Alveran-Larp Forum - Forenspiel im Vorfeld vom Kampf um Tobrien

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Vorlauf "Kampf um Tobrien 2"

Forenspiel im Vorfeld vom Kampf um Tobrien - AeC

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Seite: von 10

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 01 Apr 2016 : 21:37:08 Uhr

Schloss Perringrund, Markgräflich Perrinmarsch, Markgrafschaft Perricum, Raulsches Reich,
28. Phex 1038 BF, Wassertag, am Vormittag

Eine lähmende Stille hatte sich über den kleinen Salon gelegt. Decius Paligan starrte mit leerem Blick in Flammen, die im Kamin züngelten. Das kann nicht sein, ging es ihm immer wieder durch den Kopf. Die Götter strafen mich. Er griff nach dem Weinpokal und nahm einen tiefen Schluck. Und dann noch einen. "Wie viele Überlebende?", erkundigte er sich schließlich, wie in einem Schwebezustand.

"Drei." Diagos Stimme war bar jeder Emotion.

Decius konnte es noch nicht immer nicht begreifen. "Und die anderen... meine Soldaten... alle tot?", murmelte er erschüttert.

Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)

Bearbeitet von: Räuberwald am: 01 Apr 2016 21:43:48 Uhr

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 01 Apr 2016 : 21:39:34 Uhr

"Und mit ihnen hundert Seeleute und Rudersklaven," bestätigte Diago düster.

Der Grande starrte erneut in die Flammen. Diago musste seine Worte mehrmals wiederholen, ehe sie zu ihm durchdrangen. "Ich habe gefragt: Was wirst du jetzt tun?"

"Ich habe mein Wort gegeben, dass Al'Anfa seinen Teil zu diesem Schwertzug beitragen wird."

"Ja", erwiderte Diago grimmig. "Aber das war bevor die Amalthéa in dem verdammten Sturm gesunken ist. Wen willst du jetzt schicken?"

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 01 Apr 2016 : 21:41:18 Uhr

Decius zog mit einer fahrigen Bewegung sein Wams glatt. "Quintilian wird dich begleiten. Ein Kampfmagier von seiner Erfahrung ist fünf reguläre Soldaten wert."

Diago entblößte die Zähne. "Ich würde jederzeit zehn Soldaten eintauschen, wenn ich dafür Quintilian an meiner Seite hätte. Aber ich bezweifle, dass Don Eolan ebenso rechnen wird, wenn er unsere Mannstärke zählt. Du hast ihm und dem Praioten 50 Soldaten versprochen."

Decius mied den Blick des Offiziers. "Wenn es nicht anders geht, wirst du dieses eine Mal eben unter dem Befehl der Horasier kämpfen. Es ist nicht angenehm, aber dein Stolz wird es verkraften."

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 01 Apr 2016 : 21:42:11 Uhr

"Mein Stolz?" Zorn spiegelte sich auf Diagos Gesicht und lag in seiner Stimme. "Mein Stolz ist das letzte, um das ich mich sorge. Ich sorge mich um mein Leben und das der Männer, die mit mir kommen. Es sind unsere Leben, die du verwettet hast! Al'Anfanisches Blut! Leichtfertig vergossen, nur um diese horasischen Schwanzlutscher zu beeindrucken." Er schlug mit der geballten Faust auf den Tisch. "Der alte Gribaldi mag ein zäher Hund sein, aber Don Eolan ist nicht wie sein Vater. Er ist Händler, ein Maulheld, kein Soldat. Der Mann hat noch nie eine Streitmacht in die Schlacht geführt. Er besitzt praktisch keine strategische Ausbildung oder Erfahrung. Er ist wohl kaum ein geeigneter Anführer. Und Brayanokles dyll'Tyrakos noch weniger. Der Mann würde sich in seinem eigenen Tempel verlaufen - wenn er einen hätte. Dieser ganze Zug des Adlers ist ein schlechter Scherz. Es ist ein Alveranskommando, auf das du uns schicken willst."

Decius hob beschwörend die Arme. "Dieser Kampf um Tobrien ist wichtig. Wichtig für das Haus Gareth-Paligan und für alle freien Völker..."

"Wenn dir die Sache so wichtig ist, warum gehst du nicht selbst?", erkundigte sich Diago mit schneidender Stimme. "Oder du fragst Rimiona, ob sie dir noch ein paar ihrer Leute zur Verfügung stellt. Nachdem, was mit Emerencia passiert ist, weiß sie ja, was sie zu erwarten hat, wenn sie sie dir überlässt."

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Bearbeitet von: KalterAlrik am: 01 Apr 2016 21:46:47 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 01 Apr 2016 : 21:44:44 Uhr

Decius Gesicht verzog sich zu einer Grimasse der Wut. "Genug!" Seine Unterlippe zitterte. "Capitan, Ihr werdet Eure Streitmacht marschbereit machen und morgen mit den ersten Sonnenstrahlen nach Gareth aufbrechen, um Euch mit dem Zug des Adlers zu vereinen." Als Diago keine Anstalten machte, den Worten Folge zu leisten ballte er die Hände zu Fäusten. "Das ist Befehl." Seine Stimme klang schrill.

Diago legte die Hand auf den Griff seine Degens. Etwas Kaltes rührte sich in seinen Augen. Für einen Augenblick schien es, als würde der Capitan den Gehorsam verweigern. Dann salutierte er steif. "Jawohl Exzellenz." Ruckartig wandte er sich ab und marschierte aus dem Raum.

Decius öffnete langsam die geballten Fäuste und wartete darauf, dass seine Hände aufhörten zu zittern.

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 03 Apr 2016 : 23:22:50 Uhr

Kapitel 6

Hotel Seelander, Kaiserstadt Gareth, Kaisermark Gareth, Königreich Garetien, am 5. PERaine des Jahres 2530 nach dem Erscheinen des Erzheiligen HOras (1038 BF), am späten Nachmittag.

In Hotel Seelander waren ziemlich viele Gäste eingetroffen. Die Helden vom Zug des Adlers befanden sich noch immer am großen Tisch. Brayanokles hatte sich aber kurz entfern und befand sich draußen und versuchte sich ein wenig frische Luft - soweit in einer Großstadt möglich zu holen. "Tessa und Falk hätten hier auch schon längst sein sollen. Wo bleiben die Verstärkungen?", munkelte er.

Ilmarjew Woldurjenko, Magus der Schule der Beherrschung zu Neersand, Magier Erster Flamme vom Blutclan (Nos 2, 4, 6 & 7, Hai 2, LvT 4, 8, 9 & 10 & SdB 4)
Brayanokles Horathyon A'Sphareïos dylli Tyrakos, Donator Lumini Ordinis Bosparanis (Nos 8, OL 1 & 2, Ise 1, SG 4 & 5, SdB 2 & 3 & ST 1) Luminifer Ordinis Bosparanis (KuT 2, ST 2 & 3, ST 2 & 3, PzE 1 & 3 & RF 3)
NSC (SL 2)
Orga (PzE 1, 2, 3 & 3.5)

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 05 Apr 2016 17:11:28 Uhr

Dunkelschrat
fleißiges Mitglied

166 Beiträge

Erstellt am: 04 Apr 2016 : 15:09:43 Uhr

Ein bekannter Adeptus betrat den Seeländer und sah sich kurz um. Schnell entdeckte er den Tisch seiner Mitstreiter. Er steuerte auf ihn zu. "Es ist mir eine grosse Freude, Euch wiederzusehen." Sagte er mit einer kurzen Verbeugung. "Die Reist dauerte etwas länger, der Hesindegeweihte war nich so gut zu Fuss."

Fingorn Svenson - Skalde - SdB3, zSH2
Helgyr Cormagson - Halbthorwaler aus Havena, Söldner - dSdB
Magister curativo extraordinarius viatoris vinsaltis Basilhorius "Basil" von Vinsalt - Magier, Anatomische Akad. zu Vinsalt - KuT2, BZ3, SIL, WzW, PzE1, SdB4, SK1, Amb1, Sh3, etc. Pp.
Nanjuk - niv. Handwerker - FG2
NSC - TzW

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 04 Apr 2016 : 15:57:53 Uhr

Der Lichtbringer nickte dem Magier leicht abwesend zu. "Sie sollten sich beeilen, so lange können wir hier nicht mehr warten, beim Erzheiligen HOras!" Er schnaufte und verengte die Augen. Gribaldi, du hast dich auf Palibaba und seine XL Räuber verlassen.

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 04 Apr 2016 19:27:22 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 06 Apr 2016 : 10:16:12 Uhr

Praios Auge stand bereits tief am Himmel und die prächtigen, mehrstöckigen Häuser des Schlossviertels warfen lange Schatten auf die Straßen.

Eine Gruppe von fünf Männern näherte sich dem Hotel Seelander. Männer in schwarzen Uniformen, mit hohen Stiefeln und ernsten, müden Gesichtern. Sie waren unverkennbar für den Kampf gerüstet, auch wenn sie keine schweren Waffen trugen. Manch vornehmer Bewohner Alt-Gareths bedachte sie mit einem pikierten Blick oder wechselte eilig die Straßenseite, wenn er sie kommen sah.

Bearbeitet von: Räuberwald am: 06 Apr 2016 20:21:09 Uhr

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 06 Apr 2016 : 12:17:38 Uhr

Der Lichtbringer sah die kleine, dunkle Gruppe nähern. Er verengte die Augen und wartete bis sie etwa zehn Schritt von ihm entfernt war. Es sah aus, ob sie in die Richtung des Hotels Seelander marchieren wollte und er machte ein wenig Platz, um sie passieren zu lassen. Er musterte sie unauffällig. Das sind ungezweifelt Krieger die gegen die Paktierer kämpfen. PRAios und RONdra, steht ihnen bei...

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 06 Apr 2016 : 14:47:09 Uhr

Auf Höhe des Praiosgeweihten verlangsamte Capitan Diago Delazar seinen Schritt. "Praios zum Gruße, Euer Gnaden." In kühler Höflichkeit neigte er den Kopf eine Handbreit vor dem Götterdiener. "Wir sind hier, um Don Gribaldi und Euer Aufgebot zu treffen."

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Tessa
fleißiges Mitglied

172 Beiträge

Erstellt am: 06 Apr 2016 : 22:08:47 Uhr

Die Reise von Eslamsgrund nach Gareth gemeinsam mit dem Diener Hesindes, der dieses merkwüdige Gemälde in die Kaiserstadt bringen sollte, hatte deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen als sie vermutet hatten. Nachdem sie endlich eines der riesigen Tore der Kaiserstadt durchquert und sowohl den Geweihten mit dem Bildnis als auch ihre Tochter in den entsprechend vorgesehen Tempeln abgeliefert hatten, konnten sie sich auf dem Weg durch die riesige Stadt machen, um die Unterkunft zu suchen, die der Lichtbringer ihnen in Eslamsgrund als Treffpunkt genannt hatte.

Einige Stunden und Nachfragen später und völlig verwirrt vom Trubel in den Straßen Gareths sahen sie nun endlich das Schild über dem Eingang hängen: "Hotel Seelander" liest Tessa laut vor. " hat ja lang genug gedauert..."

Beide sehen sich erleichtert an und betreten das Hotel, um nach bekannten Gesichtern Ausschau zu halten und einem der Zugführer ihre Ankunft melden zu können.

Tesaria von Hohenstamm (Tessa) - Löwenritterin (SG 4+5, ST 1+2, ZG 3, SdB2, TW4, BZ4, KuT 1+2, AM1, PzE 2)

Morisca Caobaz - Geweihte des blutigen Schnitters und Offizierin im Schwarzen Bund des Kor, Al Anfa (ST 3, WK 5, CM 5.5)

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 06 Apr 2016 : 23:17:09 Uhr

Der Zyklopäer entwiderte leicht nickend den Gruß des Capitans. Nur Fünf? Das muß dann die Vorhut von Decius' Unterstützung sein. Er sprach ernst gemeint: "PRAios und BORon zum Gruße, Capitan Delazar. Sehr erfreulich dass die Vorhut der Unterstützung des Hauses Paligan angekommen ist. Comto Eolan erwartet Euch." Er machte eine einladende Geste: "Bitte kommt, setzt Euch an unseren Tisch und erholt Euch von der langen Reise. Heute seid Ihr unsere Gäste im Sinne TRAvias." Er machte noch ein wenig mehr Platz um die Al'Anfaner passieren zu lassen. Dass dann auch Falk und Tessa sich meldeten, verbesserte die Stimmung des Lichtbringers um noch ein wenig mehr. Jetzt noch die restliche Unterstützung aus Al'Anfa und wir sind komplett. Decius, du hast Wort gehalten!

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 06 Apr 2016 23:36:32 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 07 Apr 2016 : 10:27:53 Uhr

Tar achtete darauf, sich im Hintergrund zu halten und keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Kopf unten halten. Mund halten. Nicht auffallen. Mit dieser Devise war er bisher meist gut zurechtgekommen. Er folgte dem Beispiel des Capitans und neigte leicht den Kopf.

Das war mal ein freundlicher Empfang. Auf dem Weg von Perricum nach Gareth war der kleinen Truppe mancherorts Misstrauen, Argwohn und Ablehnung begegnet. Nicht alle Garether schienen dankbar für die Waffenhilfe, die das Imperium dem Mittelreich im Kampf gegen die Dämonendiener gesandt hatte. Im Vergleich dazu war die Begrüßung des Geweihten eine angenehme Überraschung. Der unverkennbare zyklopäische Akzent des Mannes weckte alte Erinnerungen. Gute und schlechte. Aber die einladenden Worte klangen ehrlich und der Mann war immerhin ein Diener des göttlichen Richters, so dass Tar keinen Grund hatte, an seiner Aufrichtigkeit zu zweifeln. Er beschloss dies als gutes Omen für die Zusammenarbeit mit den Horasiern zu sehen.

pmd
Moderator

381 Beiträge

Erstellt am: 07 Apr 2016 : 11:04:50 Uhr

Quintilian hatte während der Begrüßung geschwiegen. Wie schon auf der Reise nach Gareth schien der Magier selbst jetzt noch seinen Gedanken nachzuhängen. Erst auf Brayanokles Einladung zu Tisch schob er die weite Kapuze seines Mantels aus dem Gesicht. Schwere dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab und seine Bewegungen waren langsam und träge.

“Dies ist nicht die Vorhut,” sagte Quintilian plötzlich. “Wir sind alle Unterstützung, die kommen wird.” Selbst seine Worte waren ungewohnt zäh und es schien, als müsste er sie von einem weit entfernten Ort tief in seinen Gedanken hervorholen. Anschließend schwieg er wieder, offensichtlich zufrieden damit keine weitere Erklärung folgen zu lassen.

Quintilian Kalando-Paligan, Präfekt von El'Arrat

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 07 Apr 2016 : 12:02:17 Uhr

Diago nickte zu Brayanokles Worten. "Wir danken Euch für die Einladung, Euer Gnaden, und nehmen sie in Travias Namen an."

Er betrat den Schankraum und steuerte pfeilgerade auf den Tisch der Horasier zu, wo er steif Haltung annahm. "Don Eolan ya Avona della Gribaldi, ich überbringe Euch die Grüße und besten Wünsche seiner Exzellenz Don Decius Paligan. Er lässt Euch durch mich mitteilen, dass durch die unergründlichen Launen des Herren der Gezeiten und die finsteren Ränke der Dämonendiener, das alanfanische Freiwilligenbanner leider nicht in der erhofften Stärke im Mittelreich eingetroffen ist." Diago zögerte. Sein Kiefer verspannte sich und die Muskeln an seinem Hals traten deutlich hervor. Er musste sich sichtlich überwinden, die nächsten Worte über die Lippen zu bringen. "Meine Männer und ich stehen für den Kampf in Tobrien zu Eurer Verfügung."

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 07 Apr 2016 : 13:56:49 Uhr

Brayanokles nahm die Annahme des Capitans mit einer Geste, die mit Fantasie als salutierend erfahren werden könnte, entgegen. Die Stimme des Seekriegsmagiers kam für den Lichtbringer völlig unerwartet, jedoch Quintilians Worte verwirrten den Lichtbringer. Er öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, schließ ihn sofort wieder, weil es ihm sinnvoller schien, zuerst die Erklärung der Al’Anfaner abzuwarten.

Nach dem Betreten des Hotels hörte er die Erklärung des Capitans, auch wenn sie an Eolan gerichtet war. Also, ein Schiffbruch. Brayanokles war alles andere als abergläubisch, aber bei Diagos Worten verengte er die Augen kurz. Was für ein Omen ist es, wenn so viele Soldaten jetzt schon in BORons Armen ruhen. Er munkelte, vielleicht für Tar, der neben Brayanokles stand, hörbar: „Wir schuldigen auch diesen Gefallen den Sieg.“

Er winkte eine Schankmaid zu, eine schöne, junge Frau. „Eine Runde für unsere Gäste, bitte. Das Beste, was Ihr ihnen zu bieten habt. Auch sie kämpfen einig für das Recht der Kaiserin und die Freiheit für das tobrische Land.“ Der Lichtbringer hatte verstanden, dass die Einigkeit in der höchst ungewohnen schwarzblaue Koalition nicht von den üblichen Zwisten zerstört werden dürfte. Was würde Corvina tun, um die Einigkeit zu fördern?

EDIT: " -> [/i]

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 07 Apr 2016 14:35:04 Uhr

Eolan
fleißiges Mitglied

109 Beiträge

Erstellt am: 07 Apr 2016 : 14:44:54 Uhr

Allmählich senkte sich der Praiosschild an diesem späten Nachmittag gen Westen, schien langsam hinter den großen Prachtbauten Alt-Gareths zu versinken als Eolan verschwitzt an der Seite eines stämmigen Mittfünfzigers aus dem Innenhof des Seelanders in den luxuriösen Gastraum schritt. Mit einem scharrenden Geräusch ließ Eolan den edlen Rapier in der Scheide an seiner Seite verschwinden.

„Habt vielen Dank für die Unterweisung Meister von Harffenberg-Binsböckel.“ Der rüstige Fechtmeister Knorrgrimm verabschiedete sich vom horasischen Comto. Tatsächlich hatte Eolan in der Kaiserstadt nach dem Alten Schwertmeister rufen lassen. Es könnte nicht schaden, noch den einen oder anderen Kniff von einem Meister der Klinge zu erlernen. Womöglich würde es in Kürze notwendig sein…

Beiläufig schnappte er einen Becher Wasser (!) vom Tablett einer dienstbeflissenen Magd und trank gierig, als er zu seinem Tisch in der Loge zurückgekehrt war. Hier hatte Eolan den perfekten Blick auf den Schankraum und konnte, so es ihm danach war, auch den schweren Brokatvorhang vorziehen lassen.

Auf dem Tisch fand sich neben einem leeren Krug Wein ein Sammelsurium verschiedenster Bücher und Folianthen. Angefangen von „Blut, Schweiß und Tränen - Die bedeutendsten Schlachten Aventuriens“ über „Das große Strategicum“ von der Fürst-Erzgeweihten Aldare Donnerhall bis hin zum Standardwerk und Grundlagenbuch für Kriegerakademien "Drill und Disziplin - Grundlagen der neuen Wehrordnung“. Es schien als würde Eolan in diesen Tagen eine gänzlich andere Lektüre bevorzugen als in jüngster Vergangenheit, wo er vor allem Werke wie den „Frivolen Freiherren“ zu rezipieren pflegte.

Kurz ging der Grafensohn noch die Punkte des morgigen Tages durch. Er werde noch die Unterredung mit den Alchemisten führen, die er ins Hotel hatte rufen lassen. Dinge wie Heiltränke, Tapferkeits-Elixiere oder Hylailer Feuer könnten auch in Tobrien von Nutzen sein. Und die Sache mit dem Unsichtbarkeitselixier, die schon vor einigen Jahren in Vinsalt hervorragend geklappt hatte, könnte ihm evtl. auch in Tobrien von Nutzen sein. Eolan runzelte die Stirn und verwarf den Gedanken wieder, als er sich erinnerte, dass der Trank nur den Corpus des Anwenders unsichtbar machte. Nackt und unsichtbar über ein tobrisches Schlachtfeld zu laufen – das waren Situationen auf die er getrost verzichten könne.

In diesem Moment wurde seine Aufmerksamkeit auf den Eingangsbereich des luxuriösen Schankraums gezogen: Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen als er dort Adeptus Basilhorius y Alerion, Tessa und Falk gewahr wurde. „Den Zwölfen zum Gruße…“ sagte er etwas lauter. „Es freut mich Eurer gewahr zu werden.“

Das Mienenspiel des Horasiers mochte sich ein wenig wandeln als just in diesem Moment fünf schwarzgerüstete Südländer den Raum betraten. Im Anführer des Trupps erkannte er niemand Geringeren als den Capitan Diago Delazar, welcher auch schnurstracks auf ihn zumarschierte. Als der Capitan dann auch so zackig und militärisch knapp den Salut des Granden übermittelte, betrachtete der Comto Diago in einer Mischung aus Transpiranz und Konfusion:

„Zuerst einmal: Auch ich entbiete Euch und der al’anfanischen Delegation meine Grüße Capitan. Aber… was ist geschehen?“
Kurz nickte Eolan Brayanokles zu, als dieser für die Al’Anfaner Speis und Trank orderte. Und der Praiot hatte Recht, die Al’Anfaner waren gekommen, hielten also ihr Wort um gemeinsam, in diesem fragilen Bündnis, gegen die schwarztobrische Finsternis zu streiten….

Ich schreibe Zombie* mit Stern, damit ich sowohl auf die Vielfältigkeit von Zombies* aufmerksam machen kann als auch auf die Selbstbestimmung einer Person, die sich als Zombie* nicht an einer der bestehenden Geschlechterformen orientieren will.

Tessa
fleißiges Mitglied

172 Beiträge

Erstellt am: 07 Apr 2016 : 20:49:19 Uhr

Falk und Tessa erwidern die Begrüßung des Comte mit einem
freundlichen Zunicken, überlassen die politischen Unterredungen und das Austauschen der Neuigkeiten aber den anderen Anwesenden.

Nach kurzem Umsehen wählen die beiden einen kleinen Tisch am Rand und lassen sich dort nieder.

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 08 Apr 2016 : 12:08:27 Uhr

"Was geschehen ist..." Diagos Mund verzog sich wie bei einem unangenehm bitteren Geschmack. Als er antwortete schien er sorgfältig bemüht, jede Emotion aus seiner Stimme fernzuhalten. "Die Amalthéa, das Schiff, dass das alanfanische Kontigent nach Perricum bringen sollte, ist vor der elburischen Küste in einen schweren Sturm geraten und gesunken. Es gab nur drei Überlebende." Er wies auf die Männer, die ihm gefolgt waren. "Dies sind Ensignio Emano Perval und die Soldaten Tito Anthos und Tarquinio Rivitez. Den hochgelehrten Herrn Kalando-Paligan kennt Ihr bereits."

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Eolan
fleißiges Mitglied

109 Beiträge

Erstellt am: 08 Apr 2016 : 12:28:23 Uhr

Eolan betrachtete Diago nachdenklich: „Das tut mir leid Capitan. Ich bedaure Euren Verlust.“
Tatsächlich entsprachen diese Worte sogar der Wahrheit. So manch Horasier hätte sich wohl insgeheim ins Fäustchen gelacht und darauf verwiesen, dass man in punkto Schiffsfahrt doch lieber auf horasische Karavellen, als diese archaischen und plumpen Galeeren hätte vertrauen sollen, hier aber gingen Dutzende Männer und Frauen in den Tod, welche nach Norden gesandt wurden um in den Kampf wider die schwarztobrische Finsternis zu ziehen.

Der Comto schüttelte nur grimmig den Kopf: „So hat dieser Kriegszug bereits die ersten Opfer gefordert, lange noch bevor auf dem Felde überhaupt die ersten Klingen gekreuzt wurden.“

Eolans Blick ging zu den Gefolgsleuten des Capitans, welche er mit einem respektvollen Nicken bedachte. Den Seekriegsmagier mit dem er noch letztes Jahr zu zweit durch die Katakomben der Feste Uhdenwacht marschiert war, bedachte er mit den Worten: „Seid auch Ihr gegrüßt Hochgelehrter Herr.“

Der Horasier wandte sich um und goss etwas Wein in zwei Pokale, einen davon reichte er Diago: „Auf die Gefallenen Al’Anfas. Möge man Ihrer gedenken.“

Die Realität hatte Eolan eingeholt. Und im Moment fühlte er sich schäbig – schäbig ob dieser Wette mit Decius. Schäbig ob des Umstandes, dass womöglich nur die Wette zum Tod der al’anfanischen Soldaten geführt hatte.

Bearbeitet von: Eolan am: 08 Apr 2016 12:31:37 Uhr

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 08 Apr 2016 : 14:19:22 Uhr

Tar spürte wie ihm das Wasser im Munde zusammenlief, als der Praiosgeweihte Getränke für die Neuankömmlinge orderte und der Schankmaid befahl, das Beste zu holen, was das Haus zu bieten hatte. Der Götterdiener schien einen Sinn für die schönen Dinge des Lebens zu haben.

Langsam folgte der Seesoldat dem Capitan und den anderen Al'Anfanern zu dem Tisch an dem sich die Horasier ausgebreitet hatten. Aus der Sicherheit der zweiten Reihe musterte er neugierig den Comto und die übrigen Anwesenden. Als sein Name genannt wurde drückte er aus Gewohnheit den Rücken durch und nahm Haltung an.

Die Erwähnung des Untergangs der Amalthéa rief düstere Bilder wach. Finsternis, immer wieder erhellt von Blitzen. Das Schiff ein Spielball des Meeres. Unbarmherzig peitschender Wind. Augen, die von Salzwasser brannten. Die verzweifelten Stoßgebete der Mannschaft und die flehenden Hilferufe der angeketteten Rudersklaven, vermischt zu einer panischen Kakophonie. Und dann die große Welle, die über ihm zusammenschlug und ihn in die Finsternis riss. Tars Blick zuckte kurz zu Emano.

pmd
Moderator

381 Beiträge

Erstellt am: 08 Apr 2016 : 15:25:28 Uhr

Quintilian folgte dem Capitan in die für garethische Verhältnisse luxuriösen Räume des Seelander. Die Begrüßungen und Worte zogen wie das diffuse Rauschen des Meeres an ihm vorüber, während er seinen ganz eigenen Gedanken nachhing. Der Magier war froh, dass die militärische Rangordung gebot, dass der Capitan die Führung der Gespräche übernahm.

Es brauchte mehrere Sekunden, die dahinflossen wie der zähe Sirup des Zuckerrohrs, ehe Quinitlian gewahr wurde, dass der Comto ihn direkt begrüßt hatte. Quintilian erwiderte schließlich den Gruß mit einem kurzen Nicken und einem kaum hörbaren: “Seid gegrüßt, Don Eolan.” Schwerfällig ließ sich der Magier dann in einen der Polstersessel am Rande der Loge sinken und nahm einen der von Brayanokles bestellten Weinpokale, welche gerade serviert wurden.

In diesem Moment wurde Quinitlian gewahr, dass die Seesoldaten des Imperiums, jener kümmerliche Rest von Decius’ Streitmacht, noch immer in strammer Haltung vor dem Tisch Eolans standen und die neugierigen Blicke der Gäste des Hauses auf sich zogen. ‘Ohne einen entsprechenden Befehl würden sie dort noch morgen so stehen,’ ging es Quintilian durch den Kopf . Er suchte den Blick des Ensignio und versuchte ihm wortlos zu verstehen zu geben, dass er sich mit seinen Männern setzen solle.

Quintilian Kalando-Paligan, Präfekt von El'Arrat

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 08 Apr 2016 : 15:36:17 Uhr

Dem Lichtbringer war es nicht entgangen, dass die Al'Anfaner nicht nur schwer gelitten hatten, sondern auch noch müde waren. Leise winkte er einige Diener des Luxueshotels und bat um mehr Plätze. Das Personal schob zwei weitere Tische gegen den Haupttisch. Dann ging er zum Capitan hinüber und sprach leise: "Capitan, ich habe einige Sitzplätze organisieren lassen, damit Eure Männer ordentlich essen können und sich ein wenig erholen können. Wir haben Euch an unseren Tisch eingeladen. Zwischen den gelittenen Schrecken der Schiffahrt und den zu erwartenen Schrecken Tobriens soll es einen Abend der Ruhe und der Entspannung geben."

Brayanokles erstaunte sich ein wenig wegen seiner den Al'Anfanern gezeigten Gastfreundschaft, aber der Zug des Adlers forderte Einigkeit. Und habe er nicht selber die Al'Anfaner in TRAvias Namen eingeladen?

KalterAlrik
fleißiges Mitglied

168 Beiträge

Erstellt am: 09 Apr 2016 : 15:15:43 Uhr

Diago brachte ein anerkennendes Nicken zustande. Eolans Beileidsbekundung war in etwa das, was in einer solchen Situation angemessen war. Er vermochte nicht zu sagen, ob es sich bei den Worten des Horasiers nur um reine Floskeln handelte, aber die grimmige Geste war vielleicht ein Beweis, dass sie ehrlich gemeint waren. Er nahm den Pokal entgegen und neigte ihn eine Winzigkeit in Eolans Richtung. "Auf die Gefallenen. Möge Golgari ihre Seelen sicher in Borons Hallen geleiten."

Als er den Weinpokal wieder senkte fiel sein Blick auf die Bücher, die Eolan vor sich liegen hatte. "Ist das Drill und Disziplin?", erkundigte er sich halb zweifelnd, halb spöttisch. "Ihr scheut offenbar keine Mühen bei der Lektüre. Aber seht Euch vor. Die Kriegsführung ist kein Handwerk, das man aus Büchern lernen kann."

"Ich danke Euch, Euer Gnaden", sprach er zu dem hinzugetretenen Praiosgeweihten. Er wandte den Kopf und gab dem noch immer starr dastehenden Emano mit den Augen einen Wink, ehe er sich wieder Brayanokles zuwandte. "Eure Einladung ist sehr freundlich, aber dieses Ende des Tisches scheint den hohen Herrschaften vorbehalten. Ich sitze lieber bei meinen Leuten."

Capitan Diago Delazar – Offizier der Schwarzen Armada, Strategischer Berater des Alanfanischen Gesandten

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 09 Apr 2016 : 20:31:08 Uhr

Es schien dem Lichtbringer im Moment vor Allem sehr unklug, jetzt eine lange Predigt über Ordnung und was auch immer zu halten. Solange man mich nicht den Schattenakrobat nennt.... Er sprach leise, jedoch kurz: "Setzt Euch, wo Ihr glaubt, Ihr solltet Euch setzen."

Brayanokles setzte sich rechts des Comtos. Zur linken Seite Eolans war ein Platz eingeräumt für denjenigen, der sich als Anführer der Al'Anfaner betrachten würde. Neben Brayanokles saß Federico.

Als alle endlich ihren Platz gefunden hatten, sprach Brayanokles ein kurzes Gebet: "Herrin PERaine, hab Dank für die köstlichen Gaben des Feldes, die wir genießen dürfen und die unter dem Lichte PRAios wachen konnten. Herrin TRAvia, hab Dank für eine Stunde des Hausfriedens. Herr BORon, noch vor dem ersten Schritt in des Feindes Land sind Helden gestorben. Helden, die uns auf dem Schlachtfeld fehlen werden. Sei mit ihnen und mit uns. Herr PRAios, erleuchte uns, damit wir den Blick auf das gemeinsame Ziel nicht von menschlichen Streitigkeiten blockieren lassen. Es sei."

Das Personal hatte tatsächlich ein sehr reiches Mahl auf dem Tisch gestellt. Der Comto würde es in seinem Beutel spüren...

Räuberwald
Senior Mitglied

812 Beiträge

Erstellt am: 10 Apr 2016 : 15:12:23 Uhr

Tar bemerkte die Blicke des Capitans und des Magiers, Emano dagegen schienen sie entgangen zu sein. Er verharrte noch immer reglos und schien seine Eindrücke zu sortieren. Wie zufällig trat Tar einen Schritt näher an den Ensignio heran und schob ihm seine Stiefelspitze unauffällig in die Hacke. Als der Offizier zuckte nickte er pflichschuldig, als habe dieser einen Befehl ausgesprochen und zog Tito mit sich zum Tisch.

Mit großen Augen starrte er auf die Köstlichkeiten, die vor ihm auf dem Tisch standen. "Es sei", murmelte er halblaut, als der Praiosgeweihte sein Gebet beendet hatte. Er griff nach einer der filigranen Gabeln, die auf dem Tisch lagen und stach sich damit ein Stück Fleisch mit glänzender Kruste ab. Tar konnte nicht einmal raten, welche Entbehrungen sie in Tobrien erwarteten. Aber wie er sein Glück kannte, würde dies bestimmt auf lange Zeit das letzte Festmahl sein, an dem er beteiligt war. Und er hatte nicht die Absicht, diese Gelegenheit ungenutzt zu lassen. Er nickte dem Vinsalter Magier, dem Novizen und dem Krieger des Bannstrahl-Ordens, die in seiner Nähe saßen, höflich zu. "Wohlschmecken."

Ilmarjew
Moderator

2128 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2016 : 14:27:21 Uhr

Brayanokles schaute mal musternd in die Runde. Ich bin mal gespannt, in wiefern es uns gelingen wird, aus dieser Gruppe einen Einheit zu formieren. Vielleicht ist es ein Segen, dass der Paligan selber nicht dabei ist - und noch besser: diese grausame Schwarzmagierin ist nicht dabei. Er verengte die Augen, die Gedanken an Amira waren nicht besonders fröhlich. Er entschloss sich, die Schwarzmagierin jetzt nicht seine Laune noch weiter trüben zu lassen. Er schaute mal zu seinem Nachbar, vinsalter Heilmager.

"Werter Herr, könntet Ihr mir etwas mehr über das Land des Feindes erzählen? Wart Ihr schon mal da?

Bearbeitet von: Ilmarjew am: 13 Apr 2016 14:08:25 Uhr

pmd
Moderator

381 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2016 : 16:23:50 Uhr

Die Speisen, so köstlich sie auch sein mochten, vermochten es nicht auch nur den geringsten Appetit in Quintilian anzuregen und so beschränkte er sich darauf in dem Sessel am Rande der Loge zu sitzen und lustlos an seinem Wein zu nippen. Er verspürte keinerlei Drang den Platz an der Seite des Comto einzunehmen, nachdem Diago sich ans Ende der Tafel zu den übrigen Soldaten gesetzt hatte. Dies war das Kommando des Capitans. Quintilian hatte andere Dinge zu erledigen.

Der Blick des Magiers ging zu den Büchern, welche vom Personal auf den leeren Sessel neben Quintilian gelegt worden waren, als man das Essen auftrug. Mit Grausen dachte er daran, dass man auf diesem Feldzug wohlmöglich tatsächlich den verkrusteten Ideen der Rondrakirche zum Kriegswesen folgen könnte. Zwar schien die Kirche vor Kurzem begriffen zu haben, dass sie nicht für die Kriegsführung geschaffen ist, aber wieviele dieser sicherlich überaus ehrenhaften Niederlagen mit enormen Verlusten würde es noch brauchen, bis das auch der letzte hier im Norden verstanden hatte.

“Wenn ihr euch für die Kriegskunst interessiert, Don Eolan, so möchte ich euch das ‘Vademecum für den Mercenario’ eures Landsmannes Colonello Nandurio ans Herz legen. Sehr präzise und hervorragend zu lesen. Ich nehme an Jel-Horas’ klassisches ‘De Bello Alhanico’ ist euch sicher schon geläufig.”

Quintilian Kalando-Paligan, Präfekt von El'Arrat

Eolan
fleißiges Mitglied

109 Beiträge

Erstellt am: 12 Apr 2016 : 17:10:19 Uhr

Eolan neigte ein wenig das Haupt in Richtung der angesprochenen Bücher: „So ist es. Die Gribaldis scheuen weder Kosten noch Mühen für die Befriedung des verheerten tobrischen Landes mit Rapier und Balestrina zu streiten!“ Ganz entsprach dies nicht der Wahrheit, immerhin sah sein Vater davon ab exklusive und teure Söldnereinheiten wie die Bandiera Bianca oder die Yaquirtaler Pikeniere anzuheuern. Stattdessen sollte der Zug des Adlers als Freiwilligenzug vielmehr ein politischer Schachzug sein, eine Aussage gegenüber dem Raulschen Reiche die jetzt mit der Präsenz und dem fragilen Bündnis der Al’Anfaner sogar noch verstärkt wurde. Selbst wenn dieser Zug in einer Katastrophe enden würde, sein Vater, der Landvogt und Vertreter des Kaisers hätte triumphiert. Gareth und Tobrien waren für spätere Zeiten in der Bringschuld.

Kurz verzog Eolan die Miene. Der Gedanke eine Art Bauernopfer darzustellen missfiel ihm außerordentlich, doch Phex sei Dank, gab es noch weitere, wichtigere Ziele. Allein deshalb musste die Mission erfolgreich sein.

„Ich wäre gespannt Euren Expertisen in punkto Kriegskunst zu lauschen Capitan. Ich fürchte lediglich, dass sich östlich von Gallys nur wenige geeignete Wasser für komplexe Schiffsmanöver werden finden lassen“ – entgegnete der Comto mit exakt demselben Maß an Spott, mit dem Eolan just zuvor bedacht wurde.

Dann richtete er seinen Blick auf den al’anfanischen Magus: „Das Vademucum für den Mercenario? Das ist mir durchaus bekannt. Ich dachte nur es entstamme der Feder Grifone da Cavalcantis, des Anführers der Bandiera Bianca? Das klassische De Bello Alhanico muss ich mir hier in Gareth wohl noch zulegen, bevor wir die Stadt verlassen.“

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