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Julio Duardo Gerano
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Erstellt am: 06 Mar 2005 : 21:06:51 Uhr
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OT: Dieser Thread spielt nach dem abgebrochenen Hörnchen Thread nach Haibuthar 2 und vor HT 2,5. ------------------------------------------------------- IT: Irgendwo auf dem Meer der sieben Winde zwischen Haibuthar und Salza:
Julio stand an der Reling und schaute auf die leicht schäumende See, und ging seinen Gedanken nach. Sie waren nun schon 4 Tage auf dem Meer und Julio hatte somit sehr viel Zeit über seine jetzige Situation nachzudenken. Quendan hatte ihm erzählt, dass es möglich war auch jetzt noch in den Orden der Draconiter einzutreten, zwar nicht als Geweihter, aber als profanes Mitglied. So könnte er zum Beispiel ein Tempelgardist werden und seine Aufgabe als Leibwächter von Quendan auch offiziell ausführen und nebenbei auch noch der Herrin dienen, die er neben Rondra mittlerweile sehr lieb gewonnen hatte. Wenn man mal von ihrer etwas komischen Einstellung gegenüber dem Kämpfen absah. Aber damit würde er sich sicherlich anfreunden können, zumal Quendan ihm ja gesagt hatte, dass Tempelgardisten durchaus für die belange der Kirche auch mit dem Schwert eintreten könnten. Und da Orks nun mal von Natur aus frevelten war das ja alles gar kein Problem, und so fasste er sich endlich ein Herz und ging herüber zu Quendan, der wieder einmal über seinem Buch der Schlange brütete. „Äh, euer Gnaden. Hättet ihr wohl einen Augenblick Zeit?“, fragte er vorsichtig. „Natürlich,“ antwortete Quendan nach einem kurzen Augenblick, als der Federkiel trocken war. „Nun, wisst ihr…“, begann Julio zögernd und fasste sich in den Nacken. „Ich habe über die Sache mit den profanen Draconitern nachgedacht. Ich denke das ich bereit bin dem Orden beizutreten und als Tempelgardist zu dienen.“
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Julio Duardo Gerano, ehemaliger Korporal des II. Herzöglich Grangorer Garderegimentes und nun profaner Draconiter, Tempelgardist und Leibgarde des Geweihten Quendan von Silas - Verstorben in der Stadt des Namenlosen - |
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Quendan von Silas
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Erstellt am: 06 Mar 2005 : 21:12:23 Uhr
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Recht überrascht schaute Quendan in die Augen seines Gefährten und versuchte zu ergründen, was in dessen Kopf gerade vorging, doch obwohl dieser etwas nervös schien, sprach aus seinen Augen die Entschlossenheit, die er so manches Mal an den Tag legte, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Also räusperte er sich kurz und meinte nur: „Ist euch bewusst, was diese Entscheidung für euch bedeuten würde, Julio? Ich meine in ihrem vollen Ausmaße?“ Als Julio nur etwas bedröppelt guckte und nicht so ganz zu wissen schien, was er darauf erwidern sollte, nahm Quendan seine übliche Dozentenpose ein, wie immer, wenn er sich darauf vorbereitete eine etwas längere Rede zu halten. „Nun Julio, in den Orden einzutreten würde eine große Verantwortung bedeuten und sie wäre ohne Zweifel ein großer Schritt für euch. Werfen wir nur mal einen Blick auf die mannigfachen Pflichten, die ein Ordensmitglied hat. Ihr würdet nicht mehr frei sein zu gehen, wohin ihr wolltet denn jederzeit könnte der Orden euch einen Auftrag zuweisen und ihr müsstet folgen. Auch müsstet ihr viel Zeit für Studien aufweisen, denn stete Weiterbildung ist auch ein Ideal eines jeden Dieners der Allweisen. Auch Kirchenliturgische Aufgaben würden zu eurer Ausbildung gehören, die auch an sich nicht zu einfach ist. Eine weitere Sache dürfte für euch hingegen nicht so schwer zu befolgen sein, denn ihr müsstet mutig für die Schwachen einstehen, aber auch diejenigen auf den Rechten Pfad zurückweisen, die Hesindes und Madas Gaben missbrauchen. Auch gefährliches Wissen müsstet ihr Sammeln um die Menschen vor Schaden zu bewahren. Naja, doch eines möchte ich euch dazu sagen. Der erste Weg ist immer der des Wortes, hört ihr Julio? Egal worum es geht, ihr könnt nicht einfach auf jemanden einschlagen, wenn ihr denkt, dass er Unrecht tut. Das gilt immer, sofern nicht akut das Leben eines Menschen, die Lehren der Kirche oder ein Heiligtum der Zwölfe in Gefahr ist. Und selbst wenn ein Goblin oder ein Ork euch gegenüberständen, dann wäre das kein Grund ihn einfach anzugreifen, denn die Wandelbare sieht es gerne, wenn man versucht mit ihren Gaben Probleme zu lösen anstatt im Sinne ihrer wilden Schwester zu agieren. Oh, und außerdem müsstet ihr viel mehr Zeit mit dem Studium und der Reflexion eurer Taten verbringen, denn ihr wäret verpflichtet ein Buch des Drachen zu führen, genau wie ich mein Buch der Schlange. Und ihr müsstet, wenn ihr irgendwo Ignoranz oder Unwissen antrefft, versuchen in Hesindes Sinne Wissen zu verbreiten und auch Wissen das ihr nicht kennt zu Sammeln. Doch dennoch möchte ich euch nicht abschrecken, ich möchte euch viel eher dazu bringen genau über diese Geschichte nachzudenken, denn auch das ist im Sinne unserer Herrin. Solltet ihr aber der Meinung sein, dass es euer wirklich fester Wille ist, dann ist es für euch die Möglichkeit der Göttin so nahe zu sein, wie es ein ungeweihter Mann auch nur sein kann. Glaubt mir, in meiner Weihe fühlte ich mich der Göttin so nahe wie nie zuvor in meinem Leben und seitdem spüre ich ihre Nähe stets und ständig. Wenn dies euer wahrer Wille ist, dann solltet ihr niemals einen anderen Weg einschlagen, denn dann ist es euch vorbestimmt ihn zu beschreiten. Also sagt mir, was wollt ihr tun?“ |
"Die Götter fragt man nicht, die Götter antworten." |
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Julio Duardo Gerano
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Erstellt am: 06 Mar 2005 : 21:13:14 Uhr
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Julio überlegte er einen Moment. Er hatte fast mit so einer Antwort gerechnet. Doch es war sein fester Wille. Seitdem Quendan ihn bei seiner Gerichtsverhandlung vertreten hatte fühlte er sich ihm verbunden und würde in jeder Situation sein Leben für diesen Geweihten geben. „Nun, als wir in Haibuthar im Wald neben den Silberflossen gekniet und mit euch dieses Gebet gesprochen haben. Da fühlte ich mich einer Göttin nahe, und ich weiß das dies nicht Rondra war. Ich habe einen Entschluss gefasst und werde davor auch keinen Rückzieher machen.“
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Julio Duardo Gerano, ehemaliger Korporal des II. Herzöglich Grangorer Garderegimentes und nun profaner Draconiter, Tempelgardist und Leibgarde des Geweihten Quendan von Silas - Verstorben in der Stadt des Namenlosen - |
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Quendan von Silas
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Erstellt am: 06 Mar 2005 : 21:14:35 Uhr
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Nun glänzten Quendans Augen förmlich, nachdem er vorher eher skeptisch gewirkt hatte. „Dann, Julio, Julio ist heute ein wichtiger Tag in eurem Leben, denn ab heute ist euer Leben der Hesinde geweiht, so oder so. Ich werde in Salza sofort mit dem Präzeptor Aarenbruch sprechen und für euch Fürbitte halten. Danach wird es einige Zeit dauern euch zu prüfen, doch bin ich zuverlässig, dass ihr die Prüfungen bestehen werdet. Und die restlichen 2 Tage, die wir vielleicht noch auf See sein werden, werde ich euch vorbereiten und euch in die Lehren des Immerwährenden Hortes und auch in den Kodex der Tugenden – die höchste Richtlinie des SOD – einweisen. Was meint ihr, sollen wir gleich beginnen?“ |
"Die Götter fragt man nicht, die Götter antworten." |
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Julio Duardo Gerano
fleißiges Mitglied
  
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Erstellt am: 06 Mar 2005 : 21:15:04 Uhr
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Julio fühlte sich für einen Moment ein wenig überrannt, doch beruhigte sich schnell. So würde sein zukünftiges Leben wohl auch aussehen, warum nicht gleich jetzt damit anfangen. „Gerne.“, antwortete er also und setzte sich neben Quendan und die beiden begannen mit ihren Studien. |
Julio Duardo Gerano, ehemaliger Korporal des II. Herzöglich Grangorer Garderegimentes und nun profaner Draconiter, Tempelgardist und Leibgarde des Geweihten Quendan von Silas - Verstorben in der Stadt des Namenlosen - |
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Quendan von Silas
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Erstellt am: 11 Mar 2005 : 03:19:33 Uhr
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Die Studien mit Julio waren recht angenehm vorangeschritten, wenn man die bisweilen aufkommende Ungeduld des jungen Kriegers mal außen vor ließ. Er war nunmal ein Mann, der in seinem bisherigen Leben daran gewohnt war öfter die Klinge als das Wort sprechen zu lassen, doch mit etwas Zeit konnte Quendan dies vielleicht aus ihm raus kriegen. Gerade jetzt blickte der Geweihte auf das ruhige Meer hinaus, denn Julio führte eine der Meditationsübungen durch, die Quendan ihn bereits in den letzten zwei Tagen gelehrt hatte.
Julio war zwar auch etwas verdutzt gewesen, dass der Draconiter ihn nicht einfach unterrichtete, sondern viel Augenmerk auf das eigene Lösen von Problemen und die Schulung der eigenen Auffassungsgabe legte, doch wie konnte man ihm dies verübeln, wo er doch bisher aus der Horastagsschule nichts anderes gewohnt war? Nun, eine gehörige Portion Arbeit hatte er sich da aufgebührt, ging es Quendan durch den Kopf, doch war er sich auch sicher, dass dies bei Julio keine vergebene Liebesmüh war. Er sah der Entscheidung des Präzeptors schon mit freudiger Erwartung entgegen, denn er glaubte fest daran, dass dieser Julios Wunsch nicht abschlegig bescheiden würde. Er hoffte außerdem die Angelegenheit möglichst schnell zu erledigen, um Julio nicht zu lange im Unklaren zu lassen. Zu diesem Grund - und um möglichst schnell einen Bericht über seinen Auftrag abzuliefern - hatte er auch schon gestern einem schnellen Fischersegler einen Brief für den Präzeptor mitgegeben, den dieser inzwischen eigentlich erhalten haben musste.
Doch als er gerade zum Abendgebet niederknien wollte - denn die Praiosscheibe näherte sich schon dem Horizont - wurde er durch Ruf des Ausgucks aufgeschreckt. "Salza vorraus!" tönte es von oben herunter und Quendan atmete erleichtert auf. Schiffsreisen waren ihm noch nie besonders lieb gewesen, da schätzte er eine staubige Straße unter sich schon weit mehr. Doch ungeachtet der regen Betriebsamkeit, die um ihn herum ausbrach, kniete er sich nieder, nahm seinen Gebetsschal und sang das Carmina Darianus, das Lied zu Ehren des Schutzpatrones der Volksbildung.
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Einige Zeit später - das Schiff hatte schon angelegt und Quendan und Julio hatten sich von den anderen Mitreisenden verabschiedet - schlenderten die beiden durch die Straßen Salzas. Die Salzarelen am Hafen schienen heute gar nicht mehr so stark zu stinken wie sonst und die sanfte Meerluft war angenehm kühl. Und irgendwie war dieses verschlafene kleine Städtchen so hoch im Norden inzwischen auch zu Quendans Heimat geworden, auch wenn er das selbst vielleicht nie zugeben würde.
Die Schritte der Heimkehrer führten sie den kleinen Hügel hinauf zum Vidagård und nachdem sie die Spitze erklommen hatten und inmitten des Erzhortes standen, da fühlte Quendan sich endgültig daheim. Er wies Julio an hier zu warten und sich ruhig schon mal etwas umzusehen, wenn er wollte, während er selbst das Aedificium betrat. Seine Kammer dort fand er genau so vor, wie er sie verlassen hatte, warf seinen Rucksack jedoch nur kurz auf die Pritsche um sogleich wieder auf den Gang zu eilen. Von einer soror den er dort traf konnte er auch sogleich den Aufenthaltsort des Präzeptors erfahren, woraufhin ihn seine nächsten Schritte direkt dorthin führten.
"Vereint in Wissen und Weisheit, pater Aarenbruch," sagte Quendan und neigte den Kopf kurz. "Ich habe meinen Auftrag beendet, die Nachricht wurde überbracht, wie ich es euch ja bereits geschrieben hatte. Wenn ihr wünscht kann ich euch gerne einen ausführlichen Bericht geben, doch hoffe ich, dass dies bis zum Morgen Zeit hat. Ich würde vorerst aber gerne mit euch über die Bitte meines Schützlinges Julio Duardo Gerano um Aufnahme in den Orden reden. Wenn ihr einverstanden seid, könnt ihr noch heute Abend mit ihm reden. Und natürlich stehe ich auch für weitere Auskünfte bereit, schließlich reise ich seit über einem Jahr mit ihm."
Geduldig wartete Quendan die Antwort seines Oberen ab. |
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Julio Duardo Gerano
fleißiges Mitglied
  
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Erstellt am: 14 Mar 2005 : 08:01:56 Uhr
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So stand Julio erst einmal verlassen im Erzhort Salza und war doch ein wenig gekränkt, dass er einfach so stehen gelassen worden war. Doch sein Ärger verflog recht bald, als er begann sich auf dem Gelände umzusehen. Während er sich umschaute bewegte er sich auf das große Langhaus in der Mitte der verschiedenen Gebäude. "Ulmenhall" stand am Eingang und langsam trat Julio ein. Zunächst fiel sein Blick nach rechts wo er durch eine offene Tür sehen konnte. Im Inneren waren riesige Regale, vollgestopft mit schier unendlich vielen Büchern. Weiter vorne konnte Julio eine große Halle sehen. an ihrem Ende war ein große Hesinde-Statue auf die er langsam zuging. Langsam kniete er sich nieder und sprach ein Gebet zur Göttin der Weisheit auf dass sie ihn bei seinem neuen Lebensabschnitt unterstützen und die nötige Einsicht für all das Wissen schenke, dass auf Dere noch auf ihn wartete. |
Julio Duardo Gerano, ehemaliger Korporal des II. Herzöglich Grangorer Garderegimentes und nun profaner Draconiter, Tempelgardist und Leibgarde des Geweihten Quendan von Silas - Verstorben in der Stadt des Namenlosen - |
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Quendan von Silas
fleißiges Mitglied
  
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Erstellt am: 23 Mar 2005 : 00:42:23 Uhr
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Der Präzeptor des Vidagard, der inzwischen über 60 Sommer gesehen hatte, strich sich eine Strähne seines langen Haares aus dem Gesicht, als er dem jungen Geweihten vor seinem Schreibtisch lauschte. Runrig runzelte kurz seine Stirn als er über das Gesagte nachdachte, wandte sich aber dann an Quendan.
"Nun, filius, ich denke ich errinere mich an euren Schützling. Ein Mann der Sturmherrin, nicht wahr? Zumindest schien er mir bisher immer so. Ein gewaltiger Sinneswandel, wenn ich das mal so sagen darf. Aber nun gut, ich werde ja sehen, was seine Beweggründe sind. Ihr müsst wissen, filius, die Frage des Warum ist immer eine der wichtigsten auf ganz Dere. Ohne sie ist all unser Tun ohne Sinn und wir mögen den Schleier der Unwissenheit nicht zu durchdringen. Wenn man aber erst einmal seine eigene Motivation, sein eigenes Warum, kennt, dann ist man in der Lage klar den Pfad vor sich zu sehen. Und erst dann kann man ihn auch beschreiten.
Ihr müsst wissen, filius, dass die Schamanen der Oijaniha in solchen Fällen, wenn es daran geht das Seelentier eines herangewachsenen Stammesmitgliedes zu finden und damit seinen Platz im Leben, milde Rauchkräuter benutzen um eine Vision ihres Gottes Kamaluq zu suchen. Einige dieser Kräuter baut pater Fabius im Gewächshaus an, vielleicht wäre es ja einmal an der Zeit meine Kenntnisse dieser Rituale aufzufrischen..."
Der Präzeptor schien kurz etwas abwesend, doch war Quendan an solche Abschweifungen gewöhnt. Der pater schwelgte einfach zu gerne in den Errinerungen zu seinen Reisen, bei denen er schon alle animistischen Kulturen Aventuriens besucht hatte. Doch kurz darauf wandte sich Runrig Aarenbruch wieder dem jungen Prälaten zu und sagte unverwandt: "Aber soll er ruhig erstmal versuchen mit Worten seine Absichten dar zu legen. Schickt ihn zu mir, filius."
Als Quendan sich schon durch die Tür des Arbeitszimmers nach draußen trat hörte er über seine Schulter noch ein "Und von diesem Exorzismus, von dem ihr berichtet habt, werdet ihr mir morgen bitte noch genauestens berichten, filius Quendan." Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ der Angesprochene das Aedificium.
Nach kurzem Suchen fand er Julio auch schon in der Ulmenhall, wo dieser scheinbar gerade ein Gebet beendet hatte. Stumm bedeutete er dem Krieger ihm zu folgen, was dieser auch sogleich tat. Quendan führte ihn den Weg zurück zum Aedificium und zum Arbeitszimmer des Präzeptors. Dort stellte er sich an die Wand, wodurch Julio alleine in der Mitte des Raumes stand.
Runrig Aarenbruch hingegen schaute nicht von seinen Unterlagen auf, sondern lies nur eines von sich hören: "Warum?" |
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Julio Duardo Gerano
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Erstellt am: 23 Mar 2005 : 15:00:46 Uhr
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'Warum?', fragte sich Julio in Gedanken. Er hatte eigentlich mit allen Fragen gerechnet doch irgendwie nicht mit dieser. Er überlegte einen kurzen Moment. "Nun, ich habe bisher immer unserer Herrin Rondra gedient und vor einigen Jahren, als ich in die Phecadigarde eintrat, auch gedacht das dies mein Weg, meine Bestimmung sei. Doch als Ihro Gnaden von Silas mit uns in Haibuthar, von wo wir nun kommen, vor einer Schlacht mit uns betete, da fühlte ich eine göttliche Präsenz, vage nur, aber sie war da. Doch auch merkte ich, dass dies nicht die Sturmherrin war. Irgendwie fühlte ich, dass es Hesinde, die Göttin der Weisheit sein musste. Ich habe mir und Ihro Gnaden von Silas ein Ehrverprechen gegeben, ihn auf ewig mit meinem Leben zu beschützen. Und dieses Versprechen will und kann ich nicht brechen. Doch möchte ich gerne in den Orden eintreten und Gewalt nur dann anwenden, wenn Geweihten, der Kirche Gewalt angetan wird und sie verteidigt werden müssen oder jemand die Gaben Hesindes und Madas mißbraucht um Unschuldigen zu schaden. Sonst möchte den Pfad der Wissensfindung und Verbreitung beschreiten und Hesinde irgendwann als GEweihter auf Dere vertreten." Plötzlich brach der Wortschwall ab. Er war sich gar nicht mehr so sicher, ob dieser Grund und seine Beweggründe ausreichten. Zweifel überkamen ihn, doch er versuchte sie runterzuschlucken. Gebannt waretete er auf eine Antwort. |
Julio Duardo Gerano, ehemaliger Korporal des II. Herzöglich Grangorer Garderegimentes und nun profaner Draconiter, Tempelgardist und Leibgarde des Geweihten Quendan von Silas - Verstorben in der Stadt des Namenlosen - |
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