Alena
Jagdmarschallin
  
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Erstellt am: 26 Sep 2004 : 12:25:47 Uhr
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Fast schien es, als wolle das Leben wieder seinen gewohnten Gang gehen, als die Quarantäne nach langen Wochen der Abgeschiedenheit auf Harmlyn endlich wieder aufgehoben wurde. Die Seuche war besiegt, keiner der auf Harmlyn Eingeschlossenen war zu Tode gekommen. Fast schien es den Harmlynern als sei die Seuche nur ein Phantom gewesen, ein Schreckgespenst, von dem man viel geredet hatte dass aber nicht wirklicher war als die Märchen ihrer Kindheit. Doch als man die ersten Erkundungsritte in die Umgebung und ins Dorf unternahm, wurden die Folgen der schrecklichen Seuche erst wirklich offenbar. Ein Drittel der Dorfbevölkerung war der Keuche erlegen, darunter nahezu alle Alten. Die umliegenden Höfe waren verwaist, seit Wochen war kein Handwerker oder Händler mehr vorbei gezogen, fast als sei der Rest der Welt der Seuche völlig erlegen. Die anfängliche Freude auf der Burg anegsichts der öffnung der Burgtore wich bestürzter Stille. Schnell wurde Hilfe organisiert. Vorräte und Medikamente wurden verteilt, verwaiste Kinder auf der Burg aufgenommen, leere Höfe und ein leerer Gasthof erhielten neue Besitzer.
Als dann endlich einige Tage später eine Gruppe Gaukler auf der Burg auftauchte schien der Bann gebrochen. Mit ihnen wurde der erste Kontakt zur Außenwelt hergestellt und das Leichentuch der Trauer abgelegt. Erstes Lachen war wieder auf der Burg zu hören und sogar im Dorf, als dort die Gaukler verweilten - bezahlt von der Burgherrin, damit die Leute dort ihren Kummer vergaßen. Die lastende Stille wurde gebrochen und es war gut so.
Doch kaum waren die Gaukler wieder abgereist, da machte ein neues gerücht die Runde. Jemand war in Rondrianes Arbeitszimmer eingebrochen, hatte Geld und diverse Papiere gestohlen und die gesamten Unterlagen der Burgherrin durchwühlt. Viel fehlte nicht, aber der Schock saß tief nach den langen Wochen der Abgeschiedenheit. Schien es doch, als könne man in dieser neuen Welt niemandem mehr trauen, nicht einmal mehr den Späßen des fahrenden Volkes.
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SL Madaya |
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