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Reinwulf
Junior Mitglied
 
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Erstellt am: 14 Jun 2004 : 10:03:12 Uhr
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Rückkehr nach Harmlyn
Coleen und Reinwulf erreichen - völlig erschöpft - Harmlyn. Am Haupttor hat gerade Holgan und einer der neuen Wachen Dienst, deren Name Reinwulf sich nicht gemerkt hat.
Schnell springt Reinwulf vom Pferd und drückte die Zügel einem vorbeikommenden Knecht in die Hand. "Bringt die Pferde in den Stall und sorgt dafür, das die Stallburschen sich um sie kümmern. Die armen Tiere sind völlig erschöpft."
Dann wendet er sich Holgan zu. "Den Zwölfen zum Gruß. Holgan, ich habe Befehle von Rondriane ! Schließt sofort das Tor und lasst auch das Manntor schließen. Ohne meine Erlaubnis darf niemand mehr herein oder hinaus. Und ich meine niemand, auch kein Answin, keine Alena, niemand."
Er dreht sich zu der zweiten Wache um. "Ihr sorgt mir dafür, das in 15 Minuten die gesamte Wachmannschaft im Hof angetreten ist. Und jemand soll die Gräfin rufen und ihr ausrichten, das ich sie bitte, mich in einer halben Stunde im Besprechnungsraum zu treffen. UND BEWEGT EUCH ETWAS SCHNELLER ALS NORMAL !"
15 Minuten später im Burghof, die Wache ist angetreten.
"Alle da ? Wo sind Herr Jungruft und der Hauptmann ? Gerade im Dorf unterwegs ? Na prima ! Ihr da, Alrik, lauft sofort ins Dorf und holt die beiden."
"Weibel Witterstein, ihr nehmt Severin und den Bibliothekar und beschafft bei den Bauern der Umgebung Lebensmittel für mindestens drei Monate. Kalman soll alles notieren, was ihr den Bauern abnehmt. Ihre Exzellenz muss dann bestimmen, ob dafür bezahlt wird. Und es wird keiner der Bauern restlos ausgeplündert. Wenn uns die Leute verhungern, haben wir nächstes Jahr auch nichts zu essen."
Reinwulf nimmt Severin kurz beiseite und flüstert ihm zu: "Ihr habt ein Auge auf Rondolf. Ich möchte keine Klagen hören, sonst tret ich euch beiden in den Arsch, das ihr bis Al'Anfa fliegt!"
Er wendet sich an die versammelte Wachmannschaft und die Mägde und Knechte, die sich aus Neugierde dazugesellt haben.
"Um allen Gerüchten vorzubeugen. In Nostria ist die Blaue Keuche ausgebrochen. Anscheinend ist das ganze Königshaus an der Seuche gestorben. Ihre Exzellenz Rondriane von Sappenstiel wurde von einem Boten in die Hauptstadt gerufen. Als wir uns trennten, war sie bei bester Gesundheit. Ich habe von ihr den Befehl erhalten, Burg Harmlyn unter Quarantäne zu stellen. Diese gilt entgültig ab heute, Sonnenuntergang. Bis dahin darf die Burg nur noch mit meiner Erlaubnis betreten oder verlassen werden. Danach darf niemand mehr hinein oder heraus, bis Ihre Exzellenz einen anderslautenden Befehl gibt oder wir die eindeutige Bestätigung erhalten,das die Seuche abgeklungen ist. Und damit meine ich absolut niemand. Sollte sich die Gräfin von Sappenstiel-Sippwitz oder jemand anderes darüber aufregen, schickt ihr die Person zu mir.
Diese Burg befindet sich ab sofort unter Kriegsrecht ! Sollte irgendjemand von den hier Anwesenden gegen diese Anweisungen verstoßen, werde ich denjenigen persönlich zur Rechenschaft ziehen. Wer plündert, wird aufgehängt, wer sich ohne Zuteilung an den Lebensmitteln vergreift, ausgepeitscht. Wegtreten !"
Mit diesen Worten lässt Reinwulf die Wachen stehen und geht Richtung Besprechungszimmer, um sich mit Alena zu beraten und seine Befehle bestätigen zu lassen, oder sich eine Rüge wegen Amtsanmaßung abzuholen, schließlich ist er zwar Ritter, aber offiziell auch nur ein einfacher Wachmann ohne Befehlsgewalt....
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Reinwulf von Vinenheim
--------------------- Es ist besser vor Freude zu Weinen, als sich über Weinen zu freuen. |
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Alena
Jagdmarschallin
  
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Erstellt am: 14 Jun 2004 : 18:38:19 Uhr
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Als Reinwulf sich umdreht, sieht er schon Alena, die im Eingang zum alten Burgtrakt steht, wo es zum Besprechungszimmer geht. Wie es scheint, hat sie ihn dabei beobachtet, wie Reinwulf seine Befehle an die Wachen erteilte. Ein kurzer Wink mit der Hand bestätigt ihm, dass sie ihn bereits erwartet.
Wortlos geht sie ihm voraus die Treppe hoch und wartet, bis Reinwulf die Tür des Besprechungszimmers - Rondrianes Zimmer - hinter sich geschlossen hat.
"Steht es wirklich so schlimm?" fragt sie. Ihr Gesicht ist bleich. Sie kennt die Seuche nur aus Geschichten, aber einen Feind, den man nicht wirklich bekämpfen kann, macht ihr Angst - mehr Angst als ihr Vater, der Dämonenpaktierer, der gerade vor kurzem versucht hatte, sie zu entführen.
"Ja, Herrin." Reinwulf erzählt in kurzen Worten, was geschehen ist und endet mit: "Wenn Euch meine Befehle nicht zusagen, dann stehe ich dafür gerade. Aber ich habe nur Rondrianes Willen umgesetzt."
Alena mustert ihn eine Weile. Dann schüttelt sie den Kopf. "Nein, Reinwulf. An deinen Befehlen habe ich nichts auszusetzen. ich befürworte sie ihn ihrem gesamtem Umfang. Soweit mir das überhaupt zusteht. Aber ich habe sehr wohl etwas an der Art und Weise auszusetzen, in der dies geschehen ist."
Als Reinwulf dazu schweigt, fährt Alena fort: "ich weiß, dass du sicherlich besser dazu befähigt wärst, die Burgwachen zu leiten, als Anders oder Ulfried oder gar dieser Rondolf. Aber nichtsdestotrotz kannst du sie nicht einfach übergehen, genauso wenig wie du mich übergehen kannst. ich erwarte, dass ich das nächste Mal als Erste informiert werde - sofern Rondriane und Kunibald nicht anwesend sind. Nicht als Letzte wie eine dumme Magd. Und auch Anders wirst du kein zweites Mal übergehen. Versteh mich nicht falsch, Reinwulf. Wenn wir erst einmal in Elgern-Scharten sind, dann wirst du derjenige sein, dem die Burgwachen gehorchen müssen, der die Befehle gibt - aber hier ist es noch nicht so weit. Und ich möchte nicht andauernd mit den Beschwerden über dein anmaßendes Verhalten gegenüber den anderen Burgwachen belästigt werden."
Es ist das erste Mal, dass sie ihm gegenüber erwähnt, dass sie Reinwulf nach Elgern-Scharten mitnehmen möchte, dass sie ihm quasi eine Stellung zusichert, die er in ihren Augen schon lange verdient hätte. Dass er eigentlich noch viel mehr verdient hätte, behält sie für sich.
"Es tut mir leid. Verzeih meinen Zorn. Es ... die Sorge ist daran schuld, die Sorgen um Harmlyn und Rondriane und Answin ... " Bei den Göttern, durchfährt es sie, hab ich das laut gesagt?
Sie strafft sich. "Das war alles. Du kannst jetzt gehen. Sorg dafür, dass deine Befehle auch umgesetzt werden und entschuldige dich bei Anders. Sag ihm, die Umstände hätten sofortiges handeln erfordert. Vielleicht verschont er mich dann mit einer neuerlichen Klage."
Wortlos dreht sich Reinwulf um zum gehen. Er hat schon die Türklinke in der Hand, als sie leise hinzusetzt: "Danke, Reinwulf. Den Göttern seis gedankt, dass du wieder da bist." Doch er scheint es nicht gehört zu haben. Die Tür schließt sich hinter ihm und lässt Alena mit ihren zweifeln allein.
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SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
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Erstellt am: 15 Jun 2004 : 11:27:53 Uhr
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Schweigend verlässt Reinwulf Rondrianes Arbeitszimmer - Alenas letzten Satz völlig ignorierend - und stürmt auf den Burghof.
"HE TRAVIAN ! KOMM MAL HER ! Nimm dir ein paar andere Knechte und geht auf der Stelle in den Wald Feuerholz holen. Severin sagte letztens, daß am Kranich-Teich noch grössere Mengen geschlagenes Holz liegen. Bringt davon soviel wie möglich herein. Und sagt den Mägden vorher noch, daß sie Lagerplatz für größere Mengen Lebensmittel und Holz vorbereiten sollen. Und beeilt euch !"
Nach diesen Worten stampft er zu seinem Lieblingsplatz, dem Wehrgang über dem Manntor. Von dort starrt er in den nahen Wald.
'Bei Anders soll ich mich entschuldigen. Natürlich werde ich mich bei ihm entschuldigen. Es wird laufen wie immer. Er wird meckern, ich werde mich entschuldigen und ihn hinterher auf ein paar Bier in der Burgschänke einladen.'
Zornig tritt er gegen die Burgmauer, nur um hinterher - leise vor sich hinfluchend - den Schmerz zu unterdrücken.
'Nach Elgern-Scharten will sie mich mitnehmen. Für was das den ? Etwa noch als Burghauptmann... Ich habe absolut keine Lust, auf dem Posten alt, fett und faul zu werden! Soll sie doch Answin zum Burghauptmann machen. Vielleicht hat der Lust, ein paar Bauernlümmel und Dahergelaufene herumzukommandieren, die glauben, nur weil sie wissen an welcher Seite man ein Küchenmesser hält, könnten sie Soldat spielen.'
Eine Zeitlang starrt er weiter in den Wald. Als er sich umdreht bemerkt er die Blicke, welche ihm das Burgpersonal immer wieder zuwirft.
"WAS GLOTZT IHR SO, HABT IHR NICHTS BESSERES ZU TUN ?"
Dann stampft er Richtung Haupttor, um dafür zu sorgen, das Rondolf und die Knechte zum Tor hinauskommen und sich sputen.
'Um Answin macht sie sich Sorgen. Sie sollte sich lieber Sorgen wegen Answin machen. Wer weiß, was Perainor noch alles mit ihm angestellt hat. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Irgendwann, wenn wir es am wenigsten erwarten, wird er uns in den Rücken fallen. Nun, im Augenblick kann ich eh nichts unternehmen.'
Mit diesem letzten frustrierten Gedanken macht er sich daran die Versorgung der Burg und die Quarantäne zu organisieren. |
Reinwulf von Vinenheim
--------------------- Es ist besser vor Freude zu Weinen, als sich über Weinen zu freuen. |
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Severin
fleißiges Mitglied
  
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Erstellt am: 16 Jun 2004 : 15:56:04 Uhr
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Als der Befehl kommt, daß sich alle Wachen im Burghof sammeln sollen, gehe ich sofort in den Burghof. Ich frage mich, was den nun schon wieder so wichtiges ist. Ich habe doch gerade frei und will mit Klein Answin in den Wald gehen, um ihm die Natur näher zu bringen. Aber was solls. Ich habe ja anschließend noch Zeit dazu.
Ich begebe mich also in den Burghof, um zu sehen was los ist.
Als ich den Burghof betrete, staune ich nicht schlecht. Was ist hier denn los? Alle sind versammelt. Selbst die Bediensteten der Burg. Und Reinwulf ist auch schon wieder da. Was macht der denn da? Ich dachte, der ist mit Rondriane unterwegs. Wenn der zurück ist, bedeutet das nichts Gutes. Ist Rondriane vielleicht etwas passiert?
Aber da fängt Reinwulf auch schon an. Und ich staune nicht schlecht, was er da so zu vermelden hat. Hat der einen Ton am Leib. Befehligt der nun uns? Zu gönnen wäre es ihm ja. Aber da ist ja noch der Kommandant Anders und der Hauptmann Ulfried. Was die wohl sagen werden, wenn sie das hören, was Reinwulf gemacht hat?
Als er den Befehl gibt, Vorräte zu besorgen, sage ich: "Zu Befehl, Herr Ritter. Es wird alles so ausgeführt, wie Ihr wollt."
Als Reinwulf mich dann bei Seite nimmt und mir sagt, daß ich auf Rondolf aufpassen soll, sage ich nicht viel. Nur dieses und dies auch sehr leise: "Ich werde aufpassen, daß alles so geschehen wird, wie Ihr es wünscht. Ich hoffe, daß wir alle mit heiler Haut davon kommen. Besonders Klein Answin. Was machen wir nur mit ihm?" Diese beiden letzten Sätze sage ich mehr zu mir selbst als zu Reinwulf. Dann gehe ich weg und sage lauter: "Die Zwölfe stehen uns bei."
Als Reinwulf dann geendet hat, gehe ich mit Kalman, dem Bibliothekar, und Rondolf, dem Waibel, in den Stall, um den Wagen anzuspannen und die Lebensmittel zu besorgen. Ich sage zu den beiden: "Laßt es uns schnell hinter uns bringen, damit wir wieder rechtzeitig zurück sind." Wir drei machen uns also auf den Weg und klappern die Bauern ab, um die Lebensmittel zu besorgen, die benötigt werden. Es ist gar nicht so einfach alles zu bekommen. Die Bauern murren und maulen. Aber als sie sehen, daß sie nur soviel hergeben müssen, was sie entbehren können, geben sie es her. Kalman notiert alles fein säuberlich. Ich achte bei jedem Bauern darauf, daß Rondolf nichts macht, was er nicht soll. Und wenn er es mal versucht, dann meine ich nur ganz trocken: „Kalman, notiert bitte auch dieses“ oder „Kalman, meint Ihr wir benötigen dies auch noch?“. Damit habe ich dann auch meistens Erfolg und Rondolf verliert den Spaß dabei. Als wir alle Lebensmittel (Getreide, Obst, Gemüse, Trockenwürste, Mehl, Salz, Gewürze, Kräuter, etc.) für ca. 3 Monate zusammen haben, gehen wir zur Burg zurück. Auf der Burg angekommen, werden die gesamten Lebensmittel in die Vorratskammern gebracht. Diese werden nun von mir verschlossen. Die Schlüssel nehme ich erst mal an mich. Genauso wie die Notizen von Kalman.
Nachdem alles eingelagert ist, gehe ich zu Alena. Beim Besprechungszimmer angekommen, klopfe ich erst einmal an. Als ich ein „Tretet ein“ höre, mache ich die Tür auf und frage: „Euer Hochwohlgeboren, dürfte ich Euch einen Moment stören?“ Als Alena mir ein Zeichen gibt, näher zu kommen, trete ich näher und sage: „Eure Hochwohlgeboren, die Vorräte sind notiert, verstaut und verschlossen. Hier habe ich die Schlüssel für die Vorratsräume und die Notizen, was wir mitgebracht haben. Ich hoffe es ist zu Euerer Zufriedenheit.“
Alena nimmt alles an sich und nickt. Als sie mir zunickt, räuspere ich mich noch ein wenig und frage sie dann: „Euer Hochwohlgeboren, was machen wir mit klein Answin, damit ihm nichts passiert? Ich habe Angst um ihn. Soll ich ihn wieder zu Binya und Torben bringen, wo er schon die letzten Male verbracht hat?“ Alena schüttelt aber nur den Kopf und meint: „Klein Answin wird dieses Mal bei uns bleiben. Auf der Burg ist er sicherer. Hier können wir uns einsperren, bis die Seuche vorbei ist. Keine Angst, Severin. Uns wird nichts passieren. Da bin ich mir ganz sicher. Nun geh und kümmere dich um deine Aufgaben.“
Ich nicke und drehe mich um. Mit diesen Worten noch im Kopf gehe ich. Ich hoffe nur Alena hat recht. Für uns alle. Ihre Zuversicht möchte ich mal haben. Oder spielt sie uns allen nur was vor? So gehe ich wieder an die Arbeit, die nun vor mir liegt und sende ein Gebet an Ifirn, daß alles gut ausgehen möge. |
Fydus Bärenklaue, Druide (SL 1, TW 3) Rudger Ratotzky, Medicus/Peraineakoluth (Nos 4, 5 und 6, LvT 4, 5, 6 und 7, FK 2, OL 1 und 2, BZ 1, 2, 3 und 4, WB 1, KuT 2, PzE 1, 2 und 3, ZG 3) Severin Korber, Jäger (Nos 2 und 3, Haibuthar 2) NSC, Nos 7, SDB 1, 2, 3, 4 und 5, TW 3 und 4 = RF 1 und 2, Isenohe 1, Hexennacht 4 Perian Maurenbrecher, Feldscher (SDB 1 und 2) Taron Lindenbaum, Heiler (TW 4, RF 2, HN 4, HT 1) |
Bearbeitet von: Severin am: 16 Jun 2004 22:18:01 Uhr |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 17 Jun 2004 : 07:22:31 Uhr
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Einige Stunden später...
"Euer Hochwohlgeboren !"
Reinwulf betritt Rondrianes Arbeitszimmer, in dem Alena sich noch immer mit Schreibarbeiten beschäftigt und verbeugt sich vor ihr.
"Ja, Reinwulf ?"
"Ich wollte Euch nur kurz Bericht erstatten. Anders und Ulfried sind zurück. Ich habe bereits mit den beiden gesprochen und die Angelegenheit geklärt.
Desweiteren wurden größere Mengen an Lebensmitteln und Brennholz eingelagert. Vor den Vorratskammern wurde eine Wache aufgestellt. Hier ist eine Aufstellung der Lebensmittel, Brennholz und sonstigen Vorräte der Burg." Er reicht Alena einige Bogen Pergament, die mit Kalmans sauberer Schrift gefüllt sind.
"Nach Sonnenuntergang sollen außerdem die Tore vernagelt werden, um niemanden in Versuchung kommen zu lassen, hinauszuschlüpfen oder jemanden einzulassen.
Die Burgbewohner sind natürlich besorgt, aber wir konnten den Leuten klarmachen, das kein Grund zur Panik besteht. Es wäre vielleicht von Nutzen, wenn Euer Hochwohlgeboren selbst ein paar Worte an die Bewohner richten würde, um die Leute weiter zu beruhigen."
Alena überlegt einen Augenblick. "Gut, organisiere bitte Morgen früh ein gemeinsames Frühstück für alle. Ich werde daran teilnehmen und zum Personal sprechen. Ist sonst noch etwas?"
"Nun.." Reinwulf zögert einen Moment. "Ich möchte Euch nicht beleidigen, Euer Hochwohlgeboren, aber wenn Ihr mir eine persönliche Frage gestatten würdet?"
Alena schaut ihn überrascht an. "Nur heraus damit, Reinwulf. Seit wann brauchst du eine Erlaubnis, um mir eine Frage zu stellen?"
Nur langsam rückt er mit der Sprache heraus: "Es ist so... also, ich bin mir natürlich nicht sicher... Aber sind Euer Hochwohlgeboren sicher das man Answin nach seiner Rückkehr vollkommen vertrauen kann? Niemand weiss was Euer Vater ihm alles angetan hat. Vielleicht sollte man ihm eine ständige Wache... Natürlich unter einem Vorwand..."
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Reinwulf von Vinenheim
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Alena
Jagdmarschallin
  
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Erstellt am: 17 Jun 2004 : 11:35:36 Uhr
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Alenas Gesicht wird bleich. "Er war bereit sein Leben für mich zu opfern. ICH vertraue ihm." Mehr nicht, aber ihre Worte klingen so kalt, dass es scheint, als wehe plötzlich ein eisiger Wind durch den Raum.
Wie kann er es wagen, durchschießt es sie. Angst, antwortet ihr eine Stimme. Angst um dich. Und schon tun ihr ihre Worte wieder leid, aber sie kann sie nicht rückgängig machen. Wie soll das weitergehen? |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 17 Jun 2004 : 14:28:20 Uhr
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Unwillkürlich weicht Reinwulf vor der Kälte in Alenas Stimme einen Schritt zurück. Auch er wird bleich, aber er will dies nicht einfach hinnehmen.
Fast ebenso eisig erwidert er:
"Euer Hochwohlgeboren... natürlich war er dazu bereit. Aber Severin und ich, wir haben unser Leben auch schon für euch eingesetzt und auch für Answin.
Glaubt mir, ich weiß genau was er durchgemacht hat und glaubt mir, danach würdet Ihr euren eigenen Sohn töten, wenn man euch versprechen würde, dafür sterben zu dürfen.
Es geht mir nur um Eure und Klein-Answins Sicherheit.
Aber wenn Ihr auf meinen Rat jetzt keinen Wert mehr legt, möchte ich Euer Hochwohlgeboren bitten, mich aus Euren Diensten zu entlassen. Euer Hochwohlgeboren werden sicherlich jemanden finden, der geeigneter ist als ich, um Euch auf Elgern-Scharten zu dienen.
Euer Hochwohlgeboren."
Er verbeugt sich kurz und wendet sich zur Tür.
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Reinwulf von Vinenheim
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Bearbeitet von: Reinwulf am: 19 Jun 2004 21:27:44 Uhr |
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Alena
Jagdmarschallin
  
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Erstellt am: 21 Jun 2004 : 11:02:44 Uhr
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Alenas Stimme klingt zittrig: "Lass mich allein, Reinwulf."
Der scheint ihre Antwort nicht einmal abwarten zu wollen und hat schon die Tür geöffnet. "Wie Ihr wünscht, Euer Hochwohlgeboren", sagt er und verlässt den Raum.
Wie in Trance starrt Alena auf die Tür. Plötzliche Wut erfasst sie. Wie kann er ihr das antun? Sie hat ihm vertraut, mehr als jedem anderen, den sie kennt. Hätte ihm alles anvertraut: Leben, Ehre und ihre Zukunft. Und nun wirft er all dies fort und tritt es mit Füßen. Beschmutzt es. Und das ausgerechnet jetzt, wo sie ihn und seinen Rat verzweifelter braucht denn je.
Tränen wollen ihr in die Augen steigen, doch sie wischt sie fort. Answin, fährt es ihr durch den Kopf. Ihr habe Answin. Er wird mir helfen. Dann zweifelt sie wieder. War das der richtige Weg? Oh, ihr Götter, was soll ich nur tun? |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 21 Jun 2004 : 16:27:16 Uhr
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Wütend stürmt Reinwulf aus dem Raum. Wie kann Sie nur! Drei Jahre diente er Ihr nun. Hatte sein Leben riskiert, Ihr beigestanden wenn Sie Rat brauchte und Ihr zugehört, wenn Sie jemanden zum Zuhören brauchte...
Fast stösst er mit Severin zusammen, der eine Frau begleitet, welche er im ersten Moment mit Rondriane verwechselt. Doch dann erkennt er die Unterschiede in den Gesichtszügen.
Einen flüchtigen Gruß murmelnd bleibt er am Fenster stehen und starrt auf den Burghof.
Wie konnte es so weit kommen? Aber Sie hatte schließlich angefangen. Er hatte ihr nur einen Rat geben wollen... und Sie hatte ihn auflaufen lassen wie einen kleinen Kriegeranwärter. Andererseit hatte er wohl überreagiert, aber da hatten der ganze Ärger, die Wut, die Eifersucht - und auch die Angst - die er in den letzten Tagen in sich hineingefressen hatte, aus ihm gesprochen.
Tränen steigen ihm in die Augen. Verärgert schüttelt er den Kopf. Aber ungewollt muß er an den Tag zurückdenken, als er das letzte Mal geweint hat. Der Tag an dem Perainor mit dem Blut seiner Familie den Peraine-Schrein seines Heimatdorfes schänden liess... Erinnerungen steigen in ihm auf, Erinnerungen die ihn auch heute noch schreiend aus dem Schlaf aufschrecken lassen...
Erst als sich die Tür zu Rondrianes Besprechungszimmer öffnet und Severin mit der fremden Frau aus dem Zimmer heraustritt, dreht er sich wieder um.
Durch die Zimmertür und seine verquollenen Augen hindurch kann er verschwommen Alena erkennen, die kreidebleich zu ihm herüberstarrt. |
Reinwulf von Vinenheim
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Bearbeitet von: Reinwulf am: 22 Jun 2004 09:47:32 Uhr |
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Alena
Jagdmarschallin
  
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Erstellt am: 22 Jun 2004 : 18:56:27 Uhr
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Fast ist Alena froh, dass Severin und Brynna sie gestört haben, nachdem Reinwulf aus dem Zimmer gestürmt war. Ihre Anwesenheit hat sie davor bewahrt, letztendlich doch noch in Tränen auszubrechen zu weinen. Sie hat genug geweint in ihrem Leben, mag sich nicht mehr daran erinnern, wie sie weinte, als ihr Vater sie im Kerker neben Answin einsperrte und seine Schreie sie bis in den Schlaf verfolgten. Als er bei ihrer Befreiung starb, hatte sie das letzte Mal Dere ihre Tränen gezeigt. Damals hatte sie sich geschworen, nie wieder zu weinen. Sie hatte damals geglaubt, dass sie nichts mehr besaß, was sie verlieren konnte und nun hat sie bemerkt, dass es doch noch jemanden gibt - neben ihrem Sohn und Answin - der ihr genug bedeutet, dass sie um ihn weinen kann.
Der Gedanke ist beunruhigend. Doch als sich die Tür öffnet und ihr Blick auf Reinwulf fällt, der sie aus roten Augen ansieht, zerreißt es sie fast. "Komm herein, Reinwulf", hört sie sich sagen, während ihre Gedanken in ihrem Kopf umherflattern wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner.
Ihr Götter, was tue ich da?, durchfährt es sie. Ihr habt mir Answin wieder geschenkt, nur damit ich erkenne, dass es noch einen anderen gibt, der mir etwas bedeutet? Answin war bereit, sein Leben für sie zu opfern und nun ist er zurück und sie wirft sein Opfer einfach fort, wischt es weg, als habe es nie existiert. Wie konnte sie dies zulassen? Warum hat sie es nicht verhindert? Wie konnte es nur soweit kommen? Sie muss etwas dagegen unternehmen, Reinwulf vergessen, ihn aus ihrem Herz verbannen. Denn es kann nicht sein, was nicht sein darf. Diesen Verrat darf Answin nie erfahren, wie soll er sonst an ihrer Seite leben, ihre Nähe ertragen können, für die er soviel erlitten hat.
Aber hat nicht auch Reinwulf genug erlitten, fragt eine winzige Stimme, die sie nicht zum schweigen bringen kann. Mit bleichem Gesicht steht er vor ihr und schaut sie an, als warte er auf etwas. "Euer Hochwohlgeboren, womit kann ich Euch dienen?"
Alenas Blick wandert zur Tür, doch die ist geschlossen. Sie räuspert sich, weiß nicht, was sie sagen soll. Warum ist das Kind nie da, um zu stören, wenn eine Störung wirklich willkommen wäre? "Setz dich!" Sie wartet nicht, ob Reinwulf ihrer Bitte nackommt, steht auf und geht ans Fenster, um den Ausdruck in ihrem Gesicht vor Reinwulf zu verstecken. "Verzeih mir. Ich ... meine Worte ... Ich wollte dich nicht beleidigen, aber Answin eines Verrats zu verdächtigen ... Götter, ich kann deine Gedanken ja nachvollziehen, aber wie kann ich das tun ... wie kann ich das veranlassen, ohne ihn zu verraten ... Verstehst du das nicht?"
Sie hat sich in Rage geredet und dreht sich unwillkürlich bei den letzten Worten zu Reinwulf um.
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SL Madaya |
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Reinwulf
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Erstellt am: 23 Jun 2004 : 08:19:59 Uhr
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Langsam setzt sich Reinwulf vor den Schreibtisch. Nachdem Alena geendet hat und sich zu ihm umdreht, starrt er einige Zeit auf die blankpolierte Tischplatte vor sich, um seine Gedanken zu sammeln und über eine Antwort nachzudenken.
Verrat - Seine Hände klammern sich an die Tischplatte. Zweimal war er schon verraten worden - jedesmal hatte es ihn Familienmitglieder oder enge Freunde gekostet, zweimal war er nur knapp davongekommen - mehr tot als lebendig...
Dann hebt er seinen Kopf und blickt zu Alena. Warum ist sie nur so nervös?
Mit fester Stimme beginnt er zu reden:
"Euer Hochwohlgeboren, zuerst einmal muss ich mich für meine Worte von vorhin entschuldigen. Es steht mir selbstverständlich nicht zu, eure Entscheidungen zu kritisieren. Bitte schiebt es auf die Anspannung und den Druck der letzten Tage.
Nun, was Answin betrifft... Ich würde es nicht Verrat an ihm nennen. Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Auch zu seinem Schutz.
Ich bin mir sicher, er würde euch niemals freiwillig verraten. Aber er hat schon einmal unfreiwillig für Perainor gekämpft und es bedurfte der Hilfe von außen, um ihm zu helfen.
Vielleicht könnte man Severin bitten, ein Auge auf Answin zu werfen. Es ist schließlich sein Bruder und es wäre nicht so auffällig. Ihr könnt ihm ja sagen, das ihr besorgt um Answins Gesundheit seid und er euch deshalb jede Veränderung an seinem Verhalten melden soll. Natürlich müsste man Severin zur Verschwiegenheit verpflichten, damit er Answin nichts davon sagt. Man könnt ihn dafür von einem Teil seines normalen Dienstes freistellen.
Sicher gefällt euch dies nicht, aber ihr dürft nicht nur an eure Sicherheit denken. Ihr tragt die Verantwortung für die Burg und auch für euren Sohn, vergesst das nicht. Perainor würde es sicherlich gefallen, Klein-Answin in die Hände zu bekommen."
Dann starrt er wieder auf die Tischplatte vor sich. Leise, fast flüsternd, mit zittriger Stimme, setzt er noch hinzu: "Und es wird euer Gewissen sicherlich weniger belasten, als zusehen zu müssen, wie die Menschen die sich auf euren Schutz verlassen haben, zu Tote gefoltert werden, nur weil ihr jemanden zuviel Vertrauen geschenkt habt..."
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Reinwulf von Vinenheim
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 23 Jun 2004 : 12:22:21 Uhr
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Der Bann. Richtig. Perainor hatte schon einmal einen zauberbann auf Answin legen lassen, als dieser sich weigerte, an seiner Seite zu kämpfen. Aber hatte Ephraim damals den Bann nicht erkannt? Dann müsste er ihn doch auch jetzt erkennen ... Aber Ephraim ist nicht da, hatte ohne ein Wort des Abschieds die Burg verlassen. Ein weiterer Mensch, dem sie vertraut hatte und der ihr Vertrauen verriet, wie sie Answins Vertrauen verraten sollte. Oder musste.
Dazu kommt, dass Alena sehr wohl weiß, dass es Zauberbanne gibt, die Ephraim nicht erkennen kann. Das hatte er ihr damals erklärt. Wenn derjenige, der den Bann Answin auferlegt hat, mächtiger ist als Ephraim, dann konnte Ephraim ihn weder entdecken noch brechen und der Schwarzmagier, der Perainor bei der Erstürmung der Burg geholfen hatte, war eindeutig mächtiger gewesen als Ephraim. Er konnte ohne weiteres vier Heshtots beschwören. Wenn das keine Macht war!
Und wieder fallen ihr all die Momente ein, in denen Answin ihr fremd erschienen war. Sie hat es auf die Jahre der Trennung zurück geführt, auf die Qualen, die Answin erleiden musste. Was wenn Reinwulf recht hat?
Sie senkt den Kopf, besiegt durch Reinwulfs Argumente. "Du hast recht." Die Worte auszusprechen, fallen ihr schwer. "Veranlasse es bitte. Ich ..." ... kann es nicht, will sie eigentlich sagen. Aber sie ändert die Worte ab. Sie muss sich nicht rechtfertigen. "... vertraue dir." Da sind sie wieder die Worte. Vertrauen ... Wie weit kann sie sich selber, ihrem eigenen Urteilsvermögen noch vertrauen?
Aber nun kann sie nicht mehr zurück. Fragend sieht sie Reinwulf an. |
SL Madaya |
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Reinwulf
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Erstellt am: 23 Jun 2004 : 14:00:33 Uhr
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Reinwulf kann fast körperlich spüren, wie unglücklich Alena mit dieser Entscheidung ist. Wie gerne würde er sie jetzt in den Arm nehmen und trösten.
Doch das kann er jetzt nicht mehr. Seit Answin zurück ist, ist das Verhältnis zwischen denn beiden wieder förmlicher geworden. Noch vor kurzem war es eher wie das von zwei guten Freunden, nun war es wieder wie Lehnsherrin und Lehnsmann...
Stattdessen steht er auf, um sich neben Alena ans Fenster zu stellen und auf den klaren blauen Himmel zu starren.
Leise beginnt er zu sprechen: "Ich weiß, das Euch diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Aber wenn Answin so verantwortungsbewußt ist, wie Ihr immer berichtet habt, so wird er euch sicher verzeihen, wenn er davon erfährt. Er würde an Eurer Stelle sicherlich auch nicht anders handeln.
Die Götter haben uns die Verantwortung nicht nur für unser Leben anvertraut, sondern auch das unserer Untergebenen. Wir sind für Ihr Wohlergehen verantwortlich, auch auf Kosten unseres eigenen Glücks."
Langsam dreht er sich zu Alena um und ergreift Ihre Hände.
"Glaubt mir, ich habe dies auf die schmerzhafte Art lernen müssen und das möchte ich Euch gerne ersparen.
Ich werde mit Severin sprechen und euch dann Bericht erstatten."
"Ich danke dir", antwortet sie leise. Erst zögerlich dann umso fester erwidert sie den Druck seiner Hände, als wolle sie sie nie wieder loslassen. Aus graublauen Augen schaut sie ihn an, bis es fast schmerzt.
Abrupt lässt er sie los und geht Richtung Tür.
Dann dreht er sich noch einmal zu Alena um.
"Ich möchte Euch um die Erlaubnis bitten, in die Hauptstadt zu reiten. Ihre Exzellenz wird sicherlich jemanden brauchen können, der ihr den Rücken freihält. Und hier in der Burg werde ich zur Zeit nicht mehr gebraucht. Anders und Ulfried werden sicher kein Problem haben, mit der Situation in der Burg fertig zu werden und solange Ihr die Mauern nicht verlasst, droht euch auch von der Blauen Keuche keine Gefahr."
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Reinwulf von Vinenheim
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Bearbeitet von: Reinwulf am: 23 Jun 2004 16:08:00 Uhr |
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 23 Jun 2004 : 16:23:50 Uhr
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Alena entfährt ein Seufzer. Dann schüttelt sie den Kopf. "Brynna hat mich eben schon darum gebeten, sie ziehen zu lassen. Prinzipiell habe ich weder gegen ihre Bitte noch gegen deine etwas einzuwenden. Doch erklär mir, wie ich das den anderen Burgbewohnern gegenüber erklären soll. Einige von ihnen haben Verwandte im Dorf, die sie sicherlich lieber heute als morgen besuchen würden. Doch wenn ich sie gehen lasse, dann ist die Burg bald entvölkert und ich kann niemanden mehr hineinlassen. Deshalb bitte ich dich, davon Abstand zu nehmen. nicht weil ich dich nicht gehen lassen möchte, sondern damit ich es den anderen nicht verbieten muss. ich hoffe, du verstehst das." |
SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 25 Jun 2004 : 10:29:14 Uhr
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Reinwulf blickt Alena einen Moment an und tritt dann wieder zwei Schritte näher.
"Sicher verstehe ich euer Argument. Ich dachte nur, ich könnte mich bei Rondriane nützlicher machen als hier. Nun, dann muß sie alleine zurecht kommen."
Einem plötzlichen Impuls folgend, ergreift er nochmals Alenas Hände und zieht sie näher an sich heran. Nur einen Moment zögert er, bevor er ihr einen sanften Kuss auf den Mund gibt. |
Reinwulf von Vinenheim
--------------------- Es ist besser vor Freude zu Weinen, als sich über Weinen zu freuen. |
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 26 Jun 2004 : 14:38:16 Uhr
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Alena ist zu verblüfft, um zu reagieren. Einen Herzschlag lang schwankt sie zwischen Verwirrung und Entrüstung. Dann siegt die Entrüstung.
"Wie kannst du es wagen!", entfährt es ihr und sie stößt Reinwulf von sich. Einem ersten Impuls folgend erhebt sie die Hand und lässt sie im nächsten Augenblick wieder sinken.
"Es ist besser, du gehst jetzt!" So leise die Worte sind, erlauben sie dennoch keinen Widerspruch. Doch als sie sich das Gefühl seiner Lippen auf den ihren erinnert, tanzen Schmetterlinge in ihrem Bauch.
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SL Madaya |
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Reinwulf
Junior Mitglied
 
86 Beiträge |
Erstellt am: 26 Jun 2004 : 23:34:59 Uhr
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Reinwulf verbeugt sich kurz vor Alena.
"Bitte verzeiht mir, Euer Hochwohlgeboren! Ich weiß wirklich nicht, was heute in mich gefahren ist."
Bei diesen Worten blickt er ihr, mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht, in die Augen.
Dann dreht er sich um und geht, leise "Ich hab mein Herz in Nostria verloren" pfeifend zur Tür. |
Reinwulf von Vinenheim
--------------------- Es ist besser vor Freude zu Weinen, als sich über Weinen zu freuen. |
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 27 Jun 2004 : 14:27:54 Uhr
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Verblüfft sieht Alena ihm hinterher. "Ungehobelter Bursche", liegt ihr auf den Lippen, doch sie verkneift sich die Worte, hat Angst, noch mehr von ihren Gefühlen preiszugeben. Sie hat ihm schon mehr offenbart mit ihrer Nicht-Reaktion als gut für sie beide ist.
Was soll er jetzt nur denken? durchschießt es sie, als sich die Tür hinter ihm schließt. Ich hätte ihn ohrfeigen und aus dem Raum werfen sollen. Nein, von der Burg! Nein, nicht das. Das könnte sein Tod sein. Wie gut, dass ihr schon bei Brynna das entscheidende Argument eingefallen war, das Verlassen der Burg zu verbieten. So hatte sie wengistens einen guten Grund, ihn hier zu behalten.
Aber warum war es ihr so wichtig, ihn fest zu halten? Answin war doch wieder zurück. Sie brauchte ihn nicht mehr, oder etwa doch? |
SL Madaya |
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coleen
Magd

29 Beiträge |
Erstellt am: 12 Jul 2004 : 13:19:42 Uhr
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Coleén begibt sich zu Alena und klopft an die Tür. "Euer Hochwohlgeboren, ich habe eine Frage an Euch!" Colén macht einen Knicks und wartet.... "Ich möchte zurück in meine Heimat kehren und bitte somit um Erlaubnis die Burg zu verlassen..." Sie schweigt und schaut Alena nur aus großen Augen an. |
"Der Wald hat mich vieles gelehrt- vom Leben, der Liebe und dem Tod. Von Gnade weiß er nichts." |
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Alena
Jagdmarschallin
  
326 Beiträge |
Erstellt am: 12 Jul 2004 : 22:38:35 Uhr
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Einen Herzschlag lang sieht Alena Coleen nur verwirrt an, bevor sie sich wieder gesammelt hat. Dann begreift sie, was die Magd zu ihr gesagt hat. Mit einem Suefzer setzt sie sich hinter den Schreibtisch.
"Götter, liebe Coleen. Es tut mir so leid, aber ich kann es dir nicht erlauben. Nicht im Moment. Die Blaue Keuche hat Nostria im Griff. Rondriane ließ die Quarantäne über Harmlyn ausrufen und ich muss sie in ihrem Namen durchsetzen. Ich würde dich furchtbar gerne ziehen lassen, aber wenn ich dich gehen lasse, werden andere kommen, die ebenfalls nachhause gehen wollen zu ihren Familien. Wie soll ich sie halten, wenn ich dir erlaubte zu gehen? Wie soll ich am Ende die Burg bewirtschaften, da ich doch niemanden mehr hineinlassen kann, der einmal draußen war - denn wie kann ich sonst das Leben der Zurückgebliebenen schützen?"
Und dann leise fügt sie hinzu: "Und wie soll ich dein Leben schützen, wenn du die Burg verlässt? Auch dein Leben liegt mir am Herzen, liebe Coleen. Und schon um deinetwillen kann ich dich nicht ziehen lassen. Nicht bevor die Quarantäne aufgehoben wurde und die Straßen wieder sicher sind. Eine andere Antwort kann und will ich dir nicht geben." |
SL Madaya |
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Thema  |
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