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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 12 Aug 2004 : 13:00:12 Uhr
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Reinwulf liest verwundert den Anschlag Rondrianes über die Reise nach Haibuthar. 'Ich dachte, es sollte nur eine Botschaft überbracht werden. Na, fragen wir halt mal nach.'
Damit bewegt er sich in Richtung von Rondrianes Arbeitszimmer. Vor der Tür angelangt, schiebt er den Vorhang beiseite und klopft an.
Als er von drinnen ein "Herein" hört, öffnet er die Tür und tritt ins Zimmer. Er verbeugt sich kurz vor Rondriane und sagt: "Eure Exzellenz, wie kommt es zu diesem Gesinnungswandel? Wieso fahren wir mit einem größeren Tross nach Haibuthar? Ich dachte es soll nur eine Botschaft an Kunibald geschickt werden?"
Rondriane blickt ihn ernst an: "Ich habe eine Botschaft erhalten, die meine Anwesenheit in Haibuthar notwendig macht. Und ihr werdet mich als mein persönlicher Adjutant begleiten. Wer sonst noch alles mitkommen wird, habe ich noch nicht entgültig entschieden."
Reinwulf zögert kurz und fragt dann: "Was ist mit Alena? Wird sie uns begleiten?"
Amüsiert blickt Rondriane von dem Papier auf, welches sie gerade bearbeitet. "Nein, sie bleibt hier. Sie wird an meiner Stelle die Burg verwalten. Ich habe das bereits mit ihr besprochen."
"Aber.."
"Kein Aber, Herr von Vinenheim. Und ihr könnt jetzt gehen, ich habe noch zu arbeiten."
Mit hängendem Kopf verlässt Reinwulf Rondrianes Arbeitszimmer und macht sich auf die Suche nach Alena. Nachdem er einige Zeit mit Suchen beschäftigt war, findet er sie schließlich über ein Buch gebeugt in der Bibliothek.
"Euer Hochwohlgeboren, kann ich euch kurz sprechen?"
Alena sieht auf. "Reinwulf, aber sicher, was liegt dir am Herzen?"
"Rondriane will mich mit nach Haibuthar nehmen. Könnt ihr nicht mit ihr sprechen und ihr das ausreden? Nach den letzten Geschehnissen könnt ihr doch nicht ohne Schutz hier zurückbleiben."
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Reinwulf von Vinenheim
--------------------- Es ist besser vor Freude zu Weinen, als sich über Weinen zu freuen. |
Bearbeitet von: Reinwulf am: 22 Aug 2004 21:29:50 Uhr
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 12 Aug 2004 : 21:57:33 Uhr
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Ein schmerzvoller Zug zeigt sich um Alenas Mundwinkel. Dann schüttelt sie den Kopf. "Ich verstehe dein Anliegen, Reinwulf. Aber ich fürchte, dass ich nichts tun kann. Ich habe bereits mit Rondriane über die Sache gesprochen und sie hat mir erklärt, dass sie ausdrücklich Dich an ihrer Seite wissen will und keinen anderen. Es tut mir wirklich leid."
"Aber", fügt sie hinzu, "mach dir keine Sorgen um mich. Anders und Ulfried werden hier bleiben. Zusammen mit den neuen Wachen, die wir eingestellt haben, fühle ich mich hier sicher. Und Answin ist ja auch noch da." Im nächsten Augenblick weiß sie, dass sie eben etwas sehr dummes gesagt hat. Sie wünscht sich, sie könnte ihre Worte zurücknehmen, doch es zu spät. |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 13 Aug 2004 : 00:54:08 Uhr
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Reinwulfs Gesicht wirkt plötzlich wie versteinert. Mit bebender Stimme antwortet er: "Ihr habt natürlich vollkommen recht, euer Hochwohlgeboren. Answin kann euch sicherlich besser beschützen als ich. Besonders Nachts. Und da ich weiß, das Answin sich in letzter Zeit negativ über meine Anwesenheit auf der Burg geäußert hat, kann ich durchaus verstehen, das ihr damit zufrieden seit, wenn ich Rondriane begleiten soll. Wenn ihr mich nun entschuldigt, ich habe noch Reisevorbereitungen zu treffen." Er verbeugt sich und wendet sich zur Tür. |
Reinwulf von Vinenheim
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 13 Aug 2004 : 14:01:02 Uhr
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Mit Tränen in den Augen sieht Alena Reinwulf hinterher. Sie ruft ihn nicht zurück, wagt es nicht, aus Angst sie könne noch mehr Worte aussprechen, die sie später bereuen könnte. Es ist besser so, denkt sie. Es ist besser so. Götter steht mir bei! |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 13 Aug 2004 : 15:14:01 Uhr
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Zornig verlässt Reinwulf die Bibliothek und stürmt die Treppe hinunter auf den Hof.
'War ja klar. Wenn Answin nicht dabei ist, braucht sie mich und meine Hilfe. Kaum ist Answin in der Nähe, kann ich bleiben wo der Pfeffer wächst. Aber lange mach ich das nicht mehr mit.'
Als er sich im Hof umsieht, sieht er gerade noch Answin in einem der Gebäude verschwinden. Unwillkürlich gleitet seine rechte Hand über den Dolchgriff, nur um schnell wieder heruntergenommen zu werden, als er sich dessen bewußt wird.
'Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich von hier verschwinde. Ich kann ja mal mit Rondriane sprechen, ob sie mich vor der Rückreise von Haibuthar aus ihren Diensten entläßt. Dann könnte ich direkt von dort nach Tobrien weiterreisen.'
Zwar gab es dann immer noch das Problem, das er auch Alena einen Eid geschworen hatte, aber das störte ihn zur Zeit wenig.
'Dann muß ich nur noch jemanden finden, der sich um Jessica kümmert.'
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Reinwulf von Vinenheim
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Bearbeitet von: Reinwulf am: 13 Aug 2004 15:16:05 Uhr |
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Rondriane
fleißiges Mitglied
  
121 Beiträge |
Erstellt am: 13 Aug 2004 : 19:11:15 Uhr
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Rondriane hat den zornigen Abgang des Herrn Ritter zufällig von einem der Flurfenster aus beobachtet und jetzt kehrt sie kopfschüttelnd in ihr Arbeitszimmer zurück. Alena leistet als Verwalterin wunderbare Arbeit, aber wird sie es je lernen, ihren Haushalt fest im Griff zu halten? Mit einem tiefen Seufzer nimmt die Heerführerin den obersten Brief von dem Stapel, den sie unbedingt noch lesen und vielleicht auch beantworten muss, bevor sie nach Haibuthar aufbricht. Toran vom Lichte... - Mit einem verächtlichen Schnauben wirft sie das Pergament ungeöffnet auf einen anderen Stapel. "Diese elende Hofschranze..." Sie liest das Schreiben eines Händlers, der Getreide zu besonders günstigen Konditionen an die verschiedenen Heerlager liefern will, aber es fällt ihr schwer, sich darauf zu konzentrieren. Nachdem sie den Brief dreimal gelesen hat, ohne zu verstehen, was seine Konditionen denn nun so besonders günstig macht, legt sie das Papier bei Seite. "Es hat keinen Zweck!" erklärt sie einem längst verstorbenen Urahn, der sie von einem Gemälde herunter streng anblickt. "Vielleicht läuft es so oder so schief, aber dann muss ich mir hinterher wenigstens nicht vorwerfen, ich hätte mich nicht darum gekümmert." Ein Dienstmädchen kommt eilig die Treppe heraufgesprungen, kaum dass sie geläutet hat. "Bitte mach dich auf die Suche nach Herrn von Vinenheim und richte ihm aus, dass ich ihn sofort zu sprechen wünsche." "Sehr wohl Euer Exzellenz." Sie macht einen tiefen Knicks, dann ist sie schon wieder fort...
Als Reinwulf schließlich eintritt, scheint eine düstere Wolke des Zorns hinter ihm herzuwehen. "Ihr wünscht mich zu sprechen?" "Schließt die Tür, Herr Ritter." "Sehr wohl Euer Exzellenz." "Ich habe Euch befohlen, mich nach Haibuthar zu begleiten, Herr Ritter. Ihr seid kein Rekrut sondern ein erfahrener Krieger, also solltet Ihr wissen, dass ein Befehl keine Diskussionsgrundlage ist." Steif, als hätte er einen Stock verschluckt, steht Reinwulf neben der halboffenen Tür. "Normalerweise pflege ich so einen einfachen Befehl auch nicht zu erläutern, aber in Euerm Fall sehe ich mich genötigt, eine Ausnahme zu machen. - So, und jetzt schließt die Tür und setzt Euch. Ich will in Ruhe und unter vier Augen mit Euch reden..." |
Sicher wird nicht alles besser was man ändert, aber sicher ist, dass nichts besser wird was man nicht ändert! |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 16 Aug 2004 : 13:12:52 Uhr
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Nachdenklich trat Reinwulf aus Rondrianes Arbeitszimmer. Die Informationen, welche im Rondriane gegeben hatte, liessen die Reise nach Haibuthar in einem ganz anderen Licht erscheinen. Und auch der Grund, warum Rondriane ausgerechnet ihn mitnehmen wollte, war ihm nun klar. Nur wer alles mit auf die Reise gehen würde, war noch nicht ganz klar. Nun, von der Burgwache würden zumindest Rondolf und Severin Rondriane begleiten. Reinwulf mußte Grinsen, als er an Rondolf dachte. 'Das wird ein Spaß, wenn er erfährt, das ich ihn diesmal herumscheuchen kann.' Außerdem würde sie wohl Andario begleiten... Andario schien ein aufrechter Mensch zu sein und Rondriane würde wohl ihre Gründe haben, ihn in ihre Dienste zu nehmen. Aber ein gewisses Mißtrauen gegen alle Magier war in Reinwulf, seit dem Verrat in Schwarztobrien, hängen geblieben.
Obwohl sein Zorn auf Alena noch nicht ganz vergangen war, hatte er sich doch etwas beruhigt. 'Das beste wird sein, ich suche sie jetzt gleich nochmal auf.' Zügig lief er die Stufen zur Bibliothek hinauf. Vor der Tür blieb er stehen und klopfte an. Als von drinnen ein "Herein" zu hören war, öffnete er die Tür und trat ein. Alena sah ihn erstaunt an und fragte dann: "Reinwulf, was willst du den? Ich dachte du hättest Reisevorbereitungen zu treffen." Reinwulf sah sie erstaunt an. Er hatte Alena noch nie in einem solch sarkastischen Tonfall sprechen hören. Aber er ging darüber hinweg und antwortete: "Euer Hochwohlgeboren, ich habe gerade mit Rondriane wegen der Reise nach Haibuthar gesprochen. Dabei ist auch ein anderes Thema zur Sprache gekommen.
Ihre Exzellenz hat sich bereit erklärt, mich nach der Rückkehr von Haibuthar aus ihren Diensten zu entlassen. Ich möchte euch darum bitten, dies ebenfalls zu tun und mich von meinen Verpflichtungen, die ich euch gegenüber habe, zu entbinden."
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Reinwulf von Vinenheim
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Bearbeitet von: Reinwulf am: 16 Aug 2004 15:53:15 Uhr |
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 17 Aug 2004 : 23:13:06 Uhr
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Die Worte glichen einer Ohrfeige. Alenas Züge erstarrten, während sie sich darum bemühte, die Fassung zu bewahren. Bleib, schrie jede Faser in ihr. Verlass mich nicht! Doch eher würde sie sich die Zunge abbeißen, als Reinwulf darum zu bitten, auf Harmlyn zu bleiben. Diese Blöße erlaubte sie sich nicht, niemals.
"Nun verlässt Ihr mich also auch noch. Aber wenn Ihr gehen wollt, dann werde ich Euch nicht halten. Dennoch würde mich interessieren, was Ihr vorhabt. Falls es erlaubt ist zu fragen." Die Worte kamen in eisiger Kälte über ihre Lippen. Das "Ihr" glich einem Eiszapfen.
"Ihr könnt. Ich werde nach Tobrien zurückkehren, Euer Hochwohlgeboren."
Tobrien. Das Wort schreckte Alena mehr als die Niederhöllen. Ihn dort zu wissen allein und fern von ihr verursachte ihr Qualen. Sie konnte ihn nicht gehen lassen. Wie sollte sie es ertragen, nicht zu wissen, ob er jemals zurückkehren würde. Aber hatte sie das nicht schon einmal ertragen?
"Da ich an Eurem Entschluss anscheinend nichts ändern kann, bleibt mir wohl nur, Euch eine gute Reise zu wünschen. So lebt denn wohl."
Damit wandte sie sich einem Schriftstück zu, merkte, wie Reinwulf erstarrte und sich nach einigen Augenblicken abrupt umdrehte, um den Raum zu verlassen. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, sammelten sich Tränen in Alenas Augen, rannen über ihre Wangen und tropften auf das Papier in ihren Händen. Und mit einem wilden Schluchzen vergrub sie den Kopf zwischen ihren Armen und ließ ihren Tränen freien Lauf. |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 01 Sep 2004 : 16:25:02 Uhr
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Reinwulf verliess den Raum und schob die Tür hinter sich zu. Dann blieb er einen Moment stehen, um seine Gedanken zu sammeln. Da hörte er hinter sich ein Geräusch, welches wie schluchzen klang. Als er sich umdrehte, bemerkte er, das er die Tür nicht richtig geschlossen hatte. Er öffnete sie etwas mehr und betrat leise nochmals die Bibliothek, wo er Alena weinend vorfand, den Kopf in beide Arme gestützt. Im ersten Moment wollte er den Raum sofort wieder verlassen, dann nahm er jedoch seinen gesamten Mut zusammen, ging zu Alena hinüber, um neben ihr in die Hocke zu gehen. Vorsichtig legte er dann die Arme um sie und zog ihren Kopf an seine Schulter. "Alena, was ist mit euch? Warum weint ihr?" |
Reinwulf von Vinenheim
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 06 Sep 2004 : 22:41:23 Uhr
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Im ersten Augenblick wusste Alena nicht, ob sie Reinwulf aus dem Zimmer jagen oder sich ihm an den Hals werfen sollte. Bevor sie jedoch eine Dummheit begehen konnte, siegte die Vernunft. Sie straffte sich, wischte die Tränen fort und sah Reinwulf an. Er schien zu fühlen, dass sie Distanz zwischen ihnen wünschte und ließ sie zögerlich los.
"Verzeih", meinte sie. Sie musste sich räuspern, damit ihre Stimme nicht an Festigkeit verlor. "Aber ich ..." Sie suchte nach Worten, die einen Teil der Wahrheit offenbarten, ohne ihr Inneres gar zu sehr zu entblößen - und ohne den Eindruck zu erwecken, sie wolle ihn hier fest halten.
"... Severin ist weg. Brynna ist weg. Und wir wissen immer noch nicht, wer den Anschlag verübt hat und ob er nun mir galt oder meinem Sohn. Ich ... ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn du auch noch gehst. Wenn ... wenn du nun recht hast, wenn Answin vielleicht doch von Perainor ... Wem soll ich dann vertrauen? Wer soll dann mein Kind schützen?" |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 07 Sep 2004 : 08:23:22 Uhr
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Reinwulf trat zwei Schritte zurück. "Ihr widersprecht euch, Euer Hochwohlgeboren. Vor kurzem sagtet ihr mir noch, ihr würdet euch mit Anders, Ulfried und den neuen Wachen hier sicher fühlen - und jetzt sagt ihr, Eure und Klein-Answins Sicherheit sei der Grund für eure Sorge.
Oder gibt es noch weitere Gründe, von denen ich nichts weiß?"
Fragend schaute er Alena an.
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Reinwulf von Vinenheim
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Bearbeitet von: Reinwulf am: 07 Sep 2004 08:24:00 Uhr |
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 09 Sep 2004 : 00:21:07 Uhr
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Alena starrte ihn an. "Ich kann mit ihnen nicht über diesen Verdacht sprechen. Das weißt du so gut wie ich."
Doch ihre Haltung drückte etwas anderes aus. Sie signalisierte ihm: Mehr werde ich dir nicht sagen. Mehr konnte sie nicht sagen, ohne ihr Innerstes preiszugeben. Und wenn sie das tat, war sie verloren. |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 09 Sep 2004 : 11:14:33 Uhr
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Reinwulf sah Alena an und sagte dann mit ruhiger Stimme: "Was ist eigentlich los mit euch, Alena? Ich dachte, wir hätten so etwas wie Freundschaft. Aber seitdem Answin wieder hier ist, behandelt Ihr mich von Tag zu Tag kälter. Ihr habt es noch nicht einmal für nötig befunden, mit mir über Euer Gespräch mit Rondriane wegen der Reise nach Haibuthar zu sprechen - und das, obwohl es mich direkt betraf.
Aber um mein Leben für Euch und Klein-Answin zu riskieren, bin ich anscheinend noch gut genug. Und es macht mir auch nichts aus, dies zu tun, das wißt ihr genau. Aber dafür noch schlechter behandelt zu werden, als die einfachste Dienstmagd, das macht mir etwas aus."
Er ging zur Tür und griff nach der Klinke, wandte sich dann aber nochmals zu Alena um. Traurig lächelnd fuhr er fort: "Eigentlich wollte ich nach Tobrien zurück, um zu versuchen, Informationen darüber zu beschaffen, was Perainor als nächstes gegen Euch geplant hat. Wenn es Euch aber lieber ist, das ich hierbleibe,dann müßt Ihr euch schon dazu durchringen, mir das auch zu sagen. Eure Gedanken lesen kann ich nicht. Euer Hochwohlgeboren!"
Er verneigte sich knapp und öffnete die Tür. |
Reinwulf von Vinenheim
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Alena
Jagdmarschallin
  
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Erstellt am: 09 Sep 2004 : 11:49:47 Uhr
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Wider Willen fiel Alena ein Satz ein, den Rondriane ihr gegenüber gesagt hatte, als sie sie darum bat, Reinwulf nicht mit nach Haibuthar zu nehmen: "Alena, Ihr seid eine vorzügliche Verwalterin, aber Eure Leute habt Ihr immer noch nicht im Griff." Alena wusste, dass sie damit Reinwulf meinte und in diesem Moment begriff Alena, was Rondriande damit meinte. Reinwulf war ihr Untergebener, auch wenn sie ihm mehr Zuneigung entgegenbrachte als sich ziemte. Vielleicht war es an der Zeit, Rondrianes Einsicht umzusetzen.
Sie seufzte leise, atmete tief durch und sprach Reinwulf an: "Bleib - bitte!" Als er sich zu ihr umdrehte und die Tür hinter sich schloss, räusperte sie sich, während sie nach den richtigen Worten suchte. Nun denn, dachte sie, also befehle ich ihm. "Ich wünsche dass du bleibst. Ich wünschte mir auch, dass du bliebst, während Rondriane nach Haibuthar geht, aber leider stehst du auch in ihren Diensten als Burgwache, wodurch sie in diesem Fall leider die weitgreiferenderen Rechte hat. Insofern bin ich außerordentlich froh, wenn sie dich danach aus ihren Diensten entlässt. Wenn du mich um Urlaub ersuchst, um nach TObrien zu gehen, muss ich dir diesen zur Zeit leider verweigern. Und ..." Sie machte eine Pause. "... aus meinen Diensten werde ich dich nicht entlassen, außer du kannst mir schwer wiegende Gründe nennen. Wenn dem also so wäre, dann sprich!" |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
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Erstellt am: 09 Sep 2004 : 23:02:37 Uhr
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Reinwulf schaut Alena ernst an. "Nun, wenn ihr es so höflich ausdrückt, wird mir nichts anderes übrigbleiben, als hier zu bleiben.
Rondriane sagte aber auch, das sie mich in ihren Diensten behalten will, falls ich nicht abreisen würde.
Und ihr müßt euch irgendwann entscheiden. Ihr könnt euch euren Gefühlen stellen oder ihr müßt mir erlauben abzureisen."
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Reinwulf von Vinenheim
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 09 Sep 2004 : 23:13:04 Uhr
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"Ich glaube nicht, dass es dir ansteht, über meine Gefühle zu urteilen. Und wenn du in Rondrianes Diensten bleiben willst, nur zu. Es ist dein Problem, wie du es schaffst, zwei Herrinnen gleichzeitig zu dienen. Ich denke, damit wäre alles gesagt. Du kannst gehen."
Alena nickte Reinwulf freundlich zu. Die Wut auf ihn half ihr, die Haltung zu bewahren. Bei sich dachte sie: Danke für den Rat, Rondriane! Das hätte ich schon längst tun sollen. Zudem denke ich, werden wir noch einmal miteinander reden müssen ...
Doch gleichzeitig merkte sie, dass sie auf einen Schlag einsamer geworden war. Nun hatte sie neben Severin auch noch Reinwulf erfolgreich aus ihrer Nähe verbannt. Wer blieb ihr nun noch, wenn sie ihre Sorgen loswerden wollte? |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 09 Sep 2004 : 23:53:34 Uhr
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Wütend stapfte Reinwulf die Treppen hinab und stürmte in Rondrianes Arbeitszimmer. "Ihr müßt mit ihr reden, ich bitte euch..."
Ohne von ihrer Arbeit aufzusehen, bat Rondriane ihn mit einer knappen Geste, erst einmal Platz zu nehmen. "So", sagte sie, während sie das Pergament, das sie gerade gelesen hatte, bei Seite legte. "Und jetzt berichtet mit bitte zuerst einmal, was überhaupt passiert ist. Harmlyn ist nämlich alt genug, dass man durch die Decken und die Wände nicht jedes Wort verstehen kann."
Zögernd berichtet er, was zwischen ihm und Alena vorgefallen war. Dann hängte er noch an. "Ich bitte euch, redet mit ihr, das sie mich aus ihren Diensten entlässt. Wenn ihr es wünscht werde ich weiter auf Harmlyn Dienst schieben.
Ihr Vater hat meine ganze Familie umgebracht, mir alles genommen, was mir etwas bedeutet hat. Ich werde nicht zulassen, daß sie jetzt auf mir herumtrampelt wie auf einem Fußabstreifer und seine Arbeit zu Ende bringt." |
Reinwulf von Vinenheim
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Bearbeitet von: Reinwulf am: 10 Sep 2004 07:46:09 Uhr |
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