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Seite: von 15

Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt am: 30 Mar 2016 :  15:38:39 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Goot EN
das spiel mit den ständen: zwar gab es auch positivbeispiele, doch habe ich in großer quantität und qualität ein korrektes standesbewusstsein von diversen mitspielern missen müssen.
das reicht von zwischenrufen bei gräflichen untersuchungen, über einbildung von diversen rechten von eigentlich rechtslosem gesindel (und gesandten aus fremden ländern), bis hin zu der weigerung, der burgwache (alias "schaulustige touristen") die sichtung eines leichnams zu gestatten (wenigstens hatte letzteres einen triftigen IT-grund).

hier will (hoffentlich) sicherlich keiner sein ego aufpolieren, indem er auf con andere charaktere runterputzt, aber bevor das ganze IT-konsequent der (aventurischen) realität nahekommt, sollten einige schon nochmal ihren stand prüfen und ihr verhalten dementsprechend anpassen.

auf der anderen seite wäre es wünschenswert, wenn respektloses verhalten, oder wenigstens echte verbrechen auch konsequent verfolgt und bestraft werden würden.



Zitat:
Original erstellt von: Ashara

@Burgwache als Schaulustige verscheuchen
Da dies expliziet mich betrifft, ein kurzes Statement dazu: Burgwachen werden von meinem Char durchaus als Vertreter der örtlichen Obrigkeit angesehen - aber sie sind eben nur deren Handlanger. Und bei Untergebenen kommt man mit einem herrischen Auftreten im Regelfall doch recht gut parat. Warum dies also nicht auch mal bei denen versuchen, die nicht dem eigenen Herrn unterstellt sind? Zumal wenn man - wie in diesem Fall - durchaus triftige Gründe hat, sie loszuwerden.
Dem gräflichen Ermittler gegenüber kann man so was natürlich nicht bringen - und da hat mein Char auch einen durchaus anderen Ton angeschlagen (wenngleich sie natürlich auch den gerne loswerden wollte).

Als Burgwache kann man sich davon beeindrucken lassen - oder eben auch nicht, je nach Wesenszug des Einzelnen. Ich habe OT jedenfalls auch nie erwartet, dass da vor der de facto nicht vorhandenen Autorität meines Chars gekuscht wird - aber das wird mich nicht daran hindern, es einfach mal zu versuchen. Frei nach dem Motto "sicheres Auftreten bei völliger Ahnung- bzw. in diesem Fall Befugnislosigkeit".

In einer späteren Szene ist sie dann damit ja auch glorios gescheitert, als man sie nicht in das Lesezimmer zum "Gespräch" zwischen Vogt und Boroni lassen wollte. IT hat sie das furchtbar geärgert, aber OT hatte ich meinen Spaß daran.

Das dieser gnaze Spielbereich um Autoritäten ein höchst komplexes Ding ist, bei dem man viel Fingerspitzengefühl braucht und sehr leicht in den einen (zu regide) oder anderen (zu lasch) Zustand gerät, ist denke ich allen bewusst, die mal darüber nachgedacht haben.
Kommt dann noch dazu, dass Autoritätspersonen bewusst anders handeln, als man es von ihnen erwarten würde, wird es noch komplizierter, da man sich nie sicher ist, ob das jetzt wirklich so gewollt ist oder einfach nur anders rüberkommt. Selbiges gitl für das IT-Anmaßen einer nicht vorhandenen Autorität.



Zitat:
Original erstellt von: Goot EN

kann ich ja alles verstehen und es ist auch schön, wenn es einen grund für die überschreitung der kompetenzen im einzelnen gibt, denn dann ist man (im nachhinein OT) getröstet, dass man es nicht mit jemandem zu tun hatte, der keine ahnung von seinem tatsächlichen stand hat.

vielleicht ist das ja schon eine grundsatzdiskussion, aber man kann ja schwerlich einen unterschied (im spiel) zwischen pappnasen, irrungen des ständebewusstseins, oder hochkomplexen und durchaus einleuchtenden gründen machen.

dabei habe ich die erfahrung gemacht, dass es egal ist, ob die autorität eine burgherrin mit einer halben hand voll wachen, oder ein hochinquisitor (der mit 12 bannstrahlern einmarschiert) ist.
spieler nehmen es gerne mit generösem nicken zur kenntnis, wenn vor ihnen gekuscht wird, aber kuschen selbst praktisch gar nicht und auch autoritätsgläubigkeit oder respekt im allgemeinen wird von mir häufig vermisst, selbst wenn es von jeweiligen charakterkonzept absolut angemessen wäre.

dabei lässt sich die autorität sehr gut darstellen, wenn die spieler etwas wollen, weil man es ihnen einfach verweigern kann und ansonsten rechtliche konsequenzen drohen.
wenn aber die autorität etwas will (und sei es nur, dass das wandervolk etwas mehr respekt zeigt), gibt es zahlreiche hürden in der darstellung.

die mittel der autorität (auf larp) sind nämlich sehr begrenzt, was bei der hemmung mitspielern ihre freiheit und damit ihr spiel wegzunehmen anfängt und bei der erfahrungsgemäß praktisch zwangsweisen eskalation einer situation endet, sobald die üblichen mittel (laut werden-> drohen-> gewalt) anwendung finden.

in kombination mit (erstaunlich häufigen) eigenschaften, die gerne entsprechenden charakteren verliehen werden (moderne, liberale sichtweisen, revolutionäre und aufklärende lebensziele, allgemeine dreistigkeit, ein ausgeprägtes ego und hemmungslosigkeit, diese charakterzüge auch bis in den tod zu verteidigen) und natürlich in keinster weise auf den tatsächlichen spieler zu münzen sind, ist entsprechende IT-konsequenz zumeist zum scheitern verurteilt.

zumindest wundere ich mich nicht, warum konsequente bestrafung und bereitwillige, angemessene unterwerfung keinen vernünftigen einzug ins spiel hält.

ich denke aber, dass ein plausibleres spiel eher durch besseres ständebewusstsein und rückschraubung des individuellen egos, als durch tatsächlichen zwang (natürliche auslese durch strenge autoritäten) zustande kommen würde.

im falle "dreister versuche aus plausiblen gründen die grenzen der eigenen kompetenzen auszutesten", würde ich bitten sowas im zukunft zum wohle eines plausibleren aventurischen rechts- und ständesystems nach möglichkeit einzuschränken.
so gesehen kann man sich ja immer einen grund ausdenken, die dreistigkeit des charakters, oder sogar den unwillen des spielers, sich zu beugen, zu begründen.



Zitat:
Original erstellt von: Ashara

Dieser Aufforderung werde ich - so pauschal ausgesprochen - sicher nicht nachkommen.

Denn ich habe mich bewusst für diesen Char entschieden und ihm auch ganz bewusst bestimmte Charakterzüge mitgegeben. Und die werde ich auch nicht "zum Wohle der Allgemeinheit" ändern. Zum einen, weil ich sie nicht als unaventurisch oder spielschädigend einstufen würde und es ist schließlich auch nicht so ist, dass ich ständig und überall Leute anpöbeln oder mich als die Herrin der Welt aufspielen würde.

Außerdem sehe ich es nicht ein, warum man auf die Möglichkeiten eines gesellschaftlichen Charakters verzichten sollte. Im PnP würde man jetzt hier die Gesellschaftstalente und Charismaproben heranziehen - im Larp spiele ich es eben aus.
Und da fände ich es z.B. deutlich unpassender (und für das Spiel auch nicht schöner) wenn ich statt dessen auf Magie oder Waffen zurückgreifen würde, bloß weil die deutlicher als "Beabsichtigter Einsatz von Fähigkeiten" zu erkennen und nicht so leicht mit "schlechtem Spiel" zu verwechseln sind.

Edit:
Sorry fürs Off Topic. Sollte hier noch weiterer Diskussionsbedarf bestehen, kann das gerne in einem anderen Thread oder per PN erfolgen.



ja, ist eine schwierige sache, aber was soll ich machen?
es gibt bereits mehr als genug charaktere, die aus beliebigen gründen kein korrektes ständebewusstsein an den tag legen.
da wäre es schön, wenn der einzelne mal mehr zurücksteckt, auch wenn er für sein "freches auftreten" eine "plausible begründung" hat.

außer charakter X, denn der hat das sogar in seinem konzept drin?

deweiteren muss ich betonen, dass man durchaus einen gesellschaftlichen charakter spielen kann (der im PnP stark in den entsprechenden talenten wäre), ohne von allen möglichkeiten gesellschaftlicher talente gerade die missachtung von (weltlichen) autoritäten (und ihrer handlanger) als spielinstrument zu gebrauchen.



Bearbeitet von: Goot EN am: 10 May 2016 20:14:27 Uhr

Ashara
super aktives Mitglied


1627 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  15:49:37 Uhr  Profil anzeigen
Das "Spielinstrument", welches ich in besagter Szene heranzog, war nicht die Missachtung von weltlichen Autoritäten oder deren Handlangern, sondern das Einschüchtern selbiger Handlanger durch das Vorspiegeln einer nicht vorhandenen eigenen Autorität.

Und eine derartige Strategie würde ich auch jedem anderen Charakter zugestehen, der sich damit vor anderen im Sinne von "ihr könnt mir gar nichts" aufspielen will.

Das hat nichts mit einem fehlenden oder verdrehten Ständebewusstsein zu tun und stört - mMn - auch nicht das Spiel mit Standesunterschieden.


Bei ähnlichem Verhalten gegenüber der Burgherrin oder dem Vogt - potentiell ja, aber gegenüber einer einfachen Burgwache? Eher nicht...

Anderhersum könnte man natürlich jetzt auch fragen, warum sich eine Burgwache gegenüber einer geladenen, ausländischen Delegation in Person des Legaten und dessen Beratern so penetrant und unhöflich benimmt.
Hatten sie den Auftrag, um jeden Preis in die Gemächer vorzudringen, sollten sie dies tun. Hatten sie diesen nicht, wäre es die angemessenere Reaktion gewesen, die Abweisung zur Kenntnis zu nehmen und der Herrin zu melden (ggf. lässt man eine Wache da, damit sie aufpasst).
Wenn ich mich recht entsinne, war dieses Vorgehen sogar ein Vorschlag meinerseits an euch - was allerdings nur mit trotzigen "Ja, das machen wir auch" quittiert wurde, ohne dies jedoch auch umzusetzen.

Um es noch mal klar auszudrücken:

Ich bin für ein Ausspielen der Standesunterschiede.
Aber ich bin auch dafür, dass sich Charaktere arrogant und anmaßend verhalten können - sei es nun als "Masche" oder als Folge eines Nachteils.
Und ich kann dann auch sehr gut mit den IT Konsequenzen leben. Brayanokles Reaktionen auf die höflich vorgetragenen aber dennnoch eindeutigen Seitenhiebe Amiras finde ich z.B. völlig in Ordnung.
Gleiches hätte auch für einen Protest der Burgherrin gegolten, wenn die sich auf die Meldung der Wache hin bei Decius über das anmaßende Verhalten seiner Leibmagierin beschwert oder der Vogt Amira zusammengestaucht hätte.

Die tut nichts, die will nur Spielen...
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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  16:24:54 Uhr  Profil anzeigen
zunächst einmal: ob man nun eine autorität nicht anerkennt, oder eine nicht vorhandene autorität dem gegenüber vorgaukelt, ist doch exakt dasselbe, nur in in einer "anderen farbe".

desweiteren will ich nicht behaupten, dass ein einzelner, der sich diese dreistigkeit (natürlich begründet) herausnimmt, das "spiel mit den standesunterschieden stört", aber wenn man auf der einen seite leute hat, die keine ahnung von ihrem stand haben, auf der anderen leute, die ein zu großes ego ihr eigen nennen und dazwischen sich haufenweise leute tummeln, die (begründet) "dreist spielen" und das ganze nur "pro mille dotiert", mit (NSC-/GSC-)mägden und knechten, die von sich aus buckeln, muss ich fragen:

wo bleibt denn dann überhaupt das spiel mit den standesunterschieden?

und ich will wirklich nicht gerne mit IT-konsequenzen arbeiten, zumal es nur natürlich ist, dass menschen in aventurien sich ihres (niederen) standes auch bewusst sind, bevor sie ein paar stunden im kerker von burg falkenstein verbracht haben.

davon abgesehen, betreten wir mit "penetrante und unhöfliche burgwache" einen bereich, den ich in keinser weise mehr plausibel nachvollziehen kann.
ich werde das einfach mal übergehen.

dass auf die ganze sache hin ein anschiss fällig gewesen wäre (und sei es nur eine brüskierte note an den werten don decius, was sich sein gefolge denn herausnimmt), wäre schön gewesen, aber trotz aller beteuerungen wie unhöflich "diese fremden" waren und welche informationen und untersuchungen aktiv verwehrt wurden, kam keinerlei reaktion der entsprechenden autoritäten.

mit arroganten charakteren verhält es sich dabei ebenso, wie mit häuptlingen, oder eben chars ohne erkennbares standesbewusstsein:
es gibt zu viele davon und scheinbar ist das konzept einer freundlichen person von einfachem stand mit gehörigem respekt gegenüber autoritären rollen (was ich als statistisch echten aventurischen menschen bezeichnen würde) nicht allzu reizvoll.
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Lancaster91
Junior Mitglied


88 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  16:50:13 Uhr  Profil anzeigen
jeah, mehr Bauerpower :D

Bruder Ewan - Bannstrahler (SWS3,KuT2,WzW,PP13)
Leomar v. Punin - Magier (CM4, CM4.5, CM5)
Perval v. Hartsteen-Beisweil - Leibarzt (KuT, Murmelbach)
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Sebas
Silbergroschen Orga


1136 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  17:03:22 Uhr  Profil anzeigen  Sende Sebas eine ICQ Message
Ich denke da haben beide Seiten etwas Recht.

Einerseits gehört für mich eine gehörige Portion Arroganz und Standesdünkel zu jedem gut gespielten Schwarzmagier.
Schließlich "könnte" man eine Burgwache die nicht kuscht mit "einem Fingerschnippen" in eine Kröte verwandeln.
Ich glaube auch nicht, dass man bei einem Schwarzmagier annehmen muss, dass sein "nicht an Standesunterschiede halten" von anderen als Pappnasentum aufgefasst wird, sondern das gehört in dem Fall einfach zur Rolle.

Allerdings hätte dieses Verhalten natürlich zu einer Beschwerde bei Don Decius führen müssen. Was diesen dann um die Etikette zu wahren zu einer für ihn höchst blamablen Entschuldigung gezwungen hätte.

Ich sehe den "Fehler" also vor allem auf Seiten meiner NSC und damit am Ende bei mir und nicht bei Amira.
Wir sind uns als Orga dieses Problems bewusst und werden da beim nächsten Mal stärker drauf achten...
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Ashara
super aktives Mitglied


1627 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  17:09:06 Uhr  Profil anzeigen
@ Goot EN

Sich als Adepta und Leibmagierin eines Dons gegenüber einer Burgwache aufzuplustern (Autorität vorgeben) und z. B. dem Vogt den Zutritt zu einem Raum zu verbieten (Autorität nicht anerkennen) besteht für mich schon ein großer Unterschied...

Das "penetrant und unhöflich" bezog sich auf das Verhalten der Wache in besagter Situation und war keinesfalls als generelle Beschreibung der Charaktere gemeint.

Bezüglich des Bespielens niederer Charaktere stimme ich zu, dass das sehr wenig gemacht wird. Allerdings kann ich das in soweit nachvollziehen, als das man in diesen Rollen noch mehr von den anderen Spielern und der Orga abhängig ist, grade was die Teilhabe am Plot angeht.

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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  17:53:13 Uhr  Profil anzeigen
ich verstehe den unterschied immer noch nicht.
es geschieht ein mord.
der weibel der burgwache wird dem werten paligan persönlich von der burgherrin zur untersuchung hingestellt.
ist nicht sowohl "ihr dürft die leiche nicht untersuchen, weil ihr nur schaulustige touristen seid", als auch "ihr dürft das zimmer nicht betreten, weil wir als gesandte al´anfas ein besonderes recht auf privatsphäre haben", im endeffekt dasselbe?

bei beiden wird der autorität ihr handeln in nicht rechtlich begründetem maße verwehrt.
nur wird im ersten fall die autorität einfach nicht anerkannt und im zweiten fall ein recht erfunden um die autorität nicht anzuerkennen.
da kann ich ehrlich gesagt nicht auf eines von beiden zeigen und sagen: "besser", "anders", "passender" oder "authentischer".

als burgwache/burgherrin/usw. reißt man sich die beine aus und wird nicht ernst genommen/anerkannt/respektiert/usw.
auf welchen wegen dies geschieht und wie die (IT-)gründe dafür auch sein mögen, hebt sich für mich jetzt schon von einfacher pappnasigkeit oder ständeunkenntnis ab, aber nicht so krass, dass ich es bei der gegenwärtigen situation kommentarlos akzeptieren könnte.

so bleibe ich bei der bitte, auch bei "hochplausiblen" gründen für "IT-frechheiten", diese runterzuschrauben, damit wir vielleicht mal sowas wie ständespiel überhaupt bekommen.

ich will niemanden etwas vorschreiben und auch nicht darüber spekulieren, wer hier vielleicht tatsächlich egoprobleme mitbringt, aber vielleicht gibt es in dieser problematik auch einfach keine pappnasen, oder mitspieler mit unzureichenden standesbewusstsein, sondern jeder hat sich mehr oder weniger sinnvolle gründe ausgedacht, warum er sich so frech benimmt.

aber wird das ganze dadurch besser?

was die "penetrante und unhöfliche" burgwache angeht, ist mir schon bewusst, dass es um die konkrete situation geht, ich zum wohle aller beteiligten aber nicht ausführen will, warum ich diese behauptung für unangemessen erachte.


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Ashara
super aktives Mitglied


1627 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  18:21:58 Uhr  Profil anzeigen
Der Unterschid liegt im Gegenüber: Burgwache oder Burgherrin.
Wenn zwischen den beiden für dich auch kein Unterschied besteht, dann solltest du dir in Bezug auf seltsames Standesdenken vielleicht mal an die eigene Nase fassen.

Und wo wir grade dabei sind:
Die Umschreibung "penetrant und unhöflich" für unangemessen zu erklären und im selben Post Egoprobleme zu unterstellen, ist schon recht ... bemerkenswert.

Leider scheint mir das hier in die übliche "wer ist die größere Pappnase" Schiene nebst beleidigenger Tendenzen abzugleiten, weshalb ich hiermit raus bin.

Sollte es doch noch zu einem konstruktiven oder zumindest anregenden Gedankenaustausch kommen, streue ich gerne Asche auf mein Haupt und bekenne mich der Verkennung der Umstände für schuldig.

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Lancaster91
Junior Mitglied


88 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  18:25:19 Uhr  Profil anzeigen
Er hat insofern recht, als dass es einfach zuviele arrogante Chars gibt, die Stände ignorieren. Zuviele die sich wie n Häuptling aufführen und zu wenige Indianer.


Völlig ohne Bezug auf Personen. Nur eine allgemeine Anmerkung, die mir aufgefallen ist.

Bruder Ewan - Bannstrahler (SWS3,KuT2,WzW,PP13)
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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  21:07:53 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Der Unterschid liegt im Gegenüber: Burgwache oder Burgherrin.
Wenn zwischen den beiden für dich auch kein Unterschied besteht, dann solltest du dir in Bezug auf seltsames Standesdenken vielleicht mal an die eigene Nase fassen.

reden wir aneinander vorbei?
eine burgwache ist auch eine autorität und zwar die exekutive, wenn man so will (oder die exekutive des ritters als exekutive der burgherrin).
sicherlich besteht auch hier ein großer unterschied zur autorität der burgherrin und dort wieder ein unterschied zum vogt (zum grafen und so fort).

ich verstehe schon, dass es einen unterschied macht, ob man die ganze sache bei der burgwache, oder eben bei höheren autoritäten versucht, aber es macht nunmal keinen unterschied, ob man eine autorität einfach nicht anerkennt, oder sich rechte erfindet um sie nicht anzuerkennen.

Zitat:
Die Umschreibung "penetrant und unhöflich" für unangemessen zu erklären und im selben Post Egoprobleme zu unterstellen, ist schon recht ... bemerkenswert.

Leider scheint mir das hier in die übliche "wer ist die größere Pappnase" Schiene nebst beleidigenger Tendenzen abzugleiten, weshalb ich hiermit raus bin.

Sollte es doch noch zu einem konstruktiven oder zumindest anregenden Gedankenaustausch kommen, streue ich gerne Asche auf mein Haupt und bekenne mich der Verkennung der Umstände für schuldig.

ich dachte eigentlich, dass wir vorhin noch einen konstruktiven gedankenaustausch hatten.
was soll man machen?
ich müßte ehrlich gesagt lügen, wenn ich behaupte, dass unter allen tolldreisten mitspielern (die keinen respekt gegenüber jedweder autorität zeigen, ihn aber sich selbst gegenüber nur zu gerne verlangen und die ich im verlaufe meiner larpkarriere miterleben musste), noch nie jemand bei mir den eindruck erzeugt hätte, ein egoproblem spazieren zu führen und dementsprechend überhaupt nicht fähig ist, mal zurückzustecken.
solche personen sind sicherlich teil des problems (und sicherlich auch anderer probleme, wie die befolgung von regeln, die zum verlust eines kampfes führen würden) und man kann/sollte auch darüber reden, aber naheliegenderweise bringt es nichts einer person diesen vorwurf zu machen (egal ob es zutrifft oder nicht).
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Glenyn
neues Mitglied


17 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  21:13:27 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Glenyn's Homepage
Es ist vor allem die Frage wieviele Exoten und wieviel unplausibles Spiel verträgt eine Veranstaltung. In meinen Augen war das auf Silbertaler von allem zu viel:

Es fehlen einfache Charaktere die sich konform verhalten, um sich hervorzutun muss es ersteinmal die Ebene geben aus der man das könnte. Ich fande es höchst skurril, dass der Burgwache und dem gräflichen Inspektor zuerst der Zutritt zur Leiche verwährt wurde.

Die Vergiftungen seitens der Spieler sind nicht plausibel, und haben mMn den Plot gecrasht. Mir fehlt die Empathie sich vorzustellen eine Abgestellte abzumurksen um sich in eine Opferrolle zu begeben.
Ich erinnere mich an eine Nostria Con (Vampir Plot) wo zwielichtige Charaktere ersteinmal alle einbuchtet wurden was selbst von den Eingesperrten als starkes Aktion gewertet wurde, eine solche Atmosphäre ermöglicht manchen Charakteren erst eine gewisse Spannung.

Die magische Untersuchung der Kämpfer vor dem Turnier hat auch mit der hohen Magier/Geweihten Dichte zu tun und war weder standesgemäß noch besonders aventurisch.

Es ist klar das viele Leute etwas Spezielles spielen wollen aber ich kann jeden verstehen dem das zu viel ist und ich stimme zu, dass sich jeder mal an die eigene Nase fassen sollte und hinterfragt wie weit man gehen kann ohne permanent aus dem aventurischen Rahmen zu fallen.

Schöne Grüße







“Farindel und die Zwölfe mit euch“
Bragon Fenwasian
http://www.winhaller-spiesse.de
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Herg
neues Mitglied


21 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  21:37:17 Uhr  Profil anzeigen
Hallo,

also auch wenn ich neu bin und erst eine Alveran-Veranstaltung hinter mir habe, aber schon auf etlichen anderen Cons war, möchte ich etwas zu dem Thema schreiben. Das kommt zwar meistens nicht so gut an, wie meine Erfahungen zeigen, wenn "Neulinge" den Mund aufmachen, aber sei es drum... (Hat auch etwas mit Ständeunterschied zu tun... )

Das Thema Ständeunterschied ist in allen Fantasywelten, die auf einem mittelalterlichen Setting aufbauen ein Problem. Da gehen Bauern einfach so auf den Baron zu, da meinen normale Kämpfer sich mit einem Ritter messen zu können etc. ABER es gibt auch nur wenige Barone und Freiherren, die die niederen Stände überhaupt beachten. Das mag zwar einem Klischee entsprechen - ist aber bar jeglicher Realität.

Weiter oben stehet, dass ein Spieler eines Chars niederen Standes nur schwer in den Plot kommt. Das ist so!!! Daher agieren auch Spieler niederen Standes IT oft falsch, um in den Plot zu kommen.
Ich gebe daher Sebas mit seinem Posting recht, dass da den NSC/GSCs Verantwortung zukommt, um solches zu vermeiden.
Allerdings sind auch die SCs gefragt ihrer Verantwortung IT nachzukommen!! Das gilt von unten nach oben - aber auch von oben nach unten!! Auch SCs höheren Standes können den niederen Ständen ein Spielangebot machen. Das muss nicht nur die SL machen.

Ich muss allerdings auch sagen, dass ich die Diskussion auf dem Hintergrund von Silbertaler für völlig überzogen halte. Denn alleine von der IT-Story her war die ortsansässigen Baronie schwach, da es ein Machtvakuum gab und im Hintergrund ein Nachbarbaron nur auf Macht aus ist. (So jedenfalls die Vorabinfos.) Allerdings habe ich IT davon nichts mitbekommen, da ich niederen Standes war und versucht habe mich daran zu halten. Was ich mitbekommen habe, war das - wie in meinem Feedback beschrieben - Sodom und Gomorra.
Und da ist eine Ständediskussion wie sie hier geführt wird eigentlich überflüssig. ICh bin immer ein Freund von IT Lösungen: Konflikte jedweder Art sollten IT gelöst werden und in diesem Fall mit ALLER Gewalt des ortsansässigen Barons. Solche Dinge lassen sich doch IT lösen. Klappt aber nur, wenn die Spieler bereit sind eine ergebnisoffene Story zu spielen und in der Lage sind spontan ihren Charakter weiterzuentwickeln.

Was will ich letzlich sagen? Schön wäre es, wenn jeder Spieler sich seines Standes bewusst ist. Und gemäß seines Standes jederzeit bereit ist einem anderen ein standesentsprechendes Spielangebot zu machen. Das gilt von unten nach oben und von oben nach unten.

Gruß
Herg

Ein Mann aus Andergast. ST1 & ST2 & ST3 & MS1
Sverische Geschichten
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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 30 Mar 2016 :  22:03:08 Uhr  Profil anzeigen
ich hatte jetzt nicht den eindruck, dass zuviele "exoten" auf der con waren (das ist auch sehr schwierig zu definieren), aber ich würde auch sagen, dass zu viele "häuptlinge und zu wenig indianer" anwesend waren (aber das ist auch bei so ziemlich allen anderen cons von uns der fall).

dass einfach zu wenig lokale chars anwesend sind, die noch dazu eher bescheidene und konform gehende konzepte (noch dazu von geringem stand) verkörpern, ist auch eine sache, an der z.b. legenden von thorwal lange zeit krankte.

da muss ich mir aber auch an die eigene nase fassen, weil ich auf dem (aranischen) SdB einen andergaster auf durchreise spiele.

wenn die leute sich wenigstens mehr für konzepte von niederem stand begeistern würden, wäre es mir persönlich zweitrangig aus welcher region sie dann entstammen.

deshalb bin ich auch ein großer fan von profanen plots, oder wenigstens plots, bei denen auch profane mitspieler einen beitrag leisten können.
dass profane konzepte von niederem stand diesbezüglich "noch mehr von den anderen Spielern und der Orga abhängig" sind, sollte nicht so sein und ist auch häufig nicht der fall.
wenn ich da z.b. an den diener des werten paligans mit den geschickten fingerchen denke, wird der auch ohne adelstitel, magische begabung oder weihe sein spiel (und wie ich hoffen will, auch seinen spaß) gehabt haben.

das spiel von dienern und handlangern bietet nämlich ungemein viel spielpotential und sei es nur, dass man die laufburschenarbeit erledigt, wenn die hohen herrschaften den plot lösen.
deshalb bin ich persönlich viel lieber "indianer".

ich glaube eher, dass das ein problem von personen niederen standes ist, die einfach dazukommen und keinen "häuptling" haben.
aber da kann man auch nicht so viel machen.
entweder man bildet die typische heldengruppe und sucht sich mühsam einen plot, oder man findet einen häuptling, der einen entsprechenden stand hat.
dabei sollten in der tat die häuptlinge ihre indianer in den plot einbinden (und das tun viele ja auch schon sehr gut), aber man kann nicht erwarten ein stück plotkuchen oder sonstige spielangebote "von oben nach unten" zu bekommen, bloß weil man da und profan ist.

ein mancher könnte hier bemängeln, was denn die spieler von magiern, adeligen und geweihten getan haben, um auch ungefragt plotkuchen serviert zu kriegen, aber das wäre eine andere geschichte.

was die giftanschläge von spielerhand angeht, finde ich eigentlich nicht, dass sie den plot gesprengt hätten und die vergiftung zornbrechts erachte ich sogar als sehr geschickten schachzug.
auch das hier groß vertuscht wurde und teilweise plot nicht "zu lösen war", finde ich als ergebnis von echtem spiel absolut in ordnung.

dennoch stimmt es, dass es definitiv sinnvoll gewesen wäre, diverse verdächtige erst einmal einzubuchten, auszuquetschen und im falle von verdächtigen von hohem stand, dann wieder freizulassen, weil die beweise fehlen oder entkräftigt wurden.
dann hätte der ein oder andere den plot auch etwas mehr durchschauen können und die verdächtigten hätten auch ihr spiel gehabt (wir lassen ja niemanden seine schöne conzeit in einem kalten verlies verschwenden).
das war sogar bei einigen geplant, aber ohne befehl, sackt die burgwache niemanden (von stand) ein...

einige von uns wollen nächstes mal definitiv versuchen, da auch mehr IT zu klären, aber ich finde es schon sehr sinnvoll darüber zu reden, gründe und probleme zu erörtern und ständebewusstsein zu fördern.
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Jo
neues Mitglied


18 Beiträge

Erstellt  am: 31 Mar 2016 :  08:26:14 Uhr  Profil anzeigen
Ich glaube, dass hier in Sachen Burgwache unterschiedlche Sichtweisen vorliegen:
Mancher sieht die Burgwache als Stellvertretung der Burgherrin (und damit letztendlich PRAios selbst) und als eine Art Polizei, die aus ihrem "Amt" und Auftrag heraus genug Autorität hat, um sich diverse Rechte herauszunehmen.
Als ich mich dem Weibel mit der freundlichen Bemerkung in den Weg stellte "Wir haben hier genug Wachen", hatte ich bereits zwei wirkliche Autorität besitzende Personen (Malepartus und noch jemanden) durchgelassen und wollte eigentlich nur verhindern, dass sich mehr als acht Leute auf dem schmalen Flur auf den Füßen stehen. Die Reaktion der Wache (Versuch, sich durchzudrängeln - vergeblich - Schubsen eines Ritters unter gebrülltem "ich bin hier das Gesetz" - Einschreiten von Malepartus) hat mich zum einen überrascht, aber IT auch ziemlich erbost. Da kommt so ein (meiner Meinung nach) kleiner Weibel und möchte so mir nichts, dir nichts in die Gemächer der Gesandschaft. Aus meiner Sicht ein eklatanter Verstoß gegen TRAvias Gastrecht. Wir hatten nicht um Hilfe gebeten und erst Recht möchten wir in einer ungeklärten Situation (Flur voll mit teilweise unbekannten Leuten) irgendwen in unserer Unterkunft haben, Burgwache hin oder her.
Da war für mich an erster Stelle das Bestreben, weitere Attentate zu verhindern (mein Charakter wurde erst einige Minuten später in die Hintergründe eingeweiht).
Die Reaktion der Burgwache gegenüber höhergestellten Gästen wäre in meinem Aventurien ein Grund für eine strenge Maßregelung der anmaßenden Wache seitens der Burgherrin gewesen. Hier ist aber offenbar Raum für Interpretationen.

Boromeo Ramirez - Rabengardist - RF2, WB 1+2, SilT 1+2+3, SdB 4+5, HdS1
Anshag Grimmwulf von Hohenstein - Ritter - PzE 1+2
Rondwin von Donnerbach - Geweihter der Rondra - MS 1
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 31 Mar 2016 :  09:30:48 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
@Glenyn: Ich habe den Eindruck, dass hier möglicherweise etwas falsch angekommen ist und hoffe, das lässt sich aufklären.

Zitat:
Original erstellt von: Glenyn

Die Vergiftungen seitens der Spieler sind nicht plausibel, und haben mMn den Plot gecrasht.

Wie viele Vergiftungen hat es denn deiner Meinung nach auf Silbertaler gegeben?
Wie viele davon wurden von Spielern durchgeführt?
Und wie kommst du darauf, dass dadurch der Plot gecrasht wurde?

Zitat:
Original erstellt von: Glenyn

Mir fehlt die Empathie sich vorzustellen eine Abgestellte abzumurksen um sich in eine Opferrolle zu begeben.

Diese Aussage ist, jedenfalls sofern du damit auf Al'Anfanische Gesandtschaft abzielst, nicht richtig. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, weil es sich um ein Thema handelt, das im Spiel noch nicht gänzlich aufgeklärt ist und möglicherweise auf zukünftigen Veranstaltungen wieder aufgegriffen wird. Aber ich möchte das auch nicht unwidersprochen stehen lassen, weil das einen völlig falschen Eindruck erweckt.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Satinavian
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 31 Mar 2016 :  12:44:00 Uhr  Profil anzeigen
Ich kann den Wunsch nach dem Spiel mit Ständen verstehen, aber praktisch alle SCs sind Freie, die meisten aus dem reicheren Bürgertum oder darüber. Das bedeutet, dass die Unterschiede in der gesellschaftlichen Hackordnung oft eben gar nicht so sonderlich groß sind. Und im Ergebnis davon wiederum auch nicht immer so wirklich klar sind, insbesondere, da ja die beteiligten Spielteilnehmer den Hintergrund ihres Gegenübers nicht genau kennen.

Im konkreten Falle einer Burgwache (nicht adlig, nicht Krieger, ...) vs einer Schwarzmagierin (gebildete bürgerliche Oberschicht) oder gar eines Rabenritters (ja, das sind echte Ritter in einem kirchlichen Ritterorden) sehe ich die Burgwache aber definitiv standesmäßig weiter unten. Gerade für das Spiel mit Ständebewußtsein sehe ich diese Wache nicht die beiden herumkommandieren, sondern bestenfalls umgekehrt.

Das einzige was für die Wache spricht, ist, dass sie zum Gefolge der Burgherrin gehört, welche Hausrecht hat. Gefolge der Burgherrin, nicht mehr.

Ich würde sogar sagen : Dass gerade Malepartus, der in der Burg eigentlich nichts zu melden hatte und von dem man eher Intrigen gegen gewisse Al'Anfanische Wünsche fürchten müsste, zu der Leiche durchgelassen wurde und die Wache eben nicht, zeigt viel eher ein funktionierendes Standesbewußtsein. Ihr wißt schon, wo tatsächlicher Stand und gesellschaftliche Hackordnung manchmal mehr Bedeutung haben als echte Zuständigkeit oder Kompetenz.


Bzgl :

Wenige regionale SCs ? Wenn Spieler nicht für jede Conreihe oder gar jede Con neue Charaktere machen wollen, passiert das halt

Wenig Indianer, viele Häuptlinge ? Ja, scheint ein wenig so. Falls dem so ist, muss man damit aber auch leben und akzeptieren, dass die eigene Oberschichtperson eben im Querschnitt der Conteilnehmer doch nicht so herausragt und eben kaum jemandem was zu sagen hat. Denn auch das heißt standesbewußtes Spiel.

Bearbeitet von: Satinavian am: 31 Mar 2016 13:25:06 Uhr
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Dannimax
neues Mitglied


12 Beiträge

Erstellt  am: 31 Mar 2016 :  13:43:07 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Dannimax's Homepage  Sende Dannimax eine ICQ Message
Hallöle

Also dass man in Puncto "Ständebewusstsein" schon vom Setting her als Gast fünf gerade sein lassen musste, sollte jetzt doch keinen verwundert haben.

Das "Ständebewusstsein" kenne ich als DSA-Adelsconbesucher natürlich besonders gut. Ja, dort haben Nichtadelige grundsätzlich einen schwierigeren Stand. Weil es zum Setting gehört. Das weis man als Gast vorher und deswegen spielen dort die Leute meistens auch nur Adelige oder Geweihte.

Und ja, auf dem Silbertaler wurde gegenüber den Adelscons eine deutlich tollerantere Schiene gefahren. Das ist überhaupt nicht verwunderlich, weil die den con besuchenden Spieler Charaktere spielen, die in der Regel darauf ausgelegt sind, ihren Charakter auf dem Con zu entwickeln, nicht dazwischen.

Um auf dem Con ein Spiel aufzuziehen, dass auch dem Standesbewusstsein gerecht wird, hätte man im Vorfeld bereits eine Charakterbeschränkung durchführen müssen, damit eben auch nur die Charaktere erscheinen, die für das dargestellte Szenario realistisch gewesen wären. Ein Fest in der Grafschaft Eslamsgrund, richtung Rashtulswall. Das ist der sogenannte Schlund, einer der ärmsten Regionen Garetiens. Wenn ich dorthin Leute einlade, um den Festivitäten eines Lehenseides einschl. Turney beizuwohnen, dann:

- sind da keine Zahoris. Die sind jedem Adeligen ein Dorn im Auge, sind zudem aus dem dort eher unbeliebten Almada. (Immerhin hat man dort nicht vergessen, dass das nördliche Caldaia auch mal almadanisch war).
- sind dort keine Al'Anfaner. Weil Al'Anfa einfach mal scheiße weit weg ist und es für Al'Anfaner sicherlich bessere Partys geben dürfte, auf denen man "unbedingt mal dabei sein sollte."
- sind dort keine Horasier, Bornländer, Andergaster, Maraskaner, keine Almadanischen oder Al'Anfanischen Arenakämpfer oder sonstige Söldner. Weil das weit weg von zuhause ist. Und selbst wenn sie zufällig da sind, lade ich sie deswegen noch lange nicht zum Essen ein. Auch das Turnier mache ich dann nicht so, denn ein Turnier bei einem Lehenseid ist dem Adel vorgesehen, nicht Söldlingen. Bogenschießen und ne Buhurt, wo jeder gegen jeden zeitgleich ran muss, da hätte man noch drüber reden können.
- sind da keine Magier, weil der Schlund eben auch eine ziemlich konservative Region ist, in der man sowas nicht so gerne sieht, bzw. sich den Sold eines Magiers in der Regel gar nicht leisten kann. Vor allem untersuchen sie keine Leute bei einem rondrianischen Turnier.

Jeder kann für sich selbst fragen, wie viele Gäste dieser Con gehabt hätte, wenn man zu gunsten des Ständebewusstseins all diese Charaktere reguliert hätte. Alternativ hätte es Arbeit für die Orga bedeutet, für jeden Char einzeln im Vorfeld eine Motivation auszuhandeln, warum der Char nun im Schlund ist und mit welcher Motiation er als Gast da ist und als solcher auch akzeptiert wird.

Bei den DSA-Adelscons ist diese Vorauswahl übrigens gang und gebe. Da ich das nicht anders kenne, habe ich meinen Maraskaner übrigens auch so entworfen, dass er durchaus eine Motivation hatte, auf dieser Burg zu sein. Er war deswegen extra eigentlich ein Flüchtling aus dem Garether Ghetto und verdiente damit sein Geld, den Klischee-Maraskaner so glaubwürdig wie möglich zu geben - eben damit man ihn dafür bezahlt. Das war übrigens auch mit ein Grund, warum ich mich für das Rittermahl nicht angemeldet habe. Weil ich als bürgerlicher Maraskaner dort nichts verloren gehabt hätte. Nach meinem Ständeverständnis hätte man mich da sofort raus werfen müssen. Die Erkenntnis, dass ich mich vom Ständeverhalte her ruhig lockerer geben darf, kam halt auch erst vor Ort. Danach habe ich mich aber auch angepasst und den per Setting zu erahnenden Respektspersonen deutlich weniger devot gegenüber gegeben, als es hätte sein können. Sprich, ich habe mich dem Setting angepasst.

Von daher, wenn man nun diskutiert, wie man das Spiel mit den Ständen besser hin bekommt, dann kann die Diskussion mEn gar nicht zu einem Ergebnis führen, da der Con nicht darauf ausgelegt ist, Ständebewusstsein zu simulieren. Wenn jemand natürlich Interesse daran hat, einen Con zu besuchen, in dem die Standesrealität kanongemäßer einfließt, dem empfehle ich natürlich gerne, doch mal beim Adels-Briefspiel rein zu schnuppern. ;) Gerade das liebliche Feld ist dahingehend eine Erfahrung wert. ;)



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Xylel
Moderator


594 Beiträge

Erstellt  am: 31 Mar 2016 :  14:30:03 Uhr  Profil anzeigen
Treffen sich ein al`anfaner Schwarzmagier aus dem Volk der Moha, ein bornischer Rajah-Geweiter und eine thorwalsche Bergarbeiterin in einer grolmischen Kneipe im Orkland...
Klingt wie ein aventurischer Treppenwitz, ist aber im P&P durchaus ein Option. Daher haben ja auch die meisten offiziellen Abentuer der 4.Edition in der Einleitung einen kurzen Absatz, in dem über die spezielle Situation "vor Ort" informiert wird, eben damit ein Charakter nicht gleich in den Zoo gesteckt wird...

Abenteurer reisen eben, und daher finde ich "ortsfremde" Charaktere weder störend noch ambiente-bedrohend.


Was Stände angeht, so ist dies ein schweres Gebiet. Es greift OT unser Werteverständnis an, jemandem, den wir gar nicht kennen, mit einer Verbeugung zu begrüßen und unser ganzes Denken und Handeln hinten an zu stellen, nur weil ein "Adeliger" anderer Meinung ist.
Der Stand von Magiern und Geweihten scheint leichter akzeptiert zu werden, vermutlich, weil der "Expertokrat" den "Aristokrat" im OT Bewusstsein abgelöst hat...

Zu starre Ständegrenzen würden meiner Auffassung nach das Spiel eher behindern als fördern, da es der Adel sich viel weiter isolieren müsste und das "gemeine Volk" seine Meinung nie offen anbringen dürfte.
Im Allgemeinen ist ein gewisses Fingerspitzengefühl, wenn man mit höheren Ständen spricht, wohl angebracht. Aber wie das durchsetzen? Wird Jeder, der den Baron nicht korrekt anspricht (oder gar - Praios sei davor! - Widerworte gibt) an den Pranger gestellt? Wer soll das durchsetzen? Der Baron selbst? Seine Mitspieler? Die NSC-Burgwache? Die SL (vielleicht als Praios verkleidet)?

Wieviel darf sich ein Geweihter einem Adeligen gegenüber herausnehmen? Wieviel ein Magier? Was ist mit fremdländischen Würdenträgern?
Und auch hier: wer schlichtet bei Streitfällen? Wer setzt den Schiedspruch um?
All das führt dazu, dass im LARP die Standesunterschiede in der Regel eher nachrangig ausgespielt werden. Manchmal kann aber genau das zu einer guten Gruppendynamik und schönem Spiel führen.

Was den konkreten Fall der Gesandschaft, der Wache und der Leiche im Schlafzimmer angeht, so stellt sich der Fall für mich folgender maßen dar:

Die Burgwache ist die offiziell bestellte "Untersuchungsinstanz", von der Baronin/dem Vogt also legitimiert, Nachforschungen im Hoheitsgebiet anzustellen.
Die Al´Anfaner sind Gäste, sie stehen also unter Travias Schutz.
Die Leiche gehört - wenn ich da nichts verwechsle - zum Gefolge des Dons, steht also auch unter dem Travia-Schutz.
Nun geht der Travia-"Schutz" nicht nur mit Rechten, sondern auch mit Pflichten einher. Der Gast kann seinen Status so lange gelten machen, wie er ihn nicht missbraucht, bzw. die Rolle seines Gastgebers auch als solche anerkennt.
Die Rolle des Gastgebers ist in diesem Fall: Schutz der Gäste, Aufrechterhaltung der Ordnung, Rechtsprechung. Durch die Weigerung, die Wachen ihre Arbeit machen zu lassen, verhindert der Gast also effektiv, dass der Gastgeber (bzw. dessen ermächtigten Vertreter) ihren Pflichten nach zu kommen.
Letztlich bricht der Gast das Gastrecht, indem er den Gastgeber an der Ausübung seiner Pflicht hindert. Außerdem maßt er sich noch die Rechte des Gastgebers an, nämlich die gestörte Ordnung wieder herzustellen.
Die Argumente des Gastes sind: Waffen (mit den daran hängenden Kriegern).
Unterm Strich kommt man so auf eine Ursupation oder Annektion heraus, was vielleicht dem Kor-"Recht" entspricht, garantiert aber nicht dem der Travia oder des Praios.

@Alanfaner: bitte versteht mich nicht falsch! Ich will nicht sagen, das Euer Spiel schlecht oder unangemessen war. In Al´Anfa ist dieses "Might makes Right" ja durchaus gang und gäbe.

Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham
Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 31 Mar 2016 :  16:39:08 Uhr  Profil anzeigen
Ich kann Glenyn nur zustimmen. Auch weil wir zusammengespielt haben und es eben zum größten Teil zusammen erlebt haben.

Als wir dem Inspektor des Grafen zu den Al'Anfaner folgten um die Leiche der ermordeten Dienerin zu beschauen hat sich der Spieler von Metzelhart viel zu lange erklären müssen und hat da viel zu lange warten müssen, bis endlich Folge geleistet wurde.

Glenyn und Ich erschienen dort in voller Rüstung, beide adlig, mit Waffen, um dem Inspektor als Unterstützung auch den entsprechenden Nachdruck zu verleihen.

Ich war kurz davor ein "Ihr lasst uns jetzt da rein!" des Inspektor Metzelhart mit dem Schwert durchzusetzen, da Worte nicht reichten, weil es eine Frechheit ist, dass die al'anfanischen Ausländer, dazu Verdächtige, die Tür von einem Söldner versperren zu lassen und habe es nur nicht gemacht, weil PvP bestimmt nicht geil ankommt. Ich habe da schon ganz demonstrativ mein Schwert gezogen. Aber selbst das brachte nichts. Finde ich unglaubwürdig.

Ich habe jetzt OT auch gehört, was damit den Morden und so los war und es ist...okay. Ich bin da keinem böse.

Aber wenn man im Spiel an die Grenze gebracht wird, wo man eigentlich das Gefühl hat, dass man die Gesetze des Reichs jetzt mit Waffengewalt durchsetzen muss, dort aber Spieler stehen, ist das schon doof. "Der Klügere gibt nach!" hieß es dann für mich. Und ein Besuch in der Kneipe war die bessere Alternative.

Insgesamt habe ich fünf Erlebnisse gehabt, wo meiner Meinung nach nichtstandesgemäßes Spiel am Start war.

Oben beschrieben war Punkt 1.
Punkt 2 Das Turnier. Magische Untersuchung von jedem. Geht gar nicht.
Punkt 3 Als adliger Praiosakoluth ist mein Wort genausoviel Wert gewesen, wie das zweier Herumtreiber.
Punkt 4 Ich soll mich, zur Untersuchung einem Wahrheitszauber unterziehen.
Punkt 5 Seit wann dürfen al'anfanische nichtadlige Söldner an einem Turnier Teil nehmen. Oder habe ich da was falsch mitbekommen. Insgesamt empfand ich den Kampf zweier Ersatzleute für ihren al'anfanischen Herren zwar als extrem gute Idee und für Al'Anfaner super gespielt. Aber wir sind nicht in Al'Anfa. Wir sind in Almada. Und da sollte sowas nicht zugelassen werden, dass da ein Popanz gemacht wird. Nicht falsch verstehen. Das war geil. Die Al'Afanische Nationalhymne, etc. Die Al'Anfaner haben sich viel Mühe gegeben. Aber das ist übers Ziel hinausschießen. In Almada kämpft der Adlige noch selbst. Nicht anzutreten und wen anders zu schicken, wenn man nicht gebrechlich oder ein Kind ist, ist einfach eine Beleidigung aller Adligen. Gerade wenn man zu Gast ist. Es sollte schon klar sein, dass die Gäste sich anpassen. Und nicht umgekehrt. Meiner Meinung nach.

Und was die Exoten angeht. Ich glaube Glenyin meint damit keine "ausländischen Charaktere", sondern die vielen Freigeister, Demokraten, Gleichmacher und mitteleuropäischen Elfenrechtsvertreter. Ich nutze diese Begriffe mal, um klar zu machen, was ich da zum Teil für einen Eindruck habe. Braucht sich keiner was von annehmen. Ich finde es nur Schade, wenn ich das Gefühl habe, dass ich im Spiel gerade einem deutschen Linksliberalen gegenüberstehe. Und nicht jemanden, der in der aventurischen Standesgesellschaft groß geworden ist.


Ich habe sehr viele Spieler getroffen, zum Beispiel einen Maraskaner, dann die Rondra-Akoluthin, bei den Zahoris, die genau wussten, wo sie stehen und die auf bestimmte Dinge genauso reagiert haben wie ich. Ein Maraskaner ist in Almada vlt. ein Ausländer, aber mir erschien er nicht exotisch, in dem Sinne, dass der Ausländer durchaus verstanden hatte, wie die mittelreichischen Ständegesellschaft funktionierte und es genauso befremdlich fand wie ich. Hier also Lob an den Maraskaner. Genau wie einer der Diebe es für unmöglich fand, dass man einen Mann des Praios jetzt einem Wahrheitszauber unterziehen sollte.

Vieles davon habe ich auch schon geschrieben. An dieser Stelle flammt die Diskussion nur neu auf und daher wieder hole ich mich.

Ich kann also nur betonen, dass es sehr viele Spieler gab, die das mit den Ständen hochhalten und fein das Haupt neigen, wie es sich gehört, wenn der Adlige in Waffen an Ihnen vorbeischranzt. Es gibt da viele kleine Dinge. Das muss kein unterwürfiges Gekusche sein. Es geht darum Respekt zu zeigen. Als Adliger gehe ich zuerst durch die Tür. Und der Bauer, der mir entgegenkommt tritt zur Seite. Wenn ich als adliger Akoluth des Praios auf der Treppe stehe, geht der Magier zu Seite. Und nicht umgekehrt. Das sind lauter Kleinigkeiten. Damit kann man zur Atmosphäre beitragen. Muss man natürlich nicht. Kann man aber.

Mir war zum Beispiel der Nachbarbaron absolut zuwider. Er ist aber jetzt der Herr auf dieser Burg gewesen. Der junge Adlige dient ihm als Knappe. Er ist der Vormund. Ich war als albernischer Adliger zu Gast an diesem Hof. Als mit der Adlige dann schroff kam, über den Mund fuhr und mich direkt fragte, ob ich seine Authoriät anzweifeln würde, stellte ich sofort klar, dass das absolut ausser Frage stünde, und leistete seinen Wünschen und Entscheidungen folge, obwohl ich damit überhaupt nicht einverstanden war.

Um es auf den Punkt zu bringen. Adlige kann man nur spielen, wenn die Nichtadligen dieses Thema bedienen. Man kann sich nicht hinstellen und sagen: "Ich bin hier der Adlige." Dann verdrehen alle die Augen und keiner hat mehr Bock. Daher muss es anders laufen. Die Nichtadligen sind hier gefordert. Nur wenn sie ihre Charaktere so spielen, dass sie den Stand des Adligen achten wird es für den Adligen möglich seinen Charakter richtig zu spielen. Man ist da abhängig von den Anderen. Die Nichtadligen können eine Atmosphäre schaffen in der "Adel" möglich gemacht wird.

Es einzufordern führt sofort dazu, dass man der Arschadlige ist.
Der gute Adlige kann nur gespielt werden, wenn man gar nichts fordern muss.

Selbstverständlich ist ein Feudalsystem irdisch völlig ungerecht.
Aventurisch ist es aber das vorherrschende System. Die Spieler müssen also erkennen, dass es Sinn und Zweck des Ganzen ist, dieses System mit darzustellen. Und jeder eben nach seinem Stand. Und das verstehe ich so, dass ein anständiger Magier schlicht verweigert, wenn von ihm erwartet wird, dass er alle Adligen irgendeiner Prüfung unterzieht. Jeder Magier der was auf sich hält hat doch einen Ruf zu verlieren, oder nicht?







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Ashara
super aktives Mitglied


1627 Beiträge

Erstellt  am: 31 Mar 2016 :  19:29:45 Uhr  Profil anzeigen
@Turnier
Der RabenRITTER hat nicht als Stellvertreter des Dons gekämpft und Adario ist genau dafür vom Don angestellt. Ob der Rest der Teilnehmer solch einen Stellvertreter akzeptiert, ist eine andere Sache. Burgherrin und Turniermarschall hats jedenfalls offenbar nicht gestört... Und auch sonst gab es wohl IT keinen Protest...

@Magische Untersuchung
Wenn mir die Dienerin meines Soldherrn ausrichtet, ich solle mich auf Wunsch der Gasgeberin beim Turnierplatz einfinden und die Kämpfer auf magische Schummeleien überprüfen und die Gastgeberin diese Aufforderung dann nochmals wiederholt - dann wäre es angemessen, ja sogar meine Pflicht, mich dem zu verweigern?! *kopfschüttel* Wie bitte passt das denn zu der Forderung, sich dem Adel unterzuordnen? Und in wie weit schadet es dem Ruf eines Soldmagiers, der Anweisung seines Soldherrn zu folgen?

Die tut nichts, die will nur Spielen...

Bearbeitet von: Ashara am: 31 Mar 2016 19:35:32 Uhr
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Satinavian
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  08:45:18 Uhr  Profil anzeigen
Das Turnier war explizit für Nichtadlige freigegeben. Für ein richtiges Turnier ist es auch nicht mal unüblich, nur einige der prestigeträchtigsten Wettkämpfe ausschließlich für adlige Teilnehmer zu reservieren. Sonst hätte ich mit Sicherheit auch nicht teilgenommen. Und ja, der Al'Anfaner, der gewonnen hat, war sowieso Ritter.

OT ist es natürlich gemacht worden, damit nichtadlige Kämpfercharaktere irgendetwas auf der Con tun können und aus Sorge, evtl. sonst nicht genug Teilnehmer zu finden - eine berechtigte Sorge, wenn man bedenkt, dass einer der vier geplanten Wettkämpfe mangels Teilnehmern komplett ausgefallen ist. IT ist es aber auch nicht weit hergeholt. Kleines Turnier, wenig Teilnehmer, wenig Wettkämpfe, arme Baronie, also streicht man die exklusiven Sachen wie den Tjost, spart sich damit auch teure Preise und legt die anderen Sachen möglichst zusammen, um hinreichend Teilnehmer zu haben. Denn explizit für ein preisloses Miniturnier anreisen wird da kaum jemand, antreten werden nur Leute, die sowieso schon da sind oder zur Einsetzung kommen.


Und wenn der Adel darauf besteht, magisch nach magischen Betrugsspuren suchen zu lassen, weil er vermutet (oder sogar weiß, weil er dafür gesorgt hat), dass so was vorkommt, dann ist da kein fehlendes Standesbewußtsein zu erkennen, wenn Magier, die entsprechend angestellt sind, diese Untersuchung auch durchführen. Ich wüßte auch nicht, dass solche Untersuchungen generell nicht passieren - eher, dass sie selten sind, weil eben nicht immer passende, vertrauenswürdige Magier dem Turnierveranstalter zur Verfügung stehen. Ein Problem, dass es diesmal ja nicht gab.



Was Freigeister, Demokraten, Gleichmacher etc. angeht, so habe ich auf der Con keine gesehen. Die Nandusanhänger haben sich ja extrem bedeckt gehalten und so ist mir nirgendwo umstürzlerisches Gerede ans Ohr gekommen. Die Al'Anfaner sind ja auch nicht so drauf (mit einer Ausnahme, die aber gar nicht da war), sondern achten sehr auf Stand und interne Hackordnung und darauf, wer jetzt wem in welcher Position warum dient.

Es scheint mir eher so, dass manche Adligenspieler scheinbar annehmen :
Nichtadlig = Bauer,

wenn gleichzeitig fast alle nichtadligen SCs im P&P im SO-Bereich 7-12 anzusiedeln wären. Was bedeutet, dass außer kleinen Privilegien kein so arg großer Standesunterschied besteht, wenn der Adlige unterhalb der Baronsebene angesiedelt ist. Gerade wenn der Adel sich nicht die Mühe macht, zwischen der Oberschicht und der Mittelschicht oder gar Unterschicht einen spürbaren Unterschied zu machen oder überhaupt zu lernen, wer das Gegenüber eigentlich ist, wird er immer wieder scheinbar unangemessenes Verhalten und verschnupfte, gar trotzige Reaktionen bekommen. Wer eine SO10-Person wie einen Bauern angeht, ist ein Rüpel und im Zweifel sogar ein Rüpel, der einem eigentlich nichts zu sagen hat. Auch das ist Stanesbewußtsein.
Bei Geweihten klappt das anscheinend. Die werden von Adligen nicht so behandelt wie ein typischer Bauer. Andere Freie auf genau der gleichen gesellschaftlichen Hierarchieebene aber oft sehr wohl.

Bearbeitet von: Satinavian am: 01 Apr 2016 09:33:07 Uhr
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Xylel
Moderator


594 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  11:45:10 Uhr  Profil anzeigen
Der SO-Wert ist ja auch nur eine grobe Richtlinie, der nicht alle Fälle abdecken kann.
De jure ist der verarmte Ritter mit SO 7 völlig im Recht, wenn er den reichen Händler mit SO 12 schlägt, weil der ihm nicht den nötigen Respekt gezollt hat. De facto wird der Händler den "Rüpel" auf anderem Wege angehen - und es könnte sogar eine Fehde zwischen der Heimatstadt des Händlers und dem Ritter und seinen Verbündeten geben, z.b. wenn ein Gericht der fraglichen Stadt den Ritter zu einer Strafe verdonnert (was nur andere Angehörige des Ritter-Standes oder höhere Adelige dürften).

Die Ständeordnung sieht im Ursprung ja auch nur drei Stände vor: 1. Adel, 2. Klerus, 3. Bauern/Handwerker

Erst innerhalb der (freien) Städte haben sich dazu Parallelgesellschaften gebildet, bei denen Erfolg/Reichtum eine Rolle spielten - und der Adel hat lange Zeit sein Bestes getan, das zu ignorieren.


Die Anordnung einer magischen Untersuchung bei Turnierteilnehmern, bei denen "etwas nicht mit rechten Dingen zuging" halte ich in einer magischen Welt für nicht standeswidrig.
Man sollte nur im Umkehrschluss beachten, dass solch eine Verdächtigung auch dem Urheber als ehrabschneidend ausgelegt werden kann und wird - und zwar auch unabhängig vom Ergebnis der Untersuchung.

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Goot EN
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Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  12:20:34 Uhr  Profil anzeigen
@jo: da haben wir vielleicht unterschiedliche erinnerungen an die gleiche situation.

da möchte einfach so die ranghöchste burgwache, als exekutive ordnungsmacht der lokalen autorität, in die gemächer irgendwelcher gäste, weil dort ein mord stattfand.

wer soll denn da sonst das recht(!) haben, irgendwem den zutritt zu verweigern?

da braucht man sich nicht wundern, wenn gegenüber irgendwelchen leuten, die sich in den weg stellen, sich die burgwache lauthals (abseits von beleidigungen oder sogar direkter waffengewalt) respekt zu verschaffen versucht.
dass dann tatsächlich DER ritter (als freund der baronsfamilie und direkter vorgesetzter der burgwache) bereits anwesend ist, einschreitet und mit der verwehrung des zutrittes für weitere einverstanden ist, hat dann auch für mich die sache geklärt.

deine sorge um deine schutzbefohlenen hin oder her, aber der burgwache den weg zu dem schauplatz eines mordes zu versperren lässt für mich keinen interpretationsspielraum zu, darin sehe ich ganz klar die überschreitung von kompetenzen (was natürlich nicht heißen muss, dass diese handlung IT nicht plausibel war).

@satinavian:
Zitat:
Im konkreten Falle einer Burgwache (nicht adlig, nicht Krieger, ...) vs einer Schwarzmagierin (gebildete bürgerliche Oberschicht) oder gar eines Rabenritters (ja, das sind echte Ritter in einem kirchlichen Ritterorden) sehe ich die Burgwache aber definitiv standesmäßig weiter unten. Gerade für das Spiel mit Ständebewußtsein sehe ich diese Wache nicht die beiden herumkommandieren, sondern bestenfalls umgekehrt.

ja und definitiv nein.
ja zu höherem stand, einem sich gebietendem respekt gegenüber einem gast von stand und das arglose bestaunen einer person, die gegenüber einem selbst von "hoher bildung" ist (+misstrauen, weil magier/+misstrauen, weil schwarz/+misstrauen, weil al´anfa).
herumkommandieren, nein, weder rechtlich begründet, noch als zwangsweise folge "authentischen standesbewusstseins".

dass kann man beim bauern versuchen, aber nicht bei der (ranghöchsten) burgwache.
da hätte der herr von helbrück sicherlich mehr erfolg (er ist schließlich ein waschechter baron), aber auch die "autorität" vor ort hat er nicht (nicht einmal nach der krönung des jungbarons und seiner anerkennung als knappe gehört ihm gleich auch noch diese baronie und die "vormundschaft" würde ich auch fragwürdig finden, man bedenke auch noch den gräflichen vogt, der diese baronie bis zur volljährigkeit/dem ritterschlag verwalten soll).
gemäß meiner interpretation der stände (und hier ist in der tat interpretationsspielraum), würde ich mich als burgwache dem nachbarbaron also auch nur in den weg stellen, wenn ich den ausdrücklichen befehl von denen bekomme, die die tatsächliche autorität und befehlsgewalt haben.

desweiteren finde ich es mehr als fragwürdig einem raben-"gardisten" den ritterstand zuzuschreiben.
bei manchen (kirchlichen) orden ist der status "ritter" explizit erwähnt, aber dass dies auch auf rabengardisten zutrifft und auch in anderen ländern anerkannt wird, würde ich gerne mal sehen.

wie auch immer der stand des ritters (in aventurien) definiert ist, sehe ich aber auch da keine begründung für irgendwelche rechte und autoritäten, wenn sich "irgendein gerüsteter leibwächter einer ausländischen gesandtschaft der burgwache in den weg stellt".

@dannimax: da muss ich dir vehement in diversen punkten widersprechen.

charakterbeschränkung über magier und geweihte hinaus schon mal gar nicht und das wäre auch nicht meine wahl des "zwangs", häuptlinge und "exoten" zu dezimieren.
für mich ein weiterer grund, mich nicht für die "adels-briefspiel-cons" zu interessieren.

dass dagegen eine stolze baronswitwe die krönung ihres sohne feiert, dafür ein tunier für das gemeine volk öffnet, auch ungeladene gäste festlich bewirtet und sogar zahoris gestattet, ihr brot mit musik und gaukeleien zu verdienen, finde ich absolut plausibel.

auch formulierungen in richtung "da gibt es keine X", finde ich völlig haltlos und übertrieben.

-zahoris sind in der tat nicht beliebt, aber herz des reiches spricht davon, dass in vielen stätten zahoris zwar unerwünscht sind (angezeigt durch warnende "zahori-pfähle"), unterstreicht aber ihre "nützlichkeit", die gerne wahrgenommen genommen wird.
demensprechend gibt es auch kein "verbot", dass eine adlige zahoris und anderem gauklervolk die anwesenheit gestattet, wenn sie dafür erschwingliche unterhaltung bekommt.
-sind da sehr wohl auch "Horasier, Bornländer, Andergaster, Maraskaner" und andere, denn in aventurien kann man erschwinglich und stemmbar reisen.
da dauert auch eine reise über den ganzen kontinent kein jahr, zumal auch in der realen welt schon viel weitere und beschwerlichere reisen auf sich genommen wurden.
da lässt sich auch schwerlich behaupten, "wikinger hatten keinen arabischen damastzenerstahl", oder "steinzeitmenschen sind nicht in fußlappen über die alpen gewandert, nur um zu tauschen".
-sind da auch magier und seien es nur die leibmagier der gsandtschaft der al´anfaner, oder des nachbarbarons, als sogar gern gesehene gäste.
dabei kann man auch ein fest besuchen, selbst wenn in der unmittelbaren umgebung sich niemand das gehalt eines magiers leisten könnte, oder die region "konservativ" ist.

ich finde es in diesem zusammenhang auch etwas chizophren, die gründe des eigenen charakters (noch dazu eines , den viele als ausgesprochenen exoten bezeichnen würden) zu betonen, aber andere, MINDESTENS ebenso plausible gründe der anderen angereisten gäste nicht wahrzunehmen.

dass man sich als bürgerlicher (maraskaner) vom rittermahl fernhält, finde ich gut, aber optional.
ich will ja niemanden ein gutes buffet verwehren, dass die personen, die man als die "einzig dazu berechtigten" personen von stand bezeichnen könnte, gar nicht alleine bezahlen könnten.

@xylel: ich will dir soweit gar nicht widersprechen, aber die sache mit dem traviarecht macht es eigentlich nur komplizierter.

da müsste man erst einmal genau wissen, was denn dieses traviarecht exakt ist UND wie es sich in den tatsächlichen, weltlichen, örtlichen gesetzen widerspiegelt.

ich habe die erfahrung gemacht, dass sich so ziemlich jeder etwas anderes unter den "gastrecht" vorstellt und auch schnell prinzipien der traviakirche als "gesetz" ansieht.

wir sollten uns einfach auf die simple tatsache der rechtsgewalt durch die lokale autorität beschränken, was noch nicht einmal durch konkrete gesetze geschehen muss, da wir hier sogar die lokalen adligen als tatsächliche rechtssprecher haben.

aber ich meine auch, dass wir nicht "exakte und starre" standesgrenzen ziehen müssen (und auch im PnP ist z.b. der SO eine sehr diffuse sache).
das hätte ja auch zwangsweise eine verminderung des spiel(spaß)es zur folge, weil z.b. die ganzen "seltam verrückten/liberalen" ihre zeit auf con im kerker, auf den knien oder manchmal auch unter der erde verbringen müssten.

@balduwyn: ich persönlich finde den für die öffentlichkeit unbekannten grund (den ich hier auch nicht erläutern will), nach dem der burgwache und dem gräflichen ermittlern der zutritt ganz, bzw. für eine gewisse zeit verwehrt wurde, eigentlich durchaus plausibel (und lustig).
das beispiel zeigt aber deutlich, dass es im spiel keinen erkennbaren unterschied zwischen "begründeten frechheiten" und "schlechtem" standesbewusstsein gibt und sich das einfach zu dem restlichen beispielen für fehlendes ständebewusstsein gesellt.

ich kann mich deinen ausführungen ansonsten auch nur anschließen und ich habe gehört, dass sogar einer der "herumtreiber" sich beschwerte, dass dem wort eines adligen praios-akoluthen keinen glauben geschenkt wird.

diesbezüglich muss ich für alle auch nochmal betonen, dass aufgrund eines erlasses aus der priesterkaiserzeit, magische beweise (egal ob analyse oder magisch überprüfte aussagen) vor weltlichen gerichten keinen wert haben und dementsprechend im gegensatz z.b. eines wahrheitssegens, auch im allgemeinen als nicht besonders überzeugend angesehen werden.
ein beispiel der ungerechtigkeit aventurischer gerichtsbarkeit und einer der gründe, warum die gilden magische verbrechen lieber vor ihren eigenen gerichten verhandeln.

das hat aber in der tat nichts mit fehlendem ständebewusstsein zu tun, sondern war nur eine sehr unorthodoxe forderung des turniers, bzw. eher unübliche glaubwürdigkeit des respondamis.
aber vielleicht sind malepartus und co. auch einfach der persönlichen (unüblichen) überzeugung, dass der respondami (ihres leibmagiers) eine billige und glaubwürdige bestätigung von aussagen ist.
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Balduwyn
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Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  12:23:47 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Ashara

@Turnier
Der RabenRITTER hat nicht als Stellvertreter des Dons gekämpft und Adario ist genau dafür vom Don angestellt. Ob der Rest der Teilnehmer solch einen Stellvertreter akzeptiert, ist eine andere Sache. Burgherrin und Turniermarschall hats jedenfalls offenbar nicht gestört... Und auch sonst gab es wohl IT keinen Protest...

@Magische Untersuchung
Wenn mir die Dienerin meines Soldherrn ausrichtet, ich solle mich auf Wunsch der Gasgeberin beim Turnierplatz einfinden und die Kämpfer auf magische Schummeleien überprüfen und die Gastgeberin diese Aufforderung dann nochmals wiederholt - dann wäre es angemessen, ja sogar meine Pflicht, mich dem zu verweigern?! *kopfschüttel* Wie bitte passt das denn zu der Forderung, sich dem Adel unterzuordnen? Und in wie weit schadet es dem Ruf eines Soldmagiers, der Anweisung seines Soldherrn zu folgen?



Nochmal: Ich will mit meinen Aussagen auf keinen Fall ausdrücken, dass irgendwer seinen Charakter "Falsch" oder "schlecht" gespielt hat. Ich kennen ja die Beweggründe gar nicht, unter denen es zu bestimmten Situationen kommt.

Ich habe nur mitbekommen, DASS es dazu kommt. Und hatte dann eher das Gefühl, dass da so einiges nicht stimmt. Deswegen habe ich ja auch an Hand von 5 Punkte aufgezeigt, wo mich das störte. Und brachte Beispiele, wo ich den Eindruck hatte, dass es hier richtig läuft. Selbstverständlich kann man jetzt jedes einzelne Beispiel herauskramen, und jeder legt dar, warum er wie gehandelt hat.

Darum geht es mir aber nicht.

Denn das löst den Eindruck, den ich auf der Con hatte ja nicht auf. Es bleibt der fahle Beigeschmack über, dass es enorm schwer ist einen Adligen vernünftig darstellen zu können, wenn man das Gefühl hat, dass die Ständegesellschaft insgesamt gar nicht zu m Tragen kommt, weil irgendwie ja auch alle gleich sind.

Ich halte mich da IT auch zurück. Ich beschwere mich doch nicht, dass ich als Adliger auf einem Turnier magisch untersucht werden soll. Sondern nehme dann einfach nicht Teil.

Und wenn man dann bei einer Untersuchung nicht standesgemäß behandelt wird, dann halt ich mich auch weiter zurück.

Und dann nimmt man sich raus, und noch mehr raus, und dann noch mehr raus, weil man immer weniger das Gefühl hat, dass man "Adel" noch ausspielen kann.

Und bleibt dann im Zahori-Zelt sitzen. Da singt das fahrende Volk wenigsten offen Schmählieder. Darin fühle ich mich als Spieler des Adligen tausend mal mehr bestätigt, als wenn man irgendwo hinkommt, wo alle gleich sind.


Bearbeitet von: Balduwyn am: 01 Apr 2016 12:26:44 Uhr
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Betos
fleißiges Mitglied


417 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  13:22:38 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Um es auf den Punkt zu bringen. Adlige kann man nur spielen, wenn die Nichtadligen dieses Thema bedienen. Man kann sich nicht hinstellen und sagen: "Ich bin hier der Adlige." Dann verdrehen alle die Augen und keiner hat mehr Bock. Daher muss es anders laufen. Die Nichtadligen sind hier gefordert. Nur wenn sie ihre Charaktere so spielen, dass sie den Stand des Adligen achten wird es für den Adligen möglich seinen Charakter richtig zu spielen. Man ist da abhängig von den Anderen. Die Nichtadligen können eine Atmosphäre schaffen in der "Adel" möglich gemacht wird.


Andersherum wird ein Schuh draus. Der Spieler des Adligen ist gefordert so aufzutreten, dass man ihm den Respekt entgegen bringt und ihn auch als respektgebietend erkennt.
Mit verlaub, aber wenn ich es nicht OT wüßte, sieht man dir einen Adelsstand nicht wirklich an (zumindest auf Maraskan und der Taverne, auf Silbertaler war ich ja nicht). Man sieht halt den Praios-Wappenrock, aber Geweihter oder Novize bist du auch nicht. Von daher würde ich dich auch erstmal maximal als Akoluth behandeln und das hat für sich genommen noch jetzt nicht wirklich den übermäßigen Unterwürfigkeitsgrund. Respekt ja, aber mehr auch nicht.

Bei den Cons des Alveran-LARPs wo ich bisher einen Adligen gespielt habe, kann ich die hier beschriebenen Erfahrungen zumindest nicht teilen.

Horathio Orestas Falconieri - Cancellario (Horasia 1-6);
Darian Bellentor - Rahja Leibwächter (LvT 7 und 9; TW 1+2; Nos 7;Andrafall 2013; Sing. Tav. 1);
Junker Dunjew Andrejewitsch von Larinow - Krieger, ehem. Asfaloth Paktierer und Anhänger Sumus (SL 3; WF 1,2,3 und 4; FK11; KuT1 und 2)
Quin Treublatt - ehem. Gänseritter, jetzt Travianovize(LvT 10; Goldene Gans)
Morkash Gorroschtai - Stammeskrieger (Ork 1+2;Epic Empires 2013)
Junker Ivan Alderech von und zu Larinow (Sil 2+3, SG1+2)
Bärfried von Donnerbach- Knappe der Göttin (CM2;Isen1;Axt1;Sing. Tav. 2)
Ischtan Tuljow- Leibmagier Riva (FG1; ZG1.5; FG2)
Artúro "Turrón" von Harmamund - Geweihter der Hesinde (Wegekreuz 3+4)
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Satinavian
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  13:24:54 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:

da möchte einfach so die ranghöchste burgwache, als exekutive ordnungsmacht der lokalen autorität, in die gemächer irgendwelcher gäste, weil dort ein mord stattfand.

wer soll denn da sonst das recht(!) haben, irgendwem den zutritt zu verweigern?
Bei diesem expliziten Beispiel werde ich dir gar nicht widersprechen. Das war unangemessen. Und dafür gab es einen Grund. Den find' ich zwar eher unheimlich blamabel statt lustig, aber naja. Da der Handlungsstrang aber höchstwahrscheinlich auch auf der nächsten Con aufgegriffen wird, bitte ich darum, den Grund nicht noch weiter zu verbreiten als eh schon. Ich würde nicht so weit gehen, dass es korrektes Verhalten ist, hier die Ermittlungen im Namen von Burgherrn und Vogt derart zu behindern. Wie viel Verzögerung man herausschinden können sollte, wenn es einem wirklich wichtig ist und wie viel politisches Kapital man dafür opfern will, ist allerdings eine andere Frage.

Es ging eher um das generelle Verhältnis Burgwache vs. Schwarzmagier ohne dass da noch ein konkreter Auftrag oder gar Befehl im Sinne der Sicherheit der Burg mitschwingt.

Die Türsache selbst wollte ich gar nicht so sehr diskutieren, weil ich da schlicht nicht dabei war. Wenn ich allerdings jetzt höre, dass Adlige Schwerter gezogen haben und damit drohten, sich mit Gewalt Zugang zum Zimmer eines hochgestellten Gastes zu verschaffen, eines Gastes, der auf dieser Burg bereits tatsächliche Anschläge auf sein Leben erlebt hat, sowieso ein Bißchen paranoid ist und ebenfalls aus sicherer? Quelle unterrichtet ist, dass sich unter den anwesenden Garethischen Adligen Verschwörer befinden, die ihm und seiner Familie Übles wollen, so hätte das auch sehr sehr viel mehr ins Auge gehen können.
Ich meine, wie kommt man auf die Idee, dass die Chancen, eingelassen zu werden, sich bessern, wenn man plötzlich unverholene Drohungen mit Waffengewalt ins Spiel bringt ? Dem Bevollmächtigten des Vogtes den Zutritt zu verwehren, dazu gab es keinen guten Grund. Aber irgendwelchen fremden, eher niederrangigen Adligen, die mit Waffen drohen, den Zugang zu verwehren, da gibt es ziemlich viele ziemlich gute Gründe. Und jetzt wird das hier als Beispiel für unstandesgemäßes Benehmen aufgeführt. Dem kann ich nicht wirklich zustimmen.

Zitat:
desweiteren finde ich es mehr als fragwürdig einem raben-"gardisten" den ritterstand zuzuschreiben.
bei manchen (kirchlichen) orden ist der status "ritter" explizit erwähnt, aber dass dies auch auf rabengardisten zutrifft und auch in anderen ländern anerkannt wird, würde ich gerne mal sehen.
Ja, die werden explizit als Ritter beschrieben und geführt. Ist vermutlich den Leuten, die eher selten im Süden spielen nicht so bewußt, ist aber so. Das ist ja die alte Mirhamer Königsgarde. Man darf die eben nicht mit der anderen Garde, der Basaltfaust verwechseln. Die bekommen zwar auch eine Weihe zum Ordenritter, dürften aber, weil es vorher Söldner sind, im Norden gelegentlich Probleme mit der Anerkennung haben.

Bearbeitet von: Satinavian am: 01 Apr 2016 13:29:21 Uhr
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  13:41:55 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:

Was Freigeister, Demokraten, Gleichmacher etc. angeht, so habe ich auf der Con keine gesehen. Die Nandusanhänger haben sich ja extrem bedeckt gehalten und so ist mir nirgendwo umstürzlerisches Gerede ans Ohr gekommen. Die Al'Anfaner sind ja auch nicht so drauf (mit einer Ausnahme, die aber gar nicht da war), sondern achten sehr auf Stand und interne Hackordnung und darauf, wer jetzt wem in welcher Position warum dient.



Ich meine damit auch keine IT-Freigeister, sondern Leute, die SCs spielen denen das Freigeisttum eigentlich nicht so steht, dies aber OT mitbringen. Ich habe da zum Beispiel mal auf der Con in Maraskan das Erlebnis, dass eine Elfe anwesend war und dann ein Spieler mit Vollgas den typischen Elfen-Aberglauben abgefackelt hat. Meiner Meinung nach gehört das zum Spiel ja dazu. Ein Spieler der sowas macht, will ja zu der Atmosphäre beitragen, im Volk ist der Aberglauben ja weit verbreitet.

Der hat dann ziemlich lack bekommen weil alle Anderen die Elfe verteidigten. Das finde ich unglaubwürdig. Es sollte in Aventurien eher weniger Leute geben, die Elfen toll finden und mehr, die sie nicht mögen.

Ich habe da eine bestimmte Sicht auf die Dinge. Meiner Meinung nach ist Aventurien voll von Unwissen, voller Aberglaube, voller Vorurteile. Zauberer sind beim volk gefürchtet und eher ungeliebt. Allein Magier dürfen überhaupt zaubern und sich akzeptiert, das heißt aber noch lange nicht dass sie respektiert werden. Die Menschen leben in einem System, dass nur wenig Rechtssicherheit verspricht. Es gibt einen einzigen Stand, den des Adels, der über alle andere erhaben ist.

Theoretisch könnte ich als Spieler eines Adligen einen Spieler eine Nichtadligen einfach in den Dreck schubsen, ob das nun eine Händerlin ist, oder eine Zahori, oder ein Söldner, oder Magier. Danach hätte ich so gut wie keine Repressalien zu erwarten. Ist dieser Nichtadlige im Gefolge eines anderen Adligen, gibt es vielleicht einen kleinen Rüffel. Eine Entschuldigung (Bei dem Adligen, nicht beim in den Dreckgeschubsten und das wars.)

Spielt man IT sowas aus? Nein. Natürlich nicht.

Was will ich damit ausdrücken:

Im Grunde müssen sich die Nichtadligen relativ bedeckt halten. Den Adel interessiert die Meinung der nichtadligen nicht. Höchstens, wenn sie explizit danach fragen. Die haben die Klappe zu halten.

Damit will ich nicht sagen, dass jetzt die Spieler die Klappe halten sollen. Natürlich nicht. Wir wollen alle Spass haben.

Ich fände es aber geil, wenn alle an einer Atmosphäre mitwirken würden, in der man das enorme Machtgefälle, die Möglichkeiten reiner Willkür (in den Dreck schubsen), und dem Ausgesetzsein der Schrullen und schlechten Launen der Adligen auch ausspielt.

Ich habe da ein Beispiel von gutem Spiel, wo auf der Herbergscon eine junge Scholarin der magischen Künsten meinem Adligen eher mit Angst begegnet und ihn um Erlaubnis fragt, ob sie zaubern darf. (Was ich dann natürlich bejahe, damit gespielt werden kann.) An der Stelle gewinnen beide etwas für ihre Rolle. Ich bin tatsächlich der Adlige, sie ist tatsächlich die Schülerin der Magie. Beide haben gutes Spiel. Es läuft.

Stehe ich aber als Adliger in Rüstung mit gezogenem Schwert vor einer Zimmerwache und der Inspektor des Grafen verlangt zum zwanzigsten Mal endlich Eintritt und es passiert lange gar nichts, findet kein Spiel mehr statt, sondern es ist ein OT-Machtkampf im Gange, bei dem das gesamte Stände-Ding den Bach runter geht.

Um es dann nicht zu eskalieren bleibt halt nur "kleine Brötchen backen". Ist halt die Frage, ob es zur Rolle des Adligen passt, wenn man dann klein bei gibt. Ich mache das natürlich, bevor ich auf irgendwen eindresche, der damit anscheinend gar nicht rechnet. Dem "Standes-IT-gute-Rollenspiel(TM)" nach wäre dies aber genauso konsequent gewesen und ich könnte es halt rechtfertigen und blablabla.

Aber so kommt man ja nicht weiter.

Man kommt nur weiter, wenn jeder erkennt, wo er steht und das Zauber und Söldner und Andere nicht auf einem Level mit Adligen stehen. Und man daher den Zauberhut abnimmt, wenn der Adlige den Raum betritt. Das muss man ja auch nicht immer machen. Aber man kann sich ja überlegen, was man dazu beitragen kann. Nicht muss. Aber kann. Damit es für alle geiler wird.

Für mich war es aber enorm schwer den Adligen noch glaubwürdig darstellen zu können und zwar weil es meiner Meinung nach zu viele "Verletzungen" der Adels-Atmosphäre gab.

Versteht es nicht falsch.
Ich spiele dann weiter. Aber nicht mehr am Plot und nicht mehr mit den Anderen. Ich wende mich dann von der allgemeinen Atmosphäre ab. Und ich habe mit verschiedenen Leuten gesprochen, die dann auch nicht mehr daran Teil nehmen, sondern sich zurückziehen.

Diese Leute posten dann hier auch nicht viel.
[Möchte gar nicht für andere sprechen, nehme das zurück.] Ich habe jetzt 18 Posts. Ich versuche das nur gescheit hier rüber zubringen, was da für ein Eindruck entstehen kann. Ich schreibe keinem was vor und erwarte auch nichts. Es ist ein Denkanstoß, ob man nicht vielleicht einiges Anders machen kann. Nicht besser. Aber anders.

Bearbeitet von: Balduwyn am: 01 Apr 2016 14:19:07 Uhr
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  14:07:14 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:

Andersherum wird ein Schuh draus. Der Spieler des Adligen ist gefordert so aufzutreten, dass man ihm den Respekt entgegen bringt und ihn auch als respektgebietend erkennt.


Ich habe das nochmal extra rausgenommen, weil es mir wichtig ist und es uns meiner Meinung nach dem Problem näher bringt.

Eben nicht.

Der neue Adlige ist ein Vierzehnjähriger Junge. Er kann vor mir, einem erfahrenen Adligen und Veteran aus Tobrien nicht aus seiner Persönlichkeit heraus respektgebietend auftreten. Er hat noch nichts geleistet.

Aber er ist adlig. Allein deswegen hat er Respekt und Ehrerbietung verdient.

Und ich gehe an seinem Thron auf ein Knie.

Ich sage dem Herold: "Wenn der junge Herr mich braucht, ruft mich. Und sollte es so sein, dass es zum Streit kommt, seid versichert, dass ihr auf mich zählen könnt."

Der Junge konnte den Baron nur spielen, weil dort alle wissen, dass er jetzt der NSC-Baron ist und dann ein Spiel machen, in dem der Adlige schwimmen kann, wie im Wasser. Da stimmt das Atmosphärenspiel.

Aber es stimmt ganz oft woanders nicht. Und da kann man nicht sagen: Man muss sich da durchsetzen. Man muss so auftreten. Nein. Muss man nicht.

Der Adlige kann die Vollpfeife vor dem Herrn sein. Das ja gerade das gute daran. Man muss im Spiel dann trotzdem diese Atmosphäre mit aufbauen.

Irdisch leben wir in einer Gesellschaft, in der man sich Respekt verdienen muss über das Mass an Würde hinaus, was jeder Mensch als Grundrecht sowieso besitzt.

Aventurisch existiert diese Würde nicht. Und den Respekt bzw. die Ehre besitzt fast allein der Adel. Dem ist man das schuldig. Egal wie der rumflascht, oder ob er dumm ist. Man schuldet ihm das. Es wird nicht verdient.

Jemand der dann so auftreten kann, dass man ihm diese Schuld gern zugesteht, ist natürlich rein spielerisch fein raus. Weil es total easy ist.

Wer beugt schon (irdisch, wie aventurisch) gern sein Haupt vor der Flasche. Aber verdammt noch mal, tut es. Beugt euch. Selbst wenn das voll der Vollpfosten ist. Weil es sich lohnt. Fürs Spiel. Weil es total gut ist.

Ich halte den Vormund des jungen Barons ja IT auch für eine miese Ratte. (OT natürlich nicht!) Aber selbstverständlich beuge ich mein Haupt.





Bearbeitet von: Balduwyn am: 01 Apr 2016 14:39:43 Uhr
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Satinavian
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  14:32:35 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Ich habe da eine bestimmte Sicht auf die Dinge.
Und da liegt eben das Problem. Andere Leute haben eine andere Sicht und spielen eben entsprechend. Z.B. ist

Zitat:
Allein Magier dürfen überhaupt zaubern
nach offiziellem Hintergrund absoluter Unsinn. Magier sind in einigen Regionen die einzigen, die damit Geld verdienen dürfen, aber zaubern an sich darf jeder.

Zitat:
Ich fände es aber geil, wenn alle an einer Atmosphäre mitwirken würden, in der man das enorme Machtgefälle, die Möglichkeiten reiner Willkür (in den Dreck schubsen), und dem Ausgesetzsein der Schrullen und schlechten Launen der Adligen auch ausspielt.
Wo alle Leute dann entweder einen adligen Diensherrn haben und dessen Schutz oder eben jeglichem Spiel mit Adligen aus dem Weg gehen, um sich der Willkür zu entziehen ? Nein, das hielte ich nicht für sinnvoll.
Zitat:
Stehe ich aber als Adliger in Rüstung mit gezogenem Schwert vor einer Zimmerwache und der Inspektor des Grafen verlangt zum zwanzigsten Mal endlich Eintritt und es passiert lange gar nichts, findet kein Spiel mehr statt, sondern es ist ein OT-Machtkampf im Gange, bei dem das gesamte Stände-Ding den Bach runter geht.
und wenn der höherrangige Adlige, der in dem Zimmer wohnt, verboten hat, Leute rein zu lassen, dann ist das kein OT- sondern ein IT-Machtkampf und schon lange keine Mißachtung der Ständeordnung. Und ein Schwert zu ziehen, war mit Sicherheit eher kontraproduktiv, wenn nicht gar dumm. wenn du auch noch angegriffen hättest, hätte man dich zu Recht als feigen Mörder erschlagen.
Zitat:
Man kommt nur weiter, wenn jeder erkennt, wo er steht
Die meisten Leute wissen sehr wohl, wo sie stehen und spielen auch so. Es gibt Ausnahmen. Die finden sich aber offenbar sehr wohl auch in den Reihen des Adels.

Zitat:
Für mich war es aber enorm schwer den Adligen noch glaubwürdig darstellen zu können und zwar weil es meiner Meinung nach zu viele "Verletzungen" der Adels-Atmosphäre gab.
Es gibt nicht ohne Grund die Empfehlung, für das Spiel Adliger mit Gefolge zu kommen. Dadurch kann man viel besser demonstrieren, wer man ist.

Ich muß übrigens Xylel zustimmen. ich habe die ganze Con über nicht gewußt, wer genau du bist. Und wenn nicht irgendwann irgendjemand gesagt hätte "ein Praiosakoluth, der irgendwie adlig ist", hätte ich es bis heute nicht gewußt. Danach hielt ich dich für einen Gefolgsmann von Malepartus. Ich bezweifle, dass sonderlich vielen Nichtadligen dein Adelsstand überhaupt bekannt war.

Ja, es gab eine Vorstellung. Dummerweise so, dass die meisten eben nicht im selben Raum waren, wenn die wichtigen Leute vorgestellt wurden. Das war mit Sicherheit eher ungünstig.
Zitat:
Ganz losgelöst davon, ob ich nun adlig bin oder nicht, hat es mich enorm gestört, dass einem Akoluthen des Praios kein Glauben geschenkt wird. So als sei er nicht vertrauenswürdig. Ich soll mich einem Wahrheitszauber unterziehen. Eine Debatte wird so geführt, dass meine Aussage gleich der eines Vagabunden ist. Ich habe da nachgedacht, ob ich auf der Burg irgendwas gemacht hätte, was den Wahrheitsanspruch einer Aussage meinerseits irgendwie in Frage stellen könnte, aber mir ist nichts eingefallen. Selbst ohne Adelstitel hätte ein Akoluth des Praios meiner Meinung nach einen besseren Leumund als zwei Vagabunden. Komischerweise wurde genau das auch von den Spielern der Vagabunden mitgetragen. Von vielen Anderen aber nicht.
Das ist der eine Punkt, wo ich dir mal zustimmen kann.

Bearbeitet von: Satinavian am: 01 Apr 2016 14:45:44 Uhr
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Thanatos
super aktives Mitglied


1037 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  14:52:07 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Thanatos's Homepage
"Ich fände es aber geil, wenn alle an einer Atmosphäre mitwirken würden, in der man das enorme Machtgefälle, die Möglichkeiten reiner Willkür (in den Dreck schubsen), und dem Ausgesetzsein der Schrullen und schlechten Launen der Adligen auch ausspielt."

Bornland! Manch eine Veranstaltung, die dort spielte, hatte genau das.
Mitunter kamen da ziemlich harte Szenen der Willkür drin vor, die alle Beteiligten an den Rand des Erträglichen gebracht haben. Sowohl als "Täter, als auch als "opfer" war das jeweils echt schwer.


tha

"Ich habe Dinge gesehen, die die meisten Menschen niemals glauben würden. Die Türme Ysilias, die brannten, über der aufgehenden Sichel des Madamals. Und ich habe Strahlen magischen Lichts gesehen, glitzernd im Dunkel, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen."
An einem pathetischen Abend beim Winterfurth 1. Geklaut und frei verändert aus "Blade Runner".

"Wir sind nicht die tobrische Faust. Wir sind die Faust Tobriens und wir haben nur Mittelfinger!"
Bei der Versammlung des Heereszugs beim Schwarze Lande 3.

Jarlak Ebelling, tobrischer Soldat
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 01 Apr 2016 :  14:53:45 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
nach offiziellem Hintergrund absoluter Unsinn. Magier sind in einigen Regionen die einzigen, die damit Geld verdienen dürfen, aber zaubern an sich darf jeder.


Richtig. Da habe ich mich schlecht ausgedrückt. Es ist auf jeden Fall so, dass (zumindest im Mittelreich) die Zauberer, die keine Magier sind, in weiten Teilen der Gesellschaft eine extrem miesen Ruf haben.

Mit dem Geld verdienen ist das natürlich so eine Sache. Wovon lebt jemand, der anscheinend viele Jahre sich mit etwas sehr sehr schwierigem beschäftigt hat und nun weder Geselle, noch Bauer, noch sonst was ist. Das ist in der aventurischen Gesellschaft zutiefst suspekt treibt denjenigen in die Armut.

Und es ist auch Hintergrundtechnisch so eine Sache. Meiner Meinung nach ist das durchaus geeignet, die Ausübenden von Magie in eine bestimmte Ecke zu drängen. Erinnert mich stark an das Mittelalter, wo Juden auch viele Berufe nicht ausüben durften. Klar durften die da leben, nur arbeiten nicht. Gilt für die Hexe dann so ähnlich. Kann dann ja als Magd die Kühe melken. Aber wehe die nimmt für einen Heilzauber auch nur einen Laib Brot an.

Zitat:
Zitat:
Ich fände es aber geil, wenn alle an einer Atmosphäre mitwirken würden, in der man das enorme Machtgefälle, die Möglichkeiten reiner Willkür (in den Dreck schubsen), und dem Ausgesetzsein der Schrullen und schlechten Launen der Adligen auch ausspielt.
Wo alle Leute dann entweder einen adligen Diensherrn haben und dessen Schutz oder eben jeglichem Spiel mit Adligen aus dem Weg gehen, um sich der Willkür zu entziehen ? Nein, das hielte ich nicht für sinnvoll.


Naja. Bei den Magier bemühst du den Hintergrund. Das hier ist aber genauso Hintergrund. Da machst du jetzt Abstriche. Und ich teile deine Meinung sogar. Ich versuche ja klar zu machen, dass es wichtig ist so zu tun, als ob diese Willkürherrschaft gerade präsent wäre, weil man sie dann nämlich nicht heranführen muss.

Zitat:
und wenn der höherrangige Adlige, der in dem Zimmer wohnt, verboten hat, Leute rein zu lassen, dann ist das kein OT- sondern ein IT-Machtkampf und schon lange keine Mißachtung der Ständeordnung. Und ein Schwert zu ziehen, war mit Sicherheit eher kontraproduktiv, wenn nicht gar dumm. wenn du auch noch angegriffen hättest, hätte man dich zu Recht als feigen Mörder erschlagen.



Der höherrangige Adlige ist ein Ausländer. Er missbraucht das Gastrecht. Der höchste Ministeriale vor Ort, nämlich der Vogt des Grafen, hat den Inspektor dazu bestellt den Mord zu untersuchen und ihn mit den entsprechenden Vollmachten ausgestattet. Dazu gehört mit Sicherheit, sich bei "Gefahr im Verzug" oder bei "Verdunklungsgefahr" (um mal irdische Begriffe zu benutzen) mit Gewalt Zutritt zu verschaffen. Die Herrschaft über das Land leitet sich über den Grafen als Lehensherr ab. Der ist da oberster Richter.

Bearbeitet von: Balduwyn am: 01 Apr 2016 15:09:34 Uhr
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