenkt das stets. Aber Al’Anfa beschützt die Seinen. Sollte hier in Gareth oder später in Waldwacht jemand versuchen Euch einzuschüchtern oder zu bedrohen, dann gebt mir Bescheid.“ Er fletschte die Zähne, doch es sah nur wenig nach einem Lächeln aus. „Ich kümmere mich darum.“

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Thalia86
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Erstellt  am: 23 May 2014 :  20:58:07 Uhr  Profil anzeigen
„Und noch einmal gilt euch mein Dank, Capitan.“, erwiderte die junge Gelehrte,als der Berater des Gesandten sie zurück hielt. „Aber seid gewiss, ich gehöre nicht zu der Art Frau, die sich leicht einschüchtern lässt. Bei diesen Worten sah sie Diago direkt in die Augen und unwillkürlich stemmte sie dabei ihre Hände in die Hüfte.

In einem sanften Tonfall fügte sie hinzu: „Ich werde es euch wissen lassen, sollte es zu derartigen Unannehmlichkeiten kommen.“ Sie schenkte dem Capitan ein letztes Lächeln und verließ den Raum.
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Räuberwald
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Erstellt  am: 24 May 2014 :  22:32:48 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Teil 3

Hotel Seelander, Reichsstadt Gareth, Königreich Garetien,
3. Efferd 1037 BF, Praiostag, am Abend


Decius starrte grimmig auf die vor ihm ausgebreiteten Phiolen und Gefäße. Als Aurora ihm vor ihrem Aufbruch Wirkungsweise und Anwendungsgebiete der einzelnen alchimistischen Tränke und Tinkturen erläutert hatte, hatte er es nicht für nötig gehalten, ihr ernsthaft zuzuhören. Ein verhängnisvoller Fehler. Die falsche Essenz oder die falsche Dosis könnten mehr schaden als helfen.

Seine Zähne gruben sich fest in die Unterlippe, während er in Gedanken die Möglichkeiten gegeneinander abwog. Auf gut Glück eine weitere Phiole auszuwählen war riskant. Zugleich konnte er sich schwerlich die Blöße geben, seine Leibsklavin nach der richtigen Anwendung zu befragen. Selbst wenn Saranya wahrscheinlich genau wusste, welches Elixier das richtige war. Damit blieb nur noch ein Ausweg übrig. Du bist zu weich, Decius. Du bist einfach nicht hart genug für das Spiel auf dem Silberberg und im Hohen Rat. Die Stimme Goldos hallte in seinem Kopf wider, mit ihrer glatten Schärfe, die ihn jäh zusammenzucken ließ.

Verdrießlich bedeutete er Diago, der zwanglos an der Tür lehnte, zu ihm zu kommen. „Ich brauche einen Heilkundigen.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Thalia86
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Erstellt  am: 25 May 2014 :  11:19:37 Uhr  Profil anzeigen
Währenddessen war Junivera Winterkalt dabei, dass Zimmer, welches ihr im Hotel Seelander zugewiesen worden war, zu beziehen. Das Mädchen Saranya hatte sie hinauf geführt, sichtlich erstaunt über das relativ kleine Bündel, dass ihr ganzes Gepäck darstellte. Ihr fragender Blick hatte der jungen Gelehrten einen deutlichen Stich versetzt.

Nach dem die Advokatin sich allein im Zimmer befand, lies sie sich auf dem Bett nieder und nahm sich einen Augenblick, um die Schönheit und die Pracht des Zimmers zu würdigen. Beinah zärtlichen fuhren ihre Finger über das weiche Tuch des Bettes und ihr Blick wanderte über die edle Ausstattung. Außer ein paar Büchern und Notizen, sowie ihre wenige Kleidung, hatte sie nichts mitgebracht.
„Verphext! Dieser Fiorenzo hat nicht Unrecht, ich muss wahrhaftig schäbig wirken, neben all dieser Pracht.“, fuhr es ihr durch den Kopf. „Dient mir treu und ich mache Euch zu einer wohlhabenden Frau.“, bei diesem Gedanken musst die junge Frau unwillkürlich lächeln, bis sich ein anderer Gedanke davor schob. „Du willst diesen Südländern dienen? Diesem Pack? Du bist eine Hure Junivera, genau wie deine Mutter!“ Onkel Jobdans letzte Worte zu ihr, bevor sie das Haus verlassen hatte, verhöhnten sie und ein bitterer Geschmack legte sich in ihren Mund.
Einen kleinen Moment lang malte sie sich aus, wie wohl Capitan Diago Delazar mit ihrem ungeliebten Oheim verfahren könnte, wenn sie ihm einen Anlass böte, verwarf den Gedanken dann aber wieder.

Bearbeitet von: Thalia86 am: 25 May 2014 11:20:27 Uhr
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KalterAlrik
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Erstellt  am: 25 May 2014 :  11:58:11 Uhr  Profil anzeigen
Der Capitan runzelte die Stirn. „Ich würde die Gesundheit von Al’Anfas Gesandtem ungern einem Fremden anvertrauen. Vielleicht sollten wir auf die Rückkehr meiner Cousine warten?“

Er musterte Decius blasses Gesicht und gab dann beiläufig zu bedenken. „Saranya ist recht geschickt, sie hat sich eine Menge von Aurora abgeschaut. Soll ich sie holen?“

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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