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Delilah
fleißiges Mitglied
245 Beiträge |
Erstellt am: 07 Jun 2007 : 10:09:24 Uhr
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Delilah nimmt vorsichtig Gunildas verletzte Hand. Sanft streichelt sie ihr über Arm und Wange und wischt die Spuren ihrer Tränen fort. "Wir sind alle bei dir Gunilda. Du bist unter Freunden, die dich lieben und schätzen."
Als Gunilda sich etwas beruhigt und nur noch still für sich leidet und weint, verändern sich Delilahs Augen und Zorn lodert darin. Ihr werdet sie nicht bekommen! Niemals! Sie hat Freunde, die sie nicht aufgeben! Und auch wenn du ihr alles genommen hast, du bekommst sie nicht! Du hast die selbe Grausamkeit bei mir versucht und bist gescheitert! Ich schwöre dir bei allen Zwölfen und meinem Leben, du hast mich nicht bekommen und du wirst sie nicht bekommen! Das letzte "Du wirst sie nicht bekommen!" presst sie laut und wütend zwischen den Zähnen hervor, so dass die noch Anwesenden sie seltsam ansehen.
Trotzig reckt Delilah das Kinn vor und fängt an fast demonstrativ fürsorglich Gunildas Stirn mit einem kühlen Lappen abzutupfen. |
Ein Ziel von Bildung ist es , zu merken, wenn jemand Unsinn redet. |
Bearbeitet von: Delilah am: 07 Jun 2007 10:10:16 Uhr |
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Bernika
super aktives Mitglied
2102 Beiträge |
Erstellt am: 07 Jun 2007 : 11:49:45 Uhr
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Gunilda ist wirklich ruhiger geworden. Sie scheint auch wieder erkennen zu können, daß sie Menschen vor sich hat und nicht die von ihr angeklagten Götter. Die Bitterkeit ist aber geblieben.
"Ihr liebt und schätzt mich? Wieso eigentlich? Was hab ich schon getan? Wir dienen alle diesen Götzen da oben, die sich über unser Gekrieche, unser Gediene, unsere Opfer krumm und schief lachen. Denen es völlig egal ist, was aus uns hier wird. Die sich desto mehr amüsieren, je dreckiger es uns geht, je tiefer wir in der Scheiße stehen! Die kümmert es einen Dreck, ob wir uns tagaus tagein abrackern, ob wir in die Tempel rennen, ihnen Geld und Opfergaben bringen, zu ihnen beten. Sie finden es wahrscheinlich belustigend, wenn wir sie um ihr Wohlwollen bitten, sie um ihre Gunst anflehen. Dabei nehmen sie uns immer das, was uns am Liebsten und Teuersten ist. Und dann sitzen sie da und lachen sich darüber tot, wie wir vor ihren Altären knien und flennen und heulen und beten und um Gnade bitten. Während sie sich in Blut und Leid und Tod und Verbrechen suhlen! Dreck sind sie alle! Abschaum! Niederhöllische Dämonen, in die gleißenden Mäntel von Göttergestalten gehüllt, um uns zu blenden und zu verführen! Keine Regeln achten sie, keine Gnade kennen sie, keine Liebe, kein Mitleid! Und wir, wir dienen ihnen! GÖTZENDIENER! DÄMONENBUHLEN! WIR ALLE!!
UND SAG DEM DIENER DES GÜLDENEN, ER SOLL SICH NICHT SO VIEL PEITSCHEN. SEIN HERR IST NICHT EINEN TROPFEN BLUT WERT!!!"
Gunilda hat sich gerade wieder richtig in Fahrt geredet. Die letzten Worte hat sie so laut herausgebrüllt, daß sie eigentlich bis zur Burg zu hören sein müssen. Ihre Hände haben sich in Delilahs Gewand verkrallt. In ihren Augen steht schon wieder der blanke Haß. |
Aktive Rollen: Elyssa Niobalde di Sansegostiano, ehemalige nostrische Frankfreie und nun horasische Esquiria (Nos 6, Hor 2+3+5+7, WB 1) Selwyne von Beereskow, festenländische Bronnjarin (Sil 2, ZG 1.5, SG 3, div. andere Bornlandcons) Feqzandra sala Sahib Oswyn, Beherrschungsmagierin und Seelenheilkundige (sehr viele Cons...) Raugund gebranntmarkte Büßerin und jetzt Praios-Novizin (PzE 1-5) Ailbhe vom Swartenhof albernische Waffenmagd (dgT) Chryseis von Kutaki Zyklopäische Medica für die Sechssäftelehre (dgT2, WK 8+9) |
Bearbeitet von: Bernika am: 07 Jun 2007 11:51:37 Uhr |
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Hagrobald von Tannhausen
fleißiges Mitglied
154 Beiträge |
Erstellt am: 07 Jun 2007 : 11:53:43 Uhr
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Nach diesen Worten verlässt Hagrobald von Tannhausen das Zimmer, begibt sich die Treppen herauf und steuert einen etwas abgeschiedeneren Teil des Burghofes an, dort entblößer seinen Oberkörper und beginnt mit Selbstzüchtigung. |
Hagrobald von Tannhausen Gwyn vom Farinedelquell Rashim ben Charef |
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Nephthis
Senior Mitglied
622 Beiträge |
Erstellt am: 07 Jun 2007 : 12:15:10 Uhr
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Escalada folgt Hagrobald humpelnd...
Dann setzt sie sich ein Stück neben ihn auf den Boden. Sie versucht vorsichtig den Lotussitz, in ihrem linken Bein gibt es ein knackendes Geräusch. Es wird heiss...egal Sie verharrt im Gebet und wartet bis Hagrobalds Geißelung beendet ist...
Ich kann nicht mehr, ich bitte euch Götter helft uns. Gunilda ist verwirrt und ich sehe den Zorn in Hagrobalds Augen. Revianna krümmt sich vor Schuld, die Bärensteiner legen viel Grausamkeit an den Tag. Ich bete, bitte für sie alle. Nehmt ein wenig Bitterkeit von uns, nehmt sie von mir... Es ist eine Prüfung, eine Prüfung für den Glauben, nichtwahr? Wir müssen sie gemeinsam bestehen... ich weiss...doch in dieser Götterverlassenen Gegend brauchen wir ein wenig Hilfe, ich bitte nicht um viel. Ich bitte nicht für mich, ich werde das schaffen, aber bitte helft Gunilda, Hagrobald, Revianna, helft bitte den Geweihten und Führungspersönlichkeiten, damit sie ein gutes Vorbild sein können. Ich habe selten gebeten, aber jetzt tue ich es...
Jetzt brauche ich euch...
Nur die letzten Worte spricht sie laut, der Rest ist ein kaum wahrnehmbares Gemurmel...
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Bearbeitet von: Nephthis am: 07 Jun 2007 12:22:41 Uhr |
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Siobhan Ilaryon
neues Mitglied
42 Beiträge |
Erstellt am: 07 Jun 2007 : 14:54:27 Uhr
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Daria, von Delilah im Hinausgehen aufgehalten, schließt hinter Kazan die Tür und lässt sich dann neben Delilah und Gunilda nieder. Vorsichtig greift sie nach Gunildas verkrampften Händen um ihr anstelle von Delilahs Gewand etwas zum Festhalten zu geben.
Ihre Besorgnis ist nach Hagrobalds Eid aus ihrem Gesicht gewichen, jetzt scheint sie wesentlich gelassener. Auch ihre Stimme hat sich ein wenig verändert, als sie zu sprechen anhebt, sie spricht zwar nicht laut, aber deutlich vernehmlich.
"Wer hat dir deine Familie entrissen? Waren es tatsächlich Boron und seine Geschwister? Menschen haben sie getötet, Menschen, die das sind, was du den Zwölfen vorwirfst. Ohne Mitleid, ohne Gnade sind sie. Im Dienste der Dämonen, die Zwölfe lästernd, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Sie nahmen uns unsere Heimat, zerstörten unsere Häuser und töteten die, die wir lieben. Versuch dich zu erinnern - wer gab dir die Macht, von jenen geschlagene Verletzungen zu heilen? Wo fandest du Aufnahme, als alles hinter dir zusammenbrach und im Chaos versank?
Daria wartet einen Moment ab, um zu sehen, ob sie zu Gunilda durchdringt.
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Siobhan, Händlerin mit Strohhut - Nos, FK, LvT und SdB Daria Birkenstock, Feldscherin mit Schild - Schwarze Lande Rondirai, Novizin der Rondra - Heldentrutz Morena Hesindiane Canyzeth von Punin, schwarzbemäntelte Graumagierin - Silbertaler, Singende Herberge
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Delilah
fleißiges Mitglied
245 Beiträge |
Erstellt am: 07 Jun 2007 : 17:15:56 Uhr
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Delilah sieht Gunilda an. "Wofür wir dich schätzen, liebe Freundin, möchtest du wissen. Nun alle hier verdanken dir ihr Leben oder ihre Gesundheit, die Kraft weiter zu machen, deinen Zuspruch bei Schmerzen. Du warst es, die uns geheilt hat, unsere Hand gehalten hat, die nachts aus dem Bett gesprungen ist, wenn einem etwas gefehlt hat. Wofür ich dich liebe Gunilda, ist deine wahrhaftige Art, mit der du auch noch die geringste Kreatur auf Dere zu schützen suchst, wie du lachen und uns aufmuntern kannst. Bei den Teestunden und den unbeschwerten Zusammentreffen warst du die Freundin, die ich nie zuvor hatte. Aus diesem Grund liebe und schätze ich dich und werde dich nicht aufgeben!"
Wohlwollend blickt sie auf Daria. "Wie die treue Daria sagt, nicht die Götter haben es dir genommen, die Dämonen waren es. Diese haben uns das Leid angetan und unsere Familien ausgelöscht. Aber die Götter geben uns Hoffnung. Travia schenkt immer ein neues Heim." Sie hält ihr ihre Hand hin, wo der kostbare Verlobungsring von Kazan an ihrem Finger steckt. "Ich habe eine neue Familie erhalten und auch Du wirst eine bekommen. Denk nur an deine Schwestern und Brüder im Tempel und an deine Freunde hier. Und das ist erst der Anfang." |
Ein Ziel von Bildung ist es , zu merken, wenn jemand Unsinn redet. |
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Der Bärensgrunder
fleißiges Mitglied
122 Beiträge |
Erstellt am: 07 Jun 2007 : 18:13:51 Uhr
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Durch das Licht der Fackeln im Rittersaal sah es so aus, als ob die Speerspitzen der Totenwache in Feuer gehüllt waren. Absolute Stille herrschte in dem mit schwarzen Tüchern abgehängten Raum. "Von jedem Banner einer soll die Ehre haben, Wache bei unseren beiden Gefallenen zu halten" hatte Seine Wohlgeboren Kunibald von Sappenstiel gesagt. Und so standen jeweils ein Bärensteiner, ein Wydhainer und ein Bärensgrunder Soldat in sauberer und prächtiger Rüstung, um jeglichen Frevel zu verhindern und um den Toten die Ehre zu erweisen, die sie verdienten.
Unterdessen hatte Kunibald entschieden, dass die sterblichen Überreste Alenas in allen Ehren verbrannt werden sollten, um sie später neben ihren Ahnen in Harmlyn zu bestatten. So wurde draussen auf dem Hof der Vorburg, schicksalhafter Weise genau an der Stelle wo wenige Tage zuvor die Bannstrahler eine Hexe verbrannt hatten, die Feuerbestattung unter den Augen des Bärensgrunders vorbereitet. |
PROTECTEMUS ET IMPERAMUS - und mit dem Schreiber NICHT verwandt... **Stolzer Hochmotten- und Holzbergwerksbesitzer** |
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Bernika
super aktives Mitglied
2102 Beiträge |
Erstellt am: 08 Jun 2007 : 00:31:18 Uhr
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Gunilda zögert wieder ein wenig. Die Worte ihrer Freundinnen scheinen nicht gänzlich ohne Effekt zu bleiben. Aber Bitterkeit und Zorn lösen ihren festen Griff auch nicht so schnell.
"Und was ist mit den Männern, die der hochverehrte Herr Baron vor ein paar Tagen im Burghof erschlug? Wie kann das rechtfertigt werden? Welcher Dämon war daran beteiligt? Geschah das nicht im Namen des Herrn Praios, im Namen seines Rechts und seiner Gerechtigkeit? Was ist des Greifen Recht, wenn es zu solchen Bluttaten führt? Wo ist Gerechtigkeit, wenn Unbewaffnete, Wehrlose im Namen der Zwölfe erschlagen werden? Wo blieb des Greifen Strafe für den Frevler, falls ihm die Tat missfiel? Soweit ich das sehe, hat der Goldene die Tat gebilligt. Also ist er nicht anderes als ein grausamer Richter und Henker, blutdürstig, ungerecht, willkürlich. Ein Götze, ein Dämon! Kein Gott!" |
Aktive Rollen: Elyssa Niobalde di Sansegostiano, ehemalige nostrische Frankfreie und nun horasische Esquiria (Nos 6, Hor 2+3+5+7, WB 1) Selwyne von Beereskow, festenländische Bronnjarin (Sil 2, ZG 1.5, SG 3, div. andere Bornlandcons) Feqzandra sala Sahib Oswyn, Beherrschungsmagierin und Seelenheilkundige (sehr viele Cons...) Raugund gebranntmarkte Büßerin und jetzt Praios-Novizin (PzE 1-5) Ailbhe vom Swartenhof albernische Waffenmagd (dgT) Chryseis von Kutaki Zyklopäische Medica für die Sechssäftelehre (dgT2, WK 8+9) |
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Nitakis Nanduriopoulos
Senior Mitglied
719 Beiträge |
Erstellt am: 08 Jun 2007 : 12:51:10 Uhr
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Nach dem die gelehrte Noionitin ihn und die anderen aus dem Zimmer geworfen hat, steht Nitakis eine Weile etwas unschlüssig auf dem Burghof herum. Was war hier los? was war in die Perainegeweihte gefahren? spielten jetzt alle Geweihte und Magier vollkommen verrückt? Und was sollten die einfachen Soldaten während der namenlosen Tage machen, wenn die geistige Führung wegbrach? Einen Augenblick lang wünscht er sich, doch mit den Greyfenfelsern gezogen zu sein... Nitakis blickt sich um. Vor dem Boronschrein knien zwei Boronis und die ersten klatschenden Schläge der Selbstgeisselung des Bannstrahlers sind zu hören. Mit einem frösteln blickt er zu ihro Gnaden von Kuslik herüber, sie wäre es, die er um Rat fragen würde, aber sie sitzt in stiller Kontemplation neben dem Praioten und scheint nicht ansprechbar. Plötzlich ertönen Gunildas Schreie aus dem Gebäude hinter ihm, und auch wenn er nicht versteht, was sie sagt, fährt es ihm durch Mark und Bein. Schnell hebt er seine Werkzeugtasche auf und geht zur nächsten Wasserstelle. Irgendwie war das alles etwas zu viel für einen einzigen Morgen. |
Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein) Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter |
Bearbeitet von: Nitakis Nanduriopoulos am: 08 Jun 2007 12:53:09 Uhr |
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Siobhan Ilaryon
neues Mitglied
42 Beiträge |
Erstellt am: 08 Jun 2007 : 14:09:06 Uhr
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Daria seufzt. Weiterhin klingt ihre Stimme leise und eindringlich in die geladene Stille, die Gunildas Worten folgt.
"Ob sie gerechtfertigt oder nicht erschlagen wurden, vermag ich nicht zu sagen. Ich weiß nicht, was sie sich wirklich zu schulden kommen ließen. Aber ob es nun gerecht war oder nicht, nicht Praios führte die Schwerter, die sie töteten, auch hier waren es Menschen, die das Urteil fällten und vollstreckten, keine göttliche Macht. Diese Menschen können wir in Zweifel ziehen - und du bist nicht die Einzige, die das Geschehene anprangert. Der wahre Urteilsspruch über die Gefallenen aber wird - den Göttern sei Dank - nicht an diesem Ort gesprochen, kein fehlbarer Mensch ist es, der ihr weiteres Schicksal bemisst. In Borons Hallen wird über sie gerichtet werden, genau wie über ihre Henker. Hier unten auf Dere handeln wir Sterblichen. Man hat uns hier einen Ort gegeben, an dem wir in Freiheit die Macht haben, über unser Schicksal zu entscheiden. Und so wie diese Freiheit die schönsten Seiten unserer Seele ans Licht zu bringen vermag, so eröffnet sie uns auch die Möglichkeit, uns der Dunkelheit zu ergeben. Wir sind nicht Allwissend, manchmal erkennen wir gar nicht, dass ein Schritt uns in die Richtung führt, wo das Chaos der 7. Sphäre lauert. In ihrer Liebe zu uns schreiten die Zwölf zuweilen zu unserer Hilfe ein - durch Personen wie dich. Dir ist die Macht gegeben zu heilen und zu schützen und uns so ein Stück Ihrer Herrlichkeit vor Augen zu führen. Zwar wünschen wir uns zuweilen, wir könnten ihren Willen klarer erkennen, wir wünschen uns, sie würden uns zu jeder Zeit und an jedem Ort zu Hilfe eilen. Aber um uns Sterblichen diesen Ort der Freiheit zu schenken, mussten sie sich selbst Grenzen setzen. Und so bringt die Freiheit, unseren Weg selbst wählen zu dürfen, auch die Pflicht mit sich, dass wir uns selbst den Gefahren stellen, die wir heraufbeschworen haben. Wenn hier ein Mensch ein Fehlurteil gesprochen hat, so ist es an anderen Menschen, Menschen wie dir, ihn wieder auf den richtigen Weg zu führen." |
Siobhan, Händlerin mit Strohhut - Nos, FK, LvT und SdB Daria Birkenstock, Feldscherin mit Schild - Schwarze Lande Rondirai, Novizin der Rondra - Heldentrutz Morena Hesindiane Canyzeth von Punin, schwarzbemäntelte Graumagierin - Silbertaler, Singende Herberge
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Bernika
super aktives Mitglied
2102 Beiträge |
Erstellt am: 08 Jun 2007 : 16:29:11 Uhr
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"Ha! Das nenne ich billig! Ich kann also auf Dere tun und lassen, was ich will, ich muss nur nach meinem Tod einmal dafür gradstehen. Bis dahin kann ich lustig morden, rauben, brandschatzen und schänden wie ich will! Und niemand hält mich davon ab! Lass das mal nicht unsere selbstgerechten Diener des Goldenen hören, Kindchen, die glauben nämlich, sie hätten die Weisheit mit silbernen Löffeln gefressen und würden SEINE Gerechtigkeit schon hier auf Dere durchsetzen! Und wie diese Gerechtigkeit aussieht, das haben wir ja nun alle weidlich gesehen! Tod - Tod - Tod! Schlagt sie alle tot, die räudigen Hunde! Alle, die uns nicht in den Kram passen! Alle, die nicht das tun, was WIR wollen!"
Gunilda fuchtelt mit ihren Händen in der Luft herum, als ob sie ein Schwert hielte und imaginäre Gegner erschlüg.
"Am Ende hält ja doch nur wieder die schwarze Krähe ihre blutige Ernte! Wie immer! Und dann heisst es immer, die Seelen seien 'in Frieden zu Boron gegangen'. HA! IN FRIEDEN! Wer stirbt wohl friedlich unter dem Schwert oder dem Beil? Wer stirbt leichten Herzens? Dieser hat noch offene Rechnungen, jener bangt um sein armes Weib und seine unmündigen Kinder, die hilflos er zu Hause zurückgelassen, der dritte hätte unbedingt noch dringliche Angelegenheiten regeln müssen. Und all dies soll dem ehrlosen rechtswidrigen Henker erst aufgewogen werden, wenn er vor Rethon steht? Was muss da für ein Klagen und Geifern, Zähneknirschen und Heulen in Borons Hallen herrschen, wenn all die abgehauenen Hände, Füsse, Zungen und Köpfe erst warten müssen, bis die Zeit ihrer Peinigers gekommen ist. Das muss den Herrn Boron dann aber weidlich freuen, diese Kakophonie der Schreie nach Gerechtigkeit! Wieviele falsche und ungerechte Urteile kann einer wohl fällen im Laufe seines Lebens? Über wieviele Menschen sich zu Unrecht als Henker erheben und sie verstümmeln oder dahinmorden? Und die Götter schauen zu und tun gar nichts, wenn in ihrem Namen Grausamkeiten begangen werden? Sie warten einfach nur darauf, dass das Leben des Schänders irgendwann einmal zu Ende geht, um ihn dann zu bestrafen? Mehr nicht? So müssen wir kleinen Menschlein denen, die wir Götter nennen, doch herzlich egal sein. So scheinen sie sich ja doch an unseren Taten zu ergötzen. Vielleicht schliessen sie ja sogar Wetten darüber ab, wer es schafft, wie viele Tote auf sein Haupt zu laden, bevor er vor Boron treten muss. Wie hoch mag zur Zeit wohl das Maximum liegen? Wieviel Tausende an Blutopfern hat der momentane Sieger der Wette wohl für sich verbuchen können? Immer das Gleiche. Immer das Gleiche. Blut, Qual und Tod. Tausendfach." |
Aktive Rollen: Elyssa Niobalde di Sansegostiano, ehemalige nostrische Frankfreie und nun horasische Esquiria (Nos 6, Hor 2+3+5+7, WB 1) Selwyne von Beereskow, festenländische Bronnjarin (Sil 2, ZG 1.5, SG 3, div. andere Bornlandcons) Feqzandra sala Sahib Oswyn, Beherrschungsmagierin und Seelenheilkundige (sehr viele Cons...) Raugund gebranntmarkte Büßerin und jetzt Praios-Novizin (PzE 1-5) Ailbhe vom Swartenhof albernische Waffenmagd (dgT) Chryseis von Kutaki Zyklopäische Medica für die Sechssäftelehre (dgT2, WK 8+9) |
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Arinna
Senior Mitglied
847 Beiträge |
Erstellt am: 09 Jun 2007 : 03:37:54 Uhr
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Nuria, wach auf mein Kind. Wir wollten doch ganz früh zum Hafen laufen und den Heimkehrenden Fischerboote zusehen...
Langsam kämpt Nuria sich aus den tiefen des Schlafes an die Oberfläche. Wer ruft denn da? Langsam öffnet sie die Augen. Rabenschwarze Finsternis umgibt sie, kein Laut ist zu hören. Völlig desorientiert blinzelt sie. Wo bin ich, diese Stimme...es ist so lange her. Sie blinzelte wieder. Mutter bist du das? Wo bist du, ich kann nichts sehen, es ist so dunkel hier. Sie kneift die Augen zusammen, war da nicht ein rötlicher Schein. Ja, ganz sicher sogar. Ein orang-rotes Flackern das in unregelmäßigen Sprüngen auf sie zukommt. Was ist das nur? Eine Gestalt scheint das Licht zu tragen. Sie kommt immer näher. Nein, die Gestalt IST das das Leuchten. In diesem Moment der Erkenntnis steht das Wesen auch schon vor ihr. Flammen hüllen sie ein, greifen nach ihrer Kleidung, ihren Haaren, dringen in ihren zum Scheien geöffeten Mund und versengen ihre Lungen, als sie anfängt panisch um sich zu schlagen. Prustend schreckt sie aus diesem Alptraum hoch als sich ein Schwall eikalten Wassers über sie ergießt. Sie sitzt pitschnass auf ihren Schlaffellen in ihrem Zelt. Eliadon schaut sie wütend an und wirft einen Blick Richtung Thallian, der sie völlig ausdruckslos mustert. Beide stehen mit der nun fast leeren großen Flasche Wasser über ihr. Wenn du das nochmal machst Elidare, knebel ich dich vorm Schlafen gehen, schreit Eliadon sie an. Normalerweise würde sie daraufhin ein Streitgespräch beginnen und darauf hoffte es wohl auch mit seiner Bemerkung. Nicht so jedoch an diesem Morgen. Statt dessen rennt sie aus dem Zelt ohne ein Wort zu sagen. Sie spührt noch immer das Feuer auf ihrer Haut, auch wenn der Magier im Lazaret ihr die Brandnarben durch seinen Zauber erspahrt hat, fühlt sie noch immer das Feuer in sich. Das Wasser kann sie nicht richtig abkühlen. Nicht mehr. Seit sie ein kleines Kind was hat sie das Feuer gemieden. So viele Jahre brachten die Gaben der Herrn Efferd ihr nur Freude, konnten auch die schlimmsten Stürme sie nicht erschüttern. Doch jetzt verkrampfte sich ihr Innerstes wenn sie an das Wasser dachte, was ihr am Tag der Schlacht eingeflößt worden war. Sie schauderte bei der Erinnerung an die Scmerzen, die es ihr gebracht hatte, als würde ihr das Leben aus dem Körper gerissen. Unbewusst lenkt sie ihre Schritte zur Wasserstelle völlig taub und blind für alles was um sie herum geschieht, während sie sich selbst mit ihren Armen umklammert und leise immer wieder vor sich hin murmelt: Mein Herr, Ewiger, nie werde ich dich fürchten.
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Delilah
fleißiges Mitglied
245 Beiträge |
Erstellt am: 09 Jun 2007 : 07:35:48 Uhr
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Streng blickt Delilah Gunilda an. In ernstem und eindringlichen Tonfall erklärt sie bestimmt:
"Du irrst! Nicht erst im Tod müssen wir uns für unsere Taten verantworten. Der schweigsame Herr Boron ist nur die letzte Instanz, ab der wir uns nicht mehr entziehen können. Dort wird schonungslos alles aufgedeckt, auch das was wir auf Deren zu verbergen suchten und konnten.
Aber es gibt auch vorher auf Deren Gerechtigkeit. Denk nur an die Rondraheilige Fianna, deren Mörder direkt von Rondra gerichtet wurde. Oder wenn die Herrin Peraine ihren Segen für eine bestimmte Person verwehrt hat. Ja die Götter kommen nur selten mit großer Macht auf Deren. Meist helfen sie im Verborgenen. Nur die Dämonen haben es nötig ihre Macht zu demonstrieren, denn sie müssen ihre Anhänger durch Furcht requirieren.
Du fragst, ob das Urteil über den alten Baron gerecht war? Ich kann es dir nicht sagen. Was ich dir aber sagen kann ist, dass du es nicht hättest fällen wollen. Diese Männer haben Kunibald den Gehorsam verweigert, sie haben die Götter verleugnet, aber nicht aus Furcht vor Repressionen sondern aus Machtstreben. Ich weiß nicht, ob dafür die gerechte Strafe der Tod ist. Ich weiß aber auch nicht, was mit ihnen hätte geschehen sollen. Was wenn sie uns auf dem Schlachtfeld, als es zeitweise schlecht für uns stand wieder verraten hätten, so wie sie damals die Götter verraten haben um an der Macht zu bleiben? Hättest du die Toten, die dem gefolgt wären, in deine Verantwortung nehmen wollen? Ich hätte das nicht wollen und so bin ich froh nicht in einer derartigen Gewissenslast zu stehen. Aber wenn ich nicht selbst bereit bin, die Verantwortung zu übernehmen, kann ich niemanden anklagen, der eine Entscheidung getroffen hat, die getroffen werden musste. Und hier musste entschieden werden, ob diese Männer für uns oder gegen uns sind, und jedwedes Ergebnis hätte weitreichende, nicht zu überblickende Folgen an der Hand gehabt.
Keinem der Bauern aus diesen Landen wurde ein Haar gekrümmt, denn diese stellen keine Gefahr für uns da. Ihnen ist Kunibald ein gütiger Herr. Aber Güte und Opferbereitschaft könnt ihr nur auf eure eigenen Kosten anwenden. Ihr könnt stets nur euer eigenes Leben riskieren. Kein Rondraheiliger wurde dazu indem er das Leben seiner Leute opferte, nein sein eigenes war es stets. Für seine Mannen hat man Verantwortung, deren Leben darf man nicht leichtfertig auf's Spiel setzen. Wär dir denn ein Heerführer lieber gewesen, der leichtfertig das Leben seiner Leute riskiert? Und nun, wo du weißt in welchem Zwiespalt Kunibald stand, sag mir, was wäre gerecht gewesen?
Was uns hier von den Dämonenanbetern unterscheidet, ist nicht die Tatsache, dass wir immer wissen, was gerecht ist oder was wir tun müssen, sondern dass wir den Willen der Götter ergründen und abwägen was das Beste für unsere Leute ist. Ein Dämonenanbeter tut das, was am Besten für ihn ist ohne einen Gedanken an andere zu verschwenden. DAS unterscheidet uns und nicht, dass es bei uns keine Toten zu beklagen gäbe." |
Ein Ziel von Bildung ist es , zu merken, wenn jemand Unsinn redet. |
Bearbeitet von: Delilah am: 09 Jun 2007 08:03:00 Uhr |
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Bernika
super aktives Mitglied
2102 Beiträge |
Erstellt am: 09 Jun 2007 : 08:37:38 Uhr
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"Das war der alte Baron?"
Gunilda lacht höhnisch auf.
"Dann hat Kunibald ihn ermorden lassen, weil er die Macht nicht teilen wollte! Der Alten hatte den Namen Travias ausgesprochen und in ihrem Namen Frieden gefordert. Nennst du das 'die Götter verleugnen'? Und ich hätte nicht gesehen, dass man den Männern wenigstens das Recht gegeben hätte, sich zu verteidigen. Man hat sie abgestochen wie tollwütige Hunde. Und komm mir nicht mit 'wem Peraine ihren Segen verweigert', sonst würde Revianas Blut auch bald fliessen. Die Götter sind willkürlich und verteilen ihre 'Gnade' nach Gutdünken. Auch Peraine ist anscheinend nicht immer mild und gütig, auch sie scheint ihre Freude am Leiden von uns Menschlein zu haben. Und wenn es ihr Spass macht, dann erlöst sie und wenn sie noch ein bisschen länger quälen will, dann verweigert sie ihre Hilfe. Ganz wie es ihr gefällt!" |
Aktive Rollen: Elyssa Niobalde di Sansegostiano, ehemalige nostrische Frankfreie und nun horasische Esquiria (Nos 6, Hor 2+3+5+7, WB 1) Selwyne von Beereskow, festenländische Bronnjarin (Sil 2, ZG 1.5, SG 3, div. andere Bornlandcons) Feqzandra sala Sahib Oswyn, Beherrschungsmagierin und Seelenheilkundige (sehr viele Cons...) Raugund gebranntmarkte Büßerin und jetzt Praios-Novizin (PzE 1-5) Ailbhe vom Swartenhof albernische Waffenmagd (dgT) Chryseis von Kutaki Zyklopäische Medica für die Sechssäftelehre (dgT2, WK 8+9) |
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Delilah
fleißiges Mitglied
245 Beiträge |
Erstellt am: 09 Jun 2007 : 10:06:16 Uhr
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"Macht?" Nun ist es an Delilah höhnisch zu lachen. "Du glaubst es geht hier um Macht? Schau dich mal um! Dies ist eine armselige Burg mitten in den Schwarzen Landen, abgeschnitten von allem, was der Mensch braucht. Ein paar verkommene Dörfer drumherum. Du weißt, ich halte nicht viel von der nostrischen Pampa. Aber das hier ist weit schlimmer! Da ist das primitive Elgern-Scharten vinsalter Luxus gegen das was Kunibald hier erwartet. Dämonen vor der Burg, verderbte Felder! Im Winter erwarten ihn hier Kälte und Hunger. Das was er aufgegeben hat um hier zu bleiben, war bei weitem die bessere Wahl, wenn es um Macht gegangen wäre."
Die Erwähnung Riviannas beunruhigte sie. Sie hatte schon ein derartiges Gerücht gehört und Rivianna ... nunja der Fuchs wählt seine Wege meist verschlungen. Aber das war Vientos Feld.
Ruhig spricht sie weiter. "Nicht die Götter quälen dich, Gunilda. Die Dämonen tun es. Und auch sie waren es, die dir deine gliebte Cousine wegnahmen. Einer ihrer Diener hat sie getötet. Richte deine Wut auf den richtigen Gegner. Denk an Brajane im Finsterkamm - da hast du es miterleben können, wer derjenige ist, der grausam zu den Menschen ist! Er war es, der ihre Seele vergiftet!" |
Ein Ziel von Bildung ist es , zu merken, wenn jemand Unsinn redet. |
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Bernika
super aktives Mitglied
2102 Beiträge |
Erstellt am: 09 Jun 2007 : 14:25:45 Uhr
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Beginnt Gunilda an ihren eigenen Aussagen zu zweifeln? Jedenfalls klingt sie bei weitem nicht mehr so höhnisch, als sie Delilah jetzt antwortet.
"Woher wissen wir das? Woher nehmen wir die Sicherheit, dass es tatsächlich gute Götter und böse Dämonen gibt, dass das nicht ein und dieselben Mächte sind, nur mit anderen Namen belegt, die uns nach Gutdünken helfen oder uns in die tiefste Finsternis stürzen. Wonach ihnen gerade die Laune steht. Woher wissen wir, dass der, den wir den Herrn der Gerechtigkeit nennen und der, den wir den Herrn der Rache nennen, nicht ein und dieselbe Macht sind, deren unterschiedlichen Ausformungen wir nur unterschiedliche Namen geben? Manchmal ist es nur ein ganz kleiner Grenzbereich zwischen Strafe und Rache. Wenn es ihn überhaupt gibt." |
Aktive Rollen: Elyssa Niobalde di Sansegostiano, ehemalige nostrische Frankfreie und nun horasische Esquiria (Nos 6, Hor 2+3+5+7, WB 1) Selwyne von Beereskow, festenländische Bronnjarin (Sil 2, ZG 1.5, SG 3, div. andere Bornlandcons) Feqzandra sala Sahib Oswyn, Beherrschungsmagierin und Seelenheilkundige (sehr viele Cons...) Raugund gebranntmarkte Büßerin und jetzt Praios-Novizin (PzE 1-5) Ailbhe vom Swartenhof albernische Waffenmagd (dgT) Chryseis von Kutaki Zyklopäische Medica für die Sechssäftelehre (dgT2, WK 8+9) |
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Nitakis Nanduriopoulos
Senior Mitglied
719 Beiträge |
Erstellt am: 09 Jun 2007 : 21:46:39 Uhr
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Als Nitakis um die Ecke biegt, hinter der sich der kleine Brunnen befindet, die nächste Wasserstelle, wenn man vom Zeltplatz aus kommt, sieht er die Geweihte des Herrn Efferd dort stehen. Sie hat die Arme um ihren Körper geschlungen und murmelt leise vor sich hin. Was immer hier umgeht, sie hat es auch erwischt. Nicht einmal die Hälfte der Namenlosen Tage werden sie hier überstehen. eine Welle der Verzweiflung überkommt den Mechanikus, gefolgt von einer Welle des Kopfschmerzes. "Verfluchte Schwarzmagier!" denkt er, wie so oft in den letzten Tagen. Schlimmes hatten sie alle erlebt, aber musste es nicht für einen Geweihten der Zwölf am schlimmsten sein, die niederhöllische Gegenwart in diesem Land zu sehen, ja, gar zu spüren? Sagte man nicht, dass ein von den Göttern Berührter noch sensibler als ein normaler Sterblicher für die Einflüsterungen der Dämonen sei? Vielleicht brauchten gerade die Geweihten hier Hilfe, vielleicht konnte er ihnen sogar helfen, oder vielleicht wenigstens herausfinden, was los war, um es der Heerführung mitteilen zu können. Langsam nähert er sich der Geweihten. "Euer Gnaden...?" setzt er vorsichtig an. |
Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein) Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter |
Bearbeitet von: Nitakis Nanduriopoulos am: 09 Jun 2007 22:45:49 Uhr |
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Delilah
fleißiges Mitglied
245 Beiträge |
Erstellt am: 10 Jun 2007 : 08:36:20 Uhr
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Delilah drückt Gunildas gesunde Hand. "Doch Gunilda, wir wissen, dass es einen Unterschied gibt. Ich weiß nicht, wie das bei euch Geweihten ist, aber ich habe da auch schon beobachtet, dass sich Geweihte nach den Wundern ihrer Gottheit sehr gut, ja fast euphorisch fühlen, in der Gegenwart eines Dämons oder Paktierers sich jedoch übergeben mussten. Einen wirklichen Beweis aber bietet die Magie. Wenn ihr die magische Matrix von Dämonen oder etwas dämonisch verseuchtem betrachtet, dann ist sie das reinste Chaos. Die Welt dagegen ist Ordnung und Struktur. Etwas kann jedoch nicht gleichzeitig Chaos und Ordnung sein, so dass die Götter und die Dämonen zwei unterschiedliche Entitäten sein müssen.
Wenn ihr wollt, begleitet mich nach Perricum. Dort gibt es fähige Alchemisten, die einen Trank herstellen können, der es auch Nichtmagiern erlaubt, einen Blick auf Madas Welt zu werfen. So könnt ihr euch mit eigenen Augen von den Strukturen von Chaos und Ordnung überzeugen."
Sie umarmt die Geweihte. "Gunilda, wir stehen das schon durch. Irgendwie." |
Ein Ziel von Bildung ist es , zu merken, wenn jemand Unsinn redet. |
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Nephthis
Senior Mitglied
622 Beiträge |
Erstellt am: 10 Jun 2007 : 11:23:27 Uhr
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Nachdem die Neunschwänzige ein letztes Mal ihre blutige Spur auf Hagrobalds Rücken hinterlässt, gibt sie ihm keine Zeit nachzudenken. "Ihr habt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder ihr kommt freiwillig mit mir rüber zum Lazarett, oder ich ziehe euch. Wenn ich euch ziehen würde, hätte das zwei Nachteile. Erstens: Es wäre anstrengend und schmerzhaft für mich. Zweitens: Wenn das hier jemend sieht, verliert ihr eurer Gesicht." Als er gerade ansetzt zu sprechen, unterbricht sie ihn einfach: "Ihr könnt mich nachher anschreien, belehren oder verwarnen, wie es euch beliebt, aber jetzt hört ihr kurz auf mich: In dieser Gegend ist jede noch so kleine Wunde ein Nachteil. Seht mich an, wie sehr mich mein Bein eingeschränkt hat. Da wir es uns nicht leisten können einen so hervorragenden Kämpfer wie euch eingeschränkt zu sehen, der auch Priester und Vorbild ist, werdet ihr das hier jetzt zulassen. Wir alle müssen hier Dinge erdulden aber es geht jetzt nicht um uns, sondern darum, dass wir hier ein Vorbild sein müssen. Ihr könnt mich später vor versammelter Gruppe anschreien, wenn ihr wollt..." Als sie ihn kurz ansieht, bemerkt sie, dass er mehr nachdenklich als sauer guckt. Sie muss ihn nicht zerren, er kommt tatsächlich freiwillig mit zum Lazarett. Nun tut Escalada wie ihr Daria geheißen: Sie kocht einen Sud aus Kamille und legt einen Teil ihrer sauberen Verbände hineien. Dann holt sie die Egelschreckpaste, zum Glück sind die Tigel beschriftet. Einen der Verbände benutzt sie um vorsichtig die Wunden auf dem Rücken sauber zu waschen. Sie hat gerade erst den Umgang mit Verbänden gelernt und so bewegen sich ihre Hände bei weitem nicht so geschickt, wie die von Daria oder gar Gunilda. Der Bannstrahler gibt jedoch keinen Ton von sich. Nun die Egelschreckpaste, darüber Verbände mit Kamillensud und darüber trockene Verbände. "Ihr könnt euch wieder ankleiden, aber alle vier Stunden werden die Verbände gewechselt und drei Tage lang werdet ihr euch nicht geißeln, für niemanden." Dabei schaut sie ihn energisch an. |
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Bernika
super aktives Mitglied
2102 Beiträge |
Erstellt am: 10 Jun 2007 : 14:50:25 Uhr
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Gunilda klammert sich plötzlich an Delilah wie eine Ertrinkende an ein Stückchen Treibholz.
"Ich bin so verwirrt, ich weiss gar nicht mehr, was ich glauben soll und was nicht. Was Wirklichkeit ist und was ein abscheulicher Traum. Ich hätte nie hierher kommen dürfen. Hier ist nichts Gutes. Die schiere Luft, die wir atmen, ist vergiftet. Ich habe das Gefühl, dass mir etwas das Herz abschnürt. Ich muss hier fort. Von mir aus auch nach Perricum. Aber bitte, liebe Freundin, erspart mir den Blick in Bereiche, von denen ich nichts verstehe. Ich befürchte, sie würden mich noch mehr verwirren. Ruhe. Ruhe brauche ich. Ruhe und Frieden. Wann können wir aufbrechen?"
Ängstlich fragend blickt sie Delilah an. |
Aktive Rollen: Elyssa Niobalde di Sansegostiano, ehemalige nostrische Frankfreie und nun horasische Esquiria (Nos 6, Hor 2+3+5+7, WB 1) Selwyne von Beereskow, festenländische Bronnjarin (Sil 2, ZG 1.5, SG 3, div. andere Bornlandcons) Feqzandra sala Sahib Oswyn, Beherrschungsmagierin und Seelenheilkundige (sehr viele Cons...) Raugund gebranntmarkte Büßerin und jetzt Praios-Novizin (PzE 1-5) Ailbhe vom Swartenhof albernische Waffenmagd (dgT) Chryseis von Kutaki Zyklopäische Medica für die Sechssäftelehre (dgT2, WK 8+9) |
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Delilah
fleißiges Mitglied
245 Beiträge |
Erstellt am: 10 Jun 2007 : 17:34:20 Uhr
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Delilah blickte auf Gunilda. Nun wusste sie, was sie ihren Lehrmeistern nie glauben wollte. Die schwarzen Lande vergifteten langsam jeden Geist - erst recht, wenn man unglücklich oder in Trauer war.
"Ja wir sollten nicht hier sein. Wir gehen sofort nach den Namenlosen. Mit dem ersten Zug an Leuten. Das verspreche ich dir. Wir gehen bis nach Perricum und ich werde dir meinen Mentor vorstellen. Du wirst deine Ruhe erhalten, das ist sicher." Leiser, fast für sich, spricht sie "Bald, bald schon wieder sehen wir die Praiosscheibe über dem funkelnden Wasser aufgehen, wie sie die Stadt in morgendliches Glitzern taucht und hören den Gong des Rondratempels ... bald Gunilda, bald sind wir zu Hause." |
Ein Ziel von Bildung ist es , zu merken, wenn jemand Unsinn redet. |
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Bernika
super aktives Mitglied
2102 Beiträge |
Erstellt am: 10 Jun 2007 : 22:29:03 Uhr
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"Nach Hause!"
Unendlich traurig und verzweifelt klingen diese Worte, die ganz tief aus Gunildas schmerzenden Herzen zu kommen scheinen.
"Und die Sonne sehen! Laß uns die Sonne sehen."
Sie steht langsam auf.
"Jetzt gleich. Laß mich Licht sehen."
Sie drängt zur Tür und hinaus. Noch immer trägt sie nichts weiter, als ihr Nachthemd. Aber das scheint ihr entweder unbewußt oder nicht weiter wichtig. Automatisch lenkt sie ihre Schritte zum Lazarett. Zu dem Ort, den sie hier in der Burg wohl am ehesten 'zu Hause' nennen würde, der ihr am vertrautesten ist. Dort wird gerade noch Hagrobald von Tannhausen von Escalada von Kuslis versorgt. Bei seinem Anblick bleibt Gunilda zuerst wie vom Donner gerührt stehen und ihre Augen weiten sich vor Schreck, dann aber wirft sie sich mit einem Aufschrei zu seinen Füßen nieder, umfängt seine Beine und schluchzt mit tränenerstickter Stimme:
"Vergebung! Vergebung, Herr! Erbarmt Euch einer armen Suchenden! Zeigt mir das Licht! Hier ist überall nur Nacht und Finsternis, Bedrängnis und Tod. Helft mir, wieder das Licht, die Sonne zu sehen. Weist mir die Gerechtigkeit, die Wahrheit und das Leben. Mein Herz ist gefangen in der Düsternis, der Dunkelheit. Zeigt mir, daß es den strahlenden gerechten guten Herrn der güldenen Sonne wirklich gibt und zerreißt das Gespinst der tiefen dunklen Nacht um mich herum. Gebt mir Hoffnung, gebt mir Licht! Licht!" |
Aktive Rollen: Elyssa Niobalde di Sansegostiano, ehemalige nostrische Frankfreie und nun horasische Esquiria (Nos 6, Hor 2+3+5+7, WB 1) Selwyne von Beereskow, festenländische Bronnjarin (Sil 2, ZG 1.5, SG 3, div. andere Bornlandcons) Feqzandra sala Sahib Oswyn, Beherrschungsmagierin und Seelenheilkundige (sehr viele Cons...) Raugund gebranntmarkte Büßerin und jetzt Praios-Novizin (PzE 1-5) Ailbhe vom Swartenhof albernische Waffenmagd (dgT) Chryseis von Kutaki Zyklopäische Medica für die Sechssäftelehre (dgT2, WK 8+9) |
Bearbeitet von: Bernika am: 12 Jun 2007 09:31:59 Uhr |
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Cordo
fleißiges Mitglied
129 Beiträge |
Erstellt am: 10 Jun 2007 : 22:37:31 Uhr
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Cordo sitzt schweigend im Schatten des Tores, und hält Wache. Um seine Hüfte ist ein Verband gewickelt, doch die Schmerzen scheinen verklungen zu sein.
Als er Gunildas Worte hört, seufzt er erleichtert. Dann beginnt er, lautlos zu beten. |
Wir sind Golgaris Krallen auf Dere! |
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Arinna
Senior Mitglied
847 Beiträge |
Erstellt am: 11 Jun 2007 : 00:58:17 Uhr
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Beim Brunnen angekommen, bleibt sie eine Weile Gedanken versunken stehen. Sie spührt nicht die Morgenbriese die ihr Haare und Kleidung langsam trocknet oder hört Nitakis neben ihr sprechen. Sie hört nur das Tropfen des Wassers, das aus ihrer Kleidung rinnt. Ihr Blick geht wie ins Leere als sie sich vorbeugt, ihre Hände auf den Brunnenrand legt und langsam niederkniet. Zubächst unerständlich dann leise flüsternd beginnt sie zu sprechen: .... ... Herr Efferd, Herr des Wassers! Vor meinen Augen tanzen Funken und ich kann dich nicht mehr sehn. Feuer hielt mich fest umschlungen und ich wollte untergehn. Du kannst in meiner Seele lesen, wie in einem offnen Buch. Du bestimmst mein gazes Wesen, jeden Segen und jeden Fluch?
Sind deine Wasser so aufgewühlt, weil sich alles falsch anfühlt? Ich weiß nicht viel doch das allein, bin mir sicher so sollte es nicht sein. Lauschend knie ich hier am Abgrund, meine Gegenwehr noch nicht besiegt Deine Wasser sind auch in diese Schwärze nicht versiegt und meine Hoffnung fließt in dir. Wenn ein Stein in Wasser fällt, verursacht er Wellen, die sich nach allen Seiten ausbreiten. Das Wasser beruhigt sich dann wieder, äußerlich unverändert. Und doch auch wenn man den Stein nicht mehr sehen kann liegt er doch auf dem Grund. Alles hat sich verändert und bleibt doch gleich. Setig im Wandel und ewig zu gleich, wie die Wasser des großen Flusses, wie du selbst Herr Efferd. Gib uns deine Kraft und Stärke, denn ich weiß auch in der Tiefe scheint dein Licht. ... es geht wieder in Murmeln über. Dann klärt sich ihr Blick, sie erhebt sich und blickt Nitakis erstaunt an, als sie ihn neben sich bemerkt.
"Nitakis, nicht war?" |
Bearbeitet von: Arinna am: 11 Jun 2007 01:02:15 Uhr |
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Nitakis Nanduriopoulos
Senior Mitglied
719 Beiträge |
Erstellt am: 11 Jun 2007 : 10:31:15 Uhr
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"Äh, ja, Euer Gnaden, Nitakis Nanduriopoulos. Von der Insel Kutaki. Ich möchte euch nicht stören, aber... kann ich euch irgendwie helfen?" |
Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein) Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter |
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Ephraim Ilmenblick
Magus
163 Beiträge |
Erstellt am: 11 Jun 2007 : 12:33:04 Uhr
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Langsam nähert sich eine graue Gestalt, mit spitzem Hut und einem langen Stab dem Tor. Mit festen Schritten, fast so als wüßte der Wanderer nicht in welchen gefährlichen Landen er sich bewegt, bewegt er sich auf die trutzige Burg zu. Ein stück vor dem Tor bleibt er stehen, stemmt die freie Hand in die Hüfte und betrachtet eingehend das Gemäuer. |
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Cordo
fleißiges Mitglied
129 Beiträge |
Erstellt am: 11 Jun 2007 : 14:50:45 Uhr
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Sofort springt Cordo auf. "Halt! Wer seid ihr? ", ruft er dem Fremden durch die Torluke zu. |
Wir sind Golgaris Krallen auf Dere! |
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Ephraim Ilmenblick
Magus
163 Beiträge |
Erstellt am: 11 Jun 2007 : 15:03:49 Uhr
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Leicht neigt der Wanderer den Kopf zu Seite und antwortet mit einem Lächeln "Magus Ephraim Ilmenblick ante portas." Dann deutet er eine leichte Verbeugung an und spricht weiter "Kunibald von Sappenstiel erwartet mich, sofern meine Informationen dies bezüglich richtig sind und dies die Feste Freudenberg ist." |
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Cordo
fleißiges Mitglied
129 Beiträge |
Erstellt am: 11 Jun 2007 : 15:42:43 Uhr
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"Dies ist die Feste Freudenberg. Ob eure Angaben richtig sind, wird sich klären lassen. Solange müsst ihr hier warten."
Dann lässt Cordo nach Kunibald schicken. |
Wir sind Golgaris Krallen auf Dere! |
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Ephraim Ilmenblick
Magus
163 Beiträge |
Erstellt am: 11 Jun 2007 : 15:46:09 Uhr
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Der Magus geht ein paar Schritte zurück und lässt sich auf einem Stein nieder. Nun holt er seelenruhig eine Kante trockenes Brot und ein Stück Hartwurst aus seiner Tasche und beginnt diese langsam zu verspeisen.
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