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Seite: von 6

Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 19 Jun 2014 :  11:43:50 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius quittierte ihre schlagfertige Reaktion mit einem anerkennenden Nicken. Leicht verspätet verzog er pflichtschuldig einen Mundwinkel zur unechten Imitation eines Grinsens.

Grimmig deutete er auf das Papier in Juniveras Händen. "Dieser Brief lag wahrscheinlich schon seit einigen Wochen ungeöffnet im Stapel der Antwortschreiben auf die Hochzeitseinladung. Hätte ich geahnt was darin steht...", dann hätte ich Onkel Goldo gegenüber den Mund nicht ganz so voll genommen. Er widerstand dem kindlichen Drang, sein Gesicht in den Kissen zu vergraben und die Decke über den Kopf zu ziehen und suchte stattdessen den Blick der Advokatin. "Wir müssen dringend ein Antwortschreiben formulieren auf diesen...", er zögerte; nach dem Zucken seiner Lippen zu urteilen korrigierte er mindestens zweimal seine Wortwahl,"... Versuch uns unter Druck zu setzen."

"Aber zuvor", er bedeutete Junivera wieder Platz zu nehmen, "sollt Ihr erfahren, worum es bei dieser Sache geht." Für einige Herzschläge suchte er nach den rechten Worten, um seine Erklärung zu beginnen und entschied sich dann dafür, etwas weiter auszuholen. "Gewiss hat man Euch Märchen und wundersame Geschichten von strahlenden Helden, Feenzaubern und dunklen Flüchen erzählt, als ihr ein kleines Kind wart. Die meisten dieser Geschichten sind harmlose Spinnereien. Der einfältige Bauernsohn findet die goldene Dukatenziege und kann seine Familie vor dem Verhungern bewahren. Die mutige Rittfrau erschlägt den dreiköpfigen Riesenlindwurm und erhält zum Lohn die Hand des schönen Prinzen. Der ehrliche Mann triumphiert über seinen verschlagenen Widersacher und all dieser Unsinn." Decius schürzte verächtlich die Lippen, doch sofort zog er sie wieder gerade. "Aber es gibt auch einige Märchen, die einen wahren Kern haben. Geschichten, die nur erdacht wurden, um eine noch viel düsterere Wahrheit zu verharmlosen."

Er holte tief Luft. "Der Reichsforst ist unsagbar alt. Es gibt Orte in diesem Wald, an denen die Mauern zwischen den Welten dünn sind. Dort gibt es Wege, die einem den Übergang gestatten, in eine andere Welt. Eine Welt jenseits von Dere, in der die Gesetze Satinavs nicht mehr gelten. Eine Anderswelt, in der Träume - und Alpträume - Realität werden können und in der man Dinge ... ungeschehen machen kann. Mein Schwager in Praios, Tanrik Eichenherz, er hat ... eine besondere Verbindung zu dieser anderen Welt. Und von dort stammt auch der Fluch, unter dem er leidet."


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Thalia86
Junior Mitglied


76 Beiträge

Erstellt  am: 19 Jun 2014 :  14:36:57 Uhr  Profil anzeigen
„Ihr solltet eure Korrespondenzen nicht solange unbearbeitet lassen, Exzellenz.“, sagte Junivera sanft tadelnd. „Wenn ihr wünscht werde ich mich zukünftig um die rasche Durchsicht eurer Briefe kümmern.“

Die junge Gelehrte nahm wieder auf dem Stuhl neben dem Bett platz und lauschte aufmerksam den Worten des Legaten. „Eine Anderswelt? Fürwahr, wenn dies nicht aus eurem Munde kommen würde, hielte ich es tatsächlich für ein Ammenmärchen. Was also bewirkt nun dieser Fluch?“

Nachdenklich legte Junivera einen Finger auf die Lippen. „Andererseits ist es vielleicht auch gar nicht so wichtig. Wenn dieser Fluch, wie in dem Brief beschrieben durch den Kuss der wahren Liebe – was für ein Unsinn, fügte sie in Gedanken hinzu- gebrochen wird, haben wir vermutlich gar kein Problem. Die Grandessa wurde mir als sehr klug, überaus gütig und bezaubernd schön beschrieben, welche Frau könnte das Herz eines edlen Ritters schneller im Sturm erobern, als eure liebreizende Anverwandte?“
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KalterAlrik
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 19 Jun 2014 :  20:35:00 Uhr  Profil anzeigen
Noch ehe Decius antworten konnte, öffnete sich die Tür und Diago betrat das Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich, salutierte vor dem Legaten und nickte Junivera höflich zu.

„Auf dem Flur wartet eine Schreiberin des Aventurischen Boten, Elida Altschulz. Sie interessiert sich für die Hochzeit und bittet um ein Gespräch.“ Er legte eine bedeutungsschwere Pause ein. „Soll ich sie fortschicken oder wirst du sie empfangen?“ Seine Miene war ausdruckslos, aber seine Stimme ließ keine Zweifel daran, welche Entscheidung er für die bessere hielt.

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 19 Jun 2014 :  23:45:53 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius erwog kurz die Alternativen. Er kam nicht umhin sich einzugestehen, dass das Interesse der Tintenkleckserin ihm schmeichelte. Es konnte schwerlich schaden, wenn der Aventurische Bote über die Ereignisse in Waldwacht berichtete. „Ich werde sie hier empfangen. Lass sie noch einige Augenblicke warten, dann bring sie herein.“

Nachdem der Offizier den Raum verlassen hatte wandte er sich wieder an Junivera. „Ihr übernehmt bis auf weiteres die Korrespondenz.“ Er deutete auf die noch ungelesenen Briefe. „Seht alles durch, ergänzt die Listen und informiert mich, wenn etwas von Belang darin steht.“

Decius senkte die Stimme. „Was diesen Fluch und seine ... Folgen angeht, so werden wir bei späterer Gelegenheit weiter darüber sprechen. Aber ihr habt ganz recht, es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass Bellana dazu ausersehen ist, sich als Tanriks wahre Liebe zu erweisen. Es wird keine Probleme geben. Oder zumindest...“, sein Blick wurde kühl, „sollte es lieber keine geben.“ Wenn es jemand schafft, die ganze Sache innerhalb kürzester Zeit zum Scheitern zu bringen, dann ist es Bellana. Aber diesmal werde ich es schaffen. Irgendwie.

Er bedeutete Junivera einen weiteren Stuhl für die Botenschreiberin nahe des Betts aufzustellen und dann ihren eigenen Platz wieder einzunehmen. „Ihr kennt diese garethischen Schreiberlinge besser als ich. Bleibt hier und steht mir falls nötig mit Eurem Rat zur Seite. Gibt es etwas von grundsätzlicher Art, das ich beachten sollte?“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Thalia86
Junior Mitglied


76 Beiträge

Erstellt  am: 20 Jun 2014 :  07:47:40 Uhr  Profil anzeigen
Junivera erwiderte Diagos Nicken und schenkte ihm ein Lächeln.

Stirnrunzelnd nahm sie die Entscheidung, die Schreiberin zu Empfangen zur Kenntnis. Er will sie hier im Bett empfangen? „Wie ihr wünscht, Exzellenz.“ Sorgsam räumte sie die Listen und Briefe fort und achtete darauf, dass der Brief der Tsa-Geweihten nicht zu sehen war.

Auf Don Decius Wunsch hin, rückte sie einen weiteren Stuhl ans Bett. Bevor sie sich selber wieder setzte, sah sie sich im Zimmer um. Auf einem kleinen Tisch, fand sie eine Schüssel und einen Waschkrug, daneben einen edel verzierten Kamm. Eiligst ging sie hinüber und goss das kalte klare Wasser in die Waschschüssel und trug sie zum Gesandten hinüber. „Wenn ihr darauf besteht die Dame hier und jetzt zu empfangen, so solltet ihr euch vorher ein wenig frisch machen. Es tut mir Leid, dass ich euch nur kaltes Wasser anbieten kann.“, sagte sie und drückte Decius die Schüssel und ein sauberes Tuch in die Hand und reichte ihm anschließend den Kamm. Während sie alles wieder forträumte, riet sie ihm: „Die garethischen Schreiberlinge haben ein Talent tief zu Blicken und auf die kleinsten Details zu achten, gebt auf eure Worte acht, auf das sie sie euch nicht im Munde herumdreht.“

Daraufhin nahm die Advokatin wider auf ihrem Stuhl platz. „Ich hoffe Capitan Diago bringt Lucan mit“, seufzte sie, „ansonsten werde ich wohl, den Gast mit Wein bewirten müssen und was würde das für einen Eindruck machen?“
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 21 Jun 2014 :  12:12:55 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius kräuselte bei der Vorstellung amüsiert die Lippen wurde dann aber rasch wieder ernst. „Der eklatante Mangel an Dienstpersonal innerhalb meiner Entourage ist in der Tat ein höchst
unbefriedigender Zustand.“ Er seufzte. „Lucan ist ein guter Junge, aber er ist oft gerade nicht zur Hand, wenn man ihn einmal benötigt und für schwere Arbeiten ohnehin nicht zu gebrauchen.“ Sein Blick wurde weich. „Saranya ist recht tauglich, aber sie muss auch einmal schlafen. Hätte ich drei oder vier von ihrer Sorte, dann sähe die Sache anders aus.“

Er griff in die Schatulle auf seinem Nachtisch und entnahm die mit schwarzen Opalen besetzte Amtskette. „Ich werde mit Fiorenzo sprechen. Vielleicht gelingt es ihm, vor der Hochzeit noch etwas zusätzliches Dienstpersonal anzuwerben.“ Er zog die Kette über den Kopf. Es folgte eine schwarze Schärpe, auf der ein gekrönter Rabe aus massivem Gold prangte. Zuletzt legte er einige pompöse edelsteingeschmückte Goldringe an. Er fletschte die Zähne zu einem ironischen Grinsen. „Der Glanz des Hauses Paligan. Wir wollen der guten Frau schließlich den Eindruck bieten, den sie zweifelsohne von Al’Anfa erwartet.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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KalterAlrik
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 21 Jun 2014 :  14:17:35 Uhr  Profil anzeigen
Diago klopfte und öffnete nach der halblauten Aufforderung des Gesandten die Tür. Nach ihm betrat eine Frau in garethischer Tracht, Kohlestift und Schreibblock bereits in der Hand, das Zimmer. Die Neugier stand ihr ins Gesicht geschrieben.

In einigem Abstand folgte Lucan, auf den Fingerspitzen ein silbernes Tablett balancierend. Seine lange Miene sprach Bände. Es schien ihn zu fuchsen, dass es ihm diesmal nicht gelungen war Diagos wachsamem Blick zu entkommen und sich vor der Arbeit zu drücken.

„Die Dame Elida Altschulz, achtbare Schreiberin des Aventurischen Boten“, stellte Diago die Frau vor. Er schloss die Tür und wählte dann eine Position im Rücken der Schreiberin, die es ihm ermöglichte ihre Hände im Blick zu behalten und zugleich den gesamte Raum zu überblicken, ohne den Kopf drehen zu müssen.

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 21 Jun 2014 :  22:17:53 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius musterte die Frau kurz und neigte dann höflich den Kopf zum Gruß. „Die Zwölfe zum Gruße, Frau Altschulz.“ Wie von selbst formten sich seine Lippen zu einem freundlichen aber wenig verbindlichen Lächeln.

Die Botenschreiberin verbeugte sich artig. „Exzellenz, ich danke Euch, dass Ihr mich empfangt. Ihr seid gewiss ein vielbeschäftigter Mann und ich will Eure Zeit nicht über die Gebühr in Anspruch nehmen. Ich werde daher, Euer Einverständnis vorausgesetzt, direkt mit meinen Fragen beginnen.“

Das Nicken des Gesandten war kaum mehr als ein unmerkliches Neigen des Kopfes. „Sicher. Sprecht nur frei heraus.“

„Zunächst eine Frage zu den aktuellen Gerüchten in der Stadt, wenn Ihr erlaubt. In gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen wird darüber spekuliert, dass Eure Verwandte Argiope Paligan bei der Vergabe der vakanten Reichserzämter bedacht werden soll. Sie ist offenbar als neue Reichstruchsessin im Gespräch?“

Decius bemühte sich um eine ausdruckslose Miene während er in Gedanken die Augen verdrehte. Er zwang sich zu einem weiteren dieser Lächeln ohne jede Verbindlichkeit und antwortete mit honigsüßer Freundlichkeit. „Ich bin davon überzeugt, dass diese Entscheidungen allein unter Gesichtspunkten der fachlichen Befähigung und gänzlich frei von jedweder familiären und verwandtschaftlichen Protektion oder Begünstigung getroffen werden. Meine Tante, die Schwester der Kaiserin-Witwe, ist eine Frau von enormer politischer Erfahrung. Sie hat über Jahrzehnte außerordentliche und treue Dienste für das Mittelreich und das Kaiserhaus geleistet. Sie hat dieses verantwortungsvolle Amt zweifelsohne in höchstem Maße verdient.“ Die Worte klebten ihm bitter auf der Zunge. Ich habe auch außerordentliche und treue Dienste geleistet, nur weigert sich alle Welt das anzuerkennen.

Die Schreiberin machte sich einige rasche Notizen während sie fortfuhr. „Kommen wir zur Hochzeit. Ich nehme an, dies ist der Grund Eures Hierseins?“

Decius beschränkte seine Antwort auf ein Nicken. Die Frage erschien ihm wenig originell. Was glaubte diese Frau wohl warum er sonst unterwegs nach Waldwacht war.

„Ich vermute, diese Verbindung erfüllt Euch mit großem Stolz?“

Decius unterdrückte ein gelangweiltes Gähnen. „In der Tat, immerhin war ich es, der die Eheschließung arrangiert hat.“

Elida blickte irritiert von ihren Notizen auf. Für einen Augenblick zeichnete sich Verwirrung auf ihren Zügen ab. Sie schien etwas nachfragen zu wollen überlegte es sich dann aber anders und blätterte stattdessen einige Seiten in ihrem Block zurück. „Vom Oberhaupt Eures Hauses, Eurem Onkel Goldo Paligan, erhielt ich auf meine Frage nach seiner Meinung zu der anstehenden Verbindung die folgende Sentenz: Ich gratuliere meiner Großnichte und meinem Großneffen zur Hochzeit und bin erfreut zu sehen, dass das Haus Paligan sogar im fernen Mittelreich regiert. Würdet ihr Euch dieser ... äh Interpretation der Dinge anschließen?“

Die Stille, die auf diese Worte folgte war mit Händen greifbar. Die Botenschreiberin fuhr sich nervös mit dem Stift durch die Haare und blickte unsicher von einem zum anderen.

„Ihr seid überhaupt nicht wegen der Hochzeit in Waldwacht hier“, stellte der Gesandte schließlich mit gefährlich leiser Stimme fest.

Elida blickte ihn verständnislos an. „In Waldwacht?“

Decius Lächeln war zu einer Maske gefroren, als er sich im Bett aufrichtete und mit erhobenem Arm zur Tür deutete. „Raus!“


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KalterAlrik
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 21 Jun 2014 :  23:39:20 Uhr  Profil anzeigen
„Hier geht es hinaus, bitte, meine Dame“, erklärte Diago höflich und geleitete die sich konsterniert umblickende Schreiberin mit sanfter Gewalt aus dem Zimmer.

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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 22 Jun 2014 :  00:31:25 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Erschöpft ließ Decius sich zurück auf die Kissen sinken. Da war sie wieder, die große kaiserliche Hochzeit. Diese ignorante Tintenklekserin hatte nicht einmal gewusst, dass bereits in wenigen Wochen die Eheschließung von Tanrik und Bellana in Waldwacht stattfinden würde. Und warum sollte sie auch. Was war schon die Verbindung eines kleinen Adligen mit einer unbedeutenden Grandentochter gegen die alles überstrahlende kaiserliche Hochzeit. Xeledon spottet meiner. Ich wurde betrogen um meinen Triumph, betrogen um alle Mühen und Opfer, die ich gebracht habe. Ich sollte jetzt Wut empfinden. Aber ich empfinde keine Wut. Ich empfinde überhaupt nichts.

Er fühlte sich mit einem mal unendlich müde. Mit einer schwachen Handbewegung bedeutete er Junivera und Lucan sich zu entfernen. „Lasst mich allein.“


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Thalia86
Junior Mitglied


76 Beiträge

Erstellt  am: 22 Jun 2014 :  19:46:22 Uhr  Profil anzeigen
Gehorsam erhob sich Junivera von ihrem Stuhl. Die Anspannung im Raum war mit Händen zu greifen. Schnell griff sie sich die zuvor verborgenen Briefe und Listen, um deren Bearbeitung in den ihr zugeteilten Räumlichkeiten fortzusetzen.

An der Tür zögerte sie kurz und drehte sich noch einmal zu Decius um. Sie wollte ihm gerne noch etwas sagen, kein Wort des Spottes, wie es oft ihre Art war, sondern eher ein Wort des Verständnisses. Doch die Worte blieben aus, ihr Mitleid würde ihn nur noch mehr kränken. So beließ sie es bei einer kurzen Verbeugung und ging durch die Tür. Lucan folgte ihr sichtlich erleichtert auf dem Fuße.
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 23 Jun 2014 :  20:12:52 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Teil 5

Hotel Seelander, Reichsstadt Gareth, Königreich Garetien,
4. Efferd 1037 BF, Rohalstag, am Nachmittag


Der wärmende Schein der Nachmittagssonne fiel durch die verzierten Bleiglasfenster in das großzügig geschnittene Empfangszimmer, dass das Zentrum der von der alanfanischen Gesandtschaft angemieteten Räume bildete. Ungeachtet des guten Wetters lag eine merklich gedrückte Stimmung wie eine düstere Wolke über dem Raum. Diago und Fiorenzo hatten ihre Plätze so gewählt, dass Junivera zwischen ihnen beiden saß. Diago schaute nicht zu Fiorenzo. Fiorenzo schaute nicht zu ihm. Lucan war in einem unbeobachteten Moment aus dem Raum gehuscht, Saranya erholte sich noch von der durchwachten Nacht. An Tagen wie diesen war die Abwesenheit und der Borongeweihten Corvina und des Magiers Quintilian besonders schmerzhaft spürbar.

Alle Blicke wanderten zur Tür als Ambrosio eintrat. Der Söldner bemühte sich um eine angemessen ausdruckslose Miene, aber er schien die angespannte Stimmung sehr wohl zu registrieren. „Unser Bote, der die Aushänge für die Gladiatorenspiel nach Wolfswacht befördert hat, ist gerade zurückgekehrt. Er hatte das hier mit zurück gebracht.“ Er reichte Diago einen dünnen Brief mit Siegelband in den Farben des Regenbogens.

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KalterAlrik
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 23 Jun 2014 :  21:53:06 Uhr  Profil anzeigen
Diago hatte die Hand bereits gehoben, um den Brief entgegenzunehmen, und ließ sie wieder sinken. Ein mehr an Reaktion erlaubte er sich nicht. Wenn der Brief von der Person stammte, auf die das Siegelband hindeutete, war es kein Vergnügen, ihn Decius zu übergeben. Er wechselte einen stummen, fast widerwilligen Blick mit Fiorenzo. Ihrer beider Blicke trafen sich und wanderten dann hinüber zu Junivera.

Langsam erhob sich der Offizier und nahm den Brief aus Ambrosios Hand. „Frau Winterkalt, habe ich es richtig verstanden, dass Ihr Euch zukünftig um die Korrespondenz des Legaten kümmert?“

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Thalia86
Junior Mitglied


76 Beiträge

Erstellt  am: 23 Jun 2014 :  22:28:55 Uhr  Profil anzeigen
Interessiert folgte Juniveras Blick Ambrosio, welcher Diago den Brief übergeben wollte und bemerkte dessen Zögern. Auch ihr war das Siegelband in den Farben der jungen Göttin nicht entgangen. Vermutlich enthält er keine gute Nachricht.

An ihrem verhaltenen Blickwechsel konnte die Advokatin erkennen, dass die beiden anderen Berater seiner Exzellenz zur selben Erkenntnis gelangt sein mussten. So überraschte es sie nicht, dass der Capitan den Brief an sie weitergab. „Feiglinge!“ durchfuhr es sie.

„Das habt ihr vollkommen richtig verstanden, Capitan.“, sagte sie und griff entschlossen nach dem Brief. Ohne zu zögern brach sie das Siegelband und begann zu lesen.
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 23 Jun 2014 :  23:03:40 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Verehrter Don Paligan,

bei unserem letzten persönlichen Treffen war ich eigentlich zu dem Schluss gekommen, das wir einander verstehen und respektieren wenn nicht sogar schätzen gelernt hätten.

Um so erstaunter war ich denn, als in eurem Namen und Auftrag Aushänge in Wolfswacht erfolgten, welche zur Teilnahme am kämpferischen Wettstreit anlässlich der bevorstehenden Hochzeit auffordern.
Ich stehe dem ritterlichen Turnier wenn schon nicht begeistert doch zu mindest offen gegenüber, doch scheint ein Gladiatorenkampf im Al´Anfanischen Stil etwas gänzlich anderes zu sein - gehören doch hier Tod und Verstümmelung scheinbar zur Tagesordnung.
Und viel schlimmer noch: Stehen sich im ehrenvollen Turnier Menschen gegenüber, welche über Erfahrung im Kampf verfügen und zudem eine entsprechende Schutzausrüstung besitzen, sollen hier auch arglose Menschen, welche bislang in seeliger Friedfertigkeit ihr Leben bestritten durch Gold zum Kampf verleitet werden.

Dies, Don Paligan, kann und werde ich so nicht zulassen - habe ich doch versprochen, Schaden von Leib und Seele der Gemeindschaft abzuwenden gleich in welcher Gestalt sie auch erscheinen mag.

Ich hoffe inständig, dass es sich bei der Formulierung der Aushänge um ein unglückliches Missgeschick eures Schreibers handelt und es euch fern lag, den Beginn der gemeinsamen Zukunft unter einen derart unguten Stern zu stellen.

Hochachtungsvoll
Tsaiane von Gerrich

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Thalia86
Junior Mitglied


76 Beiträge

Erstellt  am: 24 Jun 2014 :  13:44:22 Uhr  Profil anzeigen
Die Gelehrte Dame spürte, dass alle Augen auf sie gerichtet waren, während sie den Brief studierte. Wie angenommen kam der Brief von der Tsa-Geweihten, deren Korrespondenz bereits am Vormittag zu einem Wutanfall Don Decius geführt hatte. Als sie den Brief zu Ende gelesen hatte, verharrte sie einen kurzen Moment und legte sich die Worte zurecht, mit dem sie die unerfreuliche Botschaft überbringen konnte.

„Ihre Gnaden, die hochverehrte Tsaiane von Gerrich, schickt euch diesen Brief, in Verwunderung über euren Aufruf zu den Gladiatoren-Spielen, anlässlich den Feierlichkeiten zur Hochzeit.“, begann sie vorsichtig. „Offensichtlich ist es ihr nicht möglich, die Eide welche sie gegenüber der Herrin Tsa abgelegt hat in Vereinbarung mit Kämpfen zu bringen, die unweigerlich zu Toten und Verletzten führen werden. Insbesondere stört es sie, dass der Aufruf auch wenig kampferfahrene oder ausgerüsteten Personen zu kämpferischen Handlungen verführen könnte.“ Junivera machte eine kurze Pause und sah Decius direkt in die Augen:“ Sie wird die Spiele unter diesen Voraussetzungen nicht zulassen.“

Bearbeitet von: Thalia86 am: 24 Jun 2014 13:50:23 Uhr
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 24 Jun 2014 :  21:34:15 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Decius blickte erschöpft auf, als Junivera das Zimmer betrat. Sein dunkler, hohler Blick wirkte ausgezehrt und war zugleich von einer Intensität, die beinahe der eines körperlichen Stoßes gleichkam. Als Tsaines Name fiel verkrampften sich seine Züge. Seine Hände zuckten.

Bei Juniveras letzten Worten huschte ein seltsam humorloses Grinsen über sein Gesicht. Nur eine Advokatin konnte mit einer kaum merklichen Pause zwischen zwei Wörtern und einer geringfügigen Änderung in der Betonung jene delikate Nuance zum Ausdruck bringen, die selbst eine offene Kampfansage klingen ließ, als handele es sich um eine diplomatische Offerte, nach möglichen Alternativen zu suchen.

Decius bedeutete der Rechtsgelehrten näher zu treten. Seine Stimme klang rau als er sprach. „Ich kenne etliche Stimmen, die sagen würden, dass ihre Gnaden Tsaiane als provinzielle Nordländerin die Bedeutung der Spiele als kulturelle Glanzleistung natürlich nicht erfassen kann. Doch Bellana rechnet zweifelsohne mit Gladiatoren-Kämpfen anlässlich ihres Rahjaballs. Es wäre ... unklug sie so kurz vor der Hochzeit zu enttäuschen.“ Er neigte den Kopf zur Seite und fixierte Junivera mit unstetem Blick. „Ein veritables Dilemma, in dem ich mich befinde. Was ratet Ihr mir?“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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Thalia86
Junior Mitglied


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Erstellt  am: 24 Jun 2014 :  23:52:48 Uhr  Profil anzeigen
Auf das Zeichen des Legaten hin trat Junivera näher. „Vergebt mir Exzellenz, aber Gladiatorenkämpfe sind wahrlich nicht mein Fachgebiet und ich hatte noch nicht die Ehre diesem Kulturgut Al`Anfas beizuwohnen.“, begann sie zu sprechen.

Als sie den ungeduldigen Blick des Gesandten sah fuhr sie rasch fort. „Könnte man die Spiele nicht inszenieren, eine Art Schaukampf? Niemand würde verletzt oder gar getötet werden, was könnte ihre Gnaden dagegen einzuwenden haben?“

An Decius zweifelnder Miene konnte die Advokatin ablesen, dass sie ihn noch nicht überzeugt hatte. Deshalb trat sie noch näher an ihn heran und senkte verschwörerisch die Stimme: „Die ehrenwerte Bellana braucht es ja nicht zu wissen. Man könnte sie in dem Glauben lassen es sei echt.“

Nachdenklich blickte die Advokatin über ihre Schulter in Richtung Tür. „Über die Durchführbarkeit dieser Idee solltet ihr, wenn ihr sie den in Erwägung zieht, mit jemand kampferfahreneren, wie Capitan Diago, reden. Wie ich schon sagte, solche Kämpfe sind nicht mein Fachgebiet."

Bearbeitet von: Thalia86 am: 25 Jun 2014 08:51:48 Uhr
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Räuberwald
Senior Mitglied


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Erstellt  am: 25 Jun 2014 :  23:12:11 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
„Ein Theater-Spektakel mit großem Gehabe und falschem Blut wie es die Schaukämpfer der Gladiatorenschule von Punin aufführen?“ Decius schürzte verächtlich die Lippen, doch sofort zog er sie wieder gerade. Wenn du nicht gewinnen kannst, dann ändere das Spiel. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten. „Nun... Bellana war noch nie in Punin. Durchaus möglich, dass sie die Schmierenkomödie nicht als solche erkennt.“ Und es sind vermutlich keine anderen Granden vor Ort, vor denen ich mich mit dieser Inszenierung blamieren würde. Er nickte anerkennend. „Bei rechtem Licht betrachtet hat Euer Plan durchaus etwas für sich. Ich werde darüber nachdenken.“

Der Gesandte erhob sich langsam und verschränkte die Arme vor der Brust. „In jedem Fall scheint es höchste Zeit, dass ich einmal ernsthaft mit dieser ... ideenreichen Eidechsenanbeterin spreche. Hesinde allein weiß, was ihr als nächstes einfällt.“

Er wandte sich an Junivera. „Wir brechen noch heute nach Waldwacht auf. Informiert die Anderen, damit sie die notwendigen Vorbereitungen treffen können. Lucan soll die Kutsche bereit machen. Und ich brauche Saranya, jemand muss sie wecken.“ In Gedanken wog er die verschiedenen Möglichkeiten gegeneinander ab. „Diago soll einen zuverlässigen Boten gen Windhag schicken. Mein Vetter und seine Schwester sollen uns in Waldwacht treffen.“ Er hatte seinen Kopf bereits dem Fenster zugewandt, als ihm noch etwas einfiel. „Und jemanden soll diesen Perainegeweihten auftreiben, ich will, dass er mitkommt.“


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Thalia86
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Erstellt  am: 26 Jun 2014 :  20:49:43 Uhr  Profil anzeigen
„Wie ihr wünscht Exzellenz.“ Junivera verneigte sich knapp und verließ den Raum um die Wünsche des Legaten schnellstmöglich umzusetzen.

Im Empfangszimmer warteten Diago und Fiorenzo gespannt, als sie zurückkehrte und die Tür hinter sich schloss. „Meine Herren, seine Exzellenz wünschen noch heute nach Waldwacht aufzubrechen. Es gilt also keine Zeit zu verlieren und schleunigst alles Vorzubereiten.“

„Ich schlage vor ihr geht und weckt Saranya auf und überwacht das Packen.“, sagte Junivera zu Fiorenzo. „Ich denke ihr habt den besten Überblick über die Garderobe und Gepäck des Gesandten.“

„Capitan, ein zuverlässiger Bote muss gen Windhag geschickt werden. Die Beichtmutter des Gesandten und ihr Bruder müssen darüber informiert werden, dass wir uns direkt in Waldwacht treffen. Lucan soll die Kutsche bereit machen, ihr scheint mir den Jungen noch am besten im Griff zu haben.“, wandte sie sich anschließend an den Offizier.

„Ich gehe zum Peraine-Tempel und suche nach seiner Gnaden Seneca Folar, Don Decius wünscht dass er uns begleitet. Ich kenne Gareth gut und werde am schnellsten einen Weg durch die vollen Straßen zu dieser Stunde finden.“ Die Advokatin runzelte die Stirn. „ Ich hoffe nur, seine Gnaden lässt sich von einem so … raschen Aufbruch überzeugen.“

Bearbeitet von: Thalia86 am: 28 Jun 2014 15:21:07 Uhr
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KalterAlrik
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Erstellt  am: 28 Jun 2014 :  09:30:54 Uhr  Profil anzeigen
Diago streckte sich und grinste, wie eine Katze vor dem Sprung auf den Vogel. „Das wurde aber auch Zeit.“

Sichtlich gut gelaunt schob er sich den Dreispitz auf den Kopf und legte den Waffengurt an. „Seid unbesorgt, Lucan und die Kutsche werden bereit sein.“ Mit einer scheinbar beiläufigen Geste zog er die schweren ledernen Handschuhe aus dem Gürtel und ließ sie klatschend gegen den Oberschenkel schnellen. Lucan sollte besser nicht auf die Idee kommen, bei der Arbeit zu trödeln.

An der Tür wandte er sich noch einmal um. „Viel Glück mit dem Perainepriester.“

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Thalia86
Junior Mitglied


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Erstellt  am: 28 Jun 2014 :  15:52:38 Uhr  Profil anzeigen
„Das werde ich brauchen.“, dachte die Gelehrte finster, als Diago vergnügt aus dem Zimmer ging.

Eilig verließ Junivera das Hotel Seelander und schob sich geschmeidig durch die belebten Straßen Gareths. Bald darauf erreichte sie den Tempel der gütigen Göttin und benötigte beinahe noch einmal soviel Zeit um sich zu dem Gesuchten durchzufragen, da geschäftiges Treiben herrschte.

Sanft aber bestimmt klopfte sie an die Tür, die zu dem kleinen Schlafraum des Therbûniters führte. Auf sein „Herein“ betrat Junivera das Zimmer und verneigte sich kurz. Seneca sah aus als sei er grade aufgestanden und vermutlich stimmte dies auch. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen und seine Haut wirkte blass. Es würde nicht leicht werden, ihn von den Wünschen des Gesandten zu überzeugen.
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Moorn
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Erstellt  am: 30 Jun 2014 :  13:56:30 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
Oh Herrin, momentan stellst du mir sehr schwere Prüfungen. Und ich dachte das Noviziat sei die härteste Prüfung. So leicht kann man sich irren.
Aber ich sollte mich nicht beklagen, bevorzugt die Göttin doch die hart arbeitenden.


"Gute Dame, womit kann ich Euch helfen, dass es kein Medicus oder einer meiner Kollegen erledigen kann?"

Sichtlich bemüht sich Seneca seines Standes gemäß Haltung zu bewahren. So gut dies eben den Umständen entsprechend möglich ist.
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Thalia86
Junior Mitglied


76 Beiträge

Erstellt  am: 02 Jul 2014 :  14:02:34 Uhr  Profil anzeigen
„Peraine zum Gruße euer Gnaden. Mein Name ist Junivera Winterkalt. Ich komme im Auftrag seiner Exzellenz Don Decius Paligan, dem ihr in der letzten Nacht mit Hilfe der gütigen Göttin Linderung verschafft habt.“, begann die Advokatin.

„Er sendet euch nochmals seinen Dank und hofft, dass ihr nach dieser Nacht wohlauf seid.“, setzte sie bedacht fort. „Dringlichkeiten veranlassen die Gesandtschaft nun zum schnellen Aufbruch nach Waldwacht… und zwar noch heute. Ich hoffe der Entschluss uns zu Begleiten hat noch Bestand?“
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Moorn
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Erstellt  am: 06 Jul 2014 :  00:24:14 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Moorn's Homepage
"Wie, ja, richtet ihm aus, dass das kein Thema war und dass ich heute Mittag........"

In diesem Moment drangen die Worte erst zu den Gedanken des Geweihten vor!

"WAS SAGTET IHR?????
Jetzt, heute....der Vorsteher ist noch nicht informiert, meine Sachen noch nicht gepackt, ich habe mich noch nicht verabschiedet.....

Ich komme natürlich mit, ich habe nur schleunigst nun einige Vorbereitungen zu treffen. Lasst mich nun allein. Ich werde in etwa einem Stundenglas bereit sein. Eher wird nicht möglich sein, da ich jetzt noch eine Menge zu regeln habe."

Kaum hatte der Geweihte die Worte gesprochen, war er auch schon sofort tief in seinen Vorbereitungen vertieft.
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Thalia86
Junior Mitglied


76 Beiträge

Erstellt  am: 06 Jul 2014 :  19:06:27 Uhr  Profil anzeigen
Das war ja einfacher als erwartet. Einen Moment lang beobachtet Junivera noch den Geweihten, der sie anscheinend nicht mehr wahrnahm oder gezielt ignorierte. Einen Moment zögerte sie und dachte darüber nach, ihm ihre Hilfe anzubieten, doch kam sie zu dem Entschluss, dass sie ihm nur im Wege stehen würde und im Hotel wurde ihre Arbeitskraft vermutlich eher benötigt.

Mit einem Schulterzucken verließ sie das Zimmer und machte sich auf den Rückweg, in der Hoffnung dass Seneca es binnen eines Stundenglases schaffen würde, abreisebereit zu sein.
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Räuberwald
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Erstellt  am: 13 Jul 2014 :  18:59:39 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Teil 6

Reichsstraße zwischen Gareth und Hirschfurt, Grafschaft Waldstein, Königreich Garetien,
5. Efferd 1037 BF, Feuertag, am Nachmittag


Zwei Kutschen rumpelten über das regennasse Pflaster der Reichsstraße 3. Am Wagenkasten der vorderen Karosse prangte eine goldene Krone auf schwarzem Feld, das Wappen des Hauses Paligan. Die zweite Kutsche trug das Emblem eines Garether Mietstalls. Steter Nieselregen ging auf Pferde und Kutscher nieder. Der Efferdmond machte seinem Namen alle Ehre.

Im geräumigen Innenraum der vorderen Kutsche saßen die Advokatin Junivera Winterkalt, der Perainegeweihte Seneca Folar, der alanfanischen Offizier Diago Delazar, die Dienerin Saranya und Decius Paligan, der alanfanische Gesandte im Mittelreich.

Decius starrte mit leerem Blick auf den zerknitterten Pergamentstreifen in seinen Händen und haderte mit seinem Schicksal. Er hatte das Leben in der Perle des Südens stets genossen und nie einen Grund gesehen, seine Heimat zu verlassen. Doch dann, vor einigen Jahren, kam Goldo Paligan und mit ihm ein Angebot, das er nicht hatte ablehnen können. Nicht hatte ablehnen wollen, wenn er ehrlich war.

Aber all zu bald schon hatte er erkannt, dass es niemals Goldos Absicht gewesen war, Decius Träume zu erfüllen. Goldo Paligan interessierte sich nur für eine einzige Person auf Dere. Für Goldo. Er selbst war für die Pläne des Familienoberhaupts nicht mehr als ein Mittel zum Zweck. Als alle andere Hoffnung gestorben war, waren doch Fetzen jenes Ehrgeizes noch zurückgeblieben und lockten ihn mit: Wenn ich es nur noch einmal versuche... Er verzog den Mund in trostlosem Spott. Es war an der Zeit zuzugeben, dass er niemals im Hohen Rat der Zwölf sitzen würde. Nicht wenn er sich auf das Wohlwollen oder die Dankbarkeit Goldos verließ.

Und doch konnte er es sich nicht leisten, die Wünsche des mächtigen Granden zu ignorieren. Niemand, dem Hesinde auch nur einen Funken Verstand geschenkt hatte, widersetzte sich Goldo Paligan. Und Goldos Botschaft, die ihn unmittelbar vor seinem Aufbruch nach Waldwacht erreicht hatte, war kurz aber unmissverständlich. Sechs Worte waren mit dunkler Tinte auf das Pergament geschrieben: Du schuldest mir noch eine Fee.

Decius Unterlippe zuckte kurz, dann knüllte er das Pergament zornig zusammen und warf es aus der fahrenden Kutsche.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
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KalterAlrik
fleißiges Mitglied


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Erstellt  am: 15 Jul 2014 :  12:35:08 Uhr  Profil anzeigen
Diago registrierte Decius Gefühlsausbruch mit sorgsam unbeteiligter Miene. Er griff nach dem ledernen Dreispitz, der vor ihm auf den Knien lag. Wie zufällig glättete er mit Daumen und Zeigefinger der Schwerthand die Krempe des Huts. "Wie werden bald in Waldwacht ankommen. Was sind unsere ersten Schritte vor Ort?"

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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Räuberwald
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Erstellt  am: 16 Jul 2014 :  18:52:33 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
„Wir werden zuerst mit ihrer Gnaden Tsaiane sprechen, um diese bedauerlichen ... Missverständnisse aus der Welt zu schaffen.“ Decius verzog bei dem Gedanken an das anstehende Gespräch die Lippen, als hätte er in eine saure Frucht gebissen.

Er lächelte dünn. „Danach muss ich einige vertrauliche Worte mit meinem Schwager in Praios wechseln. Bei dieser Angelegenheit darf nichts schief gehen.“

Auf Diagos fragenden Blick hin fuhr er fort. „Fiorenzo wird eine Auswahl unter den Gaukler, Schausteller und Poeten für den Rahjaball treffen. Du kümmerst dich um die notwendigen Vorbereitungen für die Gladiatorenspiele.“


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KalterAlrik
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Erstellt  am: 17 Jul 2014 :  20:31:45 Uhr  Profil anzeigen
„Die Eidechsenpriesterin kann ziemlich stur sein", gab Diago leise zu bedenken. "Und sie scheint die Sache ernst zu meinen. Was ist, wenn sie sich nicht für uns auf den Rücken legt?“

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten
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