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Seite: von 6

Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 25 May 2014 :  12:06:58 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius schüttelte entschieden den Kopf. „Ich bin ein Paligan, ich werde nicht warten. Und ich werde mich ganz sicher nicht von einer Sklavin behandeln lassen.“

Er atmete schnaubend aus und deutete gereizt mit dem Zeigefinger aus dem Fenster. „Wir sind hier immerhin in der größten Stadt des Mittelreichs. Ich bin sicher, du wirst jemanden auftreiben können, der sein Handwerk versteht, zuverlässig und diskret ist.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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KalterAlrik
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 25 May 2014 :  15:45:09 Uhr  Profil anzeigen
Diago zog die Augenbrauen hoch, enthielt sich aber jeden Kommentars. So waren die Granden. Die Welt hatte sich nach ihren Vorstellungen zu richten und wer war er, den Legaten vom Gegenteil zu überzeugen? Der Versuch Decius jetzt noch einmal umzustimmen war ohnehin wenig aussichtsreich.

Für einen Augenblick überlegte er, ob er vorschlagen sollte, den erfahrenen Leibheiler Goldo Paligans um Hilfe zu bitten, verwarf den Gedanken aber rasch wieder. Nach den vorangegangenen Ereignissen wäre das Salz in Decius Wunden.

Er deutete ein flüchtiges Salutieren an und verließ den Raum, um den Befehl des Gesandten auszuführen.

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 25 May 2014 :  16:00:18 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius Blick irrte ziellos durch den Raum. Die Zeit schien sich endlos zu dehnen. Einer seiner Füße begann rhythmisch auf den teppichbedeckten Fußboden zu klopfen. Gleichmut ist nicht gerade eine sonderlich verbreitete Tugend unter Granden, aber als Diplomat solltest du gelernt haben, dich zu gedulden. Er fletschte grimmig die Zähne und zwang den Fuß zur Ruhe.

Endlich. Schritte auf dem Flur. Er legte den Kopf in den Nacken und lauschte. Der unverwechselbare schwere Stiefeltritt des Capitans, gefolgt von den Schritten einer weiteren Person. Er atmete erleichtert aus. Er hat jemanden gefunden!

Hastig rückte er das Kissen in seinem Kreuz zurecht. Dann lehnte er sich entspannt zurück und setzte eine unbeteiligte Miene auf. Unter leicht gesenkten Augenliedern beobachtete er neugierig die Person, die hinter Diago den Raum betrat.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Moorn
neues Mitglied


23 Beiträge

Erstellt  am: 26 May 2014 :  00:17:03 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
Aus dem Schatten des Herrn Diago tritt ein Mann in der Robe eines PERaine - Geweihten.
Sein Name ist Seneca Folar, PERaine - Geweihter und Mitglied des "Orden der Gesegneten Heilerschaft der Peraine-Gläubigen" oder kurz auch Therbûniten genannt.
Geweiht wurde er in Gareth und direkt im Anschluss trat er seine Reise nach Khunchom an. Dort hatte sich Folar vorgenommen Mitglied des Therbûniter - Ordens zu werden.

Vor etwas weniger als 2 Monden kehrte er als vollwertiges Mitglied des Ordens nun nach Gareth zurück.

Vor etwa einem halben Stundenglas suchte der Herr Diago den PERaine - Tempel auf. Er fragte nach heilkundlicher Hilfe für seinen Herren. Auf die Nachfrage, wieso er damit in den Tempel komme und nicht den Medicus wenige Häuser weiter vorne schon um Hilfe gebeten habe, gab er deutlich zu verstehen, dass er eigentlich keinem wirklich sein Vertrauen schenke und er nur auf ausdrücklichen Befehl seines Herren um Hilfe ersucht.

Offensichtlich vertraute er uns Geweihten noch am Meisten.

Als ich dies hörte, sah ich dies als meine Queste an. Erst führte mich die Göttin in ihr Noviziat, dann in ihre Geweihtenschaft, in den Orden und nun hatte sie eine Aufgabe für mich, auf die sie mich wohl sicher vorbereiten wollte.

Ich bot meine Hilfe an und wenn auch nicht mit volller Begeisterung, aber immerhin anscheinend zufrieden seinen Auftrag zügig erledigen zu können, führte mich der gute Mann zu seinem Herren.

Wir sprachen unterwegs kaum ein Wort, nur das Notwendigste, dass sein Herr, seine Exzellenz Don Decius Paligan aus Al’Anfa, heilkundige Hände benötige.


Euer Exzellenz Paligan, Mein Name ist Seneca Folar und ich bin geweihter Priester der Herrin PERaine und Mitglied des Ordens der Therbûniter. Euer Untergebener, der Herr Diago, berichtete, dass Ihr euch nich wohl fühlt und Hilfe benötigt. Ich bin daher zu Euch geeilt, in der Hoffnung Euch mit meinen Fähigkeiten und der Unterstützung der Göttin Linderung verschaffen zu können.
Wenn Euch dies Genehm ist, so würde ich Euer Exzellenz bitten mir die Umstände zu erläutern, die zu Eurem Unwohlsein führen.

Bearbeitet von: Moorn am: 26 May 2014 00:22:44 Uhr
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 26 May 2014 :  21:00:43 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius zauberte ein einladendes Lächeln auf seine Lippen und neigte respektvoll vor dem Geweihten den Kopf. "Peraine zum Gruße, Euer Gnaden. Al'Anfa dankt Euch für Euer Kommen. Mögen die Zwölf Euch Eure Hilfsbereitschaft vergelten."

Er suchte bereits instinktiv nach einer passend allgemeinen Bemerkung um in ein unverbindliches Geplauder überzuleiten, ein Verhalten, das ihm längst in Fleisch und Blut übergegangen war, als ihm bewusst wurde, dass der Perainegeweihte wohl kaum gekommen war, um zu nächtlicher Stunde nichtssagende Floskeln und hohle Phrasen auszutauschen. Der Mann ist nicht hier, um Freundschaften zu schließen. Er besucht dich, weil er es für seine Pflicht hält.

Er schluckte energisch. Ohne Umwege direkt und unmittelbar zur Sache zu kommen lag ihm nicht sonderlich. Sein Lächeln war jetzt unecht und verlegen. "Angenommen ich hätte unlängst ... hm ... einige Kräuter und Substanzen genossen, die in Verbindung mit Alkohol einzunehmen, mir meine Leibalchimistin dringend abgeraten hatte. Und nehmen wir weiterhin an, ich hätte, in Nichtbeachtung dieses Ratschlags, hernach ... eine größere Menge Wein getrunken."


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Moorn
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23 Beiträge

Erstellt  am: 27 May 2014 :  15:15:28 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
Seneca ist nicht entgangen, dass er durch seine forsche Art den Don irritiert hat. Sicherlich sind derartige Charaktere nicht der normale Umgang seiner Exzellenz.

Mir rufen sich die weisen Worte meines Practos aus Khunchom, während meiner Studienzeit beim Orden, ins Gedächtnis:
Vor jeder Beratung und Behandlung solltest du zunächst das Vertrauen deines Patienten erlangen oder ihm zumindest ein Gefühl des Vertrauens und der Sicherheit geben!
Hier wäre wohl eine ordnungsgemäße Begrüßung und eine langsame Einleitung mit ein paar, zwar unbedeutenden, aber dennoch lockernden Worten sinnvoll gewesen. Dann müsste seine Exzellenz jetzt nicht in umschreibender Form mit mir kommunizieren.
Demzufolge sollte ich nun meine Direktheit ein wenig zügeln und die Führung ein wenig an den Don abgeben um die Konsequenzen meines Fehlers ein wenig abzumildern.


"Nun, Euer Exzellenz, wenn dem so wäre, sollte ich Euch zunächst bitten mir einen Blick auf die Kräuter und Substanzen zu gestatten, insofern noch etwas davon übrig ist.
Weiterhin würde ich Euch nach euren aktuellen Beschwerden fragen, wie z.B. Schwindel, Benommenheit, Übelkeit.
Danach würde ich dann abwägen welche Maßnahme nun die optimale wäre.
In Frage kommen könnten ausleitende Mittel, ein Aderlass oder, je nach Schweregrad, auch ein starkes Schlaf - und Beruhigungsmittel um euch eventuell das bewusste Erleben weiterer Symptome zu ersparen."
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 28 May 2014 :  16:39:58 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius nickte. "Gewiss." Er zögerte einen Augenblick. "Ich hoffe, ich kann mich in dieser Sache ganz auf Eure Diskretion verlassen, Euer Gnaden? Ihr versteht sicherlich, dass ein Mann in meiner Position auf seinen guten Ruf achten muss, Gerüchte und Gerede ständen mir schlecht zu Gesicht. Meine Feinde warten nur auf ein Zeichen der Schwäche." Ein seltsam humorloses Grinsen huschte über sein Gesicht.

Umständlich öffnete er eine schmale, mit silbernen Einlegearbeiten verzierte Mohagoni-Truhe. Als er Diagos warnenden Blick bemerkte erklärte er rasch. "Dies ist ein persönlicher Vorrat, den ich auf Anraten meiner Heilkundigen mit mir führe. Sollten sich darunter zufällig Kräuter oder alchimistische Substanzen finden, deren Verkauf oder Verbreitung gegen die hiesigen Gesetze verstößt, so versichere ich Euch, dass ich sie lediglich zur persönlichen medizinischen Anwendungen und zu ... hesindegefälligen Forschungszwecken mit mir führe."

Der Gesandte starrte einen Augenblick nachdenklich auf den Inhalt der Kiste. "Ich hatte zunächst zwei von diesen hier ... und dann habe ich das dort getrunken, glaube ich ... und dann ..." Er legte nachdenklich die Stirn in Falten und zuckte dann hilflos mit den Schultern. "Ich bedauere, Euer Gnaden, aber so genau kann ich mich nun wirklich nicht mehr daran erinnern." Er lächelte entschuldigend. "Konzentrieren wir uns doch lieber auf meine Beschwerden und was ihr dagegen unternehmen könnt. Schwindel ist vorhanden, Benommenheit ebenso und Übelkeit. In besonderem Maße Übelkeit! Ich will euch nicht mit unappetitlichen Details belästigen."

"Die Sache mit dem Aderlass scheint mir keine gute Idee." Er schauderte. "Grandenblut sollte niemals leichtfertig vergossen werden." Und nach allem was geschehen ist werde ich meine Leibwächter auf jeden hetzen, der sich mir mit einer scharfen Klinge nähert.


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Moorn
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Erstellt  am: 28 May 2014 :  23:31:15 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
Offensichtlich ist der Zustand des Don wirklich nicht der Beste.

Dem Geweihten entgehen weder die Koordinationsstörungen und die geistigen Schwächen des Abgesandten.

Da ihm nicht mal mehr bewusst ist, was er genau nahm, bleibt nur noch der Göttin die Sache zu überlassen. Ich sollte Herrn Paligan daher zu dem Schlafmittel raten.

"Ich respektiere Eure Entscheidung bezüglich des Aderlasses.
Auch braucht sich Euer Exzellenz bezüglich meiner Diskretion keine Sorgen zu machen. Ich bin Geweihter und alles was mir anvertraut wird, verbleibt bei mir, zumindest solange es nicht gegen die Zwölfe geht und hier sehe ich kein Anzeichen dafür.

Um aber zum Wichtigeren zurück zu kommen:
Ich sehe Eure Verfassung als ernst an. Ich befürchte, dass es Euch noch vor Ablauf eines weiteren Stundenglases noch schlechter gehen wird und ohne Aderlass verbleiben die schlechten Säfte in Eurem Körper. Dieser muss nun mit diesen fertig werden. Ob er das schafft, das liegt in den Händen der Göttin. Wir sollten Ihr also die Zeit geben ihr Werk zu tun. Dazu würde ich Euch gerne von meinem Apothekarius ein entsprechend starkes Schlafmittel zubereiten lassen. Zudem könnte dann der Herr Boron euch auch seinen Segen des Vergessens zuteil werden lassen. Das Vergessen Eures Leidens meine ich damit.
Während Eures Schlafes würde ich dann gerne an Eurer Seite verweilen und für Euch zu der Göttin beten.
Ich hoffe auf die Zustimmung von Euer Exzellenz."
Dies sagte Herr Folar bestimmt, aber dennoch mit dem notwendigen Respekt. Auch kann das geschulte Auge eine gewisse Besorgnis im Gesicht des Geweihten erkennen.
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 29 May 2014 :  20:23:32 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Schlafe ein und du wachst nie wieder auf. Decius musste kurz um die Beherrschung seiner Gesichtszüge kämpfen. Er heftete den Blick auf das Gesicht des Geweihten und versuchte seiner Stimme wieder den passenden Ton leichten Geplänkels zu geben. „Ich gehe davon aus, dass dieses starke Schlafmittel keine bedenklichen ... Nebenwirkungen hat? Ich werde in tiefem Schlummer ruhen und auch nicht im Schlaf sprechen?“

Er versuchte den bitteren Geschmack in seinem Mund und das flaue Gefühl in seinem Magen zu ignorieren. „In diesem Fall erscheint mir die von Euch vorgeschlagene Behandlungsweise ... angemessen. Ich bin einverstanden.“

Der Gesandte lächelte matt „Eure selbstlose Besorgnis ist rührend, Euer Gnaden. Ihr erinnert mich an meine gestrenge Beichtmutter Corvina, die gewiss ein ähnliches Vorgehen für angemessen erachten würde. Ich habe keine Einwände gegen Eure Wache über meinen Schlaf.“ Aber ich kann es mir auch nicht leisten, ein Risiko einzugehen. „Meine getreue Leibdienerin Saranya wird Euch bei Eurem aufopferungsvollen Dienst zur Seite stehen.“


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Moorn
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23 Beiträge

Erstellt  am: 30 May 2014 :  13:06:25 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
Ist es die Gesundheit, die diese Unsicherheit in seiner Stimme hervorruft oder ist es mangelndes Vertrauen? Ich weiß von Erzählungen, dass die Al'Anfaner nicht zimperlich mit dem Gebrauch von Giften sein sollen und dass deswegen, in ihren Landen, so etwas ein immenses Risiko sein muss.Ich bin doch aber ein Geweihter der Herrin Peraine, da sollte doch auch ihm klar sein, dass ich, sollte ich einem Lebewesen bewusst schaden zufügen, von der Göttin selbst die schlimmsten Strafen zu erwarten hätte.

Ein kurzer Schauer lief Seneca bei diesem Gedanken über den Rücken. Zum Einen wegen überhaupt der Vorstellung, einen anderen zu vergiften und zum Anderen wegen des Gedanken an die möglichen Strafen der Herrin.

"Euer Exzellenz, Ihr könnt unbesorgt sein, wir setzen dieses Schlafmittel häufig ein, bei unterschiedlichsten Gelegenheiten.

Ihr werdet Euch wenige Augenblicke nach der Einnahme für etwa 8 Stundengläser in allertiefstem Schlaf befinden."

Mit dem Versuch die ganze Situation ein wenig aufzulockern setzte Seneca ein kleines Schmunzeln auf.

"Selbst diejenigen, die sonst nicht im Ansatz in der Lage sind für nur einen Augenblick den Mund zu halten, sind während dieser 8 Stunden absolut still und friedlich."

Wieder etwas ernster:
"Es besteht somit kein Grund zur Besorgnis.

Auch dürft Ihr gerne während Eures Schlafes so viele Personen benennen, die dabei sein sollen, wie es Euer Exzellenz belieben. Ihr solltet diese Personen nur instruieren, dass eine medidative Stille im Raum vorherrschen muss und es sollte keine Störungen durch herein- und herauslaufende Leute geben."

Nach diesen Worten zieht der Geweihte aus seiner Umhängetasche einen Bogen kleinerer Papiere und einen Stift, notiert etwas auf dem Zettel und äußert folgende Bitte:
"Wenn Euer Exzellenz die Güte hätten, einen Boten mit diesem Zettel zum Practor meines Tempels zu senden. Dieser wird Eurem Boten dann das Fläschchen mit dem Mittel aushändigen.
Dieser Bote sollte das Fläschchen gut transportieren. Es ist versiegelt. Sollte das Siegel beschädigt sein, müssten wir ein neues organisieren, was unnötig Zeit verschwenden würde."

Bearbeitet von: Moorn am: 31 May 2014 13:25:53 Uhr
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 31 May 2014 :  22:12:01 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius nickte langsam. „Gut. Ich bin einverstanden.“

Er blickte kurz aber eindringlich zu Diago, der sich bereits anschickte, den Zettel des Geweihten entgegenzunehmen. „Schick einen von unseren eigenen Leuten als Boten, keinen vom Hotelpersonal. Niemand in der Stadt braucht etwas von dieser ... zeitweiligen Schwäche zu erfahren.“ Schon gar nicht Onkel Goldo.

Nachdem der Offizier den Raum verlassen hatte, wandte er sich wieder an Seneca. „Was wird mich das kosten?“ Sein Tonfall machte deutlich, dass er nicht alleine von Geld sprach.


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Moorn
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Erstellt  am: 01 Jun 2014 :  22:22:24 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
"Nun, Euer Exzellenz, die Kirche der gütigen Herrin erwartet eine entsprechende Spende.
Was meinen Lohn angeht, so wisst ihr sicherlich, dass es uns Diener der Gütigen nicht nach Reichtum verlangt. Vielmehr sind wir immer daran interessiert hart für unsere Göttin zu arbeiten.
Wenn ihr also etwas besitzt, was mir hierbei helfen kann, so wäre dies für mich Lohn genug.
Wissen von Eurer Leibmedica, sobald diese Zeit dafür erübrigen kann, seltene Kräuter o.ä., wären hier einige Beispiele, die ich nennen könnte."

Am ehesten erhoffte sich Seneca natürlich hesindegefälliges Wissen. In den Hallen des Ordens finden sich zwar einige ordentliche Werke, aber dennoch gibt es doch ständig neues zu entdecken, was auch noch nicht mit Tinte auf Pergament gebannt wurde.
So könnte er dies als Erster tun und dafür hohes Ansehen bekommen und so ein weitgereister Mann, wie der Gesandte Al'Anfa's, hatte garantiert schon eine Menge gesehen und gehört.
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 03 Jun 2014 :  21:10:13 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius neigte nachdenklich den Kopf und musterte den Geweihten, als hätte er etwas an ihm bemerkt, dass er zuvor übersehen hatte. Er schenkte Seneca ein breites Lächeln. „Euer fehlendes Verlangen nach weltlichem Reichtum...“, ist bedauerlich, „ehrt Euch, Euer Gnaden. Ebenso Eure unermüdliche Suche nach Wissen und Erkenntnis. Das Haus Paligan ist für seinen Wohlstand und seine Großzügigkeit bekannt. Die Spende an den Tempel der gütigen Göttin wird ... angemessen sein.“

Nach einer wohldosierten Pause fuhr er fort. „Hesinde sei gedankt, mir kommt da gerade ein vorzüglicher Gedanke. Vielleicht gibt es etwas, mit dem Al’Anfa Eurem Wunsch entgegenkommen könnte. Ihr müsst wissen, meine Gesandtschaft befand sich vor einigen Monden auf der Grenzfeste Uhdenwacht in der Roten Sichel. Und dies gerade zu der Zeit als dort eine höchst ... mysteriöse Krankheit ausbrach. Meine Leibmedica, Aurora Delazar, war wesentlich daran beteiligt, die Seuche einzudämmen und die bereits Erkrankten vor dem Tod zu bewahren. Ich bin sicher sie wird Euch mit Freuden an den gewonnenen Erkenntnissen teilhaben lassen. Allerdings...“

Die eben noch fröhlichen Züge des Gesandten wandelten sich zu einer wohleinstudierten Miene herzlichen Bedauerns. „Die gute Aurora ist im Augenblick gerade ... nicht hier. Und ich werde mit meinem Gefolge bereits in Kürze nach Waldwacht aufbrechen.“ Er legte sein Stirn in Falten und zählte in Gedanken drei Herzschläge ab. „Doch wartet, das wäre eine Lösung. Wenn Ihr uns auf der Reise begleitet, so könnte Euch Aurora alle relevanten Informationen zukommen lassen. Und selbstverständlich könntet ihr auf der Reise mit allen Mitgliedern meines Gefolges sprechen und sie ausführlich nach ihren Erlebnissen im Zusammenhang mit der Seuche befragen.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Moorn
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23 Beiträge

Erstellt  am: 04 Jun 2014 :  16:28:28 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
Ein verlockendes Angebot. Endlich eine Chance den theologischen Diskussionen zu entfliehen und mich mal wieder meinem eigentlichen Bestreben widmen zu können, der Heilung und Pflege von Kranken. Die Göttin hat meine Gebete erhört, aber wieso sollte sie auch nicht. Immerhin hat sie ja auch diesen Weg für mich gewählt.

Dieser Gedanke reitzt Seneca an dem Angebot in diesem Moment tatsächlich mehr, als die angebotene Information, doch in diesem Moment erreichen auch diese Worte Seneca's Geist!

Aber Moment mal, alle Euphorie zum Trotz, sagte der Don nicht gerade etwas über eine 'MYSTERIÖSE' Seuche. Eine neue Krankheit womöglich, vielleicht etwas noch nicht erforschtes? Dem muss ich mich zunächst als erstes widmen!

"Euer Exzellenz, Euer Angebot ehrt mich. Tatsächlich käme mir eine Reise gelegen. Seit meiner Rückkehr aus Khunchom habe ich meine Zeit nur im Tempel verbracht und leider überwiegen doch die Aufgaben der Seelsorge. In den seltensten Fällen kommt ein Medicus zu uns und bittet uns um Hilfe und dann bleibt auch meistens nichts mehr weiter übrig als die Göttin um Hilfe zu ersuchen.

Daher nehme ich auch sogleich Euer Angebot an.

Aber was noch viel wichtiger ist, eine 'mysteriöse'", Seneca legt hier eine besondere Betonung auf das Wort, "Seuche erwähntet ihr soeben. Diese Informationen sind für mich von ganz besonderem Interesse.
Was mich dabei am Meisten verwundert ist die Tatsache, dass uns hier bisher davon nichts mitgeteilt wurde und dabei nehme ich doch an, dass auch in Uhdenwacht oder der Umgebung sich ein Perainegeweihter aufhalten sollte und gemäß unseres Kodex sind alle Informationen über Seuchen an die Mitglieder des Ordens zu verteilen."

Den nachdenklichen Gesichtsausdruck konnte und wollte Seneca bei diesen Worten nicht tarnen.


Bearbeitet von: Moorn am: 04 Jun 2014 16:29:57 Uhr
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 05 Jun 2014 :  21:39:50 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Jetzt habe ich etwas gefunden, was dich interessiert. Decius musste sich beherrschen, um nicht triumphierend in die Hände zu klatschen. Für einen kurzen Augenblick stahl sich ein zufriedenes Lächeln auf die Züge des Al’Anfaners. Dann wurde er sich wieder seiner Rolle bewusst und brachte rasch seine Mimik unter Kontrolle. „Sehr gut. Seid versichert, dass ich Eure Begleitung sehr zu schätzen weiß, Euer Gnaden.“

Je weniger ich jetzt davon erzähle, um so mehr wird seine Neugier wachsen. Er massierte sich mit der Schwerthand die Schläfen. „Es tut mir sehr Leid, doch unser anregendes Gespräch hat mich sehr ermattet.“ Er musste sich keine große Mühe geben, um seinen Zügen einen leidendenden Ausdruck zu verleihen. Die Erschöpfung und der Schmerz, die er für einige Augenblicke bei Seite geschoben hatte, pochten unerbittlich auf ihr Recht. Eine wirre Müdigkeit begann an seinem nervösen Stimmungshoch zu zerren, und hinter seinen Augen meldeten sich Kopfschmerzen. „Ich versichere Euch, dass all Eure Fragen beantwortet werden – bei einer späteren Gelegenheit.“

„Ich hoffe, Ihr nehmt es mir nicht übel, wenn ich mich ein wenig hinlege.“ Er ließ sich langsam auf das Bett zurücksinken und schloss die Augen. Mit geballter Willenskraft zwang er den Schmerz zurück in seinen Hinterkopf und beobachtete unter fast geschlossenen Wimpern nachdenklich den Peraingeweihten, während er auf die Rückkehr Diagos wartete. Vielleicht war nicht alles schlecht, an diesem Tag...


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Bearbeitet von: Räuberwald am: 06 Jun 2014 14:28:38 Uhr
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KalterAlrik
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 08 Jun 2014 :  20:52:44 Uhr  Profil anzeigen
Diago nickte Ambrosio anerkennend zu, als der Söldner ihm grinsend das Fläschchen überreichte. Er schätzte schnelle und zuverlässige Männer und Ambrosio wusste das. Worte waren überflüssig. Loyalität wurde nicht allein in Gold abgegolten.

Mit schnellen Schritten durchquerte der Offizier den Flur und betrat das Zimmer des Gesandten. Er salutierte flüchtig vor Decius, in dem er die geballte Faust zum Herzen führte, dann hielt er dem Perainegeweihten mit einer angedeuteten Verbeugung das Fläschchen entgegen. „Die bestellte Arznei, Euer Gnaden.“

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Moorn
neues Mitglied


23 Beiträge

Erstellt  am: 10 Jun 2014 :  12:24:08 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
Seneca nimmt erfreut das Flässchen von Diago an. Das Siegel ist unbeschädigt und daher gibt er dem Don den Trank.

"Euer Exzellenz, trinkt dies und empfangt den vergessenden Schlaf Borons, sowie die heilende Hand Peraines."

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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 10 Jun 2014 :  13:50:34 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius beäugte das Fläschchen vorsichtig wie eine giftige Schlange. Seine Hand zuckte nervös, als er es langsam entgegen nahm. "Ich danke Euch, Euer Gnaden." Die weiteren Worte schienen ihm sichtlich schwer zu fallen. "Ich vertraue mich zuversichtlich Eurer ... Obhut an."

Er wechselte einen kurzen Blick mit Diago und seine Lippen formten lautlos den Namen Saranya, dann hob er das Gefäß an die Lippen und lehrte es in einem Zug. Gnädiges Vergessen. Tage wie diesen würde er am liebsten gänzlich vergessen. Er sank langsam auf die Kissen zurück und ergab sich in Borons Arme...


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Hiraya
fleißiges Mitglied


124 Beiträge

Erstellt  am: 10 Jun 2014 :  21:54:12 Uhr  Profil anzeigen
Wenige Momente später betrat Saranya den Raum.

Mit ausdrucksloser Miene warf sie einen kurzen Blick auf den Geweihten, verneigte sich ebenso knapp und ging auf die ihm gegenüberliegende Seite des Bettes, wo sie ihren Platz einnahm. Dort würde sie wachen, die ganze Nacht.

Mit dem Geweihten würde sie kein Wort wechseln. Sie war nicht hier um diesen zu umgarnen auch nicht um ihn zu bedienen. Sie war hier, einzig und allein um ihren Herren zu schützen. Sie war der Dolch der zwischen dem Fremden und dem Leben ihres Herren stand!

Sie hielt den Kopf gesenkt, damit der Fremde nicht sah, dass ihr Blick insgeheim ihn fixierte. Der kalte Stahl zweier Dolche, verborgen unter dem wenigen Stoff, den sie trug, erinnerte sie stets an die immense Bedeutung ihrer Aufgabe. Sie würde nicht müde werden, und wenn es drei Tage dauerte, bis ihr Herr wieder erwachte.


Emerencia Peretoz - Bedienstete der al'anfanischen Gesandtschaft - Silbertaler 1
Zara del Santa Cerbula - Novizin der Herrin Rahja - Weinblatt 1, Spur des Blutes 3
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Daria - Jägerin - Geschichten aus dem Reichsforst 2
Lissi - Magierschülerin - Collegium Magicae 3, Silbergroschen 5
Saranya Ulfgarsdottir - Ehemalige Sklavin - Traumwelten 2/3/4, Silbergroschen 4, Spur des Blutes 2, Zur singenden Herberge 1
Irmgard aus Weiden - Rekrutin der Wehrheimer Kaiseradler - Orklande 3, Bruderzwist 1
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Moorn
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Erstellt  am: 11 Jun 2014 :  13:21:30 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
Das Mittel scheint seine Wirkung zu entfalten, dann wird es nun Zeit zu meditieren und zu beten.

"Oh Herrin Peraine, oh Herr Boron und ihr anderen alveranischen Herrscher, der Körper dieses Sterblichen ist geplagt von den Auswirkungen böser Säfte. Ich flehe Euch um eure Hilfe und Güte an. Wir Sterblichen sind von Unwissen und Fehlerhaftigkeit geplagt, aber Herrin, du hast dich schon seit unser Anbeginn um uns gekümmert, so bitte ich Dich auch dieses Mal um deine Unterstützung. Er beging einen Fehler zu viel des Guten zu sich zu nehmen und er hat durch sein Leiden seinen Preis bezahlt, nun, so bitte ich dich seinen Körper von diesem Übel zu befreien das durch seine Adern fließt.

Es Sei!"

Nach diesen Worten sieht man in Senecas Augen einen Ausdruck, der an eine Trance erinnert. Er ist nun in tiefer Meditation und in Zwiesprache mit den alveranischen Versunken. Die nächsten 7 Stundengläser bis zum Erwachen des Granden wird er nun in diesem Zustand verweilen.

Bearbeitet von: Moorn am: 11 Jun 2014 13:24:00 Uhr
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Hiraya
fleißiges Mitglied


124 Beiträge

Erstellt  am: 11 Jun 2014 :  17:57:42 Uhr  Profil anzeigen
Unwillkürlich löste sich Saranya aus ihrer Anspannung.
Der Heiler schien echt zu sein.
Don Decius schlief wie ein Baby. So friedlich hatte Saranya ihn seit Jahren nicht mehr gesehen, wenn überhaupt jemals.

Es war niemand da, der sie beobachtete, also war es egal, ob sie den Blick weiter gesenkt hielt oder nicht.
Neugierig beäugte sie den Geweihten genauer. In seiner Medidation sah er fast so aus, als würde auch er schlafen.

Ihr wurde bewusst, wie müde sie war.
Aber wer konnte schon wissen, ob der Fremde nicht einfach nur darauf wartete, dass sie unaufmerksam wurde?
Außerdem musste sie aufpassen, dass sie sich nicht an einem der Dolche schnitt, die an ihrem Oberschenkel befestigt waren. Immerhin war einer von beiden in Betäubungsgift getränkt.


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Räuberwald
Senior Mitglied


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Erstellt  am: 12 Jun 2014 :  14:49:41 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Teil 4

Hotel Seelander, Reichsstadt Gareth, Königreich Garetien,
4. Efferd 1037 BF, Rohalstag, am Vormittag


Ruhe... Frieden... Sicherheit...

Langsam öffnete Decius die Augen und das Gefühl umfassender Geborgenheit zerbrach.

Er blinzelte mehrmals angestrengt, bis er sich an das überraschend helle Licht der Vormittagssonne gewöhnt hatte, das gedämpft durch die zugezogenen Vorhänge in dem Raum fiel. Vergeblich suchte er nach einer Spur der Kopfschmerzen des vergangenen Abends. Sie waren fort. Auch sein Magen schien sich beruhigt zu haben. Er drehte langsam den Kopf und erkannte, dass der Peraingeweihte noch immer geduldig an seinem Bett ausharrte. Auf der ihm gegenüberliegenden Seite stand Saranya in stummer Bereitschaft. Ihre sonst tadellose Haltung wirkte leicht verkrampft und sie schien Mühe zu haben, ein Gähnen zu unterdrücken. Auch der Perainegeweihte wirkte erschöpft. Es schien, als hätten die Beiden tatsächlich die ganze Nacht über kein Auge zugetan.

Mit ausgestrecktem Arm deutete er auf seinen Becher. "Wasser." Seine Stimme klang ungewohnt heiser. Nachdem ihm Saranya eingeschenkt hatte richtete er sich im Bett auf. Während die Dienerin die Kissen in seinem Rücken zurecht rückte nahm er einen tiefen Schluck. Die Flüssigkeit war absolut geschmacklos. Ich verstehe nicht, wie jemand freiwillig so etwas trinken kann. Angewiedert gab er den Becher an Saranya zurück und bedeutete ihr, ihm stattdessen verdünnten Wein zu bringen.

Er formte etwas ungelenk ein freundliches Lächeln auf seine Lippen und wandte sich an Seneca. Als er sprach klang in seiner Stimme echte Dankbarkeit mit. "Ich danke Euch für Eure Hilfe, Euren Rat und die unermüdliche Wache an meinem Krankenlager, Euer Gnaden. Ich fürchte diese Nacht hat Euch beinahe ebenso sehr erschöpft, wie sie mich erquickt hat. Ihr habt Euch einige erholsame Stunden Schlaf wahrlich verdient und ich will Euch jetzt nicht länger davon abhalten. Doch lade ich Euch ein, am späteren Nachmittag, nachdem Ihr geruht habt, noch einmal zurückzukommen, auf das wir unser Gespräch über die Ereignisse in Uhdenwacht dann fortsetzen können."

Saranya kehrte mit einem kristallenen Weinpokal zurück und er nahm ihn erleichtert entgegen. "Es ist gut, Kind. Für den Augenblick benötige ich deine Dienste nicht länger. Führe seine Gnaden hinaus und dann lege dich schlafen. Mit diesen Müdigkeitsringen unter den Augen bist du kein sonderlich anregender Anblick."

Er machte es sich auf den Kissen bequem und ließ seinen Blick gedankenverloren über die mit Blumenmustern verzierte Zimmerdecke schweifen. Ruhe... Frieden... und Sorgen.


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Bearbeitet von: Räuberwald am: 12 Jun 2014 14:50:19 Uhr
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Cervantez
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Erstellt  am: 16 Jun 2014 :  11:20:03 Uhr  Profil anzeigen
Fiorenzo tänzelte mit eleganten Schritten in den Raum. In den langen aufwändig manikürten Fingern trug er einen Stapel Briefe. „Ich habe dich beim Abendessen vermisst“, flötete er heiter. „Und beim Frühstück.“

„Beim Abendessen musste ich mich noch übergeben“, erwiderte Decius grimmig. „Du hättest nicht viel Vergnügen an mir gehabt.“

„Hast du das jetzt hinter dir?“, fragte Fiorenzo ernsthaft besorgt und hielt vorsichtig Abstand.

„Ja. Es hat nicht geholfen.“ Er fletschte freudlos die Zähne. „Ein Leben in Trümmern mit Erbrechen ist immer noch ein Leben in Trümmern.“

„Du meine Güte, sind wir heute aber wieder mal theatralisch.“ Fiorenzo spreizte affektiert die Finger. „Man könnte meinen der Perainediener hätte dich die ganze Nacht zur Ader gelassen.“

Decius warf ihm einen finsteren Blick zu. Sein Kinn zuckte kurz.

Er beschloss, den Bogen besser nicht zu überspannen und reichte dem Legaten hastig die verschnürten Pergamente. „Diese Briefe liegen schon seit Wochen ungeöffnet herum. Saranya hat erzählt, seine Gnaden Seneca hält es für klug, wenn du noch eine Weile Ruhe hältst. Und wenn du ohnehin den Tag im Bett verbringst, könntest du vielleicht endlich einmal die Korrespondenz durchsehen. Es sind bestimmt Zusagen für die Hochzeitsfeier dabei.“

Die Miene des Granden verdüsterte sich und Fiorenzo trippelte eilig hinaus, ehe der Legat noch auf den Gedanken kam, seinen Weinpokal nach ihm zu werfen. Wenn Decius in dieser Stimmung war, war einfach nichts mit ihm anzufangen.

Rhys Caelman, albernischer Leibdiener - LvT8
Fiorenzo Ramon Nobleza, Berater des al'anfanischen Legaten - TW2-4, SilG4-5, RF1-2, SilT
Emano Perval, Offizier der Schwarzen Armada - KuT2
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Räuberwald
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812 Beiträge

Erstellt  am: 16 Jun 2014 :  19:33:59 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Mit verdrießlicher Miene griff Decius nach dem ersten Brief und brach das Siegel. Beim Lesen des Schreibens hellten sich seine Züge sichtlich auf.

Werter Don Decius Paligan

Gerne nehme ich die Einladung zu der Hochzeit von Ritters Tanrik Eichenherz und Donna Bellana Gorrodez-Paligan an.
Es erfreut mich sehr diese Einladung bekommen zu haben.

Bitte lasset mir ein paar Hinweise bezüglich eines geeigneten Geschenkes für die Brautleute zukommen, da ich das Paar nicht so gut kenne wie ihr.

Meine besten Wünsche für das Paar
Silvo Fenyago Shiagwen von Satarios zu Phecano


Er lächelte nachdenklich. Dies war zweifelsohne ein Gast, dessen Anwesenheit den Hochzeitsfeierlichkeiten zusätzlichen Glanz verleihen würde. Fiorenzos Begeisterung würde keine Grenzen kennen, wenn er die Neuigkeit erfuhr.


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Thalia86
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Erstellt  am: 17 Jun 2014 :  07:45:42 Uhr  Profil anzeigen
„Euer Exzellenz?“ Junivera stand im Türrahmen zu Don Decius Zimmer. In den Händen hielt sie ein großes Silbertablett, welches üppig gefüllt war mit Köstlichkeiten. Der Duft von frischem weißem Brot stieg verlockend von ihm auf. Der Legat indes schien sie nicht zu bemerken, so vertieft war er in den Brief, den er grade studierte. „Eure Exzellenz?“, versuchte sie es noch einmal etwas lauter, da sie auf Grund des Tabletts keine Möglichkeit zum Anklopfen hatte.

Endlich sah der Gesandte von seinem Brief zu ihr auf. Zu ihrer Erleichterung, stellte die Gelehrte fest, dass er wesentlich besser und frischer aussah, als an ihrem Abschied am Abend zuvor. Lächelnd trat sie auf ihn zu. „Eure Exzellenz, ich hoffe es geht euch besser? Fiorenzo Nobleza meinte ihr wollt den Tag mit der Durchsicht verschiedener Korrespondenzen verbringen und ich könnte euch dabei zu Hand gehen. Aber vorher solltet ihr unbedingt noch etwas zu euch nehmen. Saranya, das gute Kind, hat sich zur wohlverdienten Ruhe begeben und dieser Lucan lies sich nicht finden, also habe ich euch etwas mitgebracht.“, sagte Junivera und bot dem Granden das Tablett da.
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Räuberwald
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Erstellt  am: 17 Jun 2014 :  12:59:47 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
„Ah Winterkalt, sehr gut. Ich könnte durchaus jemanden gebrauchen, der mir in dieser Sache assistiert.“ Er wies mit sichtlich gemischten Gefühlen auf den Stapel an Briefen und bedeutete ihr, das Tablett neben dem Bett abzustellen.

Mit einem Nicken forderte er sie auf, sich einen Stuhl ans Bett zu stellen. „Am besten Ihr fertigt eine Art Liste an. Wer kommt, wer hat abgesagt, welche der Schreiben bedürfen einer persönlichen Antwort und so weiter. All diese vielen kleine Details, die nur all zu leicht vergessen gehen, wenn man sie nicht niederschreibt.“

Er riss gedankenverloren ein Stück Brot ab und knabberte daran. Dann schob er Junivera das bereits gelesene Pergament zu und griff er nach dem nächsten Brief.

Werter Don Decius Paligan!

Ich fuehle mich geehrt, von Euch diese Einladung zu erhalten.

Auch wenn bis zu diesem frohen Ereignis noch viel Wasser den Grossen Fluss gen Havena fliesst, muss ich Euch doch mitteilen, dass ich zu dieser Zeit leider anderswertig sein werde. Somit moechte ich mich entschuldigen, dass ich nicht zu den Feierlichkeiten des Traviabunte zugegen sein kann.

Ich sende aber trotzdem dem Brautpaar die besten Wuensche. Moege ihnen ein langes Leben gegeben sein und schenke ihnen Rahja jede Menge Kinder.

Hochachtungsvoll

Gesiegelt und unterzeichnet

Gero von Hirschfurten zu Streitacker


Decius grinste wölfisch. Vor allem viele Kinder. Gab es eine bessere Methode, den Feind zu verwirren, als dass man die Ziele vermehrte?

Ohne aufzublicken reichte er Junivera den Brief und griff nach dem nächsten.


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Räuberwald
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Erstellt  am: 17 Jun 2014 :  19:21:02 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Der nächste Brief schien eine weite Wegstrecke zurückgelegt zu haben. Neugierig öffnete er ihn und blickte hinein.

Werter Don Decius,

habt Dank für Eure Einladung, die ich wenn auch verspätet so doch mit großem Wohlwollen gelesen habe.

Natürlich wird meine Wenigkeit an den Festlichkeiten teilnehmen.

Gegeben zu Khunchum

Khadim al'Tanui ay Ghantabir


Nachdenklich hob er die Augenbrauen. Mit Blick auf den niemals versiegenden Redefluss und den Hang zur blumigen und ausufernden Sprache, der den meisten Tulamiden zueigen war, erschien ihm Khadims Antwort überraschend knapp gehalten. Sparsam an Worten und Tinte, aber immerhin eine Zusage.

Er gab den Brief an Junivera weiter.


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Thalia86
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76 Beiträge

Erstellt  am: 17 Jun 2014 :  21:01:32 Uhr  Profil anzeigen
Sorgsam nahm die junge Advokatin jeden Brief entgegen und trug die Namen in die jeweilige Spalte ihrer Liste ein.
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 18 Jun 2014 :  09:05:47 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius hatte sich erfolgreich durch eine Reihe weiterer Zu- und Absageschreiben gearbeitet, als er auf einen Brief mit Siegelband in den Farben des Regenbogens und gesiegelt mit dem Bildnis einer Eidechse stieß. Er schmunzelte versonnen. Sieh einer an.

Mein lieber Decius,

ich habe mich sehr über euren Brief gefreut, zum einen, weil ich höchst selten überhaupt Post erhalte und zum anderen natürlich ob des so geschätzten Absenders und des so erfreulichen Inhaltes.

Nur all zu gern werde ich bei dem feierlichen Anlass zugegen sein - zumal ich mich zwischenzeitlich in Wolfswacht niedergelassen habe um den guten Leuten dort mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wie ich es ihnen bereits bei meiner Ankunft dort versprochen hatte.

So würde es wohl auch mir zufallen, dass glückliche Paar zu trauen - aber keine Angst, mir ist durchaus bewusst, dass solch eine Eheschließung in Adelskreisen wohl für einiges Kopfschütteln und Naserümpfen sorgen würde. Ich kann diese Ansicht zwar weder gutheißen noch nachvollziehen, doch wäre es nicht im Sinne der jungen Göttin nun meinerseits jemandem etwas aufzudrängen, was nicht seinem Wunsch und Willen entspricht.
Und so würde ich euch anbieten, zu Gunsten meines Bruders in die zweite Reihe zurück zu treten, um dem Brautpaar eine standesgemäße Trauung zu ermöglichen - die Segnung ihrer Kinder werde ich mir jedoch nicht nehmen lassen.


Sehr gut. Damit war ein weiteres mögliches Hindernis elegant umschifft. Gut gelaunt las er weiter.

Eins muss ich jedoch noch zu bedenken geben: Ihr seid euch doch sicherlich noch der Prophezeiung gewahr, nach der nur der wahren Liebe Kuss den Fluch von Tanrik nehmen kann.
Und so kann ich der von euch angestrebten Ehe nur zustimmen, wenn die werte Bellana Willens und in der Lage ist, Tanrik freizugeben, so nicht sie diese Wahre Liebe sein sollte. Ein Ehebund steht dem - zumindest in meinen Augen - nicht im Wege, doch mag dies aus Sicht eines Adligen anders sein.
Denn niemals kann ich es zulassen, dass das Glück eines oder gar vieler Menschen dem politischen Kalkül geopfert wird.

Ich hoffe, ihr könnt mich verstehen und werdet mit eurem allseits bekanntem Geschick im Umgang mit delikaten Angelegenheiten auch für dieses Dilemma eine Lösung finden.

In freudiger Erwartung auf ein baldiges, glückliches Wiedersehen

Tsaiane von Gerrich
Dienerin der Herrin Tsa
Dorfgeweihte von Wolfswacht


Für einige Herzschläge starrte Decius fassungslos auf das Pergament in seinen Händen. Die Buchstaben zerflossen vor seinen Augen zu unleserlichen Schnörkeln. Rude von Gareth, lass klüglich dir raten, raunte das alte Zitat durch sein Gedächtnis, die Kirche der Tsa hat dich verkauft und verraten....

Dann brach es aus ihm hervor. „Was in Borons Namen glaubt diese Frau wer sie ist?!“ Erregt ballte er die Hände zu Fäusten.

Niemals kann ich es zulassen, dass das Glück eines oder gar vieler Menschen dem politischen Kalkül geopfert wird“, zitierte er in schlechter Imitation der Tsageweihten die Worte des Briefs. „Als ob in noblen Kreisen jemals eine Ehe geschlossen worden wäre, bei der nicht politische Motive im Vordergrund gestanden hätten!“ Mit zuckenden Fingern knüllte er das Pergament zusammen. „Das Arrangieren dieser Verbindung hat mich drei Jahre meines Lebens gekostet. Interessiert es irgendjemanden, was ich dafür geopfert habe?!“

Wutentbrannt hob er den zerknüllten Brief und schleuderte ihn von sich. Erst im letzten Moment wurde ihm bewusst, dass sein Wurf geradewegs auf Junivera zielte. Gerade noch gelang es ihm, die Richtung leicht korrigieren, so dass das Wurfgeschoss die Advokatin knapp verfehlte.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Erstellt  am: 18 Jun 2014 :  12:08:38 Uhr  Profil anzeigen
Erschrocken hob Junivera ihr Haupt, als der Gesandte zu toben begann. Er schien sie in seiner Wut gar nicht mehr zu bemerken, bis das Wurfgeschoß gefährlich nahe an ihrem Kopf vorbei flog.

Einen Moment war die Advokatin sprachlos und eine Stille legte sich in den Raum. Sie atmete einmal tief durch und fand ihre Fassung wieder. „Normalerweise schätze ich es, wenn Männer im Bett temperamentvoll sind.“, sagte sie trocken, aber mit dem Anflug eines Grinsens und legte ihre Listen zur Seite.

Schnell erhob sie sich von ihrem Stuhl und hob den zerknüllten Brief vom Boden auf. Sie glättete das Papier mit geschickten Fingern und las ihn stirnrunzelnd durch. „Was soll das heißen, den Fluch von Tanrik nehmen? Von welcher Prophezeiung spricht diese Geweihte?“ Unbewusst verschränkte die Gelehrte die Arme vor der Brust und sah Decius direkt in die Augen. „Eure Exzellenz, ich bitte euch, mich über diese Angelegenheit umfassend in Kenntnis zu setzen.“
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