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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 09 May 2011 : 17:27:51 Uhr
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@Nitakis: Wenn du das hier nicht im Forum breittreten möchtest, akzeptiere ich das natürlich, Schwamm drüber.
Allerdings finde ich die ganz generelle Frage, weswegen sich im Larp so häufig die "Guten SC" ungleich blutrünstiger und kompromissloser verhalten als die "Bösen NSC" sehr spannend, weil ich sie mir schon häufig auf diversen Larps gestellt habe (und das waren keineswegs alles DSA-Larps, Punktelarps oder eine sonstige homogene Menge).
Zitat: Meiner Meinung nach war übrigens IT die völlige Vernichtung des Bösewichts bis zur Zerstückelung sicher nicht fein und manch einer sollte sich auch IT schämen, aber es war in Anbetracht der Umstände kein unerwarteter Ausgang. Das ist Krieg. Da werden hässliche Dinge getan, und die, die es tun, haben nachher einen Schaden.
Das trifft aber meiner Meinung nach nicht so richtig den Kern des Problems, zumindest habe ich sehr häufig den Eindruck, dass solche Aktionen eben nicht Teil einer bewussten Handlung des Charakterspiels entspringen, deswegen auch mein Verglich zur Tischrollenspielrunde. In solchen Fällen würde ich auch eigentlich erwarten, dass eine solche Szene auch detailliert ausgespielt wird, also dass zum Beispiel der Krieger mit von Abscheu verzerrtem Gesicht die Leichen vor seinen Füßen mühsam in Stücke hackt, vielleicht auch noch die Folgen dieser widerlichen Arbeit mit Kunstblut oder ähnlichem darstellt, und seine Gefühle zu dieser Tat irgendwie IT verarbeitet, das erlebe ich aber eigentlich so gut wie nie. Stattdessen wird der "Todesstoß" oder das "Kopf ab!" mit einem eleganten Waffenschwung begleitet kurz angesagt, und dann fröhlich wieterspaziert als wäre nichts gewesen, während sich die Leiche in ein hygienisches Logikwölkchen auflöst. Ich hatte als SL schonmal den Wunschtraum, für eventuelle Routine-Kopfabschneider ein paar frische Ziegenhälse und ein stumpfes Messer oder Beil bereitzuhalten, damit sie dieses wonnige Erlebnis etwas intensiver bespielen können... |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 09 May 2011 : 18:43:21 Uhr
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Ja, das Verhalten von LARPern könnte in der Tat Gegenstand einer eingehenden psychologischen Untersuchung werden...
Das der "Kriegs-Gedanke" sich eigentlich schlecht mit dem "hygienischen Logikwölkchen" verträgt, wird wohl niemand leugnen.
NSCs kämpfen meist bis zum Tod, bzw. bis zur Kampfunfähigkeit. Ich erinnere mich an keinen Fall, wo mal ein NSC um Gnade gebeten hätte. Manchmal (sehr selten) werden sie gefangen genommen, um sie zu verhören oder der (auf Larps nicht immer vorhandenen) Obrigkeit zu überstellen. Aber das sind (nach meiner Erfahrung) die ganz großen Ausnahmen.
Natürlich muss ein NSC auch keine Gnade in Anspruch nehmen, denn er wird ja sowieso gleich wieder auftauchen. SCs haben diese Gewissheit meist nicht. Auch wenn einige Orgas durchaus Schritte einleiten, damit möglichst keine Spieler einsam im Wald verbluten, und schon in vielen Heldengruppen Heiler mitlaufen, die die Verwundeten auf geradezu unheimlich schnelle Weise zusammen flicken.
Unterbewusst wertet das natürlich die Begriffe "Leben" und "Gnade" ab. Immerhin ist der Tod der NSCs häufig ohne echte Bedeutung, er wechselt einfach die Rolle. Die eigenen Verletzungen heilen - ob magisch oder nicht - unrealistisch schnell. Immerhin will auch niemand das ganze teure Wochenende hindurch stöhnend im Heilerzelt liegen.
Hinzu kommt etwas, das man wohl "Rudelverhalten" nennen kann: Ein SC macht einen Schritt, und unbewusst folgen die anderen nach. Anders lässt sich einiges nicht erklären. Ein Beispiel, das ich aus 1. Hand kenne: Ein NSC kann nur mit einer bestimmten Quest-Waffe verwundet werden (steht den Spielern noch nicht zur Verfügung), daher ignoriert er ganz korrekt alle Treffer. Bis ihn ein unglücklicher Hieb am Kopf trifft und taumeln lässt. Ist blöd, kommt leider vor, lässt sich nun mal nicht vermeiden. Nun brüllt einer der SCs: "Hey! Er kann am Kopf verwundet werden!", und die ganze Truppe macht erst mal ein paar Sekunden lang mit, bis sich der Verstand durchsezt. (NSC zum Glück ohne Verletzungen).
Unter den SCs macht sich jetzt die Frage breit, wie sie selbst so dumm sein konnten.
Oder ist das Adrenalin schuld? Denn auch wenn wir wissen, dass eine Situation nur gespielt ist, spricht unser Körper auf eine bedrohliche Situation an. Hinzu kommt - gerade bei den Kämpfern - natürlich auch ein gewisser Erfolgsdruck: wenn sie scheitern, werden die eigenen Reihen überrannt und das Spiel geht verloren - was IT kataklysmische Folgen haben kann.
Ich möchte übrigens den meisten Spielern eher einen "Schutzinstinkt" unterstellen, der durch das Adrenalin angesprochen wird, als das ein "wir müssen unbedingt gewinnen" den emotionale Imperativ bildet.
NSCs haben meist nichts zu verlieren, sie sind sich meist bewusst, dass die Spielerhorden sie irgendwann platt machen werden.
Dennoch kann ich aus eigener Erfahrung ein Beispiel anbringen, wo die NSCs sich in ähnlicher Manier wie oben die Spieler selbstständig gemacht und die Spieler unter Ignorieren sämtlicher Treffer und Effekte überrant haben. Selbst der SL ist es nicht mehr gelungen, sie zu bremsen. (In der Nachbesprechung gab der "Rädelsführer" der NSCs zu, dass ein "Wir-müssen-gewinnen-Gedanke" aufkam, der sich dann durchsetzte und irgendwie nicht mehr weichen wollte. Na ja, wenigstens ehrlich...)
Das so etwas bei den NSCs eher die Ausnahme bleibt, liegt vielleicht an der festeren Einbindung in die Handlung: Die NSCs wissen häufig, warum was passiert (zumindest OT), und sie können sich häufig auch die Orte aussuchen, an denen sie mit den SCs zusammentreffen. Ich möchte es damit zusammenfassen, dass NSCs i.d.R. "Gewissheit" haben.
Spieler müssen den Plott (und das Gelände) erkunden. Für sie ist alles "ungewiss". Ungewiss könnte man jetzt umschreiben zu "unsicher". Unsicherheit ist nicht weit weg von Nervosität, und von da ist es nicht mehr weit zu latenter Angst. Angst äußert sich häufig auf unangenehme Weise, besonders wenn sie von einer Gruppe geteilt wird, womit wir wieder beim Rudel angekommen sind.
Mit diesem Zirkelschlag möchte ich meine (viel zu langen) Ausführungen beenden und der hungrigen Meute zum verbalen Zerreißen vorwerfen...
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Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
Bearbeitet von: Xylel am: 09 May 2011 18:46:05 Uhr |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 09 May 2011 : 19:29:20 Uhr
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zerreißen? niemals!
ich stimme da durchaus zu und würde auch gern an dem allgemeinen bewusstsein arbeiten, nicht nur aus OT-sicherheitsgründen, einen "kühlen kopf zu bewahren"
als nach der letzten con eine große diskussion aufkam, dass die SC´s immer erstaunlich schnell auf den beinen waren bzw. unfassbar viele treffer aushielten, während sie beserkerartig unter den NSC´s wüteten (ich habe noch nie soviele kopftreffer abbekommen), durfte ich mir auch das statement einer ungerüsteten magierin anhören, die so sehr im kampf vertieft war, dass sie treffer erst danach wahrnahm
ich weiß nicht wie es anderen diesbezüglich geht, aber für mich ist so ein zustand völlig unbekannt und hätte sofort einen rückzug aus dem kampfgeschehen zur folge |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 09 May 2011 : 19:43:17 Uhr
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Sorry für den Stakatopost, aber einen Punkt möchte ich nachträglich erläutern, um Missverständnissen vorzubeugen:
die Heilung im Larp ist i.d.T. schon von den Regeln einer großen Beschleunigung unterworfen.
Das einige Spieler dies noch weiter raffen, ist zwar Tatsache, sollte aber nicht meine Kernaussage sein. |
Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
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Sebas
Silbergroschen Orga
1136 Beiträge |
Erstellt am: 09 May 2011 : 19:50:11 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Goot EN
die SC´s immer erstaunlich schnell auf den beinen waren bzw. unfassbar viele treffer aushielten, während sie beserkerartig unter den NSC´s wüteten
Was macht ihr da eigentlich? Einfach ignorieren? Im Gegenzug ihre Treffer auch nicht ausspielen? Sie "OT" anmaulen? Schmollen und wenn man als nächstes als NSC auf sie trifft besonders "hart rannehmen"? ... (mehr alternativen fallen mir gerade nicht ein ...) |
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Cordovan von Trallop
Fähnrich
223 Beiträge |
Erstellt am: 09 May 2011 : 20:06:49 Uhr
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Ich hätte noch eine Idee:
Die Spielleiter informieren damit diese sich darum kümmern
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Hauptmann Cordovan von Trallop (verstorben 1038 BF in Tobrien) 2. Banner des 2. Kaiserlichen Elitegarderegiments Greifengarde: "Wehrheimer Kaiseradler"
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Greifwjn
Moderator
442 Beiträge |
Erstellt am: 09 May 2011 : 20:31:35 Uhr
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Besser Kämpfen bzw. parieren oder wegrennen! ;-) Bei den meisten Kämpfen steht die SL ja sowieso umher |
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Nitakis Nanduriopoulos
Senior Mitglied
719 Beiträge |
Erstellt am: 09 May 2011 : 21:09:16 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Goot EN [...] @nitakis: ein etwaiges "unreifes verhalten", die beschränkung auf ein bloßes "reden ÜBER dich" hättest du dir in sämtlichen fällen selbst zuzuschreiben, da du dich auch bis zuletzt einer diskussion entziehst, die du selber mit deiner empörung erzeugt hast (davon abgesehen hab ich auf der con besseres zu tun, als mit deinem charakter über den korrekten einsatz von napalm zu diskutieren)
niemand hat hier behauptet du wärest "blöd", oder der einzige der neben den anderen gezeigten zu "blöden" handlungen fähig bist, wenn du allerdings nicht fähig bist, dir einen simplen fehler einzugestehen ud ihn auch deinem eigenen handeln zuzuschreiben, hast du vielleicht tatsächlich einen grund deine psyche, die angeblich einen wesentlichen beitrag dazu geleistet hat, hier nicht weiter zu erläutern aber wenn du den fehler erkennst und in zukunft vermeiden willst, soll mir das, wie schon gesagt, absolut ausreichen
dann nochmal extra klar und deutlich: 1. der einzige, der behaupte hat, ich wäre blöd, war ich selbst, damit sollte bewiesen sein, dass ich in der Lage bin, einen Fehler zu erkennen und einzusehen. 2. Ich glaube auch keineswegs, dass es hier irgendwie darum ginge, mich persönlich für diese Szene verantwortlich zu machen. Allerdings weite ich ein Recht, dass ich für mich selbst einfordere, gewöhnlich auch auf andere aus. Auch auf nicht Anwesende. 3. Der Versuch des Entziehens aus einer Diskussion bezog sich im wesentlichen auf diejenige in der es darum ging, die Pappnasigkeit der Szene breitzutreten. Mir geht es darum, dass und auf welche Weise hier etwas "diskutiert" wird, insbesondere vor dem Hintergrund dass ich eindeutig signalisiert habe, dass ich Interesse daran habe, ernsthaft über das Geschehene zu sprechen. 4. Ich frage mich, woher Du die Arroganz nimmst zu glauben, Du könntest Dir derartige Bemerkungen über meine Psyche erlauben. 5. Ich bin froh, dass der ein oder andere meinen Standpunkt verstanden zu haben scheint. Mit dem oben zitierten bewegt sich die Diksussion mit Goot EN allerdings aus dem Rahmen dessen heraus, was ich für angemessen halte. |
Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein) Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter |
Bearbeitet von: Nitakis Nanduriopoulos am: 10 May 2011 09:07:34 Uhr |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 10 May 2011 : 13:59:46 Uhr
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@sebas: tatsächlich wäre die kenntnisnahme einer SL, also ein eindringliches gespräch des regelbrechers mit der spielleitung, die einzig korrekte möglichkeit eine korrektur des (noch) regelkonformen spielstils, der z.b. in der hier diskutierten szene in einem bizarren höhepunkt gipfelt, steht allerdings das regelwerk und die spielleitung mehr oder weniger machtlos gegenüber, weshalb ansonsten nichts anderes übrig bleibt, als beteiligte rollenspielterroristen zu einer reflektion ihre einstellung zu gemahnen, was an sich in der sachlichen diskussion im forum und im vorfeld weiterer cons eher platz findet, als auf der heißersehnten folgenden con selber
@nitakis: nanana...immer schön locker bleiben
zunächst einmal ist eine dargebotene IT-diskussion mit deinem charakter jawohl keine ernst zu nehmende möglichkeit, dir meinungen zu deinem fehlverhalten aufzuzeigen und dich zur reflektion zu zwingen
desweiteren bestimmst du selbst den rahmen der diskussion, bei der du dich beharrlich weigerst das volumen der probleme und themen nicht noch weiter wachsen zu lassen wie etwa mit deinem letzten einwurf betreffend deiner psyche, die den sinn der diskussion ad absurdum führen soll, indem du uns ihre beschaffenheit vorenthälst die angeblich eine "wesentliche rolle" spielen soll mir ist es ehrlich gesagt mitlerweile egal, welcher grund oder welche motivation von zweifelhafter "stimmigkeit" einem solchen verhalten generell (damit ist nur bedingt auch das napalmäquivalent gemeint) zugrunde liegt, solange es in zukunft unterlassen wird
aus der "pappnasigkeit" einer vorhergehenden handlung rückwirkend auszutreten ist übrigens nicht möglich, egal wie du den übertritt durch schieres gelaber zu abstrahieren versuchst, allerdings ist es dir durch einsicht und reflektion möglich für die zukunft der "pappnasigkeit" zu entsagen |
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Aerendil
fleißiges Mitglied
428 Beiträge |
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Sebas
Silbergroschen Orga
1136 Beiträge |
Erstellt am: 10 May 2011 : 14:29:03 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Goot EN
@sebas: tatsächlich wäre die kenntnisnahme einer SL, also ein eindringliches gespräch des regelbrechers mit der spielleitung, die einzig korrekte möglichkeit
Das ist zwar richtig, aber hilft in der Hitze des Gefechts und insbesondere wenn sich der Spieler "Hart an der Grenze der Legalität" bewegt nicht unbedingt weiter. Schliesslich möchte man als NSC in der "Endschlacht" nicht unbedingt wegen zwei Pappnasen die ganze Sequenz unterbrechen und zur SL rennen.
Mir erscheint dann selber die Regeln zu dehnen und den "einhändig im Rapierstil" geführten Zweihänder trotz wiederholt angesagter "drei" nur einen Schaden machen zu lassen besser. |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 10 May 2011 : 14:36:16 Uhr
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EDIT |
Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
Bearbeitet von: Xylel am: 10 May 2011 14:37:28 Uhr |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 10 May 2011 : 15:06:39 Uhr
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@sebas: einen regelbruch mit regelbruch zu vergelten wäre genau die amoralische konsequenz, die das problem nicht löst, sondern zu einer spirale der anarchie führen würde...
die einzig korrekte reaktion, die in solchen fällen regelkonform und ohne unterbrechung anzuwenden wäre, ist tatsächlich regelwidrige handlungen mit ignoration oder abschwächung zu kontern (also z.b. den "1111111-stakkato" nur einem schadenspunkt zuzugestehen, oder dem "horriphobus-mg-schützen" nach dem achten male eine MR von 5 entgegenzustellen)
nach möglichkeit natürlich nachdem im vorfeld der con sowas zu unterbinden versucht wurde |
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Nitakis Nanduriopoulos
Senior Mitglied
719 Beiträge |
Erstellt am: 10 May 2011 : 19:53:41 Uhr
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Lieber Goot EN,
ich glaube, ich habe das Problem erkannt und werde versuchen, es mit Deinen Worten zu beschreiben: ich versuche tatsächlich, den Rahmen der Diskussion zu bestimmen, da Du aber anscheinend versuchst, mich zu etwas anderem zu zwingen, reden wir aneinander vorbei. Da ich mich zu nichts zwingen lassen möchte und Du wohl nicht bereit bist, den von mir vorgeschlagenen Rahmen anzuerkennen, wird diese Diskussion keinen Erfolg mehr haben.
Nur bitte ich Dich, in Zukunft unspezifische Häme und Kritik an "Pappnasen" doch einfach sein zu lassen, wenn Du nicht in der Lage bist, ein ehrliches Gesprächsangebot zu diesem Thema anzunehmen und auf diese Weise wirklich etwas dafür zu tun, solche Szenen in Zukunft zu vermeiden.
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Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein) Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 10 May 2011 : 22:46:43 Uhr
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du scheinst dich ein wenig zu wichtig bezüglich dieser diskussion anzusehen, dessen problematik dich eigentlich nur am rande betrifft, auch wenn du der initiator warst
deine "beiträge" haben die frage nach den zugrunde liegenden ursachen auch nicht bereinigt, sondern sehr viel "nebulöser" gestaltet, besonders mit einer antwort in der form, dass "menschen halt fehler machen und im rudel noch mehr" ist wirklich keinem geholfen (und kann auch nicht dein vernunftgemäßer ernst sein) sinniger wäre es (für alle beteiligten) gewesen, wenn du auf dich selbst gehört und dich aus der diskussion herausgehalten hättest
wenn du tatsächlich zu einem sachlichen, geordneten und ruhigen gespräch bereit wärest, das meine sehr viel wertvollere zeit auf der con nicht verschwendet (wie es etwa in der struktur des forums möglich ist), hättest du es hier lösen können der simple preis dafür ist die bloße öffentlichkeit, wobei ich nicht ganz verstehe warum du davor zurückschreckst...
ungeachtet dessen, dass es keine vernünftige begründung gibt, in diese parodie des rollenspiels "stimmigkeit" zu zwingen
post scriptum: wenn du meine kritik ein wenig zu "unspezifisch" erachtest, kannst du das BESTIMMT selbst spezifizieren |
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Der-Krombacher-Elf
fleißiges Mitglied
111 Beiträge |
Erstellt am: 11 May 2011 : 12:19:01 Uhr
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Nein, im ernst deine Smilies entschärfen deine Aussagen, für "Außenstehende" die dich nicht so lang kennen, nicht wirklich Sascha...
Da sich keiner von euch beiden der Meinung des anderen beugen wird, schlage ich vor diesen Streit (denn diskusion mit, wenn auch einseitiger, aufstauender aggression, ist für mich ein Streit) zu den Akten zu legen und uns hier weniger mit dem Verhalten oder den Aussagen einzelner zu beschäftigen.
Aber ich wollte eigendlich Xylel zu seiner wundervollen Psychoanalyse gratulieren und vollends zustimmen.
Des weiteren, GootEN du weißt genausogut wie ich das die SL manchmal nur in dem Maße eingreifen kann indem sie rumschreit und einzelne Spiler aus dem Verkehr zieht (sehr negatives Beispiel Drachenfest), damit ist aber kaum einem geholfen.
Ich denke da eher ein wenig wie Sebas, mit dieser Methode wird einem selbst der Spaß nicht so sehr verdorben und die Spieler die sich an die Regeln und die Spielfreude halten wollen haben dann auch noch spass dran. Evtl. die Trefferanzahl die man aushält hochsetzen, damit die Spieler es nicht zu leicht haben oder dann zu Boden gehen wenn man denkt einen schönen Kampf geliefert zu haben, hierbei sollte man sich allerdings auch realistisch verhalten und garkeinenfalls Übermenschlich oder Unverwundbar wirken.
Ich bin auch der Meinung, das man zumindest gutgespielte Treffer aber auch Stakatotreffer Ausspielen sollte um sich doch bitte nicht auf das gleiche Niveau herab zulassen.
Spielspaß zu Vorderst!
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"Ist der Weg leicht, ist das Ziel wertlos" Die heilige Sabbat |
Bearbeitet von: Der-Krombacher-Elf am: 11 May 2011 12:20:34 Uhr |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 11 May 2011 : 12:54:47 Uhr
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Ich danke dem/der Krombacher Elf(e)!
Ich denke, wir können an dieser Stelle das Problem ein wenig unterteilen:
1) in Szenen, wo das Rollen--Spiel aus den Fugen gerät, (z.B. weil die innere Anspannung zu groß wird oder weil man von der Gruppe "mitgerissen" wird).
Der Haken, den ich hier sehe, ist der, dass man es selber vielleicht erst dann mitkriegt, wenn es schon zu spät ist. Gibt es vielleicht Anzeichen, dass sich so ein Ereignis anbahnt? Wonach sollte man (bei sich selbst und anderen) Ausschau halten?
2) absichtliche Regelverletzungen (als Beispiele: unendliche LE und AE). Das mal ein Treffer oder Zauber im Eifer des Gefechts nicht registriert wird, oder (vom Angreifer unbemerkt) nur im Mantel hängen bleibt, sei hier mal außen vor gelassen. Ich beziehe mich auf definitiv vorsätzliche Handlungen (und bin mir bewusst, wie schwer so etwas auseinander zu halten ist).
Kann man solche Leute wirklich "bändigen"? Ist das vorsätzliche Mogeln Grund genug für einen Con-Verweis (ernsthafte juristische Frage!)? |
Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
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Greifwjn
Moderator
442 Beiträge |
Erstellt am: 11 May 2011 : 14:20:10 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Xylel
Ist das vorsätzliche Mogeln Grund genug für einen Con-Verweis (ernsthafte juristische Frage!)?
Weiß es zwar nicht, aber ich habe mal etwas von gelben Karten gehört. Und das wäre dann eine solche gelbe Karte, wenn das Mogeln krass über die Stränge schlägt. Meine Meinung |
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Sebas
Silbergroschen Orga
1136 Beiträge |
Erstellt am: 11 May 2011 : 15:09:03 Uhr
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Juristisch betrachtet ist ein nachgewiesener Mogelversuch ein Ausschlussgrund (bei einem grossen Pokerturnier ist das mal durchgeklagt worden) Allerdings dürfte es meistens schwierig sein Absicht nachzuweisen |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 11 May 2011 : 15:50:42 Uhr
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"pappnasigkeit" muss auch nicht "direkten" vorsatz implizieren
das was für die meisten pappnasigkeit bedeutet, kann auch nur dem unvermögen des einzelen entspringen regeln zu kennen oder korrekt anzuwenden (wobei regelunkenntnis bei vielen aus schierer ignoranz hervorgeht und somit einen "indirekten" vorsatz zur folge hat) in solchen fällen, in denen einsicht theoretisch vorliegen kann, ist es dann besonders schlimm, wenn die problematik nicht direkt geklärt wird, sondern man sich auch weiterhin nur ÜBER die pappnase unterhält
der komplette ausschluss aufgrund von regelwidrigen verhalten, ist zwar irgendwo in den AGB vorhanden (mag aber vielleicht rechtlich doch noch etwas komplizierter sein, da es hier z.b. um keinen wettstreit geht), ist meines eindruckes nach, aber nur für wirklich hartnäckige und allgemein störende fälle denkbar
im sämtlichen fällen empfinde ich allerdings eine abstrahierung meines (vernunftbegründeten) spielstils, durch provokation, gruppenzwang, oder anspannung, zumindest in bezug auf mich, unvorstellbar |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 11 May 2011 : 15:56:17 Uhr
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Zitat: Hinzu kommt etwas, das man wohl "Rudelverhalten" nennen kann: Ein SC macht einen Schritt, und unbewusst folgen die anderen nach. Anders lässt sich einiges nicht erklären.
Das ist meiner Meinung nach ein ganz wichtiger Punkt, der mir auch oft schon aufgefallen ist: Spielverhalten ist unheimlich ansteckend. Ebenso wie es sein kann, dass das auffällige und schöne Spiel bestimmter Spieler ihre Kollegen "mitreißt", habe ich auch schon erlebt, dass sich unschönes Verhalten, unfairer Kampfstil oder auch die berühmte OT-Blase über eine ganze Spielszene verbreiten. Das gilt nicht nur für Kampf, sondern auch für Stimmungen, Emotionen und ähnliches, zum Beispiel habe ich den Eindruck, dass ein paar NSC unter den Spielern, die Angst und Verzweifelung spielen, einen viel stärkeren Einfluss auf die Stimmung haben können, als alle noch so schrecklichen NSC-Gegneraufgebote.
Was die Frage des Umgangs mit den "unbelehrbaren" SC angeht: Da quasi gleiches mit gleichem zu vergelten funktioniert meiner Meinung nach schlecht, da hat man eher das obengenannte Problem, dass sich das schlechte Spiel und die schlechte Laune wellenartig ausbreiten, da halte ich ein Ausweichen bzw. notfalls Abbrechen des Kampfes für sinnvoller. Eine OT-Zurechtweisung ist meiner Meinung nach sehr von der persönlichen Konstellation abhängig, da kommt es stark aufs Fingerspitzengefühl an. In milderen Fällen funktioniert so etwas unter Umständen, wenn man ein bisschen Abstand von der Situation gewonnen hat, und das ganze quasi freundschaftlich klären kann, wenn also z.B. der NSC oder die SL am Abend auf ein Bier vorbeikommt und sagt: "Ach übrigens, achte vielleicht mal ein bisschen auf deinen Kampfstil, bei der Orkschlacht haben sich mehrere Leute beschwert, und gesagt, dass sie ungern gegen dich kämpfen weil..."
Grundsätzlich würde ich immer versuchen, das ganze erstmal möglichst wenig konfrontativ zu regeln, also selbst wenn der Spieler es allzu doll treibt, erstmal versuchen, ihn als SL erstmal unauffällig aus der Schlachtreihe rauszulotsen, runterkommen zu lassen, und ihm dann das Problem zu erklären. Denn erstens ist es für alle Mitspieler Mist, wenn die SL wegen irgendwelchen Pappnasen ständig die ganze Spielszene unterbricht, und zweitens ist so eine Situation dann für den Spieler viel ärgerlicher, emotional aufgeladener und öffentlicher, so dass vermutlich die Reaktion auch eher uneinsichtiger ausfällt. Man muss sich nur mal überlegen, wie man selbst reagieren würde, wenn man plötzlich von irgendwelchen Leuten "angeblökt" wird, nicht auf dem Rasen zu laufen, Gehweg zu radeln, oder Treffer zu ignorieren, da reagieren wohl die meisten eher angefressen.
Gerade bei Spielergruppen und Problem wie z.B. übermäßigem Alkoholkonsum kann es sich auch lohnen, die anderen Gruppenmitglieder mit ins Boot zu holen, und zu bitten, mal ein Auge auf ihren Kollegen zu haben.
Zitat: Kann man solche Leute wirklich "bändigen"? Ist das vorsätzliche Mogeln Grund genug für einen Con-Verweis (ernsthafte juristische Frage!)?
Die Frage ist: Was heißt "Vorsatz"? Ich denke, selbst von den Leuten, die durch extremes Pappnasentum auffallen, werden nur sehr wenige dabei sein, die sich bewusst denken: "Ha, Scheiß auf die Regeln, jetzt mach ich hier den dicken Max!". Da findet sich auch vor sich selbst immer eine Rechtfertigung, von "ich spiel ja soweiso mehr DKWDDK" über "das mit den Heilungszeiten nimmt doch eh keiner ernst" bis hin zu "die NSC zählen die Treffer auch nicht richtig, ich pass mich da nur an". Leute die wirklich den Arsch in der Hose haben, offen und ehrlich zu sagen: "Die Regel finde ich kacke, die könnt ihr euch an den Hut stecken!" findet man hingegen eher selten. Ich glaube, bei einer nachweisbaren Regelübertretung direkt einen Con-Verweis auszusprechen, dürfte auch schwierig sein, abgesehen davon dass da auf einigen Cons die ich so erlebe die halbe Spielerschaft nach Hause fahren dürfte. Ich glaube aber, dass es durchaus legitim und auch als Maßnahme wirksam ist, notorische "Schummler" notfalls vom Kämpfen oder sonstigen wichtigen Spielsituationen auszuschließen. |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 12 May 2011 : 19:57:51 Uhr
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ich würde hier aber definitiv die trennung zwischen "allgemeiner stimmung" oder "atmosphäre" und diser abart der massenpanik ("massenblutdurst/massenvernunftblockade/massenrollenspielraserei") sehen...
eine "massenpappnasigkeit" zweifle ich aber dennoch an, da "pappnasigkeit" an sich eine größere ignoranz des individuums benötigt
ich würde da jagotin allerdings nur bedingt zustimmen, entsprechende individuen "weich" anzugehen natürlich ist es nicht ratsam an die vernunft zu appelieren, wenn gerade der "kampf/streitmodus" aktiv ist, aber manche pappnase ist so dämlich oder ignorant, dass ich eine direkte, persönliche konfrontation mit der SL notwendig erachte denn für ein centimeterweises herantasten auf das ausmaß der schuldfähigkeit, hat weder die SL noch ich zeit und lust |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 13 May 2011 : 19:21:14 Uhr
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Was also tun, wenn man merkt, dass eine Gruppe in einen "Rudelkoller" (Sorry, mir fällt leider kein besserer Ausdruck ein) verfällt?
Wenn es ein "guter Rudelkoller" ist (das es die gibt, darin hat Jagotin definitiv recht), muss natürlich nichts getan werden.
Aber wenn man bemerkt, dass Nervosität und/oder Frust sich ausbreiten und einen gewissen Grenzwert* überschreiten: was kann man noch tun?
*: Wo liegt dieser Grenzwert überhaupt? Ist Nervosität nicht Folge einer inneren Spannung, die auch zum LARP-Erlebnis dazugehört? |
Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 14 May 2011 : 14:20:14 Uhr
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ich würde hier aber definitiv die trennung zwischen "allgemeiner stimmung" oder "atmosphäre" und diser abart der massenpanik ("massenblutdurst/massenvernunftblockade/massenrollenspielraserei") sehen... Ich habe auch nicht den Eindruck, dass es sich dabei um ein richtiges "Massenphänomen" handelt, dass die Spielerschaft komplett umkrempelt. Es ist eher so, dass die Spielerschaft ja meist doch in einem gewissen Maße inhomogen ist, aber nicht jeder Spieler auf die gleiche Weise wahrgenommen wird. Bei bestimmten Szenen kommt es dann dazu, dass Spieler aus den Extremen dieses Spektrums besonders auffallen, sei es positiv (weil sie z.B. gerade eine ergreifende Szene spielen) oder negativ (weil sie sich z.B. gerade in der Schlachtreihe als Stakkatto-Feuerball-Ansagekanone hervortun). Das führt dann dazu, dass die Leute, die diese Spieleinstellung doof finden, meist in den Hintergrund treten, die breite Masse dazwischen aber das als "Spielstandard" wahrnimmt und sich anpasst, indem sie z.B. die gespielten Emotionen aufgreifen oder anfangen im gleichen Takt "Immun!" zu schreien, wodurch sich das ganze weiter verschiebt.
Am effektivsten wäre also vermutlich eine "Wehret den Anfängen!"-Taktik, bei der man Spieler, die negativ hervorstechen, sofort aus der Spielszene rausnimmt und ermahnt, das stört aber natürlich den Spielfluss und führt zu sehr trotzigen Reaktionen. Denn wie Goot EN es so schön formuliert, ist für diese Spieler natürlich in diesem Moment eine "Abstrahierung ihres (vernunftbegründeten) Spielstils unvorstellbar", sprich, es ist sehr schwer, einzugestehen, dass man gerade Mist gebaut hat.
Das zweite Problem beim oft verlangten "SL-Eingreifen" ist, dass es auch hier sehr schwer ist, überhaupt einen Grenzwert zu definieren. Bewegt sich der Spieler jetzt gerade explizit außerhalb des Regelwerks, außerhalb der allgemeinen ungeschriebenen Konventionen für "gutes Spiel", oder nur außerhalb dessen, was ich als Einzelperson schön finde? Bei dem Video mit der niedergeknüppelten Paktiererin ist das auch schon Ermessenssache, schließlich sind (wenn auf dem Con nach Aventurien-Larp-Regeln gespielt wurde) Schadensansagen Teil des Sytems, Todesstöße allerdings nicht. Und auch wenn ich als SL schon manchmal Lust habe, den Kerl, der da gerade die rechte Schlachtreihe alleine gegen 6 NSC hält, oder den Magier, der auf einem DKWDDK-Con das totale Tellingfeuerwerk abliefert, auch mal am Ohr aus dem Verkehr zu ziehen, muss man doch immer abwägen: Sehen das meine Mit-SL und die anderen Spieler genauso? Ist der erzieherische Aspekt es jtzt wert, die Szene und für den Spieler vemrutlich auch den ganzen Abend zu verdeben? Schließlich ist man als SL ja auch gewissermaßen Dienstleister, auch bei Spielern, deren Spielstil man nicht so gut leiden kann.
Ich gebe allerdings Goot EN in sofern Recht, dass wenn es existiert natürlich ein vorhandenes Regelwerk Mittel der Wahl ist, um eine solche Grenze festzusetzen. Das wird allerdings in der Praxis stark dadurch erschwert, dass meist das tatsächlich in den Köpfen der Spieler vorhandene Regelwerk drastisch von dem abhängt, was in der Anmeldebestätigung steht, und dass sich "gute Spielpraxis" nur schwerlich in ein Regelwerk schreiben lässt. |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 14 May 2011 : 16:49:59 Uhr
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der sinn der schadensansage war aber auch niemals für solche "hexenkessel" denkbarer kampfszenarien, definiert jeder vernunftbegabte mensch sollte erkennen, dass 3 nsc´s mit zehnfacher unterzahl nicht mehr bei "2122221221222222" mitzählen können
bezüglich des grenzwertes ist natürlich das regelwerk als "vereinbarung einer definition ungewollter übertritte" ideal, ich misse allerdings (neben der manchmal fehlenden konsequenten durchsetzung) die eigenschaft unserer spielleitung als "moralische instanz"
normalerweise ist es bei üblichen rollenspielen (in einem falle wie etwa "vampire" besonders) notwendig, dass der spielleiter mit seinen spielern einen vernünftigen spielstil ausbalanciert, den dieser dann konsequent durchsetzt
natürlich ist es schwierig bei der schieren masse (und einigen "außerordentlich eigenwilligen" individuen) den richtigen kompromiss zu finden, allerdings fände ich es schon wünschenswert, wenn die SL (auch als vertretung der götter) sich manchmal zu vernünftigen kommentaren herablassen würde... zwar gab es bisher einige versuche, mittels träumen die motivationen der nsc´s klarzustellen oder plothintergründe gesondert zu beleuchten, allerdings finde ich das unzureichend und in vielen fällen alles andere als gelungen (mittlerweile auch ausgelutscht)
angemessene kommentare, die mir auf einigen cons gefehlt haben: -"herr golgarit. glauben sie wirklich sie befrieden diesen eigentlich friedlichen geist, indem sie ihn mit ihren rabenschnabel erschlagen, anstatt ihm zuzuhören?" -"du rondrianer da hinten! war es wirklich für einen geweihten der göttin unumgänglich scheiß auf rondra! zu rufen und dem gegner in den rücken zu schlagen?" -"du da mit dem spitzhut. willst du auch gerne erschlagen und in den straßengraben gerollt werden, wenn man dir eigentlich bei swafnir freies geleit wegen deiner kooperation geschworen hat?"
und natürlich: "Die tatsächliche Spielhandlung, bei der der vor kurzem noch strahlende Held dazu herabsinkt, einer in den Staub getrampelten Frauenleiche in grausigem Metzgerhandwerk mit einer stumpfen Kriegswaffe den Kopf vom blutenden Hals zu säbeln, scheint (dir) dabei völlig in den Hintergrund zu treten." |
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Jagotin
fleißiges Mitglied
173 Beiträge |
Erstellt am: 15 May 2011 : 01:11:00 Uhr
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Da finde ich es allerdings sehr schwer, zwischen schlechtem Spiel und gewollter Charakterdarstellung zu unterscheiden, und ich würde es eigentlich auch nicht so sehr als Aufgabe der SL sehen, da die Szene zu unterbrechen und einzugreifen. Schön fände ich allerdings, wenn solcherlei Dinge IT von Spielern und NSC öfter wahrgenommen und entsprechend weitergespielt werden würden, was für mich gerade den Reiz einer geschlossenen und immersiven Fantasywelt ausmacht.
Da sehe ich aber eher andere Probleme, nämlich mangelnde Bereitschaft zur freien Interaktion wenn gerade auch mal keine SL danebensteht, und fehlende Akzeptanz von gemäßigtem Konfrontationsspiel, ohne sich gleich auf den Schlips getreten zu fühlen. |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 15 May 2011 : 12:36:58 Uhr
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Ich gebe Jagotin Recht, dass solche Entgleisungen wie der von GootEn angesprochene Rondra-Geweihte (um nur ein Beispiel zu nennen, auch wenn ich nicht weiß, ob es fiktiv oder real ist), nicht zwangsläufig von der SL abgeurteilt werden sollte.
Was soll die SL tun? Die Karmalkräfte aberkennen? Das wäre natürlich (ab einem gewissen Grad der Verfehlung) konsequent und auch IT-realistisch, doch verleihen die Götter nicht gerade deswegen ihre Gaben an die Menschen, damit sie sich selber um Wichtigeres kümmern können (wie z.B. die Abwehr der Dämonen, das pünktliche Aufgehen der Sonne und Marktschwankungen)?
Ich finde, es ist eher Sache der anwesenden Glaubensgenossen, einen Irrgehenden auf den rechten Weg zurückzuhohlen. Auch die Nichtgeweihten können da durch die "öffentlich IT-Meinung" eine bedeutende Rolle spielen. Denn schließlich wollen die Kirchen ja ihr Ansehen bei den potentiellen Gläubigen behalten.
(Anmerkung: ja, die Geweihten in Aventurien haben nicht nur große mystische Fähigkeiten, sondern auch eine hohe gesellschaftliche Stellung. Aber das ist ein zweischneidiges Schwert, denn die armen Normalbürger ohne Adelstitel und Gildensiegel kommen natürlich zu ihnen und erwarten eine gewisse Vorbildfunktion (neben den Praktischen Dingen wie Geburts- und Todessegen. Das Geweihtenamt ist eben auch eine Anforderung.)
Natürlich halte ich es für sinnig und auch stimmig, wenn ein sich bildendes Konzil zur Behandlung eines "Übertrittes" auch an die SL wendet, um ein potentielles Urteil mit der "Gottheit" abzuklären.
Und ja: das wäre (aus meiner Sicht!) der denkbar beste Fall, wie mit einem "heimtückischen Rondrianer", einer "notlügenden Bannstrahlerin" oder ähnlichen Fällen umgegangen wird. Natürlich kommen duzende von fallspezifischen Punkten hinzu.
Und auch bei einer IT Behandlung eines "Problems" (wie schön und stimmig sie letztlich auch sein mag) kann es zu unschönen Situationen kommen. Denn auch wenn wir hier von einer festen Trennung zwischen der IT-Rolle und dem OT-Spieler ausgehen, so sind die Übergänge doch letztlich irgendwie fließend.
Fazit: Vorsichtiges Herantasten an die Situation und die beteiligten SCs und NSCs ist daher wohl die beste Variante des Vorgehens. Denn das es auch bei einer reinen OT-Diskussion zu Missverständnissen kommen kann, hat dieser Thread hier schon zu Genüge unter Beweis gestellt.
Nachtrag: um den oben genanten Missverständnissen vorzubeugen: ich will nicht sagen, wie SC-Geweihte auf eine Situation zu reagieren haben. Ich wollte lediglich darstellen, dass sie für einige Dinge möglicherweise bessere Ansprechpartner sind, als eine (meist überarbeitete) SL. |
Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
Bearbeitet von: Xylel am: 15 May 2011 12:46:10 Uhr |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 15 May 2011 : 13:21:28 Uhr
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die sogenannte "gewollte charakterdarstellung" ist nur leider subjektiv gesehen oft recht bizarr und ich denke, dass die darlegung der individuellen gründe dafür, eher einem selbst stimmigkeit vorgaukeln, anstatt tatsächlich eine zu erzeugen aber ich gebe zu, dass die defferenzierte diskussion über stimmigkeit in fragwürdigen fällen tatsächlich nur mit hohem zeitaufwand und gemäßigter vorgehensweise zu lösen ist
wenn allerdings "vorsichtiges herantasten" bei allen verfehlungen, das mittel der wahl sein sollte, hätte diese diskussion nichts weiter zur erkenntnis beigetragen, als die ungewollte stagnation unserer situation zu bestätigen denn auch wenn es hier weitaus persönlicher, überschaubarer und ruhiger als etwa auf dem drachenfest zugeht, hat die SL immer noch keine zeit und lust sich jederzeit mit fragwürdigen beweisen einer stimmigkeit, dem ego des spielstörers oder einem fehlenden einsichtsvermögen herumzuschlagen
ich erwarte ja auch gar nicht, dass die SL konsequent subventionen gleichwelcher art anwendet (wie der cconausschluss, oder die ominöse "gelbe karte", sind das bloß druckmittel, deren tatsächliche anwendung wohl unwahrscheinlich bleibt), aber (um beim beispiel der geweihtenverfehlungen zu bleiben) wenn der gemeine (fremd)gläubige zum verhalten der geweihten nichts zu sagen hat und es scheinbar auch den anderen inkonsequenten pseudogeweihten s*****egal ist, wer soll dann auf fehlverhalten (wenigstens mit kommentaren) hinweisen, um das spielverhalten wieder in göttegefällige/vernünftige bahnen zu lenken?
ich persönlich habe auch keine große lust als einziger moralapostel auf der con mich mit fast sämtlichen geweihten anzulegen... womit auch? als mitglied des bunds des wahren glaubens scheint man von vielen aus irgendeinem grund als verrückt angesehen zu werden, als geweihter einer anderen gottheit, hat man "davon keine ahnung", als einfacher gläubiger oder gar magier kann man nicht ernst genommen werden und selbst wenn der unglaubliche fall einer ernsthaften diskussion auftritt, ohne dass mein gegenüber sich beim "angriff auf sein heißgeliebtes konzept" in tatsächliche rage redet, müßte er auch noch der weisen erkenntnis anheimfallen, dass "dann haben wir halt unterschiedliche meinungen dazu" kein argument ist
unabhängig davon, dass niemand eine diskussion mit mir ernstnehmen würde, selbst wenn ich recht hätte, weil ich eben der forentroll bin
post scriptum: missverständnisse, sofern sie tatsächlich vorhanden sind, die in einer forensdiskussion aufteten, entspringen (zumindest in meinem falle) lediglich dem unvermögen des einzelnen seine sache klar zu formulieren, was in einer viel chaotischeren "realdiskussion" wohl kaum behoben sein dürfte |
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Xylel
Moderator
594 Beiträge |
Erstellt am: 15 May 2011 : 14:25:37 Uhr
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Es ist natürlich auch immer schwierig: Als Spieler eines Charakters mit weltlicher oder klerikaler Macht (und der daraus resultierenden Verantwortung), muss man immer sehen, was man IT machen kann, ohne OT böses Blut zu erzeugen.
Soll man wirklich einen anderen Char auf den Scheiterhaufen schicken, nur weil der eine andere Weltsicht hat? IT wäre das für Bannstrahler und Pfeile des Lichts völlig legitim und sogar konkretes Char-Play (auch auf Jeden anzuwenden, der auf Beleidigungen mit Blutrache antworten müsste und artverwandte Konzepte).
OT läuft man Gefahr, das eigene Charakterkonzept über das eines anderen Spielers zu stellen. Ich denke, daher schrecken Viele davor zurück.
Leider habe ich auf meinen "Offenen LARPs" genügend Beispiele für solch "konsequentes" Spiel bewundern dürfen: aus nichtigsten Gründen wurden SCs von ihren Mitspielern erschlagen, gemeuchelt und vergiftet. Mangels einer Ordnungsmacht gingen die Mörder meist unbehelligt davon.
Ob sog. konsequentes, rollengerechtes Spiel daher immer auch "schön" ist, wage ich an dieser Stelle offen zu bezweifeln. Vor allem, weil das Grundthema dieses Threads (wie ich es verstanden hatte) eigentlich war, das man alle LARPer zu mehr Rücksicht und überlegtem Verhalten aufrufen wollte.
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Mordai ibn Umran ibn Ghulshef, Aranischer Traumdeuter und Alchemist, Golembauer der Akademie von Mirham Madanir Chrysotheus, Selemer Patrizier, Historiker und Haruspex Fedesco de Ferarius, Stadthalter und Vampir der Herzen (NSC) |
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Goot EN
super aktives Mitglied
2038 Beiträge |
Erstellt am: 15 May 2011 : 14:53:16 Uhr
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ein zurückschrecken vor konsequenz, aufgrund der nettigkeit auch auf andere spieler (warum dabei niemals alle "teilnehmer" also auch nsc´s mit eingeschlossen werden, ist mir nach wie vor ein rätsel), rücksicht zu nehmen, kann doch niemals eine entschuldigung für völlig inkonsequentes spiel sein...
bevor wir auch das andere extrem des "überkonsequenten" spielstiles, der mindestens ebenso bizarre form annehmen kann und von vielen "professionellen" rollenspielern als "das ideale" verhalten angepriesen wird, diskutieren, bei deren übertritt der spielleiter ebenso einzugreifen vermag/eingreifen sollte, müßte ersteinmal ein vernünftiges allgemeines spielverhalten vorhanden sein
so wie es bis jetzt übrigens aussieht, legen spieler einen inkonsequenten spielstil an, wenn es um verhandlung mit ihresgleichen geht und werden zu überkonsequenten, rasenden bestien, wenn sie mit nsc´s interagieren (übergelaufene, kooperationsbereite borbaradianer auf den scheiterhaufen verbrennen, gegnerische leichen zerstückeln und im straßengraben verfaulen lassen, etc. pp.)
zumindest beim verhalten von geweihten würde ich mir daher wünschen, dass die SL subtil den allgemeinen spielstil zu beeinflussen versucht (sowohl im "inkonsequenten" wie auch im "überkonsequenten" falle, der durchaus zurecht eingebracht wurde) die bisherige vorgehensweise (um wieder beim beispiel des rondrageweihten zu bleiben, dessen rondrakamm IT bei dieser attacke, aber ohne klaren grund, zerbrach) lautet nämlich: "der kapiert das eh nicht..." [wörtliches zitat] |
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