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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 29 Aug 2004 : 22:15:32 Uhr
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Direkt nach dem Con oder: Was wäre noch geschehen, wenn das Time-out später gekommen wäre...
Nach dem Urteil über Tjore war die Stimmung im Ort doch eher gedrückt. Viele forderten, daß die Mitglieder der Silberflosse hingerichtet und nicht einfach freigelassen werden sollten und vor allem, daß Hetmann Tjore zur Rechenschaft gezogen werden muß. Anderen war einfach nur die Lust am Feiern nach dem Richtspruch vergangen. Und noch andere hatten nicht ganz verstanden, was genau denn nun gerade geschehen war. Trotz all dem gelang es den Haibutharern doch irgendwie, daß Frühjahrsfest doch wieder in aufleben zu lassen, denn schließlich hatte man sich ursprünglich zu Feiern versammelt und läßt sich durch soetwas doch nicht vom Feiern abbringen. Zumindest Coleen, die nach dem Richtspruch über Tjore doch nun neugierig geworden war, welche Vergangenheit der unglückselige Hetmann hatte, bat den inzwischen von ihr sehr geschätzten Kap’tän Asleif, ihr doch Tjores Geschichte zu erzählen, schließlich schien er mehr darüber zu wissen. Und so traf man sich kurz darauf im „Kleinen Hjalding“, um gemeinsam noch etwas zu trinken und Asleif mal wieder eine seiner Geschichten zum Besten geben zu lassen. Und noch so mancher andere Neugierige, wie zum Beispiel der Diener der Gnädigen Schwester Ifirn, gesellten sich zu ihnen und lauschten Asleif:
„Vor langen Jahren, als Phileas‘ Vater Vandrad Bjarnildason noch der Dorfälteste Haibuthars war, lebte hier in Haibuthar ein Mann namens Walkir Tjoresson, der ein enger Freund Vandrads war. Dieser hatte einen Sohn, dessen Mutter bereits kurz nach seiner Geburt verstorben war: Tjorgond Walkirson. Doch Walkir litt unter krankhaftem Jähzorn und wann immer er etwas zu viel getrunken hatte oder man ihn reizte, brach bei ihm eine Wut durch, die manchen im ersten Moment an die berüchtigte Swafskari – die Walwut – denken ließ, und nur all zu oft war seiner kleiner Sohn Tjorgond derjenige, der den Großteil der Wut seines Vaters zu ertragen hatte. Doch die alte Bryda, seine Tante, nahm ihn oft in Schutz, wenn er sich weinend zu ihr in ihr Haus flüchtete. Vandrad jedoch nahm den „armen Walkir“ immer wieder in Schutz: Sein Jähzorn sei doch nur eine Krankheit und Walkir ihr völlig hilflos ausgeliefert. Walkir könne doch nichts dafür und so könne man ihn auch nicht zu Rechenschaft ziehen. Und schließlich würde man ihm Dorf schon auf die Seinen achten und niemanden zu schaden kommen lassen… Nun… Vor genau 3 x 7 Jahren, in einer solchen verfluchten Spuknacht während der ersten Frühjahrsstürme des Friskenmondes, als sich mal wieder die Geister Vinnegards und ihrer Gefährten regten, ertrug der zwölfjährige Tjorgond mal wieder einen Wutanfall seines Vaters Walkir und verließ zornig das Haus. Schnell stieß er auf seinen Freund Hjore, den Sohn des Schmiedes, der gerade auf dem Weg zu ihm war. Dieser jedoch machte wohl eine falsche Bemerkung und schon entlud sich all der Zorn, den Tjorgond auf seinen Vater angestaut hatte, auf den armen Hjore. Wie von Sinnen schlug er auf ihn ein und nur durch das Eingreifen von Walkir, der das Gebrüll vor seinen Haus hörte, wurde verhindert, daß Tjorgond Hjore totzuschlug. Außer sich vor Zorn schlug Walkir nun auf seinen Sohn ein und zerrte ihn aus dem Dorf in den nahen Wald, wo er ihn kurzerhand aufknüpfen wollte. Aber Tjorgond konnte sich losreißen, als Vandrad zufällig erschien, um bei all dem Geschrei nach dem Rechten zu sehen. Walkir und Vandrad versuchten den Jungen – jeder wohl aus etwas anderen Gründen – einzuholen, doch bei dem nächtlichen Sturm verloren sie ihn im dunklen Wald und niemand hatte ihn seit der Nacht wiedergesehen. Natürlich war allem im Dorf sofort klar, was geschehen war: Vinnegards Geist war in Tjorgond gefahren und hatte ihn veranlaßt, Hjore anzugreifen und zu töten. Und als er danach vor seinem Vater in den dunklen Wald flüchtete, war es abermals Vinnegard, die Tjorgond zu sich geholt hatte…“
Asleif machte eine kurze Pause, um einen großen Schluck Met aus seinem Krug zu trinken und bevor ein anderer das Wort ergreifen konnte, setzte er erneut zu reden an: „Aber nach dem, was wir heute erfahren haben, war dies wohl eine der wenigen Taten in einer dieser verfluchten Spuknächte, die wir nicht Vinnegard anrechnen können. Tjorgonds Zorn auf seinen Vater – und auf alle im Dorf, die diesen unterstützen – war anscheinend größer, als ein jeder von uns gedacht hätte. Offensichtlich ist er wohl in dieser Nacht fortgelaufen, hat sich eine neue Ottajasko gesucht und war nun auf dem Weg der Rache, um – nun unter dem Namen Tjore – diejenigen büßen zu lassen, die – seiner Meinung nach – für sein Leid verantwortlich sind.“
Asleif schaute etwas betroffen drein. „Aber ich denke – oder besser: ich hoffe –, daß diese Geschichte nun ein glückliches Ende gefunden hat. Tjorgond – oder meinetwegen auch Tjore – hat hoffentlich noch so viel Ehre in seiner Brust, daß er sich an seinen Eid, den er auf SWAfnirs Namen geschworen hat, halten wird und Haibuthar fernbleiben wird. Ich würde ihn nämlich nur ungern hier baumeln sehen, nach dem, was er hier ohnehin schon hatte ertragen müssen. Aber sollte er zurückkehren, wird er nach altem Recht gerichtet werden, wie es bei uns Brauch ist. Das wohl!“ Mit diesen Worten hob er noch einmal seinen Becher, stand von seinem Platz auf, trank den Rest Met, den er hatte, in einem Zug aus und verließ die Taverne sichtlich betrübt, um sich am Dorfplatz an einem ruhigen Platz niederzusetzen…
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 29 Aug 2004 : 22:41:49 Uhr
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Noch eine kleine Anmerkung nebenbei: Sollte noch irgendjemand von Euch - sei es Haibutharer oder ein Gast - noch eine der typisch Haibutharer Geschichten hören wollen, von denen die meisten im Laufe des Cons kaum erwähnt worden sind oder sollte noch jemand noch einmal die vollständige Geschichte von Vinnegard ("Eilif, nun hör auf so rumzubrüllen! Der Fluch ist doch gebrochen..." ) hören wollen - nun natürlich mit dem neuen, glücklichen Ende -, so sollte er einfach versuchen, Asleif einen Krug Met ausgeben. Vielleicht fängt er dann ja nach einer Weile doch noch einmal mit dem Geschichten erzählen an...  (oder anders gesagt: Ich kann hier gerne noch ein paar Geschichten In-Time zum besten geben, die für den Con geschrieben wurden, aber nicht weiter erzählt worden...) 
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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Hauptmann der Burg
Moderator
 
95 Beiträge |
Erstellt am: 30 Aug 2004 : 00:24:10 Uhr
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HAb zwar noch nicht den richtigen Nick, aber egal:
Zitternd hebt sich ein alter Mann mit ergrautem Haar und stachelbesetztem Gehstock von seinem Platz und räuspert sich kurz. Er holt tief Luft und wartet bis die Gesichter der Anwesenden auf ihn gerichtet sind... "Nu Lütt, ick sech dich man watt dü. Du solls doch die Namen von der der Name man nich nenne dahf sogen dü. Und früher, as der Spuk nocn richtigen Spuk gewesen is nech, da ham wa, ach watt hamm wi da nochn Spuk gejogt. Da wa da nüx mit die Phileas, den stärksten von alle Swächlinge dü... Unnoch watt, Tu mich man einern Met holn, son alder Mann kann ja nit mehr so snell, aber wenn ich da man an früher denke, da waan wa noch snell und ham da so in Eileswinde...nöi, in Windeseile uns das Bier hineingeßütted...Denn domols, da tut das Bier noch Bier geweßen sein dü." Der alte Mann stupst mit seinem Stab ein paar KLeut ean und schaut etwas grimmig umher, dann setzt er nocheinmal zu einer Ansprache an. "Mich künnt euch da ouch noch die Geßichtens versnacken, wie domols die Jungens noch Jungensnomen gehäbbt haddn und die Mädls die Mädlsnomen...Oder wie wir und domols bißu die ßpitzen vonni Boime geprügel hodden....OCh ich sechs euch, damals, da tut ja eh immer olles besser jewesen sein." Mit diesen Worten setzt er sich und sucht verzweifelt einen Becher Bier...
Orik Orikson, alter Mann und fast so gut wie früher |
Der Typ, der das Wort Arschgeige erfunden hat, muss kurz vorher mit mir zu tun gehabt haben.
www.zwergentaverne.de www.gfpb.org |
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Brynna
Junior Mitglied
 
66 Beiträge |
Erstellt am: 30 Aug 2004 : 05:54:30 Uhr
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Die Frau, die nahezu unbemerkt durch die Menschenmenge im "Kleinen Hjalding" geschlüpft ist, stellt einen vollen Bierkrug vor dem alten Mann auf den Tisch. "Die Kehle soll Euch natürlich nicht trocken werden", sie nickt ihm und den anderen in der Runde freundlich zu. "Aber ich bitte Euch und natürlich auch Herrn Asleif, die Geschichten zu erzählen, die uns bisher entgangen sind. Denn unerzählte Geschichten spuken fast so hartnäckig in den Köpfen der Leute herum wie unerlöste Geister in den Wäldern von Haibuthar..." |
Dem Nordwind ist es egal ob du lebst oder stirbst! Glaubst du, es macht für mich einen Unterschied... |
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Hilaria
fleißiges Mitglied
  
410 Beiträge |
Erstellt am: 30 Aug 2004 : 13:26:25 Uhr
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Auch Hilaria begibt sich noch einmal in den "Kleinen Hjalding", in der Hoffnung, dass nach der ganzen aufregung nun endlich das Frühlingsfest stattfinden kann. Sie setzt sich mit ihrem Met an einen der Tische. |
"Du bist eine Konversationsschrotflinte" |
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Felion
fleißiges Mitglied
  
164 Beiträge |
Erstellt am: 31 Aug 2004 : 13:54:15 Uhr
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Andario lehnte sich in der Kutsche zurück und seuftzte, doch erleichtert. Er wusste noch immer nicht wirklich ob der Besuch bei diesem Volk so verlaufen war, wie er es sich erhofft hatte. Nun, er hatte durchaus einige interessante Informationen sammeln können, die Geistererscheinungen fazinierten ihn noch immer. Doch ansich freute er sich nun erstmal wieder auf den Luxus der Zivilisation. Er schaute ein seiner, nun nur noch sehr leicht verdreckten Robe herab und spitze missbilligend die Lippen. Spätestens in Thorwal, der Hauptstadt dieses Landstriches würde er seine Sachen wieder säubern lassen. Langsam und nachdenklich strich er sich eine Strähne hinters Ohr, es war wirklich beeindruckend gewesen, wie hilflos auch die Kirche gegenüber diesem Wesen war. Nun, leider würde er nicht dazu kommen weitere Forschungen anstellen zu können, hatten die Dörfler doch die Leiche nochmal erhängt. Und der Mohaschamane hatte ein Bannritual gewirkt, anders konnte Andario diese Art der Magie noch nicht beschreiben, doch war auch jene Art des Zauberns äußerst interessant. Bald würde er den ersten Brief an Rondriane und vielleicht auch einen weiteren an Quendan von Silas schreiben, er wollte schon mit diesen beiden und auch ihrem Gefolge, soweit man das sagen konnte, noch Kontakt halten. Wie gerne währe er mit dem Tiefling gereist, hoffte er doch auf einen Hinweis ihrer Entstehung, doch die Reise zur Hellsichtakademie nach Thorwal hatte Vorrang. |
Wissen ist ein Fest für das Hirn, achte deshalb jedes Stück davon. |
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 31 Aug 2004 : 20:18:19 Uhr
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Nachdem Asleif die Taverne verlassen hatte, erhob sich auch Coleén um ihm zu folgen...Sie trat ins Freie und atmete die kalte Luft ein. "Asleif, seid Ihr in Ordnung?" vorsichtig legt sie ihm die Hand auf die Schulter..... |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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Thanee
super aktives Mitglied
    
1753 Beiträge |
Erstellt am: 31 Aug 2004 : 21:56:51 Uhr
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das erste Horn des Frühlingsfetses hatte Thanee verpasst, doch das zweite würde sie sich nicht entgehen lassen, das zumindest hatte sie Hakon versprochen. Und vorher würden sie sicherlich auch nicht abreisen können. So lauscht sie Asleifs Geschichte und beginnt bereits nachzudenken über die Geschehnisse der letzten Tage, die sich ja in vielerlei Hinsicht mehr als überschlagen hatten. Sie hatte die ganez Zeit nicht überblicken können, wer nun eigentlich hier ins Dorf gehörte udn wer nicht, zumindest nicht bei den Thorwalern. Und die Silberflossen. Nun...... raubeinig aber die Rangeleien unte rihnen waren nicht ihr Kampf, wobei Mord natürlich zu weit ging. Und Gefangene mussten befreit werden, ganz klar. Doch jetzt, nachdem die größte Aufregung sich gelegt hat, hört sie doch Asleifs Geschichte interessiert zu. Bald wäre Abreise. So wirklich recht ist es ihr nichtm ausgerechnet das Schiff zu nehmen, das Faberon bevorzugt. Dass der Kapitän meint, mit den Faustangriffen auf sie seien sie quitt, mag ja auf ihn zutreffen. Für sie ist die Rechnung damit erst eröffnet worden. Aber was soll sie schon großartig dagegen unternehmen? Eine Alternative bietet sich nicht außer dem Landweg. |
"Die Leiche ist jetzt unwandelbar! Ähm..... also, ich meine..... sie ist unwiederaufstehbar tot!"  |
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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 01 Sep 2004 : 21:52:34 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: coleen
Nachdem Asleif die Taverne verlassen hatte, erhob sich auch Coleén um ihm zu folgen...Sie trat ins Freie und atmete die kalte Luft ein. "Asleif, seid Ihr in Ordnung?" vorsichtig legt sie ihm die Hand auf die Schulter.....
Asleif hob seinen Kopf und schaute unter der Kapuze seines Umhangs in Coleens unergründliche Augen. "Ja, alles in Ordnung... jedenfalls mit mir... jedenfalls irgendwie... Setz Dich doch erstmal hin." Mit diesen Worten rutscht er auf der Bank etwas zur Seite, wischt einmal mit seinem Mantel über den freien Platz und läßt Coleen sich setzen. "Mir geht es ganz gut, nur hab ich ein wenig ein schlechtes Gewissen wissen Tjor. Wir hätten damals merken sollen, wie sehr er unter seinem Vater litt... Und eigentlich hätte ich ihn erkennen sollen, als er wieder hier war. In sieben Jahren kann sich ein Mensch doch nicht so schnell verändern!" Er schlägt mit der Faust neben sich auf die Bank. "Verdammt nochmal! Ich hätte Tote und Verletzte verhindern können! Bei Hranngars stinkendem Atem: wieso war ich bloß so blind?" Wieder läßt er den Kopf etwas hängen, so daß seine Kapuze sein Gesicht verbirgt und so ganz kann man seiner Stimme nicht entnehmen, ob es Wut oder Trauer ist, die da aus ihm spricht...
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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Hilaria
fleißiges Mitglied
  
410 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 12:54:40 Uhr
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Nachdem Hilaria noch ein wenig die Ruhe nach den ganzen Geschehnissen der letzten Tage genossen hat und ihr Lied vom Vorabend sauber zu Papier gebracht hat, tritt sie ebenfalls wieder nach draußen, um nach Nicolo, Quendan, Julio, Thalio, Erine, Grendel und Ferdilas ausschau zu halten. Sie erhoffte sich mit den neu gewonnenen Gefährten reisen zu können und in Erfahrung zu bringen, welche Reiseziele es nun gab. Sie war voller Eifer und Vorfreude auf neue Abenteuer. Ihre Augen stahlten und ein Lächlen zog sich über ihr Gesicht. |
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Brynna
Junior Mitglied
 
66 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 14:11:09 Uhr
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"Wie schön, dich noch einmal zu sehen, Brynna." Die Frau, die schon seit einer ganzen Weile am Rande des Dorfplatzes gestanden hat, fährt erschrocken herum. Anscheinend war sie mit ihren Gedanken anderswo. "Ich dachte, du wärst schon abgereist." "Ich hatte etwas vergessen", zerstreut erwidert sie das freundliche Lächeln der alten Pryda. "Aber ich war ja noch nicht weit gekommen und da dachte ich..." "Hast du vergessen, dich von Swafnan zu verabschieden?" Brynna murmelt etwas in dem die Worte "Regen" und "völlig durchnässt" vorkommen, als sie ihre Kaputze tiefer in die Stirn zieht. Hoffentlich hat niemand gesehen, dass die gestrenge Geweihte des Herrn Firun bei diesen Worten rot wird wie ein junges Mädchen... |
Dem Nordwind ist es egal ob du lebst oder stirbst! Glaubst du, es macht für mich einen Unterschied... |
Bearbeitet von: Brynna am: 02 Sep 2004 14:17:07 Uhr |
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Felion
fleißiges Mitglied
  
164 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 14:11:18 Uhr
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Andario schreckt leicht auf, die Kutsche holpert ziemlich stark und er fragt sich wiedermal ob das Schiff wirklich die schlimmere Reisemethode gewesen wäre. Er gesteht sich selbst nur schwelich ein, dass ihm auf See sehr schnell schlecht wird. Aber sein Stolz wäre zusehr verletzt gewesen hätte er sich auf der Schiffsfahrt übergeben müssen. Die Hinfahrt war ansich schon Qual genug. Langsam erhebt er sich leicht und schaut auf den regen, der, wiedermal, hernieder fällt und ist Aves dankbar, dass die Reise doch soschnell voran geht, morgen wird er wohl in der Akademie nächtigen können. Nichtmehr in irgendwelchen verkommenen Gasthäusern, fast wäre er der Meinung selbst in Haibuthar hätte er besser genächtig. Er lehnt sich wieder zurück, sein Blick fliegt kurz zu der Tasche, in ihr ist seine neue Hellsichtkugel, sowie das Buch, dass er nun schon lange mit sich führt, noch ist er unsicher, was genau er damit tun soll. Wie gerne würde er es nach Kuslik oder Punin bringen, doch der Weg wäre zuweit und sein Mentor hat ihn zu sich gerufen. Andario seuftzt leicht, die Reise war bis jetzt ruhig und er freut sich endlich wieder die Reichsstraßen nutzen zu können. Hofft er es doch. Wie gerne würde er schon jetzt die ersten Briefe schreiben, doch wie es eben so ist, würde man hier seine, sonst so ordentliche Schrieft, nicht erkennen können, so formuliert er eben weiter, still für sich und wartet sehnsüchtig auf die Ankunft in der doch zivilisierteren Gegend. |
Wissen ist ein Fest für das Hirn, achte deshalb jedes Stück davon. |
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 17:33:53 Uhr
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Wortlos öffnet Coleén ihren Trinkschlauch und nimmt einen Schluck. Dann reicht sie Asleif den Schlauch..."Es ist guter Wein...." sie seufzt tief..."Du hättest es nicht verhindern können....7 Götterläufe sind eine lange Zeit, ein Mensch kann sich in kürzerer Zeit so verändern, das man ihn nicht erkennen könnte...!" Betroffen sieht sie in den Himmel....sie streicht sich ihre langen Haare aus dem Gesicht und sieht Asleif eine Weile wortlos an. Dann beginnt sie zu lächeln "Mach Dir nicht so viele Gedanken über das was passiert ist, ändern kannst Du es auch nicht mehr!" freundschaftlich nimmt sie seine Hand und drückt sie. |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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Thanee
super aktives Mitglied
    
1753 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 18:18:30 Uhr
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Warum muss jeder Reiseabschnitt immer mit viel Nachdenken enden? Die letzten Tage hatten davon wieder genug mit sich gebracht. Zum einen das eigene Versagen, asl es galt, unblutig einen egfangenen zu befreien: Sie war es, die dne großen kampf hätte verhindern können. ....... Naja, vielleicht. Wahrscheinlich wäre er nur aufgeschoben gewesen. Dennoch! Sie hatte eine Situation falsch einegshcätzt. Und das auf mehrfacher Ebene. Aber sie würde Lehren daraus ziehen.
Zum anderen...... eine Aufgabe war beendet, der Orkenhammer zerstört, versenkt, Geschichte. Eine Entscheidung hatte angestanden und..... sie war getroffen worden, wenn auch nicht wirklich von Thanee selbst. Ein Versprechen, dass sie einem Sterbenden gab wiegt mehr, als jedes andere. Zumal sie sich nicht freisprechen kann von Schuld am Tod von Björn dem Bärtigen.
Nun gut! Thanee hatte eigentlich schon immer Verantwortung übernommen für ihre Handlungen. An Entschlossenheit hatte es gemangelt, an Wachsamkeit. Das soll nicht wieder geschehen. In Heldentrutz hatte es einen Verräter in den eigenen Reihen gegeben. Hier hatte es Verräter im Dorf gegeben. Dunkle Gestalten haben einen alten Geschichtenerzähler getötet und sich dann zurückgezogen. Warum vertrauen sich Menschen so schnell? Wenn eine Gefahr eintritt, rudeln sie sich zusammen und bilden schnelle Zweckgemeinschaften, die sich blindes Vertrauen schenken untereinander. Nur zu oft gibt es dann ein böses Erwachen.
Also....... eine neue Aufgabe! Aber nicht für sie allein, sondern 12 Gefährten und dieser Cyle Otterschlächter...... was für ein Name..... sollen es sein! 12 Leute und sie. Aber wem ist zu trauen? Wie kann sie sicherstellen, dass das Wissen, was sie nun zu sammeln gedenken nicht genau den Falschen zugespielt wird eben, weil sich wieder ein Verräter in die Gruppe einschleicht?
Sie blickt sich um. Noch immer die Taverne um sie herum, aber... die Luft erscheint ihr auf einmal stickig, die Wände näher zusammengerückt. "Oh nein", flüstert sie ärgerlich und steht auf "Dieses ist ein kleines Dorf, keine große Stadt. Hier sind Holzhäuser, keine Steinbauten. Ruhig!" Sie tritt auf den Platz vor der Taverne und blinzelt ins Licht. Ja, schon besser. Immer dieser Dummsinn in geschlossenen Räumen nach einer Weile. |
"Die Leiche ist jetzt unwandelbar! Ähm..... also, ich meine..... sie ist unwiederaufstehbar tot!"  |
Bearbeitet von: Thanee am: 02 Sep 2004 19:30:07 Uhr |
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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 18:36:17 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: coleen
Wortlos öffnet Coleén ihren Trinkschlauch und nimmt einen Schluck. Dann reicht sie Asleif den Schlauch..."Es ist guter Wein...." sie seufzt tief..."Du hättest es nicht verhindern können....7 Götterläufe sind eine lange Zeit, ein Mensch kann sich in kürzerer Zeit so verändern, das man ihn nicht erkennen könnte...!" Betroffen sieht sie in den Himmel....sie streicht sich ihre langen Haare aus dem Gesicht und sieht Asleif eine Weile wortlos an. Dann beginnt sie zu lächeln "Mach Dir nicht so viele Gedanken über das was passiert ist, ändern kannst Du es auch nicht mehr!" freundschaftlich nimmt sie seine Hand und drückt sie.
Asleif drückt ebenfalls ihre zarte Hand und blickt auf, um ihr lächelnd in den Augen zu schauen. "Vielleicht hast Du recht, aber trotzdem mach ich mir Vorwürfe..." Er greift nach dem Schlauch und nimmt einen großen Schluck von dem roten Wein, den er in den letzten Tagen kennengelernt hatte. "Ändern kann ich es jetzt wohl wirklich nicht mehr. Die Geschichte ist nun Geschichte! Wir sollten lieber zusehen, daß die Geschichte weitererzählt wird, auf das so etwas nicht wieder passiert..." Er seufzt kurz auf. "Auch wenn das nicht gerade ein rühmliches Bild auf Haibuthar werfen wird..." Er schaut sich kurz über den Platz um und zum "Kleinen Hjalding" hin. "Wie sieht es in der Taverne aus? Brauchen sie noch einen traurigen Kapitän, der jetzt vielleicht ein paar rühmlichere Geschichten erzählt?" Er stößt sie dabei in die Seite und Coleen kann wieder einmal sein typisches breites Grinsen erkennen. "Dann trinken wir aber auch noch einen Krug Met. Ich brauch was Süßes, wenn ich keine traurigen Geschichten erzählen soll. Und weißt Du noch was Süßeres zum Aufheitern als unseren Apfelmet hier?"
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 18:59:39 Uhr
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"Ja das tue ich, aber der Met wird es wohl auch erstmal tun...." sie zwinkert Asleif verschmitzt zu und zieht ihn hoch. "Also auf auf...ich höre Dich gerne Geschichten erzählen..." |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 19:12:43 Uhr
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Der Kapitän schaut in ihr lächelndes Gesicht und zieht leicht verwundert die Augenbraue hoch. "Na, dann bin ich ja mal neugierig, was das für süße Sachen sein können, die unseren Apfelmet in den Schatten stellen..." Er zwinkert ihr auch zu, legt den Arm um sie und erhebt sich von der Bank, um Coleen zurück in die Taverne zu begleiten. Schon an der Tür ruft er zur Theke herüber: "Einen Krug unseres besten Mets für meine Schönheit hier - damit sie mal schmeckte, wie süß der ist... Und noch ein Krug für mich - oder soll der Geschichtenerzähler hier einen trockenen Rachen bekommen?" Er schnappt sich die zwei Krüge, die schnell fertig sind und stellt sich zwischen die Tische, an denen noch einiges Gastvolk sitzt. "Noch immer ist kein Skalde da, also wie wär's mit weiteren Geschichten, diesmal, um die Stimmung aufzuheitern? Gibt's irgendwelche Wünsche? Oder vielleicht sogar freiwillige, die mit die Aufgabe abnehmen?" Mit diesen Worten schaut er in die Runde und wartet auf Antworten...
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 19:36:38 Uhr
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Coleén setzt sich und nimmt einen Schluck Met..."Süß...sehr süß, aber auch äußerst schmackhaft!" sie beginnt mit heller Stimme Asleif aufzufordern eine Geschichte zum betsen zu geben.... |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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Orik Orikson
ganz neu hier
5 Beiträge |
Erstellt am: 02 Sep 2004 : 23:30:05 Uhr
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Nu Lütt, tut doch mannech son Hektig mochen...hoult mich liba watt ßu tringen |
Nü mocht do ma Platz fün alden Mann |
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Brynna
Junior Mitglied
 
66 Beiträge |
Erstellt am: 05 Sep 2004 : 11:30:40 Uhr
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Brynna steht noch eine ganze Weile allein am Rande des Dorfplatzes. Von Zeit zu Zeit blickt sie zu den drei Männern hinüber, die auf der Bank vor der Taverne sitzen und ein Horn mit Met kreisen lassen. Ihre Witze sind derb und ihr Gelächter laut... - laut genug, um die Schatten der Gespenster zu verscheuchen, die das kleine Dorf nicht nur in der Nacht heimgesucht haben.
Eigentlich gibt es hier nichts mehr für sie zu tun, und es wäre an der Zeit, dem kleinen Dorf dem Rücken zuzukehren und in die Wälder zurückzukehren. Aber heute fällt es Brynna schwer, ihren Tragekorb zu schultern und zu gehen. Der blonde Mann, der da im Kreis seiner Freunde sitzt, hat eine Sehnsucht in ihr geweckt, die sie für tot und begraben gehalten hatte. Die Sehnsucht nach der Gesellschaft anderer Menschen, nach ihrem Lachen, nach ihren Geschichten. Die Sehnsucht nach Nähe und Berührung...
Kopfschüttelnd wendet sich die Waldläuferin ab. "Es ist Zeit, zu gehen!" ermahnt sie sich selbst. "Hör auf zu träumen, Brynna. Der Wald hat kein Mitleid mit sentimentalen Narren." Während sie den schlammigen Weg zum Waldrand hinaufstapft, murmelt sie ein Gebet vor sich hin: "Herr Firun und ihr anderen Herrscher Alverans, schenkt mir die innere Kälte, damit ich vor der Schwertern und den Flammen meiner Feinde bestehen kann..." Aber wenn der große Bär gewollt hätte, dass seine Kinder allein bleiben, hätte er dann seiner Tochter erlaubt, den Frühling in die Welt zurückzubringen... |
Dem Nordwind ist es egal ob du lebst oder stirbst! Glaubst du, es macht für mich einen Unterschied... |
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Thanee
super aktives Mitglied
    
1753 Beiträge |
Erstellt am: 05 Sep 2004 : 18:40:25 Uhr
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Als die Schatten der Enge Thanee verlassen, ist Brynna bereits auf dem Weg, den Dorfplatz zu verlassen. Seltsame Tage waren das hier gewesen. Viel würde sie zum Nachdenken mitnehmen auf das Meer. Das Meer. Eine fremde Welt, ewiger Weite. Sehnsüchtig suchen ihre Augen den Weg in Richtung der Bäume. Dorthin entfernt sich Brynna gerade. Und während die Geweihte dieses Mal wohl mit schmerzendem Herzen die Menschen verlässt, begleitet sie Thanees Sehnsucht nach Einsamkeit udn Abgeschiedenheit, dnen sie, die die Freiheit udn die Wälder liebt, erwartet eine Zeit auf engstem Raum zusammen mit immer den selben Menschen und wenn sie das Schiff verlassen würden, steht ihr noch immer eine Zeit der Gemeinschaft bevor. Nicht allzu lange ist es her, da hatte sie ähnlich empfunden, wie Brynna. Und diese Gefühle würden wiederkehren, nach einer Pause von dem Trubel in erholsamer Einsamkeit würde die Sehnsucht nach gesellschaft diesen Schmerz ablösen. Ein stetiger Wandel. wer war deise Frau dort noch gleich gewesen? Ach ja, sie hatte eine Salbe gehabt gegen die Kälte. Zu dumm! Thanee hätte fragen sollen, woraus sie besteht und wie sie zu bereiten ist. Ein nützliches Wissen für die Art, wie sie lebt. Aber wann hätte sie das tun sollen? Letzte Nacht etwa? Sie selbst muss schmunzeln über diesen Gedanken. Oder heute Morgen? Nicht möglich. Und jetzt ist es zu spät.
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"Die Leiche ist jetzt unwandelbar! Ähm..... also, ich meine..... sie ist unwiederaufstehbar tot!"  |
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Eryne
neues Mitglied

37 Beiträge |
Erstellt am: 05 Sep 2004 : 22:32:49 Uhr
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Je weiter sich der tag dem Ende neigt, desto mehr Ruhe scheint sich in Heibuthar auszubreiten. Die junge Anconiter-Novizin steht oben an den Klippen und schaut noch einmal zurück, hinunter auf das kleine Dorf, dass sie von jetzt an mit so vielen Erinerungen im Gedächnis behalten wird. Als der Wind auffrischt wird sie sich einer Gestalt hinter sich gewahr, es ist Ferdilas, der Sölder aus den Nordmarken. "Es wird Zeit Eryne." Sie nickt und wendet den Blick vom Dorf ab. Ferdilas und Grendel, ihre neuen Freunde, begleitend machten sie sich auf den Weg. Nicht mehr lange und sie würde wieder in Salza sein. Und damit auch wieder im vertrauten Ordenshaus der Anconiter. Viel arbeit würde auf sie warten, denn mit der Rückkehr ihrer Reise würde die Abschlussprüfung zur Anconiterin beginnen. Und sie war sich sicher, dass sie es schaffen würde.
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Anconiten- Fraternitas et Sororitas Curativae Anconiis....wer soll sich das denn merken können , ich kann das ja selbst kaum schreiben!! |
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Brynna
Junior Mitglied
 
66 Beiträge |
Erstellt am: 05 Sep 2004 : 22:54:14 Uhr
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Als sich der Tag dem Abend entgegen neigt, flattert plötzlich eine Taube vor Thanee auf den Boden. Irgendjemand hat ein kleines Stück Pergament zusammengerollt und an ihrem rechten Bein befestigt. Als sich die Fährtensucherin nach dem Tier bückt, springt es auf ihre Hand und lässt sich die Nachricht abnehmen, bevor es wieder auffliegt.
Mischt eine Salbe aus Wollfett und bestem Bienenwachs und setzt ihr einen öligen Auszug aus getrockneten Wachholderbeeren zu. Brynna Wolfslied
P.S.: Bitte, diesen Eintrag nicht allzu ernst nehmen. Es ist mit der SL nicht abgesprochen, ob es Brynna gelingt, eine Taube dazu zu überreden, Tahnee eine Botschaft zu überbringen...  |
Dem Nordwind ist es egal ob du lebst oder stirbst! Glaubst du, es macht für mich einen Unterschied... |
Bearbeitet von: Brynna am: 06 Sep 2004 06:49:02 Uhr |
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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 06 Sep 2004 : 22:30:59 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: coleen
Coleén setzt sich und nimmt einen Schluck Met..."Süß...sehr süß, aber auch äußerst schmackhaft!" sie beginnt mit heller Stimme Asleif aufzufordern eine Geschichte zum betsen zu geben....
Nachdem Coleen ihn nun schon so drängt, doch endlich mit der versprochenen Geschichte zu beginnen, stellt sich Asleif in die Mitte des Raumes. Er schaut sich um, während um ihn herum noch alles lacht und erzählt. Er schaut zu Coleen herüber, nimmt einen Schluck aus seinem Krug und zwinkert ihr verschwörerisch zu, um dann seine laute Stimme durch den Raum schallen zu lassen. „Paßt auf!“ Die umstehenden Gäste zucken teilweise erschocken zusammen, als sie die dröhnende Stimme hören. „Paßt gut auf, denn wenn man mich schon so lieb und oft darum bittet, will ich Euch doch nun endlich auch eine weitere Geschichte zum besten geben. Eine Geschichte von Neugier und Mut, Haß und Gottesfurcht – eine Geschichte, dem grimmen Gevatter FIRun zu Ehren.“ Einer guter Teil der Gäste setzt sich auf, so daß sie Asleif gut sehen und vor allem hören können. So mancher bestellt noch schnell etwas zu trinken, um ihn nicht während des Erzählens stören zu müssen, während andere, nicht interessiert an irgendwelchen Geschichten, sich weiter in eine ruhige Ecke zurückziehen, um sich weter unterhalten zu können. „Mehr als 150 Jahre ist es nun schon her, daß Garhild Halgarsdottir hier bei uns in Haibuthar lebte. Sie war zwar eine echte Thorwalerin, doch liebte sie es mehr, durch die Wälder zu streifen, die Tiere zu beobachten und nach nützlichem Kraute Ausschau zu halten, als wie die meisten von uns, SWAfnir zur folgen, zur See zu fahren und dem nassen Element zu trotzen. Zwar war sie sicher nicht wasserscheu – wie sollte sie auch, als Thorwalerin? – aber diese Sehnsucht nach fernen Gestaden, die die meisten von uns erfaßt, wenn wir unseren Blick auf das unendliche Meer richten, war ihr irgendwie fremd. Stattdessen genoß sie die Jagd und die Einsamkeit der Wälder mehr noch als den guten Krug Bier oder Met in unserer Taverne, obwohl sie auch gerne zu den großen Festen des Dorfes anwesend war, um mit der Familie zu feiern und mit Freunden zu trinken und zu scherzen. Doch schon bald nach einer solchen Feier zog es sie wieder hinaus in die Wälder und in die Abgeschiedenheit. Eines Tages, allmählich dämmerte der Abend herauf, streifte sie erneut allein durch die einsamen Wälder dieser Gegend. Noch nie zuvor hatte sie sich so weit vom Dorf entfernt und so war ihr auch diese Gegend plötzlich so fremd wie den meisten von uns die Küsten der Waldinseln. Gerade als sie eine kleine Lichtung zu überqueren gedachte, brach plötzlich und unerwartet eine Flammensäule in einiger Entfernung durch die Bäume und in den abendlichen Himmel hinein. Garhild beschleunigte nun ihre Schritte von Neugierde getrieben, um nachzusehen, woher die Flammen wohl rührten. Und bald schon tat sich vor ihr eine große Lichtung auf. Doch als sie durch die letzte Baumreihe trat, verlor sie plötzlich den Boden unter den Füßen und rutschte und rollte von etlichem Geröll begleitet einen langen Abhang hinunter in eine große Senke, an deren Grund sie schließlich zum liegen kam. Ein schwefliger Geruch strömte ihr entgegen, der kaum im Stande war, den Geruch der Verwesung zu überdecken, der hier in der Senke allgegenwertig erschien. Von Schmerzen erfüllt, richtete sie sich stöhnend auf. Und als sie nun die Augen aufschlug, wurde ihr die Quelle der unheimlichen Flammensäule und des schwefligen Geruches gewahr. Eine eiserne Faust schloß sich um ihr stockendes Herz, als ihr Blick auf einen gewaltigen Drachen fiel. Grünbraune Schuppen bedeckten den massigen, riesigen Leib und gleißende Flammen züngelten aus den Rachen seiner drei gewaltigen Köpfe. Der Rumpf des Drachen weilte noch in seiner Höhle auf der anderen Seite der Senke. Doch zwei seiner Köpfe waren damit beschäftigt, einen riesigen Bären zu zerfleischen. Der dritte Kopf jedoch hatte bereits Garhilds Anwesenheit bemerkt und mit dem grauenerregenden Blick seiner starren Echsenaugen beobachtete er sie. Starr vor Angst starrte Garhild auf das Ungetüm und erst, als auch die anderen beiden Köpfe auf sie aufmerksam wurden, fiel die Starre endlich von ihr ab. Unter größter Anstrengung bemühte sie sich den Abhang zu erklimmen, während sie hinter sich den Drachen allmählich näher kommen hörte. Sein heißer, schwefliger Atmen kam ihr immer näher und sie erwartete jeden Moment von einem neuerlichen Flammenstoß des Drachen in Asche verwandelt zu werden. Ein ums andere Mal verlor sie den Halt auf dem lockeren Geröll des Abhangs und rutschte wieder Schritt für Schritt den Hang hinunter. Doch gerade als sie schon fürchtete, der Drache müßte sie längst eingeholt haben, zog sie sich mit letzter Kraft über den Rand des Abhangs. Kraftlos lag sie auf dem Rücken und kniff die Augen zusammen. Sie wußte, daß sie noch längst nicht in Sicherheit war, doch konnte sie sich im Moment kaum mehr erheben, geschweige denn laufen – und überhaupt: wo hätte sie Schutz finden sollen? Die dumpfen, hämmernden Schritte des Drachen kamen immer näher und sein feuriger Atem brauste in ihren Ohren. Sie betete zu Bruder SWAfnir und zur gnädigen Schwester IFirn um einen schnellen, schmerzlosen Tod, denn sie wußte, ihr letztes Stündlein hatte nun geschlagen. Doch plötzlich, als hielte der Drache seinen Atem an, verstummte das Brausen und Garhild spürte, wie etwas oder jemand sich schützend über sie stellte. Sie öffnete die Augen. Und nun sah sie ihn: einen großen, weißen Hirsch, der, so kam es ihr zumindest vor, von innen heraus in einem warmen, weißen Licht zu glühen schien. Mit einem einzigen Satz sprang der Hirsch den Hang hinunter und näherte sich dem Drachen mit gesenktem Haupte. Und wie durch ein Wunder, Garhild traute ihren Augen kaum als sie dieses sah, wich das Ungetüm Schritt für Schritt wieder zurück. Klägliches Gebrüll entsprang den Kehlen seiner drei Häupte, doch als wäre er von Todesangst ergriffen, zog sich der Drache langsam in seine Höhle zurück, während der Hirsch ihn weiter mit nach vorn geneigtem Geweih vor sich her trieb. Als der massige, dreiköpfige Leib in der Höhle verschwunden war, hielt der Hirsch inne. Er drehte sich zu Garhild um und warf ihr einen strengen und zugleich fürsorglichen Blick zu. Und Garhild verstand. Eine Woge neuer Kraft durchflutete ihren Körper. Sie nickte dem Hirsch ein letztes Mal zu, sprang auf die Beine und rannte so schnell sie konnte in Richtung Haibuthar davon.“ Asleif hält kurz mit seiner Geschichte inne, um noch einen Schluck zu trinken und seinen trockenen Hals anzufeuchten. Doch bevor sich aus dem interessierten und teilweise ungläubigen Gemurmel noch Stimmen erheben, fährt er auch schon mit seiner Geschichte fort. „Sie erinnerte sich später nicht mehr an den Rückweg, sondern nur noch daran, daß sie schließlich das Dorf erreichte und völlig entkräftet auf dem Dorfplatz zusammenbrach. Zwei Tage und Nächte schlief sie, besorgt umpflegt von Freunden und Familie. Und als sie wieder erwachte, erzählte sie ihre Geschichte. Die Dorfbewohner waren sprachlos, denn niemand wußte von diesem Drachen, der in gar nicht allzu großer Entfernung ihres Dorfes lebte und niemand konnte sich das Auftauchen eines solchen Hirsches erklären. Halgor Thinmarson, der Dorfälteste in dieser Zeit, ließ für den Abend des gleichen Tages augenblicklich ein Fest vorbereiten, um die sichere Heimkehr Garhilds zu feiern und um sich für die Hilfe des FIRunhirsches, denn man war sich inzwischen sicher, daß nur Gevatter FIRun einen solchen Hirsch gesandt haben könnte, zu feiern. Doch während der Feier der Dankbarkeit zerriß plötzlich ein markerschütterndes Brüllen die Ausgelassenheit des Dorfes, als ein gewaltiger, dreiköpfiger Drache aus dem Himmel herabstieß und seine Flammen auf das Dorf niederfahren ließ. Einige der Jolskrmi – der Langhäuser – gingen augenblicklich in Flammen auf und die Haibutharer suchten hilflos schreiend das Weite oder versuchten verzweifelt die Feuer zu löschen. Als der Drache vor der Küste Haibuthars ein Schleife flog und zu einem neuen Anflug auf das Dorf ansetzte, stand der weiße Hirsch plötzlich auf einer der hohen Klippen, die von Haibuthar aus gut zu sehen waren, und stieß ein mächtiges, dumpfes Röhren aus. Den Drachen durchfuhr es auf einmal wie ein Blitz. Er schlug wild mit den Flügeln um sich, wand sich wie unter Schmerzen und versuchte der peinigenden Stimme des Hirsches zu entkommen. Doch die gewaltigen Schwingen des Drachen versagten diesem den Dienst und von Krämpfen geschüttelt verlor er nach langem Kampf schließlich die Kontrolle und stürzte in die Fluten der Bucht vor Haibuthar. Einige lange Augenblicke noch konnte man seinen Todeskampf beobachten und während all dieser Zeit war der Ruf des Hirsches zu vernehmen. Erst als auch der letzte Kopf des Drachen in den Fluten versunken war und die Wogen des Meeres sich geglättet hatten, endete das Röhren des Hirsches. Dieser wandte sich nun um, warf einen letzten Blick nach Haibuthar und verschwand mit langen Sätzen im nahen Wald. Bis heute weiß man nicht, woher der Hirsch gekommen ist. Aber wir sind uns sicher, daß nur Gevatter FIRun selbst ihn damals gesandt haben kann, dieser treuen Dienerin das Leben zu retten. Dieser Hirsch gilt uns auch heute noch als Symbol für Frieden und Stärke, und viele von uns Haibutharern sind überzeugt, daß er noch immer über das Dorf wacht. Daher besuchen uns auch immer wieder Geweihte des grimmen FIRun und der sanften Ifirn, die von weit her kommen, um vielleicht die Gunst des Eisigen Herren zu erfahren und den weißen Hirsch zu sehen. Doch bis heute hat er sich nicht mehr gezeigt. Aber vielleicht...“ Asleif atmet noch einmal tief durch, um noch einen kurzen Schluck aus seinem Krug zu nehmen. „Aber vielleicht ist das alles ja doch nur eine Geschichte...“ Bei diesen Worten zwinkert er Coleen erneut – mit einem leichten Lächeln – verschwörerisch zu und wendet sich noch einmal im Kreis an sein Publikum. „Aber wer bin ich denn schon, um über solche Erzählungen zu richten und zu entscheiden, was wahr ist. Fragt doch einfach mal die Geweihten, was sie dazu sagen. Oder noch besser: Denkt selber mal darüber nach!“ Begleitet von lauten „Das wohl!“-Rufen trinkt er seinen Krug Met aus und schaut sich um. „Noch einen vollen Krug für mich!“ Dann setzt er sich mit einem neuen Krug neben Coleen und stößt sie mit dem Ellbogen an: „Und nun? Etwa noch eine Geschichte?“
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 08 Sep 2004 : 07:40:54 Uhr
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@ Asleif
Gebannt lauschte Coleén der Geschichte...immer wieder entrinnt ihrer Kelhe ein zartes "ooohh" oder ein verschrecktes "huhhh".... Als Asleif geendet hat schaut sie in die Runde um die Reaktionen der anderen zu beobachten.... Dann erhebt sie sich und ruft laut in die Runde " Wer von Euch hat durst?" und begibt sich zur Theke |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 10 Sep 2004 : 00:54:06 Uhr
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Asleif folgt Coleen zum Theke und stellt sich hinter sie. Er neigt seinen Kopf und raunt ihr ins Ohr: "Schön zu sehen, daß Dir meine Geschichte so gut gefallen hat. Ich mag zwar nicht der Skalde hier sein, aber es wär doch traurig, wenn ich mit meinen Geschichten niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken könnte." Er schaut kurz zurück in der Schankraum und zuckt mit den Schultern. "Aber irgendwie scheinen die meisten hier nicht so sehr in der Laune zu sein, neue Geschichten zu hören. Schade. Aber so kann ich meine Stimme vielleicht wenigstens für Dinge und Leute schonen, die mehr wert darauf legen, etwas von mir zu hören..." Bei diesen Worten legt er den Arm um Coleen und drückt sie leicht an sich. "Eh Hjalka. Geb unserer Schönen hier doch mal was von dem richtig guten Met. Ich geb einen aus!" Dann schaut er Coleen noch einmal direkt in die Augen. "Tja. Und wie kann ich Dich als meinen Gast heute Abend noch unterhalten?"
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 16 Sep 2004 : 07:46:40 Uhr
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"Ihr...ähm..Du könntest mir die Gegend zeigen...!" sie zwinkert ihm zu und führt ihren Krug zum Mund |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 22 Sep 2004 : 01:22:20 Uhr
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"Hmmh..." Asleif schaut Coleen erst ein wenig überrascht und fragend an. "Als so richtig aufregend ist unsere Gegend hier ja nicht wirklich für so eine feine Dame aus dem Süden." Er streicht sich kurz über seinen kurzen Bart und beginnt dann zu lächeln. "Aber wenn ich mir so anschaue, wie die Sonne draussen noch strahlt, dann hab ich eine Idee, wie man das gute Wetter nutzen könnte." Er zwinkert Coleen kurz zu. "Nur mal einen kleinen Moment warten. Du kannst ja schon mal den Krug in Ruhe austrinken." Mit diesen Worten ergreift er die nette Wirtin des "Kleinen Hjaldings" am Arm, tuschelt ihr etwas ins Ohr und verschwindet mit ihr in der Küche. Nur wenige Minute darauf kehrt er mit einem großen Korb und einer großen Wolldecke unterm Arm wieder in den Schankraum zurück. "So Coleen, dann machen wir mal einen kleinen Ausflug in die Umgebung, wie es sich eigentlich gehört, wenn hier das Frühlingsfest gefeiert wird..." Er legt seinen freien Arm um ihre Taille und spaziert mit ihr aus der Taverne und über den Dorfplatz in Richtung des Dorftores und hinaus in die Wälder...
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 23 Sep 2004 : 08:42:39 Uhr
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"Oh machen wir ein Picknick Asleif?" Ihre Augen beginnen zu strahlen..."Wohin gehen wir denn und was für Leckereine hast Du da in dem Korb?" sie wirkt wie ein kleines neugieriges Mädchen.... |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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Asleif
Kapitän

41 Beiträge |
Erstellt am: 24 Sep 2004 : 02:26:23 Uhr
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"Na, wir Thorwaler scheinen für Dich ja wie ein offenes Buch zu sein - oder sollte das etwa nur für mich gelten?" Asleif grinst Coleen breit an. "Ja, ein Picknick steht wirklich an, aber vorher zeig ich Dir noch ein bißchen die Gegend, ganz wie Du es Dir gewünscht hast. Und was die Leckereien angeht: Laß Dich ruhig mal ein wenig überraschen. Ich sag nur so viel: Alles leckere thorwalsche Leckereien, die Dir sicher schmecken werden..." Dabei zwinkert er ihr noch vielversprechend zu. "Und süß wie Honig sind dann vielleicht nicht nur die Backwaren..." fügt er mit einem breiten Grinsen hinzu. "Aber daran erinnerst Du Dich ja vielleicht noch von gestern Abend..."
Vom Dorf aus folgen die beiden einem schmalen Pfad, der hinauf auf die Klippen führt, die über der Bucht liegen, an der man das kleine Örtchen erbaut hat, daß in den letzten Tagen so viel fremdes Volk beherbergen mußte. Der Himmel zeigt sein schönstes blaues Kleid, während kleine weiße Schäfchenwolken über ihn dahinziehen, und die Luft ist so klar, daß man von hier aus sogar bis zum siebenwindigen Meer hinausschauen kann. Unten in der Tiefe sieht man die Wälle Haibuthars, die die großen Jolskrmi, die Langhäuser, umgeben und die Bewegungen der Menschen, die man gerade noch erahnen kann.
Trotz des Sonnenscheins weht hier ein kühler Wind, der an den Kleidern zehrt und einen leicht frösteln lassen kann...
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Kap'tän Asleif Torstor Ragnarson, Kapitän der Windfänger
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 29 Sep 2004 : 18:03:26 Uhr
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Coleén zieht ihren Umhang enger um sich..."Mir ist kalt Asleif...." Der Ausblick gefällt ihr gut. Der Wind spielt mit ihren Locken und durch die kälte sind ihre Wangen leicht gerötet. "Wann willst Du abreisen?" |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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